Archive for the ‘Toiletten’ Category

Danchip ist so ein typisches „sieht gut in der politischen Statistik einer Nation aus, die sich Bildung auf die Fahnen geschrieben hat“ Gebilde. So wie das NanoLab hier in Trondheim.

Das funktioniert weder nach økonomischen, noch nach (wirklichen) Forschungsaspekten. Jaja, natuerlich kommt da auch was Vernuenftiges bei raus. Und genau deswegen sollte sich eine reiche Gesellschaft, wie die unsere, solche Einrichtungen auch leisten!

Aber nein! Es sind KEINE „Leuchttuerme der Wissenschaft“. Auch wenn sie immer so dargestellt werden. Und warum nicht? Weil immer aktiv versucht wird, so viele Nutzer/Labingeniøre wie møglich zur Arbeit in diesen Laboren zu bewegen, wenn gerade „politische Prominenz“ durch die Raeumlichkeiten schreitet.
Und ich bedenke gerade, dass ja eigentlich keine Einrichtung ein „Leuchtturm“ sein will. Denn Lokalitaeten an denen Leuchttuerme stehen, sollen ja aktiv vermieden werden. Genau deswegen sind die ja so weit sichtbar. Andererseits, sehen Leuchttuerme cool aus … fuer Auszenstehende. Oh mann ey, dass der dtsch. Wissenschaftsbetrieb diesen Begriff so bereitwillig uebernommen hat, sagt viel ueber diesen aus. Viel Schein mit dem (objektiv betrachtet) wenigem Sein.

Wieauchimmer, bei Danchip fand ich auch eine Toilette. Diese hier:

Danchip

Die schimmernden Halterungen des Toilettendeckels find ich fein.

Das Hautgebaeude war (so weit ich weisz) das erste Gebaeude als die in Trondheim ansaessige Universitaet vor ueber 100 Jahren gegruendet wurde.

Es sieht ein bisshen aus wie bei Harry Potter.

Bei der Toilette, bzw. eine der Vielen, sind nicht nur so schick die Rohre zu sehen …

Hovedbygget

… sondern auch der Fuszboden ist in so einer herrlichen Farbe gestaltet. Und mich duenkt, dass es sich dabei auch noch um feinen, und heute immer seltener anzutreffenden, Linoleumbelag handelt.

Auf seine eigene Art und Weise, hat der Jahrtausendturm in Magdeburg einen gewissen Charme. Ich muss aber gestehen, dass ich von der Ausstellung dort nie sonderlich beeindruckt war. Ist ganz gut gemacht, aber es haute mich nicht vom Hocker.

Wieauchimmer, die Ausstellung dort ist ja nur in so fern Thema dieses Beitrages, als dass es ein Artikel innerhalb der Miniserie „Toiletten in Bildungseinrichtungen“ ist.

Und hier sind drei Urinale, von vor ca. 10 Jahren oder so:

Jahrtausendturm2

Bitte gehen sie weiter, es gibt hier nichts zu sehen.

Ebensowenig beim Sitzklo:

Jahrtausendturm1

Mit solch langweiligen Toiletten schreiben sich die Beitraege schnell. Ist ja auch was Feines.

JA! Ich sehe Kinos im Algemeinen auch als Bildungseinrichtungen an.

Zum Ersten sind Filme Kunst. Selbst der duemmste Actionknaller von Jerry Bruckheimer kann das nicht komplett verstecken, egal wie sehr sich die Filmemacher auch anstrengen møgen.

Zum Zweiten wird man dort ab und zu zu „schwierigen Themen“ informiert. Beispielhaft verweise ich auf das hiesige Filmfestival. Aber natuerlich werden nicht nur dort derartige Filme gezeigt.

Und zum Dritten bringen Kinos via der dort gezeigten Filme andere Welten, Vorstellungen, Leben, Gedanken etc. zu den Menschen. Und mit etwas Anderem als dem Alltaeglichen in Kontakt zu kommen ist immer bildend. Selbst wenn es im Film vornehmlich um gigantische Roboter geht, die sich mit gigantische Monstern aus einer anderen Dimension (oder so) pruegeln. Der verlinkte Film ist im uebrigen sehenswert. Aus verschiedensten Gruenden, nicht nur der gigantischen Roboter wegen, die sich mit gigantischen Monstern pruegeln ;) .

Nur eine Toilette diesmal, das (ehemalige?) Klo fuer funktionsgehemmte Personen.

Prinsen

Das Pendant des Nova stellte ich bereits an anderer Stelle vor.

Mglw. „ehemalig“, weil ich im Moment des Schreibens gerade nicht sicher bin, ob diese Armstuetzen noch vorhanden sind. Das Bild ist naemlich schon ein paar Jahre alt.

Und dann faellt mir noch auf, dass dieser Beitrag ja sehr gut zu der nun bald abgeschlossenen Kino-Miniserie passt. Ob man da von Synergieeffekten sprechen kønnte … Mhm?

An den letzten Beitrag anknuepfend møchte ich euch, meinen lieben Leserinnen und Lesern, heute gerne einige der Gedanken Bernd und Hilla Bechers naeher bringen. Hier kann man mal ein Beispiel ihrer Kunst sehen. Es lohnt sich nach mehr zu suchen.

