Archive for the ‘Scharfe Tanten’ Category

Aber echt mal!

Und ueberhaupt? Warum muss die Frau mit einem Rock und langen Haaren dargestellt werden? Was fuer mittelalterliche Vorstellungen sind das denn bitte.

Und ich erinnere mich, dass dies als irgendwie-im-Sinne-der-Gleichberechtigung-und-nicht-mehr-so-dolle-Diskriminierung-der-Frau gefeiert wurde.

Ey! Das ist doch bestimmt twittertauglich!

So ganz twitterUNtauglich, kønnte sich aus dem Gefragten aber ’ne durchaus ernste und interessante Diskussion ergeben.

Es fuehlt sich aber so an, als ob dies dann mehr so eine intellektuelle Uebung waere. Wer Interesse daran hat, møge sich bei mir melden.

Es wuerde aber natuerlich eher eine Metadiskussion werden, die am eigentlichen Thema voll vorbei geht.

Deswegen zurueck zum eigentlichen Thema:

Neulich stolperte ich ueber einen Artikel mit dem Titel „A Self-Made Man„. Darin wird beschrieben wie Norah Vincent im Stil eines Guenter Wallraff fuer 18 Monate „undercover“ als Mann (mit neuem Namen „Ned“) unter Maennern lebt …

[…] to see what life was like on the other side of the gender divide.

Einen editierten Auszug aus dem Buch mit dem gleichnamigen Titel kann hier gelesen werden.

Interessant finde ich, wie sie, von „der anderen Seite“ aus, es empfand, sich mit Frauen zu treffen.

Vincent said the dates were rarely fun and that the pressure of „Ned“ having to prove himself was grueling. She was surprised that many women had no interest in a soft, vulnerable man.

In dem Zusammenhang schreibt sie ebenso, dass auch Menschen des gleichen Geschlechts oft genug nicht wirklich verstehen, was vor sich geht.

„My prejudice was that the ideal man is a woman in a man’s body. And I learned, no, that’s really not. There are a lot of women out there who really want a manly man, and they want his stoicism,“ she said.

Und noch eine andere Erfahrung scheint „in Echt“ gravierender zu sein als in der Theorie, denn …

[s]he was quickly reminded that in this arena, it’s women who have the power, she said.

Oder wie sie es ausdrueckt:

„In fact, we sit there and we just with one word, ’no,‘ will crush someone,“ she said. „We don’t have to do the part where you cross the room and you go up to a stranger that you’ve never met in the middle of a room full of people and say the first words. And those first words are so hard to say without sounding like a cheeseball or sounding like a jerk.“

Wenn man denn eine Zusammenfassung ihrer Erlebnisse schreiben møchte, so kønnte es vielleicht diese sein:

Norah began to empathize with the fear and stress men feel for having to always be the strong provider.

Das ist alles interessant und sehr praktisch.

Viel spannender fand ich aber, das es Aspekte gab, die nicht so richtig zu greifen waren. Einer dieser Aspekte war natuerlich, dass sie sich als jemand ausgab, der sie nicht war.

„The pressure of being someone that you’re not and … the fear of discovery and the deceit that it involves piles up and piles up. […]“

Mich duenkt auch Guenter Wallraff schreibt darueber.

Bei Norah Vincent fuehrte dies zu einer Depression. Als Ursache schlussfolgerte sie, dass man mit seiner Identitaet nicht herum spielt:

„When you mess around with that, you really mess around with something that you need that helps you to function. […]“

Und welches Gender wir sind ist ein verdammt wichtiger Teil unserer Identitaet!

Aber am Allerwichtigsten fand ich eine Sache, die ich hier schon so oft ansprach:

“ […] [a]nd I found out that gender lives in your brain and is something much more than costume.“

Unser Gehirn aber ist nicht nur durch unsere Gene (oder physikalisch/chemische Umwelteinfluesse) bestimmt, sondern auch durch die Gesellschaft in der wir aufwachsen. Gluecklich kønnen sich die schaetzen, bei denen das genetisch bestimmte Gender uebereinstimmt mit dem was die Gesellschaft erwartet.

