Archive for the ‘Scharfe Tanten’ Category

Zunaechst das obligatorische Bild:

Blazer

Und dann sieht man ab und zu etwas, was einem wieder Hoffnung macht, dass es irgendwie doch voran geht. Wenn auch mit Maeuseschritten.

Wie bspw. diese Aufkleber, die ich in der Wiener Straszenbahn gesehen habe. Bei den Plaetzen welche reserviert sind fuer Menschen mit permanenter oder zeitweiser Bewegungseinschraenkung. Ersteinmal das, was wir alle erwarten (und was mir erstmal noch keine Hoffnung machte):

Stickers 1

Das linke Pictogram ist nicht zu diskutieren. Niemals. Maenner kønnen nunmal nicht schwanger werden.

Die zwei Pictogramme an der rechten Seite, sind fuer diesen Beitrag (wenn auch nicht fuer diese  Kategorie) irrelevant.

Aber das zweite Bild von links, das sorgte zunaechst wieder einmal dafuer, dass ich mich diskriminiert gefuehlt habe. Als ob kleine Kinder nur zu Frauen gehøren.

Aber dann durfte ich das sehen:

Stickers 2

Naaaaaaaaaaaaaaa!!! Ist das nicht toll? Doch! Das ist echt supertoll!

Da hat sich mein Herze in Wien so richtig gefreut :) .

So einfach kønnen die Schritte auf dem Weg zur Gleichstellung also sein :) .

… aber keine Lust meine Gedanken in Worte zu fassen. Deswegen wieder nur das Bild.

LiseCharmel

… ach was, relativ oft, juckt es mir in den Fingern, mich selbst zu zensieren. Aber ich kann mich bei so einigen Bildern ja rausreden, dass ich die vor ueber einem Jahrzehnt, in meinem jugendlichen Ueberschwang, aufgenommen habe.

Stern

Ansonsten heute mal wieder nichts weiter.

Vor einiger Zeit stolperte ich ueber dieses Bild bzgl. der Kostueme  in (Computer)-Rollenspielen (aber nicht nur dort):

Is it sexist

Und erstmal dachte ich „Hey, das ist super :) „.

Dann aber wollte ich einen kurzen Weblogartikel draus machen und recherchierte dem Bild hinterher. Waehrend ich nicht das Original finden konnte, so stiesz ich doch auf einen Artikel mit dem Titel „When Is It Sexist?: A Chart That Doesn’t Get It Quite Right„. Und der hat ein paar gute Argumente, die meinem weniger gut qualifizierten ersten Gedanken teilweise widersprechen.

So steht dort:

The first set is definitely sexist […] and the second set is definitely one of the better, non-sexist ways to go about creating armored characters […]

The third set of characters are supposed to be the non-sexist way […][of] “we have magic barriers and don’t need no stinking armor […]“ […].

Aber dann geht’s los:

The problem […] with the [third] picture, and with that whole mindset in general [!], is that the sexual objectification and sexiness aren’t equalized between the genders.

Wait, what? Mal schnell weiterlesen.

[…] clothing (or lack thereof) is not the end-all-be-all measure of sexual objectification.

Auch wenn Kleidung das offensichtlichste Merkmal bei dieser Diskussion ist, so gibt es doch andere Dinge, die auch dazu gehøren:

In this particular case, there are four distinct things that keep the sexualization unequal (and therefore sexist): pose, type of clothing worn, facial expression, and anatomy.

Das hørt sich interessant an, nicht wahr. Fangen wir mit der Anatomie an. Zunaechst der Mann:

[…] the man […] is very much idealized. […] [He] has a body that would only be attainable by a select few men in the real world […].

Bei der Frau hingegen ist es deutlich schlimmer:

The woman’s body, however, is not an idealized body, but a body that has been distorted out of normal proportions into a sexual object that approximates a hyper-real idea of what a ‘Sexy Woman’ looks like. Her body is not even physically possible for humans outside of some pretty radical surgery: she’s missing parts of her rib cage and her waist is smaller than her head. There is also something to be said for the fact that the woman’s breasts are very exaggerated […].

