Nach recht kurzer Zeit war ich gelangweilt in Colonia und flog wieder los. Urspruenglich wollte ich nach Operation WHITE DWARF zur Bubble zurueck aber nun haben sich meine Plaene etwas geaendert. Ich fliege erstmal in die ungefaehre Richtung des Zentrums der Galaxis.
Auf dem Weg dorthin werde ich, im Zuge von Operation YELLOW ORB, alle „gelben Kugeln“ einsammeln die sich suedlich davon (aber nørdlich der Bubble) befinden. Ist was anderes Interessantes nahe, schau ich mir das natuerlich auch an.
Eins dieser interessanten anderen Sachen war der Metal-rich planet (auf dem man landen kann) der mit einer Geschwindigkeit von 3,080,210.620028907 m/s von allen Planeten dieses Typs am schnellsten in Periapsis ist.
Zu meiner Ueberraschung befand sich dieser im Orbit um einen weiszen Zwerg. Verdammt! Ich dachte ich war fertig mit denen. Etwas schockiert war ich, als ich heraus fand, dass grosze Teile des Orbits INNERHALB der sogenannten „verbotenen Zone“ um den weiszen Zwerg lag. Und in dieser Zone ist der Hyperraum so stark gestørt, dass man dort nur im Normalraum fliegen kann.
Aber im Normalraum sein ist schlecht, denn erstens bin ich da nicht schnell genug und zweitens (und viel schlimmer) bewegt sich der Planet fuer (relativ) lange Zeitraeume durch den Jet des weiszen Zwergs. Deswegen kann ich da nicht sein.
Nun ja, ich versuchte dennoch zu landen … mit der Erwartung, dass meine Kassiopeia so schwer beschaedigt werden wird, dass ich wieder gerettet werden muss.
Beim ersten Anflug war ich zu schnell. Die Notmechanismen hatten keine Lust auf eine Lithobremsung und schmissen mich aus dem Hyperraum bevor ich in einen vernuenftigen Orbit einschwenken konnte.
Da ich mich aber nur ca. 800 km ueber der Oberflaeche befand dachte ich mir, dass ich dann halt einfach runter fliegen kønnte:
Da Kassiopeia nicht boosten kann und sich der Planet sich von mir weg bewegte, brauchte ich unfgefaehr 5 Minuten um ca. 100 km tiefer zu gehen. Dies erschien mir sehr langsam, aber machbar.
Weil ich dem Planet „entgegen fiel“ konnte ich Geschwindigkeiten erreichen, die ich fuer unmøglich hielt … tihihihi:
Bei ca. 300 km ueber der Oberflaeche testete ich wieviel vertikalen Platz ich brauche um bei so hohen Geschwindigkeiten zu einem kompletten Stop zu kommen … ich brauchte ca. 30 km.
Und dann … ca. 120 km ueber der Oberflaeche … grosze, rote Warnmeldungen poppen auf meinem Schirm auf! … Alarme plaerren los! … Feuer kommt aus meinem Armaturenbrett! … … … KACKE! Der Planet hat sich in den Jet des weiszen Zwergs bewegt.
Nervøs øffnete ich das Schiffsmenue welches mir den Zustand meiner Module anzeigt … ich war erstaunt, dass der Schaden relativ gering war … mhmm … da muss ich mich wohl eher am Ende des Jets befinden. Nochmal Glueck gehabt.
Aber Kassiopeia huepfte trotzdem wie wild hin und her. War ja nicht anders zu erwarten in einem Jet aus relativistischen Teilchen. Aber das machte mir eine sichere Landung unmøglich. Und bei einer Gravitation von 1.17 g entschied ich mich den Landeversuch abzubrechen.
Eine Stunde spaeter war der Planet aus dem Jet raus und ich versuchte es nochmal. Ich war gespannt und aufgeregt und fragte mich, ob ich es dieses Mal schaffen wuerde. Dieses Mal flog ich sachte auf den Planeten zu um nicht wieder wegen einer zu hohen Geschwindigkeit aus dem Hyperraum gerissen zu werden wie beim ersten Versuch. Ich trat ohne Probleme in die orbitale Phase ein … dann in die Gleitphase und im Gegensatz zu meiner ueblichen, vorsichtigen Herangehensweise bei Planeten mit so (relativ) hoher Gravitation versuchte ich so schnell wie (mir) møglich runter zu kommen.
Ungefaehr 3 km ueber dem Boden hørte die Gleitphase auf, aber weil ich noch eine recht hohe Geschwindigkeit hatte konnte ich nur hoffen, dass Kassiopeia stoppt, bevor die Lithobremse einsetzt … und all dies natuerlich bevor der Planet wieder im Jet ist.
Ich hatte Glueck, das Terrain bei dem ich runter kam war eben und ich konnte ohne weitere Umstaende landen (was bei einem so groszen Schiff laengst nicht selbstverstaendlich ist). Und dann war ich gesund und munter am Boden und machte den ueblichen kurzen Ausflug mit dem SRV.