Sie selber sagen:

We were interested in architecture. But what you call „architecture“ is probably designed architecture, and we were both interested in that difference. The principle „form follows function“ is rather not in architecture but in industrial buildings.

Es ist schon ein interessanter Gedanke, stinknormale Wassertuerme (oder Getreidemuehlen, Stollenaufzeuge etc. pp. – die Beiden haben ein sehr interessantes Portfolio) zu fotografieren und dies dann als Kunst zu deklarieren.

Hier ist es deutlich einfacher zu begruenden warum dies geschieht. Handelt es sich doch zum einen schon um einen bereits als Kunst anerkannten „Gegenstand“ (Architektur) und zum anderen sind die Bilder an sich auch sehr …  mhm … ja was eigtl.? … sicherlich professionell und auch schøn anzusehen … es faellt mir immer schwer es in Worte zu fassen, was ich Angesichts von Kunst fuehle und warum ich so fuehle. Ich denke ihr, meine Leser und Leserinnen, wisst, worauf ich hinaus will … irgendwie sowas wie „aestethisch anspruchsvoller“ mein ich.

Diese Faszination fuer „Form follows Function“ kann ich zwar nachvollziehen, aber das ist nicht warum ich Toiletten fotografiere und als Kunst deklariere. Oder anders: Form ist (fast) nicht von Bedeutung. Auch nicht Funktion. Man kann diesen Alltagsgegenstand Toilette nur bedingt fuer etwas anderes gebrauchen. Die Funktion ist also klar.
Die Frage die sich mir deswegen stellt: warum sollte es NICHT Kunst sein. … Ganz perfide ueberlasse ich also den Kritikern (oder denen, die sich drueber lustig machen) die Beweislast.
Die Frage warum es Kunst sein sollte ist einfach zu beantworten: Weil Kunst (auch) im Auge des Betrachters liegt.

Und nun noch die Bilder.

TheaterOldenburg2

So allein wie es da haengt, kønnte man es fuer eine Kunstintallation halten, nicht wahr ;)

TheaterOldenburg1

Mhm … da faellt mir nix zu ein … Vielleicht: Form follows function :P

Der letzte Beitrag in diesem ereignisreichen Jahr.

Vor einiger Zeit erhielt ich diesen Kommentar.

Den lasse ich nicht gelten!
Folgt man naemlich dem dort angegebenen Link, so kommt man zu etwas, was mit Graffiti (ja Mehrzahl, schlieszlich findet man auch nur aeuszerst selten nur ein einziges Spaghetto) zu tun hat. Diese sind eindeutig ungewøhnlich, einzigartig. Und das steht dort ja auch … „immer neu, immer anders“ … aber die Toiletten sind bei den Bildern ja nicht mal richtig drauf und stehen auch nicht im Mittelpunkt.

Wie bereits neulich angedeutet, geht es mir aber eigentlich bei meiner Kunst ueberhaupt nicht um das Besondere. Gerade das Gewøhnliche, das Alltaegliche ist es, was ich einfangen will. Dazu zaehlt auch die Art der Aufnahme der Toiletten. Auch wenn ich keine wirklich professionellen Aufnahmen machen kønnte (mangels Ausruestung), so kønnte doch die Qualitaet der Bilder besser sein als Mobiltelefonkamerequalitaet. Meine kleine Taschenkamera kønnte ich jederzeit bei mir haben. Bei den „Klassikern“ war das ja auch so. Da hatte ich meine (Film)Kamera immer dabei. Also auch in der Form der Aufnahme (sich widerspiegelnd in der Qualitaet der Bilder) steckt das Alltaegliche, das Gewøhnliche.

Auf einer Zugfahrt nach Wien im Sommer lernte ich ein Kuenstlerpaar aus Australien kennen. Als die von meiner Kunst hørten, machten sie mich auf Marcel Duchamp aufmerksam. Von dem hatte ich vorher noch nie was gehørt, aber sein Werk „Fountain“ ist nicht nur in seiner Bedeutung, sondern gar in seinem Gegenstand meiner Kunst sehr aehnlich.

Duchamp described his intent with the piece was to shift the focus of art from physical craft to intellectual interpretation.

Kunst ist also abhaengig vom Betrachter. Oder wie es in Blindman No. 2 (New York, May 1917) auf Seite 5 steht:

He took an article of life […] [and] created a new thought for that object.

Diese Meinung war zu dieser Zeit nicht so weit verbreitet:

Nach dem [sic] sich die Society darauf geeinigt hatte, dass dieser maschinengefertigte Alltagsgegenstand keinesfalls Kunst sei, wurde Fountain von der Ausstellung ausgeschlossen.

Mit „Society“ ist die Society of Independent Artists gemeint.

Toiletten als Kunstgegenstand … SKANDAL! … Und ein Skandal wurde es dann tatsaechlich.

