Archive for the ‘Scharfe Tanten’ Category

hm12

Zoe Saldana (klick, klick, klick) liesz wohhl auf die Frage, warum sie keine „ernsthaften Rollen“ annimmt verlautbaren:

weil man in derlei Sozialdramen als Frau (und überdies nichtweiße, also nicht an Angelina Jolie oder Nicole Kidman erinnernde Person) immer nur beschädigte, jedenfalls kaum je aus der Fülle des selbstbewussten Subjektstatus nach vorn preschende Rollen kriegt.

Dazu meint Dietmar dann in „2014: Emanzipation im Weltraum„:

Die liegen von Hollywood aus gesehen für ihresgleichen nur im Weltraum bereit […].

Um sich dann weiter so treffend wie immer auszudruecken:

Schwestern, zu neuen Sonnen, zur Freiheit!

Denn …

Die Erde ist eben in manchen Branchen (Informatiklehrstühle, Herzchirurgie, Blockbuster) immer noch eine ziemlich rückständige Provinz […].

JustFeel

Natasha Chen Christensen schreibt in ihrer Studie „Geeks at Play: Doing Masculinity in an Online Gaming Site„:

Masculinity is a concept that is historically and culturally situated.

DAS bedeutet, dass wir das AENDERN kønnen, was wir unter dem Begriff „maennlich“ verstehen!!!

Es geht dann weiter mit …

[…] masculinity is a performance of dominance in everyday life where every action is geared towards maintaining control.

Oder auf das Thema Frauen bezogen: Frauen als Eigentum ansehen/vorzeigen „to maintain control“.

Und es srpricht wohl fuer sich selber, dass wir den folgenden Mist nicht mehr wollen:

[…] masculinity is the suppression of emotions, needs, and possibilities like nurturing, empathy, and compassion. In the same vein, masculinity has many times been explained as a dialectical rejection of femininity and homosexuality.

Dann weiter:

All of these enactments of masculinity usually take place in a homosocial context in that these performances are performed for other men.

Im Klartext: vor anderen Maennern Frauen klein machen und wie Gegenstaende behandeln, um vor eben diesen Maennern den „Status“ zu bewahren. … Was fuer ein widerlich, dummes Konzept diese „Maennlichkeit“ doch ist.

Und warum dies vor Maennern?

Because women are valued less in today’s society, men find it necessary to measure themselves through the eyes of other men.

Sozusagen eine selbsterfuellende Prophezeiung.

Es is verdammt nochmal ueberfaellig, dass wir Maenner aus diesen unsinnigen und gefaehrlichen Strukturen und Mustern ausbrechen.

Und um auf den Titel dieses Beitrags zurueck zu kommen: „Maennlichkeit“ bedeutet auch Windeln zu wechseln!

Ich brauchte eine Weile, um mich dazu durchzuringen, diesen Beitrag, welcher schon recht lange in meinem Kopf herum spukte, dann doch endlich mal zu schreiben.
Aber zunaechst das obligatorische Bild:

3 for 2

Ich habe zu Pornografie ein recht herzliches Verhaeltnis. Ich mag Porn, solange klar ist, dass die dargestellten sexuellen Handlungen unter gegenseitigem Einvernehmen stattfinden. Das beinhaltet durchaus auch Handlungen im Spielreich des BDSM, die bis heute auch in europaeischen Staaten teilweise strafbar sein kønnen.

Alan Moore, seines Zeichens ein Feminist und Anarchist (dazu schrieb ich ja an anderer Stelle schon mal was) meinte wohl:

Man wird immer mehr Pornographie haben, das Einzige, was man tun kann, ist, dafür zu sorgen, dass es wenigstens auch gute Pornographie gibt, nicht nur menschenverachtende.

Dietmar meint in seinem Artikel „Im Weltreich der nackten Daten“ dann weiter:

Der Einfall steht in schroffem Gegensatz zu medienökologischen Ansätzen, die alles, was heute an sexuell aufgeladenem Material so kursiert, über denselben Kamm der als hochgiftig aufgefassten „Sexualisierung der Öffentlichkeit“ scheren – und deshalb zum Beispiel weniger Thematisierung von Sexualität an Bildungseinrichtungen fordern. Moore hält dem zu Recht entgegen, dass Schule und Kunst wenigstens „das Unterscheidungsvermögen ausbilden können“, das man immer braucht, wo eine Flut von Sichtbarem vorhanden ist.

