Archive for the ‘Scharfe Tanten’ Category

… hat jemand herausgefunden und mich drauf hingewiesen, dass’s bei dem ganzen Gerede um die Nichtgleichbehandlung diverser Menschen, und insbesondere von Frauen, ziemlich widerspruechlich ist, dass ich immer noch die Bilder von halbnackten Damen verøffentliche.

Lange hab ich drauf gewartet.

Jaja … im ersten Teil dieser Reihe gab ich auch andere Gruende an, warum ich diese Bilder verøffentliche. Aber der Inhalt dieser Kategorie hat sich doch ziemlich schnell deutlich anders entwickelt als ich damals dachte.

Deswegen lasse ich die Bilder in der Zukunft einfach weg. Und da mir ohnehin die Daten ausgehen, werde ich vermutlich auch deutlich weniger in dieser Kategorie schreiben.

Neulich stolperte ich ueber den Artikel „Cognitive Sophistication Does Not Attenuate the Bias Blind Spot“ von R. F. West, R. J. meserve und K. E. Stanovich im Journal of Personality and Social Psychology, volume 103, issue 3, p. 506–519.

Kognitive Gewandtheit (oft gleichgesetzt mit Intelligenz, aber andere Sachen wie bspw. Offenheit fuer neue Ideen gehøren auch dazu) wirkt sich meist positiv, zumindest nie negativ bezueglich der ueblichen Voreingenommenheiten aus. Kognitiv gewandte Menschen fallen also nicht so haeufig auf Praevalenzfaehler, Ankereffekte, Framing und dem Konjunktions Trugschluss herein. Ebenso sind solche Personen im Allgemeinen weniger anfaellig bzgl. der sogenannten Ergebnis und Bestaetigungs Voreingenommenheiten.

Nur bzgl. eines einzigen Vorurteils ist es hinderlich intelligent zu sein: wenn es darum geht den Balken im eigenen Auge wahrzunehmen. Oder konkret: je intelligenter ein Mensch ist, umso eher ist er oder sie der Meinung, dass andere zwar voreingenommen sind bzgl. einer Sache, sie oder er selber das aber nicht ist. Das ist der sogenannte „Bias Blind Spot“.

Møgliche Erklaerungen fuer dieses Phaenomen sind:

[…] naive realism and overreliance on introspective evidence of one’s own biases […].

Haeh?

Naive realism involves the belief that one perceives and responds to the world objectively. A result of this belief is that responses by others that differ from one’s own tend to be attributed to the other’s biases.

Aha!

Overreliance on introspective evidence fosters the bias blind spot because of people’s false belief that biasing processes can be detected by introspection. When introspective effort fails to detect biasing processes, one may erroneously conclude that they are free of these processes.

Zur Erklaerung inwiefern das zusammen haengt, muss ich erstmal was zu den zwei Systemen des Denkens zitieren:

Type 1 […] processing is fast and automaticheuristic processing that is not computationally demanding. Type 2 […] is slow, analytic, and computationally expensive.

Evolutionspsychologisch hat sich System 1 vermutlich eher entwickelt. Ist also tiefer in unseren Ueberlebensroutinen vernagelt. Ist ja auch logisch, wer aus dem Augenwinkel einen sich bewegenden Busch automatisch fuer einen Saebelzahntiger haelt und weglaeuft, lebt im Allgemeinen laenger, als jemand der bei einem Saebelzahntiger innehaelt mit dem Gedanken .oO(Erstmal Ruhe bewahren und Nachdenken, Panik bringt mich nicht weiter, rein statisitsch gesehen ist das bestimmt nur ’n Busch).

Oder anders:

The defining feature of Type 1 processes is their autonomy—their execution is mandatory when the triggering stimuli are encountered.

Bzw.

Type 2 processing is relatively slow and computationally expensive. One of the most critical functions of Type 2 processing is to occasionally override Type 1 processing.

Im Wesentlichen gilt also: Thinking impossible!

Und was hat das damit zu tun, dass intelligente Menschen sich fuer was Besseres halten, obwohl dem gar nicht so ist?
Nun ja, hier ist die Verbindung zur Intelligenz:

In order to override and improve upon Type 1 processing, Type 2 processing must display a host of capabilities in the domains of inhibition, decoupling, and cognitive simulation. Because Type 2 processing involves working memory and processes of inhibition and cognitive simulation, heuristics and biases tasks that implicate Type 2 processing tend to be correlated with intelligence […].

Und deswegen ist das kontraproduktiv:

[…] when a heuristics and biases task is translated into an “evolutionarily friendly” format, correlations with intelligence attenuate because Type 1 processes tend to trigger the correct response and do not need to be overridden […]. Thus, if it is assumed that naive realism and introspection are evolutionarily basic Type 1 processes not prone to be overridden, then the bias blind spot might not correlate with intelligence or thinking dispositions (both of which are individual difference properties of Type 2 reflective mind[…]).