Ok, da waeren meine Leserinnen und Leser (und auch ich) mglw. auch selber drauf gekommen, wenn man das mal analysiert haette. Aber es geht ja nocht weiter:

[…] their poses, [are] also unequal. The man is in a passive pose that suggests sexual objectification, but he’s also still standing at the ready. The only thing the woman appears to be ready for is knee pain and toppling over at the slightest breeze.

Als drittes dann:

[…] the issue of clothing. […] the man is […] not wearing much of anything at all, but the woman’s outfit far out strips (ha!) him in objectification. The man’s outfit, […] still somewhat looks like actual armor with it’s studded belt, large shoulder guards, and normal boots.

Die Frau hingegen …

[…] has almost nothing approaching real armor […] but does have components that would actively get in her way during combat or any sort of vigorous movement: high heeled boots, long hair that hangs loose in and around her face, and that strappy contraption trying to pass as a bra.

Und fuer heute als Letztes die Gesichtsausdruecke:

The man has got some vague bored/nonchalant/neutral expression on his face. The woman is in the middle of having a… really nice time.

Mhm … schon interessant all diese Punkte, die so schwer wahrzunehmen sind.

Zusammenfassend kann gesagt werden …

[…] the man in this picture is being sexually objectified what with his lack of clothing, idealized body, and passive stance.

Aber …

[…] the woman is far more objectified because her body has been distorted to non-human proportions, she is wearing very little clothing that also restricts her ability to be active, and has an overtly sexualized facial expression.

Deswegen sind diese zwei Charaktere nicht gleich, und anders als es in der dritten Zeichung steht …

[…] this pairing is actually sexist as well.

Wenn auch nicht mal in der Naehe des ersten Zeichnung, aber …

[…] it definitely does still have some lingering sexism in it.

Interessant fand ich auch den Abschluss des Artikels:

[…] for the last panel of this chart to be true […] We would need to see a man in heels and a skimpy, flimsy loin cloth that lifts and separates his balls, posed  in an odd, unbalanced way that best shows off his impossibly tiny hips and waist and perfectly sculpted pecs while making a face better reserved for the bedroom than the battlefield.

Das ist aber nicht so gezeichnet, denn …

[…] it would look freaking ridiculous, just like the woman already does.

Und hier kommt das Wichtige:

We’re just so used to ridiculously sexualized images of women that it doesn’t even register as such anymore.

So von wegen, wenn mal wieder ein Spinner behauptet, dass wir ja laengst Gleichstellung haetten.

Und wie immer noch mein eigenes Bild; sozusagen als (einfache) Hausfaufgabe:

Arcor3

Im letzten Beitrag in dieser Kategorie beschrieb ich ja ein bisschen, warum ich denke, dass unsere Gesellschaft schon ein beachtliches Stueck auf dem Weg zur Gleichstellung zwischen Mann und Frau gekommen ist. Dies natuerlich nur, wenn man in Betracht zieht, wie es „frueher“ war. Wir haben noch einen weiten Weg vor uns diesbezueglich!

Wieauchimmer; Gleichstellung gilt es natuerlich nicht nur zwischen den verschiedenen Geschlechtern herzustellen.
Mit der Legalisierung der Ehe zwischen homosexuellen Partnern (noch nicht in Dtschl.) sind wir auf dem Papier ja schon ziemlich weit. Und wie dieser xkcd Cartoon …

… zeigt, ist auch die Gesellschaft schon weiter als zum Zeitpunkt unserer Geburt.

Umfragen sind das Eine. Die Meinung in unserem sozialen Habitat sind etwas Anderes.

Aber wenn der „Terminator“ die Legalisierung der Eheschlieszung zwischen homoexuellen Menschen (in den USA), ganz offen und weithin sichtbar unterstuetzt, dann sagt dies mehr (positives) ueber die Gesellschaft aus als die zwei erstgenannten Dinge.

Dies deswegen, weil der Terminator ein (gesamt) gesellschaftlicher Ausdruck „purer Maennlichkeit“ ist.