Ein interessanter Gedanke, nicht wahr.

Es gibt ja leider auch Pornografie, die zwar nicht illegal, bei der das mit dem gegenseitigem Einverstaendnis aber nicht so klar ist. Damit meine ich natuerlich auch „Sexfilme“. Gemessen an der Masse der zur Verfuegung stehenden Filme im Netz, stolpere ich aber erstaunlich selten ueber derartige Darstellungen – und schalte dann angeekelt weg. Trotz Internet und møglicher massenhafter Verbreitung denke ich, dass diese dennoch nicht massenhaft verbreitet sind.
Ganz im Gegensatz zu solchen „Werken“ wie bspw. „50 Shades of Grey“. Darin ist die Frage des gegenseitigen Einverstaendnisses mitnichten klar. Und solche Werken werden in den etablierten Medien besprochen (gefeiert?) und _sind_ massenhaft verbreitet.

Und unter anderem deswegen ist das von Alan Moore Gesagte so wichtig.

Und natuerlich, damit wir alle lernen entspannter mit diesem Thema umzugehen und uns weder von Demagogen noch unseren Geluesten leiten lassen.

Nachtrag: siehe bspw. auch hier

Tchibo2

In „Sie sind ja auch nur ein Exemplar!“ behauptet Dietmar, dass …

[…] die Existenz von Klassenschranken oder sexistischer Benachteiligung […] in Deutschland […] praktisch unumstritten [ist].

Um im Satz gleich darauf, so brilliant wie immer, seine Beobachtungen in der realen Welt auf den Punkt zu bringen:

Das ist eine These, die man […] [sich] rasch abgewöhnen könnte, wenn [man] einmal eine Woche in einem Mediengroßbetrieb oder an einer naturwissenschaftlichen Universitätsfakultät verbringen müßte, wo man von der Armut oder vom Sexismus hauptsächlich weiß, daß die Achtundsechziger und Alice Schwarzer sich das ausgedacht haben.

Lest ihr, meine lieben Leser und Leserinnen das nochmal durch und lasst es euch auf der Zunge zergehen.

Das mit der Armut habe ich extra drin gelassen.
Als Vergleich, bzw. Mittel um sich besser in die Situation hinein zu versetzen. Denn ueber die Jahre, hat zumindest mein (naeheres) soziales Umfeld die Situation bzgl. der Armut begriffen. Erkennt aber gleichzeitig, dass ein groszer Teil der Bevølkerung in Dtschl. dieses Problem nicht wahr haben will (uns in Dtschl. geht es doch gut – die uebliche Propaganda eben).

Ungefaehr so aehnlich ist das auch mit dem Anerkennen der ungerechten Ungleichbehandlung von Frauen und Maennern. … Denn eigentlich … soooooo schlimm ist das doch gar nicht. Nicht wahr. Den Leuten muss es doch gefallen, wenn Frauen derartig in der Reklame dargestellt werden. Ansonsten gaebe es das ja gar nicht. … Das stimmt zwar schon. Es gefaellt (mir) durchaus. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass dies hilft positive Veraenderungen diesbezueglich zu bewirken. Meiner Meinug nach ist genau das Gegenteil der Fall.

Das Land aus dem diese Firma kommt soll doch sooooooo toll sein und alle wollen da hin … soso

hm8

Aber um auf den Titel dieses Artikels zurueck zu kommen:

23017 wird (mal wieder) geknutscht

Nicht nur Damen møgen’s mir nahe zu kommen. Naechstes Mal nehm ich’s wieder mit zum Hacken.

Mango

Neulich (Februar 2012) las ich am Zeitungsstand dies:

Gleichberechtigung

Uebersetzung: „Wir sind so gierig auf Grandiosa [Anm.: Norwegens Favoritpizzamarke], dass 30 mehr in der Fabrik angestellt werden muessen.“

Sogar etwas wichtiger war (da auf den Seiten 26 und 27, also noch vor der Pizzageschichte), dass Frauen in jeder vierten Beziehung mehr verdienen als der Mann.

Groszartig, nicht wahr!
Ich finde dieses Land – Norwegen – einfach toll.

Es sind zwar auch nur Babyschritte aus dem jahrtausendealten Dreck hinaus, aber wenigstens geht man diese. Und sollte ich doch irgendwann nochmal ’ne Tochter haben, dann wird diese mglw. doch mal in einer besseren Welt aufwachsen.