Als ich wieder an Bord war dachte ich mir: .oO(ich muss die orbitalen Parameter dieses Planeten mal mit der World of Death vergleichen). Letztere ist naemlich so eine Art „Gespenstergeschichte“ in den Pilotenbars. Nur wenige wagen dort zu landen und etliche verlieren dabei ihr Leben. Deswegen wollte ich mir die mal anschauen, aber das war eher weiter unten auf meiner Liste … denn nachdem ich in einigen Erfahrungsberichten von anderen (ueberlebenden) Piloten gelesen hatte wie gefaehrlich es ist auf dieser Welt zu landen und wieviel Waerme sich bei der Landung aufbaut usw. usf. war ich eher aengstlich.
Naja … ich wollte mir ja nur mal die Daten im Galaktischen Atlas anschauen … da kann ja nix passieren.
Und noch waehrend ich mir den Eintrag der World of Death durchlese fange ich an zu lachen … denn die Welt auf der ich stand (Spoihaae XE-X d2-9 A 1) IST das Subjekt besagter Gespenstergeschichten! … *lacht* … ein Glueck, dass ich das nicht nachschaute bevor ich landete. Ich haette das bestimmt nicht gewagt, wissend worauf ich mich einlasse.
Vor dem Start schaute ich mir mit der Auszenbordkamera den Zustand des Schiffes an und entdeckte ein blaues Leuchten am Horizont:
Das konnte nur bedeuten, dass der Planet sich (sehr sehr schnell) seinem „sonnen“naechsten Punkt naeherte. Ich konnte also nicht starten, denn dieser befindet sich in einem Abstand von nur 0.06 ls und somit mitten in der verbotenen Zone um den weiszen Zwerg.
UND DANN GANZ PLØTZLICH PLAERRTEN DIE ALARME WIEDER LOS UND FEUER BRACH (SCHON WIEDER) IN MEINEM COCKPIT AUS! … AAARGHGH … ich befand mich also wieder im Jet. Verdammt! Das war zu erwarten, aber dieses mal konnte ich ja nicht einfach davon fliegen.
Zum Glueck habe ich fuenf automatische Reparatureinheiten dabei. Die setzte ich in Gang, um den entstandenen Schaden gleich wieder zu reparieren … nur um zu realisieren, dass egal wie klein der Schaden ist, frueher oder spaeter Kassiopeias Kraftwerk zerstørt sein wird. Denn Module kann ich nur reparieren, wenn die ausgeschaltet sind, aber ich brauche Energie (vom Kraftwerk) fuer die Reparatureinheiten!
Und dann bemerkte ich RISSE IM COKPITFENSTER! … und das trotzdem das staendig unter Reparatur war!
Starten und wegfliegen war noch immer keine Option. Ich war ja noch nicht um den weiszen Zwerg rum!
Und dann … *BOOOOOOM* … pløtzliche Dekompression, weil die Scheibe zerbrach! … Zum Glueck habe ich Notsauerstoff … Aber der Zustand des Kraftwerks war bei nur 10 % … AAAGARJHAGRJAGJRGAJGR … Totale-Panik-Modus! … … … und dann … dann wurde es pløtzlich schwarz um mich herum … bis ein heller Blitz aufleuchtete und die Schatten sich total schnell bewegten … Ganz schnell machte ich ein Bild vom Vorbeizug des toten Sterns:
Was fuer ein Anblick! Kein Wunder, dass diese Welt, trotz der groszen Gefahren eine derartige Faszination auf alle Piloten die den Ruf der Leere høren, ausuebt.
Trotz des Spektakels am Himmel war ich mir zu jeder Sekunde sehr wohl bewusst, dass mein Sauerstoff dabei war zu Ende zu gehen. Zu diesem Zeitpunkt erwartete ich also immer noch das Zeitliche zu segnen … eine Welt mit hoher Gravitation … eine zerbrochene Cockpitscheibe … der Jet eines weiszen Zwergs schnell naeher kommend … ich war vermutlich immer noch in der „verbotenen Zone“ … mhmmm … um eine schon sehr lange Geschichte etwas abzukuerzen: ich schaffte es! Hier lasse ich die World of Death hinter mir:
Dieses Mal wurde sie ihrem Namen nicht gerecht … aber sie hat es mit allen ihr zur Verfuegung stehenden Mitteln versucht:
Gluecklicherweise zum Ersten war Colonia nur drei Spruenge weit weg. Gluecklicherweise zum Zweiten hatten ich meine Syntheseausgangsstoffe neulich erst aufgefuellt und konnte somit genug Sauerstoff synthetisieren. Dennoch war ich sehr gluecklich wieder in einer permanent mit Luft befuellten Umgebung zu sein, als ich eine rettende Raumstation erreichte.
In kurz: World of Death — been there (accidentally), done that, five stars, would recommend … aber ich werde auf absehbare Zeit erstmal NICHT zurueck kommen.