(Mal wieder) Via LeSpocky wurde ich auf einen interessanten Beitrag aufmerksam gemacht.
Dort aeuszert sich eine Frau ueber nicht unuebliche, ich befuerchte alltaegliche, Verhaltensweisen im „Technologiesektor“. Auch wenn ich derart schlimme Dinge nicht erlebt habe, so stimmen meine allgemeinen Beobachtungen im Wesentlichen mit dem ueberein, was dort steht: Hinter einem Schleier von „Hach was sind wir doch modern“ wird am Erhalt der Macht gearbeitet. Das heiszt also an patriarchalischen Strukturen, die alles was und jede(n) die/der anders ist, ausschlieszt.
So weit ist das ja eigentlich nichts Neues. Gut auf den Punkt gebracht fand ich aber dies:
I had for years and years of my past been whole-heartedly complicit in the systems of inequality and discrimination […]. I thought that if I made six figures and did well in my career, acted like „one of the boys” aka white male patriarchs, or played along with them, and was as vulgar, violent, self-centered and cut-throat as the „successful“ white men around me, that was „feminism“.
Ich verstehe darunter das (wenn auch gequaelte) Schmunzeln ueber den „Witz“ des Kollegen am Mittagstisch, dass Frauen nichts von Politik verstehen. Anstatt ihm ins Gesicht zu sagen, dass das eine ziemlich dumme Bemerkung ist.
I didn’t recognize my role in the tech industry as a privileged white woman, and didn’t do much of the internal and external work required to divest from those systems.
Diese Erkenntnis setzte bei mir irgendwann im Studium ein. Mglw. weil ich einen „armen sozialen Hintergrund“ habe, oder weil ich so viel mit einer anderen, diskriminierten Gruppe zusammen war – Schwulen und Lesben. Oder vielleicht habe ich ja auch die Dummheit dieser Strukturen von allein erkannt.
Das war ein Prozess, der mit Maeuseschritten vonstatten ging.
Dann geht es weiter mit:
As I started my political awakening, I was primarily concerned with the advancement of white women like myself and didn’t give much thought to broader systemic issues, or how I was complicit in the oppression of other groups.
Bei mir war es eben das „linke politische Spektrum“ bzw. Menschen, die mit „Willen und Leistung was aus sich machen“. Oder so wie sie es ausdrueckt:
My attitudes, beliefs and behavior were 100% born of my alignment with white capitalist patriarchy, and I benefitted enormously (And still do) from it […]
I […] [have] uncritically profited from white supremacy, cissexism, ableism, classism and other forms of oppression. My success, visibility, and achievements are fundamentally built on the oppression of others, and I spent years not giving a fuck, lending any semblance of a hand, acknowledging my role, or working to dismantle the systems I’ve been part of.
Und deswegen diese Artikel in meinem Weblog, denn …
Most of my privileges in life happen as a direct result of a white supremacist capitalist system, and I too long stayed silent and comfortable.