Palmers

Das fragte ich mich, als ich dies las (via).

Eigentlich steht in dem Artikel nichts Neues. Dennoch eine gute Zusammenfassung einiger bestehender Fakten. Berechtigte Empørung. Und es gehørt mehr gegen die dort dargestellten Missstaende getan! Volle Zustimmung.

Warum also zeige ich hier derartige Bilder in diesem, meinem Weblog?

Darauf bin ich ja bereits im ersten Artikel in dieser Kategorie eingegangen und in der darauffolgenden weiterfuehrenden Erklaerung.

Im Folgenden wird alles was mit dem Begriff Heteronormativitaet verbunden ist (insb. die wichtigen Diskussionen!) auszer Acht gelassen.
Ich bin immer noch der Meinung, dass ALLE MAENNER, gern Frauen anschauen. Um so mehr, wenn deren Darstellung sexuell etwas expliziter ist als „verpackt in Kleidung fuer eine Antarktisexpedition“. Dies gilt insbesondere fuer mich.

Dafuer gibt es sicherlich Gruende (ein Beispiel). Aber dennoch bin ich vehement dagegen, dass Maenner daraus das „Recht“ ableiten kønnten, sich Frauen gegenueber wie primitive Aersche zu verhalten.

Ich mache Frauen (und Maennern, aber deutlich seltener) Komplimente. Einfach so. Oft, wenn sie eine Brille aufhaben, weil ich Brillen toll finde. Es kam aber auch schon vor, dass ich Frauen, die ich sehr attraktiv fand, sagte, dass ich gern Sex mit ihnen gehabt haette. IMMER sagte ich vorher, dass dies nicht als „Angebot“ oder „Anmache“ zu verstehen ist, sondern als ein etwas direkteres Kompliment; dass ich nichts erwarte und danach einfach gehen werde.
Ist das OK? … Ich weisz es ehrlich gesagt nicht, aber ich habe bis auf ein Mal immer positive Rueckmeldungen bekommen.

Ich kønnte da jetzt erzaehlen, dass ich denke, dass dieses alberne, versteckende, „pssst, ueber sowas redet man doch nicht in aller Øffentlichkeit“-Gehabe um alles was Sex betrifft, mit fuer diese schrecklichen und zu beseitigenden Zustaende verantwortlich ist.
Dazu plane ich aber einen eigenen, spaeteren Artikel.

Ich kønnte jetzt auch naeher darauf eingehen, warum ich neulich den „Witz“, dass „Politik nichts fuer Frauen“ waere, auch beim dritten Mail nicht lustig fand. Warum ich auch beim dritten Mal dem Erzaehlenden ins Wort fuhr und mich gegen diese frauendfeindliche Scheisze aussprach. Mir doch egal, wenn mich deswegen alle anderen am Tisch komisch anschauen, ob ich wohl keinen „Spasz“ verstehe und dass „er es doch gar nicht so meint“.
Find ich aber unnuetz, naeher darauf einzugehen, weil ich das selbsterklaerend finde.

Warum also diese Bilder. Darum:

yesallwoman

Auch wenn ich mir all derjenigen bewusst bin, die aufgrund bequemer Dogmen nicht verstehen wollen, mache ich es mir an dieser Stelle jetzt einfach, denn ich denke, dass meine Beitraege fuer mich sprechen. und ich mir eigentlich keine weiteren Gedanken darum machen brauche. Was naetuerlich nicht bedeutet, dass ich mir nicht ab und an mal meine eigenen Dogmen und Verhaltensweisen betrachten, hinterfragen und nøtigenfalls aendern sollte.

Dies gesagt noch dazu: auch mir rutscht mal unueberlegt das eine odere andere dumme Geblubber raus. Oder etwas kurz Dahingeschriebenes braucht nachtraegliche, detaillierte Erlaeuterungen. Um nicht permanent auf eine Art und Weise interpretiert zu werden, die nicht angedacht war. Insbesondere in diesen Faellen bitte ich um Kritik. Denn ich møchte all diese komplexen Sachverhalte gerne besser verstehen.

Zunaechst das obligatorische Bild:

Real

And now for something completely different …

Pickup Artists sind eine widerliche Sorte Maenner!