Und hier øffnete ich gerade eine neue alte Buechse voll mit Wuermern. Schnell wieder zu machen und nicht weiter drueber reden … .oO(„pure Maennlichkeit“ … was fuer ein Quatsch!).

Dennoch, wie oben geschrieben haben wir noch einen langen Weg vor uns. Deswegen:

hm5

 

Erst das Bild:

Tchibo1

Jetzt der Gedanke der mich neulich plagte: Wenn wir am Ende der Gleichstellung angekommen sind, wird es dann ok sein Frauen zu schlagen, wenn man im gleichen Maesze Maenner schlaegt?

„Im gleichen Masze“ bedeutet natuerlich nicht nur gleich oft und gleich stark, sondern mit gleicher Intention!

Zunaechsteinmal war ich abgestoszen von der Frage. Ich habe mich physisch unwohl gefuehlt da drueber nachzudenken. Und ich denke, dass dies eine gute Sache ist! Es ist gut, wenn Maennern automatisch und selbstverstaendlich uebel wird, wenn der Gedanke aufblitzt Frauen Gewalt anzutun! Das dies mit mir passierte zeigt, dass in meiner Erziehung fundamental etwas richtig gelaufen ist. Und ich møchte das auch gar nicht aendern.

Ebenso zeigt diese Reaktion, wie weit die (unsere) Gesellschaft zumindest in einigen Dingen doch schon gekommen ist. Und zwar nicht nur auf dem Papier, sondern ich schreibe jetzt mal in Ermangelung eines besseren Begriffes: „im gesellschaftlichen Unterbewusstsein“. Denn meine Erziehung/Sozialisation diesbezueglich war ein langer und komplizierter Prozess, an dem viele Bereiche eben der besagten Gesellschaft mitwirkten; natuerlich meine Mutter, aber auch alle Erzieher, Lehrer, Freunde, Literatur, Filme, Fernsehserien (ich sag nur ST:TNG!), die Medien in ihrem Wirken ganz allgemein etc. pp.

Aber stop. Schauen wir uns mal den Gedanken etwas genauer an. Was impliziert dieser denn alles ohne es direkt anzusprechen?

1.: Es ist gluecklicherweise NICHT mehr in Ordnung, Frauen zu schlagen. Dazu sagte ich ja bereits oben etwas. Das ist gut! Das ist ein gigantischer Fortschritt! Viel zu lange wurde die sogenannte „haeusliche Gewalt“ gegen Frauen von der Gesellschaft akzeptiert, auch wenn diese schon sehr lange auf dem Papier verboten ist. Das bedeutet natuerlich (und leider) nicht, dass es das nicht mehr gibt :( . Dass wir immer noch Frauenhaeuser brauchen zeigt dies ja. Aber ich habe den Eindruck, dass es nicht mehr mit einem Schulterzucken und „So ist das nunmal“ abgetan wird. Kønnte aber natuerlich sein, dass das nur in meinem sozialen Habitat so ist.

2.: Es ist immer noch irgendwie „in Ordnung“ Maenner zu schlagen.
So eine verfluchte Scheisze! Ein weiter Weg der hier noch zu gehen ist. Denn natuerlich ist es ueberhaupt nicht in Ordnung irgendwem Gewalt anzutun! Sei es physisch oder psychisch.
Autsch verdammt. Das hørt sich jetzt arg an wie der kategorische Imperativ. Da bin ich dagegen, denn der ist in der realen Welt relativ nutzlos.
Deswegen: wenn eine konkrete (!!!) und unmittelbare (!!!!) Gefahr fuer Leib und Leben von Menschen besteht, und nur durch das Anwenden von Gewalt gegen die Person von der diese konkrete und unmittelbare Gefahr ausgeht, es møglich ist den Schaden abzuwenden, so ist es natuerlich gerechtfertigt Gewalt gegen diese Person anzuwenden.

Im uebrigen gilt das Gewaltverbot in einem gewissen Rahmen auch fuer Tiere. Aber das mag ich hier jetzt nicht diskutieren.

