Archive for the ‘Weltanschauung’ Category

Bereits neulich zitierte ich Jason McQuinn. Dieses mal mag ich seine Meinung bzgl. Ideologien wiedergeben.

Ideologies are systems of false consciousness in which people no longer see themselves directly as subjects in their relation to their world. Instead they conceive of themselves in some manner as subordinate to one type or another of abstract entity or entities which are mistaken as the real subjects or actors in their world.

Hørt sich erstmal sehr theoretisch an. Aber es geht weiter mit einer wichtigen Konkretisierung:

Whether the abstraction is God, the State, the Party, the Organization, Technology, the Family, Humanity, Peace, Ecology, Nature, Work, Love, or even Freedom; if it is conceived and presented as if it is an active subject with a being of its own which makes demands of us, then it is the center of an ideology.

Und deswegen wollte ich hieraus einen eigenen Beitrag machen. Frage ich mich doch zurecht, inwieweit meine Haltungen und Handlungen ideologisch sind.

Dies als wichtiger Beitrag zur permanenten Kritik an meiner Selbst. Aber auch mit der Frage, inwiefern ich davon lassen kønnte.

Ich habe keine konkreten Antworten dazu gefunden. Nur das Gefuehl, dass mir meine Haltungen und Handlungen wichtig sind. Dass sie ein mir lieber und bestimmender Teil meines Selbst — als Søren — sind.

Nach Jason McQuinn ist Moral …

[…] a system of reified values—abstract values which are taken out of any context, set in stone, and converted into unquestionable beliefs to be applied regardless of a person’s actual desires, thoughts or goals, and regardless of the situation in which a person finds him- or herself.

Womit sich auch ergibt, warum Moral dafuer da ist, dass die Møchtegernelite sich fuer elitaer halten kann:

Moralism is the practice of not only reducing living values to reified morals, but of considering oneself better than others because one has subjected oneself to morality […].

Und deswegen kann und mag ich auch nicht ueber Moral sprechen, sondern lieber gleich ueber deren Philosophie – Ethik.

Weiter ist dann zu lesen, dass …

Rejecting Morality involves constructing a critical theory of one’s self and society […] in which a clear goal of ending one’s social alienation is never confused with reified partial goals.

Das bedeutet nicht, dass man grundsaetzlich gegen alles etablierte sein muss. Es beinhaltet aber sehr wohl …

[…] emphasizing what people have to gain from radical critique and solidarity rather than what people must sacrifice or give up in order to live virtuous lives of politically correct morality.

Dabei ist natuerlich zu beachten, dass dies nicht doch wieder nur in eine (andere) Ideologie ausartet und somit moralisch wird.

Dietmar schreibt in „Vom Allerdurchgeknalltesten„:

Der Grund dafür, daß aus diesem Forscher [Anm.: Jack Sarfatti] ein Gaukler wurde, […] [haengt mit dem] Einsturz aller Verbindungen zwischen modernem Weltbild und moderner sozialer Wirklichkeit [zusammen].

Im uebrigen auch ein Grund, warum mir das Buhei um „Science is awesome“ und sowas, so auf den Keks geht. Aber das nur nebenbei. Im Artikel steht weiter:

Wissenschaftliches Denken, […] muß via technische Anwendung zwangsläufig […] uns frei machen. Aber das Abschütteln der Fesseln […] gelingt nicht, wenn diese nur „da draußen“ und nicht auch im Gesellschaftsleben identifiziert und gekappt werden. [!!!]

Oder anders ausgedrueckt: Technik kann nur helfen, løst aber nicht die zugrunde liegenden Probleme. Und JA! Das gilt insbesondere fuer alle (Technik)Hacker da drauszen.

[…] Kriege, Wirtschaftskrisen, Seuchen pandemischen Ausmaßes […]. Daß die Emanzipation von solchen Fatalitäten nicht gelungen ist, wird in der öffentlichen Meinung den Instrumenten angekreidet, mit denen man sie versucht hat: Wenn Hiroshima eine Errungenschaft des Fortschritts physikalischer Erkenntnis war, dann sind wir ohne dergleichen Erkenntnis wohl besser dran.

Dazu dann weiter:

Dieses Argument hat, da man aus einem Wissen über das, was ist, grundsätzlich nie zwingend eine Handlungsanweisung ableiten kann, eine logische Zahnlücke von Ozonlochausmaß, wirkt aber dermaßen evident, daß Esoterik und Religion an der Weltanschauungsbörse zunehmend satte Gewinne einstreichen, während die Wissenschaftswerte zerbröseln.

Dann die Verbindung zur Vergangenheit:

[…] spirituelle […] Ansichten […] [koennen] mit der Dampfmaschine und dem Penicillin […] nicht mithalten, weswegen es eine Weile lang schlechter um sie stand als heute.

Und abschlieszend das in Worte fassen des Ist-Zustandes (sozusagen der Knaller des Artikels):

Das scheint fürs erste vorbei [!!!], weil die soziale Verwertung der Forschung immer weniger von dem abwirft, was tatsächlich alle erreicht und als Verbesserung wahrgenommen wird.

Deswegen ist religiøse Idiotie (bspw. Impfgegner) so populaer. Das hat primaer nichts mit dem Verlust von Respekt vor Authoritaeten zu tun oder so.