Als ich das erste Mal davon hørte, dachte ich (aus dem Wort schlieszend), dass es sich dabei um Maenner handelt, die nur sehr selbstbewusst sind und sich einfach trauen Frauen anzusprechen. Soll sich doch jeder vergnuegen wie er will. Und wenn beide Personen unabhaengig voneinander und mit freiem Willen entscheiden, dass sie einfach mal nur Sex fuer eine Nacht miteinander haben wollen, dann ist das groszartig! Wir leben schlieszlich im 21. Jahrhundert.

Und hier kommt ins Spiel, warum ich diese Typen so widerlich finde.
Die „Masche“, die diese Typen abziehen, hat weder was mit „freiem Willen“, noch mit „unabhaengig“ zu tun.
Das systematische Ausnutzen bestehender sozialer und gesellschaftlicher Unzulaenglichkeiten und Ungerechtigkeiten, mag zwar legal sein, ist aber ethisch immer noch falsch!

Als ich dann neulich erfuhr, dass das irgendwie alles auf NLP basiert, da fuegte ich dem Attribut „widerlich“ auch noch „strohdumm“ und „einfaeltig“ hinzu. Aber dazu nicht mehr.

Nun der Zusammenhang zur Ueberschrift.

Einer dieser widerlichen Typen bereist wohl die Welt und probiert seine Masche ueberall aus (und berichtet dann darueber).

Nachdem er in Daenemark war, hat er beschlossen, dass er nicht wieder dorthin zurueck kehren møchte.
Dies aus dem Grund, dass die Frauen dort auf sein Gehabe nicht herein fallen.

In diesem Artikel (danke LeSpocky) wird darauf eingegangen, warum dem so ist.
In Skandinavien gibt es seit Jahrzehnten anhaltende Anstrengungen zur Gleichstellung der Frauen. Auszerdem ein gutes soziales System. Dies traegt dazu bei, dass Frauen weniger unterwuerfig sein kønnen (und sei es auch nur unbewusst). Somit wirken Strategien, die auf ausgebeutete und unterdrueckte Frauen abzielen, nicht.

Eine Gesellschaft mit gerechtfertigt selbstbewussten Frauen (und Maennern), das ist doch was Tolles! Nicht wahr.

Kaum erwaehnt man’s mal, schon hørt man das oben erwaehnte Geblubber schon wieder.

Aber zunaechst, wieder ohne weiter darauf einzugehen, das fuer diese Artikelkategorie obligatorische Bild.

Venus

Aber was meine ich denn nun eigentlich?

Ich meine ganz im Allgemeinen die sog. „Frankfurter Erklärung zur Gleichstellungspolitik“. Kein Link an dieser Stelle. Denn die Erklaerung selber habe ich nicht gelesen. Aber wer sucht, der findet den Mist sicher selber. Bestimmt war das auch ganz grosz in den etablierten Medien. So von wegen „Endlich traut sich mal wer das zu sagen“.

Was ich aber gelesen habe, ist ein Interview, welches im Zuge dieses Propagandastreiches, mit dem Initiator eben dieses Geblubbers gefuehrt wurde.

Was der da so von sich gibt, hørt sich ja erstmal ganz vernuenftig an. So wie sich ja auch „Raucher sollen fuer die raucherspezifischen Krankheitskosten selber aufkommen“ vernuenftig anhørt (bis man „Raucher“ mal mit „Extremsportler“ oder „Couchpotato“ oder gerne auch „ungewollt schwangere Frau“ ersetzt).

Deswegen nehme ich dies hier mal etwas genauer unter die Lupe.

Zunaechst møchte ich auf den Anfang einer suggestiven Frage eingehen:

Ihre Forderung lautet: Qualifikation statt Quote. […]

Das ist der Bullshit, von dem ich auch in dem ganz oben verlinkten Artikel sprach. Es ist doch laengst gezeigt (wenn auch nur im akademischen Bereich), dass bestimmte Masznahmen genau dieses Prinzip verwirklichen. Muss man die nur mal umsetzen.

Man beachte aber bitte, was auszerdem hinter diesem so schøn einpraegsamen, und schnell dem „linken Spinner“ hingeknallten, Satz auch noch liegt. Wieder mal ist es dieses unsaegliche, sehr gefaehrliche und die Gesellschaft zerstørende Leistungsprinzip! Wer Leistung zeigt soll auch dafuer belohnt werden und die faulen Schweine sind doch selber Schuld, wenn sie nicht beførdert werden. Dabei vøllig ignorant gewisser, unserer Gesellschaft zugrundeliegende, ungeheurliche Prinzipien, welche Frauen (oder Schwule, oder „linke Spinner“ etc.) ganz im Allgemeinen benachteiligen.