Aber es ist ja nicht nur, dass „die Leute“ bestimmte Vorstellungen davon haben, wer mit wem ficken oder welches Geschlechtsteil haben „darf“. Oder auf welche Toilette jemand gehen oder welche Kleidung jemand anziehen „sollte“. Diese Dinge sind relativ direkt mit dem (sehr breiten) sexuellen „Phasenraum“ der Identitaet verknuepft.
Die Gesellschaft erwartet noch ganz andere Dinge bezueglich der Identitaet einer Person. Derartige Erwartungen basieren darauf, ob diese Person maennliche oder weibliche primaere Geschlechtsmerkmale entwickelte oder nicht (und denke da mal niemand, dass dies nur davon abhaengig waere ob das 23’ste Chromosomenpaar „XX“ oder „XY“ ist).
So wie bspw. hier:

Algerien? Die Menschen dort gehøren doch alle dem Islam an, nicht wahr. Das muss ja furchtbar sein fuer die Frauen!

Interessant, dass 70 % der Menschen die dort den Anwaltsberuf ausueben, und 60 % der Leute im Richterberuf, weiblichen Geschlechts sind.

Da frage ich mich doch, ob das nicht auch hier bei „uns“ ginge.

Mich beschleicht das Gefuehl, dass die Antwort darauf auf lange Zeit noch ein „Nein!“ sein wird.

Und mich duenkt, dass es auch mit dem ganzen Themenkomplex hierum zu tun hat:

Dass die Bilder schøner Frauen (und bestimmt auch Maenner) in gedruckten Medien immer irgendwie nachbearbeitet sind, ist nur eine weitere der vielen Pestbeulen des Kapitalismus.

Frueher war das anders. Und wie die Frauen auf beruehmten Bildern heute dargestellt werden wuerden, wird in diesem Artikel (Achtung, hauptsaechlich Bilder) etwas naeher beleuchtet.

Und um den Finger in noch ’ne andere Pestbeule zu stecken:

Denn mir faellt im Moment nichts ein zu schreiben. Aber irgendwie ist das ja auch Ausdruck des ganzen Dingens hier. Immer noch die selben und gleichen Probleme. Ich kønnte mich nur wiederholen. Aber gerade fehlt mir der Aufhaenger. Deswegen nur eine Erinnerung.

glitter

Neulich sah ich mit dem jungen Mann der bei mir wohnt die beiden KickAss Filme.

Am Tage darauf schauten wir Mad Max: Fury Road. (Er muss noch ein paar Jahren warten, bevor ich mit ihm auch Teil 1 und Teil 2 schaue, denn diese sind mglw. doch noch etwas zu verstørend fuer so einen jungen Menschen.)

Am Tage danach ging es zu Arrival ins Kino.

Und was haben diese Filme gemeinsam? Ganz einfach! Coole maennliche Helden, mit denen ein (nicht nur junger) Mann sich identifizieren kann, an der Seite cooler, starker, intelligenter, kompetenter, Frauen. Denn seien wir doch mal ehrlich. Mad Max sollte vielmehr „Furiosa! – featuring Max“ heiszen :) .

Ebenso gemeinsam haben diese Filme, dass die maennlichen Charaktere ohne Zetern Kompetenz, Authoritaet und das Ausfuehren von Handlungen an besagte Frauen abgeben, ohne dabei „unmaennlich“ (was immer das auch sein mag) auszusehen.

Max Rockatansky, der das Scharfschuetzengewehr lieber an Furiosa abgibt, weil die die Gruppe damit besser verteidigen kann.

Kick-Ass der der festen Meinung ist, dass er nur ’ne „halbe Portion“ und die Einzige die’s voll drauf hat Hit-Girl, …

[…] [the] individually […] most powerful and skilled character in the Kick-Ass universe …

… ist.

Ian Donnelly, welcher ueberhaupt niemals versucht Louise Banks irgendwelche imaginierten Geschlechterkompetenzen aufzuzwaengen oder abzunehmen.

Ich bin der festen Meinung, dass junge Menschen gar nicht frueh genug mit all diesen (irgendwie doch eher diffusen) Ideen, dass (und wie) coole Frauen mit coolen Maennern gleichwertig zusammenleben und -arbeiten kønnen, in Kontakt kommen sollten. Damit sie dann als Erwachsene reflektiert solche Dinge wahrnehmen:

guinevere

Die direkte Methode, wie immer wieder in dieser Kategorie unternommen, ist da sicherlich weniger geeignet und funktioniert sowieso nur, wenn das Publikum mitdenkt. Aber junge Menschen das Mitdenken beizubringen ist eine ganz andere, viel komplexere Sache. Sie vielen verschiedenen Ideen auszusetzen ist im Uebrigen integraler Bestandteil dieser komplexen Sache.

Jedenfalls finde ich es ganz toll, dass es solche Filme nicht nur gibt, sondern, dass die mittlerweile auch zahlreich sind, dass man damit drei Abende hintereinander fuellen kann :) .

Und falls das nicht klar genug rueber kam. Es geht mir nicht darum, dass es Filme mit „starken Frauen“ (was soll das eigentlich bedeuten) gibt. Die gibt es schon lange und ich wuerde auch gewissen Porn dazu zaehlen.
Ich meine damit Filme, in denen fiktive Maenner so dargestellt werden, dass echte junge Maenner sich auf eine natuerliche (noch so ein Wort ohne klare Bedeutung) Art und Weise mit denen identifizieren kønnen, aber ohne, dass diese Characktere dabei in die alten sog. „Geschlechterrollen“ verfallen (so wie bspw. Indiana Jones in den ersten drei dazu gehørenden Filmen) und diese somit weiter verfestigen wuerden.

Vor einer Weile habe ich nun alle Scrubs Episoden gesehen. Und was muss ich sagen … oehm … aehm … ich weisz jetzt wo einige popkulturelle Referenzen herkommen. Aber eigentlich ist das eine Serie, die das Gehirn eher unangetastet laeszt. Ganz im Gegensatz zu House. Viel schlimmer noch! Diese Serie wiederholt (und somit bestaerkt) unreflektiert eine Vielzahl eingefahrener Dogmen, die Grundlage fuer viel Ungerechtigkeit sind.

Das Herausstechendste ist dabei der Character der Elliot Reid.

Oberflaechlich betrachtet scheint sie eine emanzipierte Frau zu sein, schlieszlich ist sie Aerztin.

Aber wirklich staendig und immerzu unterwirft sie sich antifeministischen Rollenvorstellungen!
Insb. wird dies darin deutlich, wie sie mit ihrer Sexualitaet umgeht (pseudo-emanzipiert, aber eigentlich eher darauf achtend, was die Leute von ihr halten kønnten) oder wenn sie auf der „Jagd nach der Traumhochzeit“ ist. Aber es gibt noch viel mehr derartige Dinge, die sie in ein Abhaengigkeitsverhaeltnis von „klassischen“ (a.k.a. die Wuerde des Menschen auf’s Grøbste verletzende) Frauenbildern stellen.
Alles Ausbrechen des Characters aus diesem Verhalten wirkt unecht und sowieso unfertig, da mit der naechsten Episode schon laengst wieder erledigt.

Und deswegen finde ich, dass Elliot Reid einer der langweiligsten fiktiven Charaktere ist, die mir in meinem bisherigen Leben untergekommen sind.

Ganz im Gegensatz dazu Elaine Benes. Ich finde das ganz fantastisch, dass der junge Mann, der bei mir wohnt und diese Serie mitschaut, eine solch tolle, emanzipierte Frau, dargestellt in ganz natuerlicher, ungezwungener Weise erlebt.

Elaine ist sexuell und sozial unabhaengig von Maennern oder was diese von ihr halten. Das fetzt! Das macht ihren Character interessant.

Tja … und warum schreibe ich das?

Nun ja, ueber die Jahre hørte ich aus verschiedensten Ecken „Scrubs ist soooooo toll“.
Ich finde es bedenklich, dass Oberflaechlichkeit (ein hervorstechendes Merkmal dieser Serie) so gut bei scheinbar (mglw. anscheinend?) intelligenten Leuten ankommt.

Und deswegen zur Erinnerung:

hm2

Seinfeld wollte ich uebrigens seit bald zwei Jahrzehnten aus ganz eigenem Antrieb sehen.

Wir schauen Seinfeld. Insbesondere auch der junge Mann der bei mir wohnt guckt diese Serie.

Neulich fragte ich mich, wie eine Gesellschaft, in der solch eine extrem progressive Serie so super erfolgreich ist, sich derart falsch entwickeln kann, dass weniger als zwei Jahrzehnte spaeter die gleiche Gesellschaft einen solchen Praesidenten waehlt. Und das ist ja nicht nur in den USA so :( .