WIR sind daran Schuld, dass dem IMMER NOCH so ist, weil wir lieber „an interessanten Problemen sitzen“ oder „cooles blinkendes Zeug løten“, anstatt diese Grundlagen nutzen um eine bessere Welt zu schaffen!

„Wir“ schlieszt natuerlich auch mich ein.

Und dann muss man sich ueber die wørtliche Auslegung solcher Texte nicht wundern. (Ja, ich bin mir ziemlich sicher, dass Serj das nicht wørtlich meint.)

Dies wird ein Artikel, den ich laaaaange aufgeschoben habe, dessen Thema mir aber sehr am Herzen liegt.
Ersteres, weil’s kein einfaches Thema ist; in vielerlei Hinsicht.
Letzteres, weil es der zur Verortung meines Selbst im Universum so wichtig ist. Entsprechend lange hat es gedauert, bis ich dorthin gelangte. Ueberhaupt ist dieses Thema das Einzige, bei dem ich das Gefuehl habe, nicht mehr auf der Suche nach einer noch besseren Antwort zu sein.
Deswegen hier nun mein Geburtstagsgeschenk an mich; ein langer Artikel, dessen Thema mir am Herzen liegt :) .

Los geht’s :)

Die meisten Atheisten sind mir in ihrem „Atheist sein“ so suspekt wie Theisten.
Wenn ich „Theisten“ sage, so meine ich eigentlich Christen. Dies nicht aus Ignoranz, denn wer mich kennt wird wissen, dass ich alle Religionen fuer Humbug halte, sondern weil mir Christen und Symbole und Meinungen des Christentums einfach am allerhaeufigsten begegnen. Und da wir ja (leider?) in einer christlichen Gesellschaft aufgewachsen sind und leben, bestimmt dieses Christentum auf vielerlei Art unser Leben.
Deswegen schreibe ich im weiteren „Christen“ oder „Christentum“, meine aber eigentlich Theisten und Religionen aller Art.

Bevor ich mit dem im vorherigen Abschnitt Angefangenen weitermachen kann, møchte ich zunaechst unterscheiden zwischen Glauben und Religion.

Wir alle _glauben_ an etwas. Sei es, dass die Demokratie im Grunde funktioniert, dass die Welt aus Atomen besteht (frage an die Schlaumeier unter meinen Lesern: was sind Atome?), dass wir morgen wieder aufwachen usw. usf. Dies alles glauben (!) wir; trotzdem wir die politische und gesellschaftliche Misere in den westlichen Demokratien hautnah erleben, trotzdem die Wenigsten meiner Leserinnen und Leser eigenhaendig Experimente durchgefuehrt haben, die das Atommodell bestaetigen und trotzdem die Møglichkeit besteht, dass in unseren Heimen in der Nacht ein Feuer ausbricht und wir am Rauch ersticken.
Glauben ist wichtig! Glauben ist etwas ganz persønliches und Glauben kann einem anderen Menschen oft genug nicht begreiflich gemacht werden. Aber ohne Glauben kommt der Mensch als Individuum und die Menschheit als Ganzes nicht vorwaerts. Und sei es der Glaube, dass auch am naechsten Tag alles wieder gut ist :)

Religion hingegen ist das Bøse! Religionen dienen dem Machterhalt und der Unterdrueckung aller jener, die anders sind. Und sei es auch „nur“ dass die Andersdenkenden nicht mit ins Paradies duerfen.

Religion ist ein Phaenomen der Massen und nicht møglich ohne Glauben.

Dies im Unterschied zum persønlichen Glauben, der sehr wohl ohne Religion møglich ist.

Seitdem ich dies vor ein paar Jahren realisierte (dass auch ich an Dinge glaube), bin ich dem persønlichen Glauben anderer Menschen viel friedfertiger gegenueber eingestellt.
Dies gilt nicht fuer Religionen! Und ich møchte es hier nochmals wiederholen: Religionen sind bøse und wir sollten allen Religionen entschieden entgegentreten! … … … Eine Sisyphosarbeit … im doppelten Sinne … hihi.

Dies aber nur als kurzer (wenn auch wichtiger) Exkurs.

Nun dazu, warum mir Atheisten im Grunde genauso suspekt sind wie Theisten.

Dazu muessen erstmal ein paar Begriffe geklaert werden.

Was ist eigentlich Theismus? Wikipedia meint dazu:

Theismus […] bezeichnet den Glauben an Götter […]

Und was ist „Glaube„?

[…] beinhaltet „Glaube“ das Überzeugtsein von […]

Und hier schlieszt sich der Zirkel zum obigen Exkurs und zu den Atheisten. Denn Atheismus bezeichnet

[…] die Überzeugung, dass es keinen Gott und keinerlei Götter gibt.

Ueberzeugung also auf beiden Seiten. Deswegen schauen wir uns das mit der Ueberzeugung mal etwas genauer an.

Überzeugung ist eine […] durch Erfahrung gewonnene Meinung.

Im Zugrundeliegenden sind sich also Atheisten und Christen gar nicht mal so fern. Nur die Manifestierung ihrer Ueberzeugung ist unterschiedlich.