Die Autoren der Studie fuehrten nun Experimente durch und eines der Resultate ist wie schon geschrieben …

[…]  that more cognitively sophisticated subjects had larger bias blind spots […].

Und es wird noch schlimmer, denn leider gilt auch:

[…] the analyses […] provide[s] no evidence whatsoever for the notion that people who are more aware of their own biases are better able to overcome them.

Shit!

Und warum schreibe ich diesen Artikel und dieser Kategorie. Nun ja, wir ich selber sehe ja die ganzen problematischen Dinge, also kann es nur an den Anderen liegen, dass der ganze Mist immer noch irgendwie da ist. Und zur Erinnerung deswegen auch heute wieder:

Oioioioioioioi nun wird’s hier aber vermeintlich polemisch: „Patriarchy is the Problem

Aber der Artikel verknuepft ganz viele Dinge im Dunstkreis von „Macht“ und wie das zu dem Mist gefuehrt hat. Insbesondere spielen natuerlich die abrahamitischen Religionen eine grosze Rolle in diesem Artikel.

Fuer mich als Anarchist stand da zwar nix wirklich Neues, aber es ist ein lesenswerter Blickwinkel auf die ganze Chose.

Ich wuerde das gerne irgendwie zusammfassen, aber ich kann das (mal wieder) nicht. Die Informationsdichte ist eigentlich gar nicht so hoch, wie in anderen Artikeln die ich nicht zusammzufassen vermag. Aber beim Argumentationsgeruest stuetzen sich die Teile und bauen derart ineinander, dass  es verrueckt waere da etwas aus dem Zusammenhang zu ziehen. Nicht, dass das ganze Geruest dann zusammenfallen wuerde … aber … mhm … auf einen Backstein zu starren offenbart mir nichts ueber das eigentliche Haus.
So … das war jetzt ganz schøn viel Meta-Schnack. Ich hoffe dass es ausreicht, um euch, meinen lieben Leserinnen und Lesern, das Lesen des Artikels schmackhaft zu machen.

Deswegen wieder nur meine plumpe Art der Erinnerung, dass da ja mal was war immer noch was ist:

Neulich stolperte ich ueber einen Artikel mit dem Titel: „Hoe Cultures: A Type of Non-Patriarchal Society„. Darin wird aufgezeigt, inwieweit sehr wohl eine reale Gesellschaft existieren kann ohne den ganzen Mistkackmachtscheiszdreck.

Im Wesentlichen wird erklaert, wie in Pflug-Kulturen die biologisch ungleiche „Verteilung“ von „Kraft“ dazu fuehrte, dass die Starken die Schwachen unterdruecken. Denn man braucht mehr Kraft um einen Pflug zu bedienen, als eine Hacke.

In Hacke-Kulturen existiert dieser Unterschied natuerlich auch, ist ja biologisch, dennoch schien mir beim Lesen, dass Machtstrukturen dort deutlich ausgeglichener sind.

Dummerweise sind alle dominierenden Gesellschaften auf diesem Planeten Pflug-Kulturen. Aber vielleicht auch nicht dummerweise, denn …

[…] hoe-culture […] generally aren’t societies that develop writing.

Und … mhm … ich bezweifle, dass es ohne die Entwicklung der Schrift Antiobiotika und solch wichtige Sachen gaebe.

Nun leben wir aber in einer Pflug-Kultur. Alle dominierenden Gesellschaften dieser Erde sind Pflug-Kulturen. Und da ist dann die Frage, ob man da wirklich irgendwie relativ schnell (oder ueberhaupt) was aendern kønnte. Aber darum geht es mir (und dem Artikel) gerade nicht. Der Punkt ist, dass alle die meinen „Lass die Maenner doch mal machen, das ist der natuerliche Gang der Dinge!“ voellig und total daneben liegen.

Und deswegen wie immer mein ueblicher Ventilator um den Tornado auszupusten:

Die ungerechtfertigte (!) Nicht-Gleichbehandlung der verschiedenen Geschlechter ist leicht „abzuarbeiten“ und deswegen schreibe ich in dieser Kategorie meist nur darueber. Dies liegt daran, weil der Feminismus nach ueber einem Jahrhundert Aktivismus relativ erfolgreich an der Sichtbarmachung der Unanehmbarkeit, der zu diesem speziellen Thema gehørenden Dogmen, gearbeitet hat.

Eine Audi-Reklame scheint sich mal so richtig darum zu kuemmern.

Aber _eigentlich_ ist dies nur eine Untermenge eines viel tiefer liegenden Problems: der ungerechtfertigten (!) Nicht-Gleichbehandlung von Menschen … und wie wir das alle ganz toll finden und mit „Hurra! Weiter so!“ bejubeln.