Wie auch immer, es geht mir darum, dass Graffito gerade KEINE „article of life“ sind. Keine Massenproduktion. Das sind i.A. Einzelstuecke. Und auch wenn Graffiti die Umgebung verschønern, sind sie doch nicht der Fokus meiner Kunst. Sie kønnen aber unter Umstaenden integraler Bestandteil derselben sein, finden sich diese doch auch (leider viel zu selten) auf Toilettenwaenden.

Beim naechsten Mal møchte ich hieran anknuepfen. Fuer dieses Jahr soll es aber gut sein. Fehlt nur noch das Bild (Ausnahmsweise mal nur eines). Hier ist es:

HiVe

Urspruenglich waehlte ich dieses Bild gerade wegen der einem ins Gesicht springenden Gewøhnlichkeit aus. Als ich es einfuegte, sah ich aber dieses wunderschøne Zusammenlaufen der Geraden. Schon schick anzusehen, wa!

Eigentlich bin ich kein Freund von Zoos. Aber manchmal gehen mir die Ideen aus, was ich denn mit dem jungen Mann der bei mir wohnt in einer fremden Stadt, in der ich mich nicht auskenne, so machen soll.

Ich hatte den Eindruck, dass der Zoo in Amsterdam zu den besseren Einrichtungen dieser Art zaehlt.

Hier zwei Fotos der dort zahlreich zu findenden Toiletten.

Artis Royal Zoo Planetarium 2, Amsterdam

Nicht gerade etwas Besonderes.

Artis Royal Zoo Planetarium, Amsterdam

Auch das Sitzklo ist nichts Besonderes. Aber darum geht es mir im Grunde genommen ja gar nicht. Sondern eigentlich um das genaue Gegenteil. Dazu in einem spaeteren Beitrag in dieser Kategorie mehr. Letztlich ist es doch so, dass das „aesthetische Wesen“ in mir immer nach dem Besonderen sucht.
Und das fand ich auch. Naemlich an der Platzierung der Toilettebuerschte. Eleganter Zufall oder provozierende Absicht?

KTH

Die KTH ist eine dieser „altehrwuerdigen“ und „weltbekannten“ Universitaeten. Mich duenkt das steht fuer „Køniglich Technische Hochschule“. Da halte ich nicht viel von. Bildungseinrichtungen sollten fuer alle Menschen zugaenglich sein und nicht nur Kønigen. Wir sollten keine Kønige haben, die und der Rest ihrer Familie sind unnuetz. Also deren Funktion meine ich. Als Menschen sind die natuerlich nicht unnuetz. Finde ich wichtig hier mal gesagt geschrieben zu haben. Beides.

Dort habe ich jedenfalls eine Toilette fotografiert und dieses Bild møchte ich euch, meinen lieben Leserinnen und Lesern, hier praesentieren:

KTH

Die ist schick, nicht wahr. Die Fliesen! Und der passende Boden dazu. Die an der Wand entlang laufnden Rohre und die drei Toilettenpapierrollen auf dem Muellbeutelhalter. Ein Augenschmaus.  Das verrauschte Bild tut sein Uebriges, um diesem tollen Arrangement die spezielle, notwendige Wuerde zu verleihen.

Zu derartigen Zentren der Kinder- und Erwachsenenbelustigung mit „Bildungsanspruch“  schrieb ich ja bereits hier etwas.

Besagte Einrichtung ist nur ziemlich neu und in einem Protzbau untergebracht.So auch die Toiletten:

Nemo Amsterdam

Und ungefaehr so ist auch das Programm: standardisiert, leicht zu verstehen, auf den kleinsten gemeinsamen Nenner gebracht … gut zur Erleichterung, aber es bleibt nichts Dauerhaftes zurueck. … uiuiui … das war jetzt sehr doppeldeutig geschrieben.

Der Vollstaendigkeit halber wie (fast) immer das Sitzklo:

Nemo Amsterdam 2

Aehm ja … ich sagte ja: standardisiert … mit allen negativen Konnotationen, die dieses Wort haben kann.

Das Immatrikulationsamt meiner Alma Mater. Als ich zum ersten Mal dort war, war ich noch lange kein Student. Ich dachte, dass die dort alles wissen. … Tihihi … Ungefaehr so wie ich spaeter im Studium dann dachte: „Boah! Der ist Doktor! Der muss es ja wohl mal voll drauf haben“ BWAHAHAHAHAHAHAHAHAHA.

Und dann musste ich da jedes Jahr hin, um meine Unterlagen abzuholen. Hach … da werden so warme Erinnerungen wach *traeum* … ich war soooooo gerne Student.

Die Besucher des Immatrikulationsamtes muessen auch auf Toilette gehen. Vor ca. 10 Jahren so es dort so aus:

Uni_G06_ImmaAmt2

Am coolsten finde ich die Tretdinger da unten zum Spuelen. Was fuer eine tolle Idee! Ist mir so bisher auch nie wieder begegnet. Der Aufkleber darueber zeigt uebrigens nur an, dass man da drauftreten soll, aber nicht warum man dies gewuenscht ist.
Auch der originale DDR-Heizkørper ist schøn anzuschauen.

Uni_G06_ImmaAmt1

Das Bild der Sitztoilette ist vor allem uberbelichtet. Aber das macht nix. Gab hier ohnehin nichts Besonderes zu sehen.