Warum sind mir nun Atheisten suspekt? Das steht im Grunde schon in dem Zitat zum Atheismus. Sie behaupten zu wissen, dass es keinen Gott gibt.

Ooopsie. Noch so ein Wort … Gott. Atheisten fragen gar nicht danach, was ist Gott? Wer ist Gott? Warum ist Gott? Wie ist Gott?
Uebertrieben gesagt, nehmen sich Atheisten, so wie Christen, die Schriften einer Religion und sagen: Gott gibt es nicht!

HA! Da war es!
Atheisten die mir NICHT suspekt sind (bspw. Richard Dawkins) sind solche, die sagen: „Ich glaube nicht an den in diesen Schriften beschriebenen „Gott“, denn den kann es aus diesen und jenen Gruenden nicht geben“.

Der Unterschied ist, dass diese Art von Atheisten zeigen, dass es etwas Konkretes nicht geben kann. Denn aus besagten Schriften folgen einige der Antworten der obigen Fragen fuer diese eine Religion. Und in den meisten Faellen kann gezeigt werden, dass dies den Naturgesetzen des Universums widerspricht.

Die meisten anderen Atheisten aber sagen einfach: „Gott gibt es nicht“. Ohne jemals einen Gottesbeweis gefuehrt zu haben. Und ohne zu bedenken, dass man die Nichtexistenz einer Sache nicht beweisen kann.

Wuerden sich Atheisten immer auf bestimmte „Gøtter mit konkreten Eigenschaften“ beschraenken, so waeren sie mir nicht suspekt.

Oder anders gesagt … und hierin liegt das Suspekte … Atheisten gehen davon aus, dass es einen Gott geben kønnte, verneinen diese Annahme aber, aufgrund der von ihnen gemachten Erfahrungen. Wuerde ich allerdings mit einem Wesen kommen, welches alle Eigenschaften des bspw. biblischen Gottes haette, so muessten auch Atheisten die Existenz dieses Gottes als Gott anerkennen!

Was bedeutet dies nun alles fuer mich?

Fuer mich bedeutete dies zunaechst, dass ich lange Jahre dachte ich waere Atheist. Damit fuehlte ich mich aber nicht so richtig wohl. Konnte dieses Gefuehl aber nicht konkretisieren. Also machte ich einen Selbstversuch und gab dem Christentum eine Chance. Gibt es doch vielen Menschen (nicht nur) innere Staerke. Da dachte ich, dass ja møglicherweise was dran ist.
Aber so richtig wollte sich kein „gutes Gefuehl“ bei mir einstellen. Genaugenommen fuehlte sich der Wahrheitsgehalt des „Christentums“ noch viel unmøglicher an. Deswegen brach ich das Experiment nach wenigen Wochen ab. Mit dem Resultat: DAS ist es nicht!

Ein paar Jahre spaeter beschaeftigte ich mich mal mit dem Agnostizismus etwas naeher. Der Begriff war mir von frueher schon bekannt, aber innerhalb meines Wald-und-Wiesen-Wissens kamen mir Agnostiker eher so’n bisschen wie Feiglinge vor: „naja, eigentlich glaub ich nicht dran, aber zur Sicherheit raeume ich die Existenz lieber ein; man kann ja nie wissen“. Bis ich dann hierauf stiesz:

Agnostizismus […] ist die philosophische Ansicht, dass Annahmen […] welche die Existenz oder Nichtexistenz einer höheren Instanz, […] betreffen – entweder ungeklärt oder grundsätzlich nicht klärbar sind.

Aha?
Hier ist bereits die Unterscheidung zwischen dem sog. starken und schwachem Agnostizismus zu sehen.

Schwacher Agnostizismus (auch „weicher“, „offener“, „empirischer“ oder „temporaler Agnostizismus“)
Die Ansicht, dass die Existenz oder Nichtexistenz von Göttern für einen selbst bzw. zur gegenwärtigen Zeit unbekannt ist.

Das war sozusagen die Sache mit den „Feiglingen“. Hingegen …

Starker Agnostizismus (auch „harter“, „geschlossener“, „strenger“ oder „permanenter Agnostizismus“)
Die Ansicht, dass die Existenz oder Nichtexistenz von Göttern prinzipiell unerkennbar ist, für alle Menschen und für alle Zeiten.

hørte sich plaubsibel an. Auch wenn ich zunaechst nicht wusste warum.

Diesem Gefuehl der Plausibilitaet folgend, forschte ich weiter nach und stiesz alsbald auf die Grundlagen des Ignostizismus

Ignosticism […] is the idea that every theological position assumes too much about the concept of God […]

Und so fragte ich mich: „Was ist eigentlich der kleinste gemeinsame Nenner, wenn es um Gøttinnen und Gøtter geht?“

Und zunaechst dachte ich: „Ein Wesen, welches den Kosmos geschaffen hat“. Dies verwarf ich aber sogleich wieder, denn so glauben ja Menschen auch an niedere Gøtter, welche nicht den Kosmos erschaffen haben.

Als naechstes kam ich auf die folgende Idee: „ein uebernatuerliches Wesen“; im allgemeinsten Sinne.

Und dies schien und scheint mir eine plausible Antwort auf die Frage, was denn ein Gott ueberhaupt ist.
Und eben lese ich dies sogar in der wikipedia:

Ein Gott […] ist […] ein übernatürliches Wesen.

Da kam mir natuerlich sofort die Frage in den Sinn: „Was bedeutet eigentlich ‚uebernatuerlich‘?“.

Und was bei Wikipedia steht mag zwar von Kant damals gut durchdacht worden sein …

[…] nicht Teil der sinnlich wahrnehmbaren Welt der Dinge […]

… geht mir aber nicht weit genug. Sinnlich wahrnehmbar sind Atome naemlich auch nicht. Deswegen wuerde ich die Existenz von Dingen, welche extrem gut mit dem Atommodell erklaerbar sind, nicht als uebernatuerlich hinstellen. Darunter wuerden naemlich alle Dinge fallen, die zwar Teil der Natur sind, fuer die wir aber noch keine Erklaerung haben. Seien es die vorhergesagten und beobachteten Neutrinooszillation, oder alles, was in Clarkes drittem Gesetz zum Ausdruck kommt:

Any sufficiently advanced technology is indistinguishable from magic.

Weiteres drueber gruebeln brachte mich auf die Idee, dass ueber-natuerlich ja eigentlich NICHT-natuerlich bedeutet.
NICHT-natuerlichkeit wiederum bedeutet, dass etwas nicht in der Natur vorkommt.
Natur meint in diesem Zusammenhang nicht Wald und Wiese sondern das gesamte Universum.

Nun ist es aber so, dass es in unserem Universum nichts geben kann, was nicht Teil des Universums ist! Abgesehen von der Semantik dieses Satzes meine ich damit, dass es zwar fuer uns bisher unerklaerliche Phaenomene gibt, dass aber ALLES, ausnahmslos den physikalischen Gesetzen dieses Universums unterliegt. Wir haben diese Gesetze in vielen Faellen nur noch nicht entdeckt.

„Natuerlichkeit“ sehe ich also als etwas an, was den Gesetzen dieses Universums unterliegt.
„Uebernatuerlich“ ist somit alles, was NICHT den Gesetzen dieses Universums unterliegt.

Und hierin liegt der Hund begraben!

Wenn in diesem Universum etwas geschehen soll, so muessen Wechselwirkungen mit den Gegebenheiten (Materie, Raum, Strahlung, Energie, dem Tisch, der Uhr, den Synapsen meines Gehirns, dem Wasserstoff in der Sonne etc. pp.) dieses Universums stattfinden.

Wechselwirkungen mit den Gegebenheiten dieses Universums laufen aber nach den Gesetzen unseres Universums ab!

Oder anders, bildlicher geschrieben.
Nehmen wir eine Gøttin an. Wir (d.h. unser Universum) ist in einer Petrischale auf dem Labortisch dieses Wesens. Also die klassische „Erschafferin des Universums“. Diese Gøttin nutzt nun Y-Strahlen um mit der Materie in unserem Universum zu wechselwirken. Daraufhin haben wir Einwohner dieses Universums gute Ideen.
Der Gag ist nun: Damit diese Y-Strahlung mit unseren Synapsen wechselwirken kann, so muessen sie sich nach den Gesetzen unseres Universums verhalten. Ansonsten kønnten sie ja nicht mit uns wechselwirken. Die Y-Strahlen sind also mitnichten uebernatuerlich, sondern ganz und gar natuerlich.
Die Y-Strahlen kommen aber aus dem Labor der Gøttin. Somit muessen sie sich auch nach den dort herrschenden Gesetzen verhalten. Sie sind also auch dort natuerlich.
Nun kann sich aber ein und dieselbe Sachen aber nicht nach zwei verschiedenen Gesetzen verhalten. Somit kann geschlossen werden, dass das Labor der Gøttin die gleichen Naturgesetze hat, wie unser Universum. Oder vielmehr anders herum, unser Universum in der Petrischale hat die selben Gesetze wie der Kosmos der Gøttin. Denn unser Universum waere sozusagen nur eine „Zelle“ im „Wirtsuniversum“. Abgetrennt durch eine Art „Membran“, aber mit den gleichen Gesetzen innerhalb der Membran, wie auszerhalb. Also eigentlich gar kein „neues“ Universum, sondern ein und dasselbe.

Um dies etwas weiter Auszufuehren, sei das Folgende gesagt. Waehrend die Erschaffung eines Kosmos prinzipiell vorstellbar ist, so ist dieser neue Kosmos dennoch ein Teil des alten Kosmos. Die Schøpferin ist dann zwar die Erschafferin des Universums, aber kein uebernatuerliches Wesen – kein Gott. Sie hat nur weiter entwickelte Technologie als wir.
Sollte der neue Kosmos aber wahrlich NICHT den Gesetzen des Kosmos unterliegen, in welchem die Schøpferin sich bewegt, so waere der neue Kosmos kein Teil des Schøpferinnenuniversums mehr! Der neue Kosmos waere also uebernatuerlich.
Im Uebrigen waere der neue Kosmos natuerlich auch nicht beobachtbar. Es findet ja keine Wechselwirkung statt. Der neue Kosmos wuerde also sozusagen „heraus“ fallen aus dem Schopferinnenkosmos.

Alles etwas verwirrend, nicht wahr.

Der Punkt dieses vielen Geschriebenen ist nun der Folgende.

Die Existenz eines uebernatuerlichen Wesens (welches mglw. unseren Kosmos geschaffen hat), kann nicht ausgeschlossen werden. Und zwar aus der Sache heraus, weil es nicht Teil unseres Universums ist und wir somit weder etwas ueber dessen Existenz oder Nichtexistenz in Erfahrung bringen kønnten. Kønnten wir das naemlich, waere es kein uebernatuerliches Wesen.

Was hingegen ausgeschlossen werden kann, ist die Existenz des Gottes der Bibel. Aber darauf muss ich hier nicht naeher eingehen … denke ich.

Zusammengefasst kann ich also abschlieszend schreiben:

Ich bin ein, vom Ignostizismus beeinflusster, starker Agnostiker und in allen praktischen bzw. real in diesem Universum auftretenden Belangen ein Atheist.

Und dafuer braucht man schonmal ein paar Jahre, um dahinter zu kommen

Nach Wolfi Landstreicher kønnen Beziehungen (ganz allgemein zu anderen Menschen) nicht mehr gesehen werden als ein Aktivismus, dessen Ziel es ist …

to seek followers who accept one’s position

sondern vielmehr …

comrades and accomplices with which to carry on one’s explorations.

Ich habe den Eindruck, dass dies die Idee hinter Hackerspaces ist. Zumindest wird dies indirekt irgendwie schon gerne behauptet. Wenn auch nicht in diesem Wortlaut.

Andererseits sind wir auf diesem Weg noch nicht so weit gekommen. Und es wuerde mich nicht wundern, wenn nicht doch irgendwann wieder die alten Mechanismen greifen wuerden. Diejenigen, die sich nicht der Gruppe anpassen (unterwerfen?) werden zwar mglw. nicht rausgeschmissen, so lange sie es nicht zu doll treiben. Aber ich bezweifle, dass auch kein ehrliches und wohlgemeintes „danke fuer deine anderen Ansichten“ in der „Mehrheitsmeinung“ durchkommen wird. Das schlussfolgere ich von mir (und der Geschichte) ausgehend und in der Zeit extrapolierend.

Ebenso von mir ausgehend, wage ich zu behaupten, dass auch Hacker lieber ueber die Dinge reden, bei denen sie sich auskennen oder wohlfuehlen und dass auch sie Reizthemen oder Themen bei denen ihre eigene kognitive Dissonanz zu sehr strapaziert wird lieber vermeiden. Nicht wahr, sind eben auch nur Menschen. So wie ich :)

Heute møchte ich gerne auf Hermann Rampachers „Gewissens- oder Verantwortungsethik? – Gemeinverständlicher Entwurf einer empirisch-normativen Risikoethik“ eingehen. Natuerlich wie so oft gespickt mit meinen eigenen Gedanken dazu.

Hier erstmal ein Link zur Gewissens- (oder auch Gesinnungs-) und ein anderer Link zur Verantwortungsethik.

Wenn nicht anders angegeben sind alle Zitate aus dem Rampacherschen Artikel;  Hervorhebungen sind von mir.

Ein kurzer Abriss (ohne weiterfuehrende Links):

Für Moralphilosophie oder religiöse Versionen der Ethik hat Max Weber 1919 den Begriff „Gesinnungsethik“ geprägt. Ihn konfrontiert er mit dem der „Verantwortungsethik“. In seinem Vortrag „Politik als Beruf“ sagt Weber: Es ist „ein abgrundtiefer Gegensatz, ob man unter der gesinnungsethischen Maxime handelt – religiös geredet: ‚Der Christ tut recht und stellt den Erfolg Gott anheim‚ – oder unter der verantwortungsethischen: dass man für die (voraussehbaren) Folgen seines Handelns aufzukommen hat.

Warum diese Hervorhebung ? Nun ja, deswegen:

Die Abgeordneten des Deutschen Bundestages […] sind […] nur ihrem Gewissen unterworfen.

Rampacher schreibt dann weiter:

Bei diesem Wortlaut wird offenbar der Gewissensethik dogmatisch ein Vorrang vor der Verantwortungsethik eingeräumt.

Nach den Vorstellungen der CDU/CSU, haben die also mit ihrer Politik alles richtig gemacht. Ihre Politik ist ihrem Gewissen unterworfen und ihr „Gewissen“ muessen sie nur vor ihrem gott verantworten und nicht vor ihren Waehlern oder gar der Nachwelt. … Schøne Scheisze!

Aber dazu nicht weiter.

Einen ganz anderen Zusammenhang hat das folgende Zitat:

Wir können nur jemand tadeln, er habe seine Pflicht nicht erfüllt, der körperlich, geistig, von seinen Kompetenzen und Erfahrungen her überhaupt in der Lage gewesen wäre, die gebotenen Taten auszuführen.

Seitdem ich dies realisierte (nicht erst nachdem ich diesen Artikel las; es war ein recht langer und langsamer Prozess) versuche ich weniger „giftig“ zu sein.
Wenn bswp. jemand einfach nichts ueber die Konsequenzen der „Teilens im Internet“ weisz, weil sie oder er nichts darueber gelesen hat, dann versuche ich da nicht mehr mit erhobenem Zeigefinger zu stehen und zu sagen, dass doch bitte das facebookkonto geløscht werden soll.