Ich denke es liegt auch hieran und allem was damit einher geht:

stay-true

Andererseits versuche ich nicht zu sehr zu verzweifeln an solchen (unbeantworteten) Fragen und hoffe, dass diese Dinge mglw. nur ein letztes Aufbaeumen des alten Systems sind, welches sich mit Haenden und Fueszen dagegen wehrt die neuen Bedingungen zu akzeptieren.

Neulich las ich einen eher langweiligen Artikel mit dem Titel „Science faculty’s subtle gender biases favor male students“ (wer den haben will usw. …).

Zunaechst mal denkt man sich natuerlich: .oO(Ach die olle Leier schon wieder! Kennen wir doch schon! Ein alter Hut, dass Frauen als weniger kompetent angesehen werden.) . Und allein diese spontanen Gedanken rechtfertigen, dass ich nach all den Artikeln immer noch auf dem Thema rumhacke.

Dann denkt man mglw. weiter: .oO(Natuerlich wollen Maenner lieber mit anderen Maennern zusammenarbeiten).

Wenn diesem Gedanken dann .oO(Das war schlieszlich schon immer so!) folgt, … aehm … siehe oben.

Aber wenn darauf bspw. .oO(Aha, soso. Noch eine weiter andauernde Maennerschweinerei) folgt, dann møchte ich darauf mit dem Rest dieses Beitrages antworten.

Meiner Meinung nach suggeriert der Titel dies durchaus: die schlimmen Maenner. Und ueber weite Strecken hatte ich beim Lesen auch den Eindruck, dass die Autorinnen und Autoren dies auch so ausdruecken wollten. Bei genauerem drueber Nachdenken, entdeckte ich dann aber die von mir, durch meine Sozialisation bedingte, selbstgestellte Falle. Habe ich doch das gender- und geschlechtsneutrale „faculty members“ irgendwie immer auf Professoren (maennliche Form) bezogen.

In dem verlinkten Artikel wurden an Professorinnen und Professoren (beinahe) identische Bewerbungen auf eine Stelle geschickt. Der einzige Unterschied bestand darin, dass der Name auf der einen Haelfte der Bewerbungen ein weiblicher und auf der anderen Haelfte ein maennlicher war.

Dann wurde untersucht, inwieweit die Professoren und Professorinnen die Kompetenz und Anstellbarkeit der (fiktiven, aber als real angenommenen) Kandidatin oder dem Kandidaten bewerteten. Auszerdem wurde analysiert, wie viel (Karriere)Betreuung besagte Professorinnen und Professoren dem Kandidaten oder der Kandidatin zukommen lassen wuerden und wie hoch das angebotene Einstiegsgehalt war.

Hier nun die Ergebnisse bezueglich der Kompetenz und Anstellbarkeit:

competence-hireability

Ich hatte Lust aus den im Artikel gegebenen Daten (Mittelwert und Standardabweichung) Gausskurven zu malen. Keine Diskussion an dieser Stelle, wie ueberhaupt nicht sinnvoll das ist, denn die Information kommt so ganz wunderbar rueber.

Hier (und im naechsten Bild) sehen wir, dass …

[…]  female faculty members were just as likely as their male colleagues to favor the male student.

Schlimmer! Frauen bewerten den Kandidaten sogar noch besser als Maenner (bezogen auf die Bewertung der Kandidatin).

Fuer Professoren ist also der (wahrgenommene) Unterschied in der Kompetenz von Frauen und Maennern kleiner, als fuer Professorinnen.

In der Kompetenz gibt es aber nur einen Unterschied in der Bewertung des Mannes. Professoren und Professorinnen bewerten die Kompetenz der Kandidatin gleich gut.

Umso erstaunlicher ist dann, dass die Anstellbarkeit der Kandidatin von Frauen als weniger geeignet angesehen wird!

Das muss man sich mal durch den Kopf gehen lassen. Dies bedeutet naemlich, dass Frauen, den Mann bevorzugen wuerden, selbst wenn sie die Kompetenz einer Kandidatin und eines Kandidaten als gleich wahrnehmen.

Das finde ich ganz erstaunlich.

Nun schauen wir mal, wieviel (Karriere)Betreung die Professoren und Professorinnen dem Kandidaten bzw. der Kandidatin zukommen lassen wuerden.

mentoring

Die Kandidaten wuerden gleich gut betreut werden, egal, ob nun von einem Mann oder einer Frau. Die Kandidatinnen hingegen wuerden von einem Professor BESSER betreut werden, als von einer Professorin!
Krass!