Und … nun ja … hier wird besagter Werbespot mal _komplett_ auseinandergenommen und kommt zu dem Schluss, dass …

[…] the real message of this Audi advertisement is, but just in case you’ve been napping I will spell it out for you: Money and breeding always beat poor white trash.

Oder anders:

At the end, what does this ad do? It just reinforces our natural biases. Poor is bad, rich is good, and most importantly, rich people deserve their fortune because they are inherently better than the rest of us.

Und deswegen schreibe ich das hier immer noch, und zeige immer noch die Bilder … Wir sind so sehr dran gewøhnt, dass wir die anderen Aspekte nur noch mit groszer Muehe sehen.

Die genaue Analyse in dem Artikel lohnt sich zu lesen, auch wenn ein paar Verweise zu Filmen drin sind, von denen ich denke, dass nur der kleine Mann die meisten erkennt.

Und zur Uebung heute mal was Einfaches:

Ich wollte das schon soo lange mal schreiben, und habe deswegen das Bild auch ganz lange zurueck gehalten. Ich hab mich aber nicht getraut.

Aber im Sinne des vorherigen (und auch des allerersten Artikels) in dieser Kategorie:

Mit dieser Frau haette ich wirklich gerne mal Sex:

Nun kann die Dame auf dem Bild sich aber nicht wehren, wenn ich solche Sachen schreibe. Deswegen verweise ich nochmals auf das was ich im oben erwaehnten ersten Beitrag dieser Kategorie (und darauf aufbauend dann im zweiten Beitrag weiterfuehrend) schrieb.

Vor einer Weile schrieb ich einen Artikel mit einem aehnlichen Titel.
Ich møchte diesen Beitrag auf die gleiche Weise einleiten.

Warum wir den Feminismus brauchen:

Ich bin der festen Ueberzeugung, dass die zugrundeliegenden Missstaende warum die #MeToo Bewegung ueberhaupt existiert, absolut vorhanden sind und UNBEDINGT (!) abgeschafft gehøren! Der verlinkte wikipedia-Artikel erklaert das alles auch so schøn rational und ausgeglichen.

Aber wie ich es in meinem oben verlinkten aelteren Artikel bereits zum Ausdruck brachte, so mache ich mir wieder mal Sorgen, ob nicht diese gute Sache von lauten Schreihaelsen missbraucht wird.  Und dass eben diese, der Sache eher im Wege stehen und mehr Schaden anrichten als Gutes tun.

Aber wie so oft drueckt wer anders sich viel besser aus:

[w]hat began as freeing women up to speak has today turned into the opposite – we intimidate people into speaking ‘correctly’, shout down those who don’t fall into line, and those women who refused to bend [to the new realities] are regarded as complicit and traitors.

[…]

Instead of helping women this frenzy to send these (male chauvinist) ‘pigs’ to the abattoir actually helps the enemies of sexual liberty – religious extremists and the worst sort of reactionaries […].

Hier ist das uebersetzte Original zu finden.

Das (weibliche) Autorenkollektiv dieses offenen Briefes schreibt dann auch:

As women, we don’t recognize ourselves in this feminism that, beyond the denunciation of abuses of power, takes the face of a hatred of men and sexuality. We believe that the freedom to say „no“ to a sexual proposition cannot exist without the freedom to bother. And we consider that one must know how to respond to this freedom to bother in ways other than by closing ourselves off in the role of the prey.

So! Das ist vøllig aus dem Zusammenhang gerissen und ihr, meine lieben Leserinnen und Leser, schaut jetzt bitte nach was die mit „to bother“ meinen.

Und nun kann man hier einwenden: Na aber das sind Frauen in Machtpositionen und die sind in keinem (monetaeren) Abhaengigkeitsverhaeltnis und sowieso und so weiter und so fort …

Tja! Stimmt auch! (<= Ausrufezeichen) Aber das raeumte ich ja bereits ganz oben ein. Direkt unter dem Bild, welches ich als Beispiel nahm, warum wir den Feminismus brauchen.

Nur macht das die anderen Aussagen nicht ungueltig.

Ich hoffe, dass nirgendwo in dem von mir Geschriebenen der Gedanke aufkommen konnte, dass es eine ganz allgemeingueltige, hundertfuenfprozentige und absolut wahre Løsung dieses Problems gibt. Siehe auch neulich hier.

Und deswegen schliesze ich diesen schwer verdaulichen Artikel auch ohne „Dessert“. Denn das der komische „Nachgeschmack“ soll ruhig so bleiben.

… die Ampelmaennchen in Wien :) :

Cool wa! Da muesste ich mir noch viel anstrengender an den Fingern saugen als bei der Ampel von neulich, um da ’ne Contra-Diskussion anfangen zu kønnen. Aber wieder gilt: ich bin mit Freude dabei, so es denn jemand wuenscht.