Die Antwort geht dann ebenso widerlich los:

Das Prinzip der Bestenauslese ist gesellschaftlich […] wünschenswert […]

Sozialdarwinismus par excellence. (Das tut mir im Herzen weh, das zu schreiben. Denn was Darwin schrieb, hat mit dem, was hinter diesem Begriff steht, ueberhaupt nichts zu tun. Soweit ich weisz, hat er sich Zeit seines Lebens auch immer dagegen gewehrt, dass seine Thesen derart falsch interpretiert werden.)

Aber genau DIES ist im Allgemeinen eine absolut FALSCHE Aussage (auch wenn sie sich (s.o.) erstmal total logisch anhørt).

Zum Einen, weil die Frage „was oder wer ist denn das/der Beste“ im Prinzip nicht beantwortbar ist. Ist es die gefaehrliche Merkel? Millionen Deutsche wuerden da sicherlich zustimmen. Oder Michael Phelps? Der kann doch so gut denken. Oder Albert Einstein? Die Nazis hatten da anno 1933 etwas andere Vorstellungen. Oder der ehemalige Papst Ratzinger? Oder ueberhaupt jemand, der einmal pro Woche in die Kirche geht? Oder der Chef von Kraft Foods? Etc. pp.
Wie man sieht ist „der/das Beste“ IMMER ideologisch gepraegt. Und die immer noch vorherrschenden Ideologien sind echt unertraeglich und (nachweislich) schlecht fuer die Entwicklung der Menschheit.
Fuer eine Gesellschaft wuenschenswert ist eine (vernuenftige) Mischung aus ALLEN „Ideen“ und Ansichten! Und dazu zaehlen auch die Ansichten des Tischlers mit Hauptschulabschluss oder der Arbeitslosen mit Diplom. Ansonsten geschieht naemlich groszes Unrecht. So wie es den Hartz-IV Opfern, u.a. aufgrund eben dieses Leistungsprinzips, geschieht,.
Letztlich bleibt aber auch hierbei immer noch das Problem „vernuenftig“ zu definieren. Ich denke aber, dass meine Leserschaft versteht, worauf ich hinaus will.

Zum Zweiten sind Menschen keine Giraffen. Es „gewinnt“ also nicht die mit dem laengsten Hals, den Kampf ums Ueberleben.
Wir Menschen und insb. unsere Gesellschaft(en) haben diesen „Prinzip“ vor langer Zeit hinter hinter uns gelassen und sogar aktiv (und erfolgreich) dagegen gekaempft. Stichworte dazu sind bspw. „Alters- und Krankenversicherung“, „Krebstherapien“, „Schulen“ (und „allgemeine Bildung“), „Museen fuer moderne Kunst“, „Popmusik“ (die ja meist nun wirklich nicht als „Crème de la Crème“ der Musikbranche gesehen werden kann) etc. pp.

Gleich im Anschluss wird dann auf widerlichste Art und Weise versucht, das lobenswerte Herangehen an ein massives gesellschaftliches Problem herab zu wuerdigen:

[…] und sinnvoll wie das Prinzip der Vermeidung von Korruption. Kann und soll man aber, nur weil Korruption faktisch stattfindet, schon das Prinzip aufgeben, und somit, nur weil man nicht realitätsfremd sein möchte, zu allgemeiner Korruption übergehen?

Wie alles ist sicherlich auch die Politik, gegen die dieses Geblubber gerichtet, kritikwuerdig. Aber die hierbei benutzte Sprache bewirkt, dass bestimmte Verbindungen und Bilder im Kopf entstehen. Und genau deswegen bezeichne ich es als Propaganda.
Ich schrieb dazu (vom „anderen Standpunkt“ aus) schon mal was drueber.
Was ich sagen will: dieser Sprachgebrauch in solche einem Zusammenhang ist durchaus normal. Ich mache das ja auch. Aber man møge doch bitte drauf achten und es als das entlarven, was es ist: die bereits mehrfach erwaehnte Propaganda.
Betrachten wir dieses „Bild“ der Korruption noch ein wenig laenger. Die Frage ist doch, wer von der diesbezueglich vorherrschenden „Korruption“ (also das was es zu „bekaempfen“ gilt) am meisten profitiert? Das sind Maenner. Damit ist die „Konsequenz“ die in diesem Konstrukt gezogen wird (Frauenqote = „allgemeine Korruption“) sogar innerhalb des selbstgewaehlten Bildes falsch. Denn eigentlich werden Maenner doch (angeblich) durch diese Politik benachteiligt! Die „Korruption“ wird also bekaempft.

Aber nun weiter im Text

Durch proporzorientierte Personalauswahl kommen nicht wenige unterqualifizierte Personen in Ämter, denen sie nicht gewachsen sind und an denen sie dann scheitern, oder in denen sie fortlaufend Schlechtleistungen erbringen.

Zwei Sachen sind daran auffaellig.
Zum Einen, die Aneinanderreihung von noch einem und noch einem und noch einem negativ konnotierten Wort. „Unterqualifizierte Personen“ haette doch vøllig gereicht.
Aber man will ja sicher gehen, dass in der ganzen Debatte auch „das Richtige“ haengen bleibt: Versuche zur Løsung der Diskriminierung der Frauen (und nicht nur der) sind schlecht, schlecht, schlecht … auch fuer dich der du dies liest!
Zum Anderen das deutlich auffaelligere „nicht wenige“. Haeh? Da muessen dann sofort (!) die folgenden Frage kommen:
– Na nenn mal KONKRETE Zahlen! Einer von Zehn? Einer von Tausend?
– Wie viele solcher Faelle kennst du denn persønlich? Und wie viele Arbeiter kennst du denn insgesamt? „Nicht wenige“ sind also wie viele „Prozent“ davon?
– Und etwas spezifischer auf die Problemstellung: Und wie viele unqualifizierte Maenner kennst du in solchen Aemtern?
„Nicht wenige“ erzeugt das Bild von „vielen“! Wobei es in Wirklichkeit eben gerade doch SEHR wenige sind, auf die diese Aussage zutreffen wuerde.
Aber „nicht wenige“ laeszt sich so gut nachplappern. Die hier gestellten Fragen sollen helfen, den Realitaetsrahmen wieder herzustellen.

Dann lesen wir schon wieder:

[…] gesellschaftlich sinnvollen Leistungsprinzip […]

Steter Tropfen høhlt den Stein, oder wie?
Leider stimmt dies :( .
Aber was ist denn dann mit Krankenhaeusern? Nur noch die „lukrativen“ Krankenheiten behandeln? Oh warte … das geschieht ja laengst. Privatisierung sei Dank.
Oder mit dem øffentlichen Transport? Blosz noch die sich lohnenden Bussstrecken fahren lassen und nur noch, wenn viele fahren (also Morgens und Abends)? Na ja, das wuerde dann ja immerhin der Autoindustrie zugute kommen. Ist doch auch was Feines, nicht wahr.

Das Leistungsprinzip auf eine gesamte Gesellschaft angewandt ist Bullshit, wie er perfekt ins neoliberale Weltbild passt.
Kønnt ihr, meine lieben Leser, euch fuer die Zukunft merken. Wenn jemand sowas heraus blubbert, dann wird der Rest høchstwahrscheinlich auch Propaganda sein.

Dann kommt was Lustiges:

Unternehmen sind in unserer Gesellschaft Organisationen zur Erwirtschaftung von Gewinnen. [Anm.: das war jetzt noch nicht das Lustige. Das kommt jetzt erst] Das Profitmotiv sorgt in der Tendenz recht zuverlässig dafür, dass genau diejenigen Personen gesucht, eingestellt und befördert werden, von denen erwartet wird, dass durch sie die Gewinnziele erreicht werden.

HAHAHA … Ich lach mich kaputt! Chefs die keine Ahnung haben (oder auch andere Mitarbeiter) gibt es vermutlich nur in meiner Fantasie.

Man beachte hierbei, wie etwas Gutes (Profite) mit der Agenda dieses Geblubbers verknuepft wird. Also der umgekehrte Fall zur „Korruption“ weiter oben.

Und dann kommt ein viel zu oft gehørtes Statement:

[…] Quotenforderungen werden allerdings offensichtlich entgegen dieser betriebswirtschaftlichen Logik vorgetragen […]

„Betriebswirtschaftliche Logik“ … WHUT? Eine Gesellschaft (und auf diese ist eine derartige Politik ausgerichtet) ist KEINE Fabrik!
Somit ist auch dieser Punkt unzulaessig.

Nun soll aber mal Schluss sein, mit dem ganzen Metaphern. Es muss endlich mal Klartext geredet werden:

Die Gleichstellungspolitik schadet unmittelbar vor allem den Männern, weil sie trotz intensiven beruflichen Engagements bei Beförderungen nicht nach dem Merkmal der Leistung, sondern nach dem Merkmal des Geschlechts übergangen und damit dauerhaft demotiviert werden.

Da ich ja bereits in dem ganz oben verlinkten Artikel schrieb, dass diese Aussage ganz im Allgemeinen nicht der Wahrheit entspricht, møchte ich dazu lieber das Folgende sagen.

Na ist doch SUPER! Dann haben Maenner endlich mal einen Grund, NICHT nur zu racken, sondern sich auch mal um die Kinder zu kuemmern!

Und weiter im Klartext:

Die Gleichstellungspolitik diskriminiert ferner diejenigen Frauen, die ihre Positionen allein durch ihre eigene Qualifikation und Leistung erreicht haben, und die jetzt erleben müssen, dass andere Frauen durch Gleichstellungspolitik ohne Ansehen ihrer Leistung beruflich aufsteigen können und an ihnen vorbeiziehen.

Zum Inhalt der Aussage sage ich wieder nichts, da diese ja laengst widerlegt ist (s.o.). Aber schauen wir uns diese Aussage doch mal an. Was steckt da eigentlich drin?

Zum Einen wieder dieses unsaegliche Leistungsprinzip und dass die faulen Schweine doch bitte unter gar keinen Umstaenden besser behandelt werden duerfen, als man selber.
Zum Anderen bekommt man den Eindruck, dass durch diese Politik jetzt nur noch „Versager“ beførdert werden.
Und zum Letzten der widerliche Versuch, die Frauen auch noch gegen einander aufzuhetzen. Ich muss leider davon ausgehen, dass dies erfolgreich sein wird. Wie oft hørt man denn von erfolgreichen Frauen so Sachen wie bspw. „Ich will NICHT durch eine Quote einen Jobb bekommen.“ Gemeint als „ICH habe Leistung gezeigt und DAS waere unter meiner Wuerde (innerhalb der Praemissen des Leistungsprinzips)“. Natuerlich will das keiner, aber DARUM geht das doch gar nicht.
Hetze, die am eigentlichen Thema, der Beseitigung himmelsschreiender Missstaende, vorbei geht, aber trotzdem sehr erfolgreich ist.

Das direkt im Anschluss an diesen Satz folgende:

Gerade die Frauen, die sich unter dem Leistungsprinzip bewährt haben […]

zeigt, dass die Frauen, die nach DEREN Regeln spielen, umworben werden. Dies, um fuer die Sache der Schreiber dieses Pamphletes zu „arbeiten“. Und somit eigentlich gegen ihre eigenen ureigensten Interessen.

Und nun kommt das absolut Geilste dieses Interviews. Es zeigt eigentlich sehr viel ueber die Verfasser UND das Verfasste. Leider passt es nur zu gut in das Weltbild all zu vieler Rezipienten dieses Geschmieres, so dass es denen gar nicht auffaellt, wie hirnrissig das ist. Aber genug der Ankuendigung; das Zitat:

[…] die wenig bekannte, praktisch mehr oder weniger geheime […] Strategie des „feministischen Entrismus“. Diese sehr erfolgreiche und anscheinend gut koordinierte Unterwanderung [der Parteien, Gewerkschaften, Stiftungen etc.] […]

Als ich das las, bin ich in Gelaechter ausgebrochen.

NATUERLICH! Das erklaert es doch! Dies ist alles eine Verschwørung gegen die Maenner! Juden, Freimaurer, Illuminaten … und nun ist endlich erwiesen, dass auch die Frauen in diesen Kreis gehøren. Klingt doch total plausibel, nicht wahr!
Wie bereits geschrieben, sollte dies alles darueber sagen, was von dieser sog. „Frankfurter Erklaerung“ zu halten ist.

Aber das Interview ist noch nicht vorbei. Also noch mehr Propaganda; wie gesagt: steter Tropfen høhlt den Stein.

Jedem Mann und jeder Frau stehen grundsätzlich jegliche Bildungs-, Berufs- und Entwicklungsmöglichkeiten offen. Diese Freiheit in solcher oder anderer Weise zu nutzen, ist jedem Mann und jeder Frau selbst überlassen

Auch hier wieder: mit der Realitaet nicht in Einklag zu bringendes, neoliberales Geschwafel. Die tatsaechlichen Zustaende kommen in diesem Weltbild nicht vor.
Wer arm ist, bleibt arm. So sieht es naemlich aus. Und da ist’s dann auch Essig mit von wegen „Freiheit nutzen“. Aber ich denke, dass meine geehrte Leserschaft dies weisz.

An diesem Zitat faellt mir uebrigens das Folgende auf. Ein Redakteur, holt ja gern bestimmte Textpassagen aus dem Text „heraus“, fuer irgendwie geartete „Zwischenueberschriften“. Dies ueblicherweise, um einen gewissen Standpunkt besonders hervor zu heben. Meist, weil es „auf Linie dessen liegt“ was bspw. die Zeitung vertritt.
Interessant ist, das ich gerade dies zitiere und der Laecherlichkeit preis gebe.
Dies zeigt deutlich, denke ich, was von dieser Webseite i.A. zu halten ist.

Aber weiter und weil es so fuer Unterhaltung beim Leser (mir, deswegen maskulin) sorgte, nochmals die Verschwørung:

Wer der oben erläuterten Täuschung erliegt, […] der wird, […] guten Glaubens der feministischen Interessenpolitik auf den Leim gehen.

Ich wusste es! Wir sind im Netz der Illuminaten … oh pardon … der Frauen, gefangen!

Und als abschlieszendes Zitat dann doch noch „echte“ Zahlen, møge jeder selbst die Glaubwuerdigkeit der Quellen bezweifeln.

Nach einer FOCUS-Umfrage lehnt die Mehrheit der Deutschen eine gesetzliche Frauenquote ab. 52 Prozent sagen Nein, gegenüber 44 Prozent, die eine Einführung befürworten würden.

Spaeter wird dann auch noch, der fuer Qualitaetsjournalismus besonders bekannte, „Nachrichten“sender N24 erwaehnt.

Dazu sei nur zu sagen:
52%, das sieht so aus, als ob die Haelfte der befragten Maenner waren. Das waere dann die Umkehrung des weisen Spruches: „Frag die Frøsche, ob sie ’n Teich wollen.“

Nun sei es genug.

Es sei nur noch kurz erwaehnt, dass der Interviewte von sich selbst behauptet, dass er „links“ waere.
Ich frage mich, wie Leuten, die derart offensichtliche, neoliberale Propaganda predigen, so etwas von sich behaupten møgen. Und dies ohne in schallendes Gelaechter auszubrechen (von wegen „guter Witz den ich da gemacht habe“) oder in der Klapsmuehle zu sein.

Ganz zum Schluss møchte ich noch etwas zu einem sehr allgemeinem, im speziellen nicht angesprochenen, Thema dieses ganzen Themenkomplexes sagen.

Das herrschende Patriarchat darf kein Matriarchat werden! … … … .oO(Mhm? Wieso denn eigentlich nicht … oh ich schweife ab) … … …WIR muessen vielmehr, durch unsere alltaeglichen und weniger alltaeglichen Handlungen, darauf hinarbeiten, dass eine Gesellschaft in der NIEMAND diskriminiert wird, nicht mehr wie der Traum eines „linken Spinners“ erscheint.

… ist die Heidi gar nicht.

Heidi

Sie sieht zwar durchaus scharf aus, die Tante, aber sie ist sehr gefaehrlich, nicht nur fuer junge Maedchen, sondern fuer die Gesellschaft als Ganzes.

Natuerlich nicht sie als Person. Aber die marktkonforme Scheisze, die sie medienwirksam vertritt und in den Hirnen all zu vieler jugendlicher (erfolgreich) einbrennt.

Eine Studie der Otto-Brenner-Stiftung mit dem Titel „Hohle Idole – Was Bohlen, Klum und Katzenberger so erfolgreich macht“ hat dies genauer untersucht. Dort steht dann alles, was ich dazu sagen kønnte. Deswegen schreibe ich da nichts weiter zu.

Ich war mit diesen Fernsehrformaten, abseits des Høren-Sagens und hier und da mal einen ganz kurzen Schnipsel gesehen, nicht vertraut. Deswegen lohnte es sich besonders, dass ich mir mal die Zeit nahm und diese Studie zu Gemuete fuehrte.