Und nun noch zum angebotenen Einstiegsgehalt.

Frauen wuerden weniger Geld bekommen als Maenner. Dies ist objektiv ungerecht, aber subjektiv mglw. auf den Unterschied in der Bewertung der Kompetenz zurueckzufuehren.

Frauen wuerden generell weniger bezahlen als Maenner. Sowohl der Kandidatin, als auch dem Kandidaten. Das Gehalt von einem Mann, gezahlt von einer Frau, wuerde noch unter dem liegen, was ein Mann einer Frau zahlen wuerde.

Aber waehrend der Unterschied in der Bezahlung die man von einem Professor bekommt „nur“ ca. 1200 Dollar betraegt, wuerde eine Professorin der Kandidatin 2100 Dollar weniger bezahlen.

DAS! IST! SO! KRASS!

Wieauchimmer, dies alles liegt nicht an den „groszen Uebeln“ bzgl. der Ungleichheit der Frauen, unter denen der Rest der Bevølkerung leidet. Denn die Aussage …

[…] science faculty members may not exhibit this bias because they have been rigorously trained to be objective.

… kann als durchaus plausibel angenommen werden (auf verschiedenen Ebenen). Insb. da wir hier ueber Professorinnen und Professoren reden.

Andererseits ist es so, dass …

[…] research demonstrates that people who value their objectivity and fairness are paradoxically particularly likely to fall prey to biases, in part because they are not on guard against subtle bias […].

Vorhergehende Studien …

[…] indicate that people’s behavior is shaped by implicit or unintended biases, stemming from repeated exposure to pervasive cultural stereotypes […] that portray women as less competent […]. […] these subtle gender biases are often still held by even the most egalitarian individuals […], and are exhibited by both men and women […].

Und genau dies ist, was der Artikel zwar des Øfteren wiederholt, ohne dabei aber auf die Implikationen einzugehen.

Wir, also wir als Gesellschaft, praegen jahrtausende alte Verhaltensmuster sehr erfolgreich auf alle Mitglieder eben dieser Gesellschaft auf.

So einige dieser alten Verhaltensmuster sind verantwortlich fuer viel Leid und funktionieren absolut nicht mehr in unserer Zeit.
Aber selbst wenn man zu einer benachteiligten Gruppe gehørt, scheint dies leider nicht zu helfen, diese Verhaltensmuster zu erkennen :( .

Oder wie Scott Alexander in „Social Justice For The Highly-Demanding-Of-Rigor“ schreibt:

Minorities seem just as willing to screw other minorities over and discriminate in favor of white men as the white men themselves are. […] ideas of certain races and genders being superior seem to percolate into people’s consciousnesses […]

Und das ist genau das, worueber ich hier schon seit einer ganzen Weile schreibe.

Deswegen:

she-comma

… krieg ich meine „Voreinstellungen“ einfach nicht weg:

praeferenzen

Dies wurde mittels eines impliziten Assoziationstest ermittelt. Wer will kann sich selber testen (es ist der „Gender – Career“-Test).

Das Resultat an sich wundert mich ueberhaupt nicht. Der Umstaende unter denen ich grosz wurde, und der Gesellschaft in der ich weiterhin lebe, wegen. Aber ich hatte gehofft, dass die automatischen Assoziationen wenigstens nur moderat, und nicht stark, waeren. :(

Den Sinn der ganzen Uebung (und dieser Kategorie) sehe ich darin, dass ich mir meiner Privilegien bewusst werde. Ich muss kein schlechtes Gewissen darob dieser Privilegien haben (habe ich meist auch nicht). Ich will die sogar sehr gerne behalten. Und darum versuche ich auf meine bescheidene Art auf die Gesellschaft einzuwirken, sodass mehr Menschen in den Genuss eben dieser kommen. Deswegen:

eis

Im uebrigen bin ich auch ein Rassist:

Your data suggest a moderate automatic preference for Light Skinned People over Dark Skinned People.

Zum Glueck sind diese Assoziationen nicht so stark, wie die Obigen.

Ach so … fuer den Fall, dass das jemand immer noch nicht verstanden hat: die Gedanken sind nicht entscheidend, aber sehr wohl, wie man darauf reagiert — anerzogen reflexhaft oder sich selbst erziehend reflektiert.