Das versuche ich wirklich.
Was ich aber machen kann, ist die nøtigen Informationen zu liefern, damit eben die „Kompetenz“ sich aufbauen kann, um gebotene Handlungen auszufuehren. Und dann sind Handlungsvorschlaege vøllig legitim.

Nun mal von der anderen Seite betrachtet. Was ist, wenn eben diese Kompetenzen und Erfahrungen vorhanden sind?

[…] Taten, die notwendig sind, Risiken zu reduzieren, die dem globalen Überleben drohen, sind denen pflichtmäßig geboten, die sie als Akteure aufgrund ihrer Kompetenzen, ihrer Erfahrung und der ihnen zur Verfügung stehenden Mittel ausführen könnten.“

Da stellt sich natuerlich die Frage, des Fleischkonsums und der Urlaubsreise. Andererseits steht dort ja nur „reduzieren“. Damit kann ich mich natuerlich rausreden.

Halte ich mich daueberhaupt selber dran? … mhmmmmm … gute Frage. Ich weisz es nicht. Deswegen bin ich immer dankbar fuer Kritik an meinen Aussagen und Handlungen.

Denn meine Handlungen hat kein anthropomorphes Ueberwesen so gewollt im „groszen Plan des Universums“. Ich bin i.A. selbst dafuer und somit auch fuer die Konsequenzen verantwortlich. Niemand anders. Natuerlich gibt es Aussnahmen, aber die sind von Fall zu Fall genau zu untersuchen.

Vor einer Weile unterhielt ich mich mit meinem Opa. Es ging auch darum, dass ich versuche, den jungen Mann der bei mir wohnt, zum selbststaendigen Denken zu erziehen.

Als Beispiel benutze ich da immer rote Fuszgaengerampeln.
Anfangs habe ich natuerlich immer angehalten. Dies um ihm beizubringen, dass rotes Licht Gefahr bedeuten kann. Einige Monate bevor er in die Schule kam, fing ich damit an, auch bei Rot mit ihm ueber die Ampel zu gehen. Dies aber natuerlich nur wenn absolut und ganz sicher keine Gefahr bestand. Und (bis heute) mit Erklaerungen warum. Ebenso bestehe ich bis heute darauf, dass er selber auch immer nochmal schaut, ob auch wirklich keine Gefahr besteht.

Im Gegensatz dazu steht, dass ich aber auch lieber den naechsten Bus nehme, wenn die Ampel Rot und die Verkehrslage nicht eindeutig sicher ist.

Dies alles tue ich aus hauptsaechlich zwei Gruenden.
Zum einen der praktische Grund: irgendwann rennen die Kinder sowieso bei Rot ueber die Ampel. Und auch das besterzogenste Kind (was immer das auch sein mag) rennt den anderen Kindern hinterher. Mir ist sehr bewusst, dass ich da ueberhaupt keine Kontrolle drueber habe, egal wie oft und wie lange ich an einer roten Ampel mit ihm warte. Und ich denke, dass alle meine Leserinnen und Leser wissen, dass unreflektierte Verbote oft genug wenig wirksam sind!
Mit dem was ich tue hoffe ich aber, dass mein Sohn mit derartigen Situationen „bekannt“ ist und (semi)-automatisch das Ausschauen nach mglw. doch bestehender Gefahr stattfindet. Da habe ich natuerlich auch keine Gewissheit fuer, aber ich weisz mir nicht anders zu helfen. Und wenn er mal alleine vor faehrt scheint das bisher auch ganz gut zu funktionieren.

Der zweite Grund ist, dass ich møchte, dass mein Sohn lernt selber zu denken und Authoritaeten (insb. mich!) in Frage zu stellen.
Dies sage ich ihm auch ab und zu genau so; mache nicht nur etwas, weil ein anderer das sagt. Auch das scheint ganz gut zu funtionieren bisher.

Ich sollte vielleicht noch sagen, dass ich Ampeln fuer sinnvoll und wichtig halte. Stehen diese doch an Orten potentiell erhøhter Gefahren. Deswegen ja auch das Extra-Gruendlich-Nach-Links-Und-Rechts-Schauen.
Und das oben Geschriebene gilt NICHT fuer motorisierte Vehikel! Ist doch die Sicht bspw. in Autos deutlich eingeschraenkt (eine Abschaetzung der Gefahr also nur bedingt møglich) und insb. kønnen damit betraechtliche Schaeden an uebersehenen Fuszgaengern angerichtet werden. Aber auch hier gibt es Ausnahmen. Bspw. Nachts auf Gelb gestellte Ampeln.

Nun zurueck zum Anfang des Artikels. Das Gespraech mit meinem Opa.

Er war damit ueberhaupt nicht einverstanden. Meinte er doch, dass ich meinen Sohn damit dazu erziehe eine Ordnungswidrigkeit zu begehen.
Ich bin mir unsicher, ob er meine Argumente verstanden hat.

Allerdings war er auch viele Jahre lang Polizist.

Wieauchimmer, brachte mich dieses Gespraech doch (mal wieder) dazu mal drueber nachzudenken, was ich da mache und vor allem warum.

Ich kamen zwar auf keine neuen Gedanken diesbezueglich, aber da Opa nicht mit besseren Argumenten kam, konnte er meine Beweggruende auch nicht entkraeften.

Und dann las ich neulich einen Artikel ueber die Ausbildung der Rechtsstudenten in Dtschl. Trotzdem ich eine allgemeine Leseempfehlung fuer ausnahmslos alle Artikel von Thomas Fischer geben wuerde (auch wenn diese fuer heutige Maszstaebe „lang“ sind und man sich teilweise ganz schøn anstrengen muss, um die zu verstehen), so wollte ich da eigentlich hier nichts darueber schreiben. Bis ich auf diesen Absatz gestoszen bin, wie Rechtsstudenten lernen zu denken:

[…] das Eintauchen in […] eine Welt der Unterwerfung und der Gewalt, der Ansprüche und Normen, der Herrschaft und der Abstraktion.

Es ist so, dass …

Wer Jura studiert hat, wird nie mehr auf die Idee kommen, man dürfe in der Fußgängerzone vor allem deshalb nicht Radfahren, weil das gefährlich für Fußgänger ist.

Also das was ich oben zu roten Ampeln schrieb. Die stehen dort aufgrund potentieller Gefahren, und diese Gefahren bestehen nicht immer und dann ist es erlaubt selber zu denken! Hingegen gilt ja (nicht nur fuer Rechtsstudenten) das im ersten Zitat Gesagte. Warum darf man nun also nicht in Fuszgaengerzonen Fahrrad fahren?

Der Grund ist vielmehr: Es wurde dort gemäß Paragraf X der Straßenverkehrsordnung in Verbindung mit Paragraf Y einer Kommunalen Satzung das Verkehrsschild Z aufgestellt.

Schauderlich, nicht wahr.

Und dies gilt natuerlich nicht nur fuer Rechtsstudenten, sondern fuer leider viel zu viele Menschen. Auch hier in Norwegen.

Und deswegen bringe ich meinem Sohn bei, (sicher) ueber rote Ampeln zu gehen.

Think for yourself – Question Authority (siehe bspw. auch hier).

Vor einiger Zeit landete ich (vermutlich nicht ganz so) zufaellig auf einem Weblogeintrag einer mir bekannten nicht unbekannten Person.

Dort wurde ganz provozierende gefragt:

Wozu selbst etwas lernen …

Und auch wenn die Forsetzungspunkte auf gute Argumente hoffen lassen, so folgen nur ein paar zynische Kommentare.

Apropos _gute_ (!) Argumente. Damit meine ich nicht das uebliche Bla-Blubb der Bildungsbuerger, die eigentlich nur am Erhalt ihrer Macht arbeiten.

Wieauchimmer, ich finde diese Frage UNHEIMLICH wichtig!

Denn wenn eine Gesellschaft das nicht zu beantworten weisz, dann wird es schlimm enden fuer die Konstituenten eben dieser Gesellschaft.

Wir sehen die Anfaenge in der Kapitalisierung der Bildung. Ich habe den Eindruck, dass in Dtschl. im Wesentlichen eigtl. nur noch Privatschulen vernuenftiges Lernen im Kinder- und Jugendalter ermøglichen.
Und das sind laengst nicht mehr nur „die Anfaenge“. Das ist schon ziemlich weit fortgeschritten.

Und einher mit der Kapitalisierung geht die Monopolisierung der Bildung. Nur noch wer es sich leisten kann, (zeitlich, monetaer, psychisch etc.) kommt in den Genuss von Wissen, welches einen voranbringt.

Aber auch darum soll es eigentlich nicht gehen. Das soll nur etwas unterstreichen, warum diese Frage so wichtig ist.

Und an dieser Stelle ein weiterer kurzer Umweg in der Diskussion: Das (bis vor einigen Jahren durchaus gueltige) Argument, dass man durch Bildung aufsteigt, sozusagen „was aus sich machen kann“, ist auch laengst nicht mehr so allgemein gueltig! Wenn mehr Leute studieren, dann findet der „Arbeitsplatzkampf“ eben auf høherer Ebene statt. Und am Ende verlieren die Leute! Wer die Gewinner sind, mag sich jeder selber denken. Sieht man ja, wie gut es den Leuten im Exportweltmeisterland geht.

Nun aber.

Wozu selbst etwas lernen?

Ich muss das Thema gewaltig einengen: warum lesen lernen?

Vor vielen Monaten stellte ich diese Frage mal einigen Personen. Da kamen dann die bekannten Argumente als Antwort.
Zwei Leute (keine Technologen!) hatten die eigentlich noch besten Argumente, dass das wichtig ist fuer die Fantasie und die Kreativitaet.

Im Wesentlichen aber drueckten sich die Gefragten davor, darueber mal ernsthaft nachzudenken. Die gesammelte Reaktion kann ungefahr so umschrieben werden: „EMPØRUNG! WIE KANN MAN SOWAS AUCH NUR DENKEN! DAS HABEN WIR DOCH SCHON IMMER SO GEMACHT! BUERGERLICHE WERTE!“.
Wie gesagt: das ist die Zusammenfassung der gesammelten Reaktionen. Im Einzelnen war das alles viel netter und irgendwie wurde versucht da was zu antworten. Aber letztlich sind wir alle die Menschen in meinem sozialen Habitat Bildungsbuergerkinder und diese Frage ruettelt an den Grundfesten der Weltanschauung. Da kann man den anerzogenen Mechanismen nur schwer entkommen. Zumindest erging es mir so. Das hat wirklich lange gedauert, bevor ich dieser Frage relativ objektiv begegnen konnte.

Aber eben weil dem so ist, hierzu ein paar Bemerkungen:
– NEIN! Mitnichten war das schon immer so!
– Auch heute braucht man nicht lesen lernen, um durch’s Leben zu kommen.
– Bzw. _insbesondere_ heutzutage braucht man das immer weniger. Ein Beispiel: „Apps“ die den Busfahrplan vorlesen. Genau sowas wird uns doch immer von den Technologiekundigen vorgeschwaermt. Dann sollen eben die sich gefaelligst auch nicht so unreflektiert aufregen (wie bspw. im oben verlinkten Artikel), wenn einer die Møglichkeiten der von Ihnen geschaffenen Technologien nutzt, um der Gesellschaft Kosten zu sparen (a.k.a. weniger fuer die Schulen auszugeben). Oder bitte informiert drueber aufregen und in dem Zusammenhang vllt. das naechste Mal doch nicht so ohne viel drueber nachzudenken der Religion „neue Technologie“ folgen!
Aber ich schwoff ab.
– Das mit dem „lesen lernen“ ist eine ziemlich elitaere Vorstellungen (siehe oben: genuegend Ressourcen fuer Bildung haben).
– Und diese elitaere Vorstellung wird Anderen aufgezwungen.

Nun denke ich aber, dass das eigentlich ganz gut so ist, dass alle Menschen lesen lernen (und mehr). Dass das denen auch aufgezwungen wird.
Nicht aus den ueblichen „Innovation, neue Arbeitsplaetze, Bildung bringt dich weiter etc.“-BlaBlubbs. Auch wenn das (mit Einschraenkungen) durchaus gueltige Argumente sind.
Sondern ich denke, dass es gut ist, wenn eine Bevølkerung „Basiswissen“ erlernt. Und noch viel wichtiger: Erlernt, wie man sich selbst neues Wissen verschafft.
Denn DIES ist fundamental, fuer eine informierte Gesellschaft. Denn nur eine informierte Gesellschaft ist in der Lage eine Revolution durchzufuehren.
Und das meine ich nicht nur im politischen, sondern auch im sozialen oder kuenstlerischen Sinne.

Im Politischen (aber nicht nur dort) werden revolutionaere Gedanken gerne unterdrueckt. Siehe bspw. der Umgang mit dem Begriff „Hacker“ oder der lange und beschwerliche Weg zur (wirklich und wahrhaftigen) Gleichstellung.
Und wer sich nicht selbst zu informieren weisz, ist darauf angewiesen, was die Machthabenden einem an Information vor die Fuesze werfen.

Und genau deswegen schreibe ich auch ueberall „Gesellschaft„. Das reicht nicht, wenn das nur eine Untergruppe kann. Seien es besagte Hacker, oder eben die Bildungsbuerger. Denn mit Wissen einher geht Macht … Und Macht korrumpiert … IMMER! Sieht man ja bspw. an den Gruenenwaehlern, die einstmals auszogen um die Gesellschaft zu veraendern und nun dort angekommen sind, wo sie die Einfuehrung von Gesamtschulen in Hamburg verhindern kønnen.

Deswegen lesen lernen … und lesen … alles Møgliche, denn das ist nøtig fuer einen aktiven Geist … und nur aktiver Geist gelangt vorwaerts (in allen denkbaren Dingen, nicht nur technisch oder politisch) … also ganz im Sinne von

¡Viva la Revolución!

… dieses Zitat:

We should have taught them to question authority.

Das ist aus diesem Artikel und ganz neu ist das ja nicht. Deswegen die Einordnung des Beitrages in diese drei Kategorien.

Ueberhaupt war das Einordnen dieses Zitats nicht ganz leicht fuer mich. Ist das Zitierte doch ein wesentlicher (gar bestimmender) Bestandteil meiner Weltanschauung.
Aber der erwaehnte Artikel passt im auch ganz fantastisch zu der beim letzten Mal erwaehnten Problematik. Deswegen erscheint er hier.

Groszzuegiges Girokonto

In der bereits erwaehnten Arbeit „SF im Allgemeinen und Lem im Besonderen“ findet sich auch das folgende Zitat:

Das gesamte utopische Denken […] [baut] auf einem irrealen Menschenbild auf, das Verantwortlichkeit, Weisheit und Vernunft stillschweigend voraussetze.

Und so ist das ja auch beim Anarchismus.

Die Gegebenheiten akzeptierend ist das tatsaechlich ein irreales Menschenbild. Aber ich glaube (!) an das Gute im Menschen. Ich glaube, dass auch wir dazu beitragen kønnen, dass die Menschheit irgendwann ein Utopia erschaffen kann. Wobei ich aber nicht glaube, dass das Utopia dann so aussieht, wie wir es uns vorstellen. Das waere ja langweilig.