Darin steckt dann auch schon die Beantwortung des Gedanken: NEIN! Das ist natuerlich NICHT ok, weil es im Allgemeinen nicht ok ist, Gewalt an Menschen auszuueben!

Aus all dem Folgend:

3.: Was ist, wenn der Mensch (ob Mann oder Frau) aber aus freien Stuecken (!) gerne møchte, dass Taten an ihr oder ihm vollzogen werden, die in der Gesellschaft als gewalttaetig angesehen werden. Insbesondere im Bereich der sexuellen Lust ist das mitnichten eine geklaerte Sache. Dazu schrieb ich hier schonmal was.

4.: Sind wir schon so weit, dass solchen Gedanken offen diskutiert werden kønnen? Ich befuerchte, dass dem nicht so ist. Deswegen steht das hier auch nur so in meinem weblog. Und wenn ich mal unerwarteterweise eine wichtige gesellschaftliche Position einnehme, kann (wird) das aus dem Zusammenhang gerissen werden und ich bin dadurch angreifbar.

Sei’s drum … mein gewaehlter Weg diesbezueglich gibt mir die Freiheit mich von derartigen Gedankenverboten zu befreien.

Und ganz ehrlich. Haette ich meinem ersten (und zweiten und dritten und eigentlich gar nicht verschwindenden) Impuls und Unwohlsein nachgegeben und da nicht weiter drueber nachgedacht, dann waere ich nicht zu diesen tollen Verbindungen zu diesem Thema gekommen. Bestaetigen diese doch so wunderschøn, warum mir das alles mit der Gleichstellung so wichtig ist.

 

Also eigentlich schon, aber das hier Geschriebene ist immer noch gueltig. Deswegen wieder nur ein Bild.

G-Star

… dieses Zitat:

We should have taught them to question authority.

Das ist aus diesem Artikel und ganz neu ist das ja nicht. Deswegen die Einordnung des Beitrages in diese drei Kategorien.

Ueberhaupt war das Einordnen dieses Zitats nicht ganz leicht fuer mich. Ist das Zitierte doch ein wesentlicher (gar bestimmender) Bestandteil meiner Weltanschauung.
Aber der erwaehnte Artikel passt im auch ganz fantastisch zu der beim letzten Mal erwaehnten Problematik. Deswegen erscheint er hier.

Groszzuegiges Girokonto

Warum wir den Feminismus brauchen:

Versace

Aber irgendwie fokussiert sich meine Aufmerksamkeit in der letzten Zeit auf die Schattenseiten des Feminismus. Und ich bekomme das sogar nur am Rande mit.

Ein aktuelles Beispiel wird in diesem Artikel herausgehoben.

Dies sind alles ganz wichtige Problematiken. Aber die Art und Weise, in der dagegen von den „am lautesten schreienden“ „Feministinnen“ und „Feministen“ gekaempft wird, scheint mir nicht darauf abzuzielen, die bestehenden Verhaeltnisse zu aendern. Vielmehr habe ich den Eindruck, dass diese Gruppierungen sich selbst am liebsten als Inhaber der Macht sehen wollen.

Die gleiche Scheisze wie immer also.

Der Artikel beschreibt schøn und treffend, was dabei fundamental vergessen wird:

[…]der Feminismus […] sollte jedoch nicht vergessen, dass er aus einem radikalen Humanismus geboren ist – einem Humanismus, der damals deswegen radikal war, weil er jedem Menschen unabhängig von Geschlecht, Geschlechtsidentität oder sexueller Orientierung fundamentale Rechte zusichert und Gleichberechtigung fordert.

… in scheinbar (oder mglw. doch anscheinend?) zivilisierteren Laendern als den unseren: Thailand plans to legally recognise a third gender. Interessant, dass mehr Freiheit und Gleichstellung wieder ueber die (irgendwie ja dann doch) sexuelle „Schiene“ eingebracht wird. In diesem Zusammenhang etwas, was ich nicht nur hier thematisierte.

Und hier das obligatorische Bild:

Vogue Eyewear