Nicht so hier …

… hier kønnte ich ganz leicht und schnell eine lang anhaltende Diskussion beginnen.

Neulich stolperte ich ueber eine Reportage von Gloria Steinem aus den fruehen 60’er Jahren. Wir erinnern uns: das war die ach-so-tolle-und-sowieso-viel-bessere Zeit nach dem Wiederaufbau in Dtschl. Auch bekannt als die Zeit der sog. „nuclear family„. Die Zeit, von denen viele der rueckwaertsgewandten sog. „konservativen“ Menschen so schwaermen.

Aber darueber will ich nicht weiter schreiben. Es geht mir darum, dass Gloria Steinem sich als Bunny in einem der, zu dieser Zeit mega-erfolgreichen, Playboy-Clubs anheuern liesz. Im Anschluss schrieb sie ueber das was sie dort erlebte zwei Artikeln (Teil I, Teil II).

Zur damaligen Zeit war das ’ne ziemliche Sensation. Und nachdem ich die Artikel gelesen hatte, kann ich zwar sagen, dass „die Lage“ sich im „Groszen und Ganzen“ deutlich gebessert hat. Aber im Allgemeinen muss ich traurigerweise einraeumen, ist der ganze zugrundeliegende gesellschaftliche/psychologische/soziale Scheiszdreck immer noch da :( . Da dies viel besser ausgedrueckt wird in diesem Guardian-Artikel anlaeszlich des 50-jaehrigen Jubilaeums des Erscheinens der Reportage, lasse ich mich dazu nicht weiter aus.

Und sowas hier …

… ist nur ein kleiner Teil davon.

Und deswegen hacke ich da immer noch drauf rum.

Neulich stolperte ich ueber den Artikel „Are Pakistan’s female medical students to be doctors or wives?„.

Darin steht was Tolles, naemlich in Pakistan ist es so, dass  …

more than 70% of medical students are women.

Cool wa!

Das Problem ist nun aber:

[o]nly 23% of registered doctors are female.

Shit!

Im Weiteren steht dann dies hier als eine wahrscheinliche Ursache dieser Diskrepanz:

[i]t’s much easier for girls to get married once they are doctors and many girls don’t really intend to work as professional doctors […].

Wenn man den Artikel weiter liest, dann klingt diese Erklaerung durchaus plausibel.
Hier wurden also anscheinend die Symptome erfolgreich „behandelt“ — 70% Frauenquote, bravo; leider aber nicht aber das zugrundeliegende Problem.

Im Artikel wird dies so beschrieben:

Family. In our culture, family always comes first.

Und „Familie“ … das ist doch eigentlich so ein schøner kuschliger Begriff … da muss selbst ich mich ziemlich anstrengen, um das in die „Institutionalisierter Kackscheiszdreck“-Schublade einzuordnen. Ganz so einfach ist das natuerlich nicht, aber ich versuche hier den Finger in die ungefaehre Richtung zu wedeln.

Aber wie jetzt das Problem løsen? Wie waere es mit einer Quote mal andersrum — eine Maennerquote, denn Frauen nehmen ja nur die teure Ausbildung mit und werden dann nicht Arzt. Dazu steht dann passend:

It’s not a quota. We want 50% of admissions to be for males and 50% for females […].

Zumindest ein paar Leute sehen also ein, dass eine Quote irgendwie nur ein weiteres Herumdoktorn an den Symptomen waere. Keine Diskussion an der Stelle, warum ich im Grunde nix gegen Quoten habe, wenn das zugrundeliegende Problem (noch) nicht erkannt ist, oder nicht angegangen werden kann.

Und obwohl „zu wenige Aerzte“ ein echtes Problem ist, wird im Artikel argumentiert, dass …

[t]he answer is that they have to make the working environment more women-friendly rather than saying, no, you can’t be a doctor because you end up leaving the profession.

Und ich habe den Eindruck, dass mit „working environment“ eigtl. die ganze Gesellschaft und das wahrlich zugrundeliegende Problem gemeint ist.

Nun kønnte man das Ganze scheinbar (!) „auseinandernehmen“ und solche Sachen sagen wie: „war ja klar, dass sich keiner an privilegierte Frauen rantraut! Maennerquote JETZT!“ … aber das (oder die) Basisproblem(e) wuerde(n) damit auch nicht geløst.

Genug fuer heute … ich habe keine Lust mehr. Ich fand das nur interessant zu sehen, dass auf den ersten Blick alles gut ist und dann verfolgt man das weiter und die stinkende Jauchegrube wurde letztlich nur abgedeckt :( .

Deswegen als Erinnerung an (mehr oder weniger) diffuse, zugrundeliegende, doofe Dinge auch immer noch in unserer eigenen Gesellschaft: