In Trois mondes (Three Worlds) wird ein illegaler Einwanderer von einem „Aufsteiger“ ueberfahren und eine schwangere Studentin ist Zeuge.
Es entwickeln sich die ueblichen Verschlingungen um Schuldgefuehle, Darstellung der Situation des Opfers und der Familie, und natuerlich die Zwickmuehle der Zeugin, die in Kontakt mit beiden Seiten dann ist.
Nichts was man nicht kennt.
Dennoch fand ich den Film erstaunlich gut, denn er ist auf eine Art und Weise gemacht, die, natuerlich nur innerhalb des Setups des Filmes an sich, sehr glaubwuerdig ist.
Diese, fuer mich wichtige, Erkenntnis, zu der ich nur aufgrund des Trondheimer Filmfestivals 2013 gelang, ist vermutlich der tieferliegende Grund sind, warum ich neulich noch schrieb,
dass franzøsische Filme sich eigentlich immer lohnen zu schauen.
Glaubwuerdigkeit.
Glaubwuerdigkeit ist etwas, was in modernen Filmen all zu oft fehlt. Ich meine damit nicht physikalische oder philosophische Glaubwuerdigkeit. Es geht also nicht darum, ob Raumschiffe mit Ueberlichtgeschwindigkeit fliegen kønnen, oder ob der Held scheinbar einen magischen Schutzschild hat, der alle Kugeln abwehrt, oder ob alle nur dumme Sprueche aufsagen. Wenn es ins Setup des Filmes passt, mann kønnte auch sagen, dass es die zugrundeliegende „Physik“ des erdachten Univesums ist, dann ist all dies schon ok.
Ich meine aber sehr wohl all die Kampfszenen, die „in echt“ einfach nur durch einen „Schuss aus der Huefte“ erledigt worden waere, so wie Han Solo im Zugang zum Zellenblock 1138 das Mikrofon „erschieszt“, weil der imperiale Offizier seine Geschichte mit dem Strahlungsleck nicht so richtig glaubt, anstatt sich „ins System zu hacken“ um den Alarm zu verhindern.
Ich meine all dieses unmotivierte und unglaubwuerdigen „Tunnelfliegen“ oder „-rutschen“ nur um erfolglos den 3D Mist rechtfertigen zu kønnen, anstatt Luke Skywalker und seine Kumpanen einfach in der Muellpresse ankommen zu lassen in der naechsten Szene.
Ich habe jetzt mit Absicht Star Wars – Episode IV: A New Hope als gutes Beispiel genommen. Weil es ein Film mit einer hanebuechenen und sehr simplen Story ist, aber innerhalb des Setup des Filmes ist eben alles glaubwuerdig. Ein anderes gutes Beispiel waere Léon: The Professional. Aber ach … der ist ja auch aus Frankreich. Ich wuerde auch gern den so respektvollen und unglaublich guten Film Amour nennen, aber der ist auch aus Frankreich. Genauso wie Holy Motors. Der vøllig absurd ist, aber dennoch glaubwuerdig. Beide Filme haben mein Leben bereichert, da es ein Genuss war diese zu schauen.
Ah doch, Ya tozhe khochu ist auch so ein glaubwuerdiger Film. Der ist nicht aus Frankreich. Irgendwie beschaeftigte mich dieser Film, ja faszinierte er mich, dann doch noch einige Tage nachdem ich den geschaut hatte. Was erstaunlich ist, denn eigtl. war der ziemlich langweilig und ich war froh, als der zu Ende war. Aber jetzt weisz ich, warum er mich so faszinierte. Weil er trotz allem glaubwuerdig war.
All das Oben negativ Beschriebene und noch viel mehr findet sich in den allermeisten Filmen und wirkt einfach nicht glaubwuerdig in der Gesamtheit, auch wenn es passen mag, weil es ja bspw. nunmal ein Actionfilm ist. Das tut vielen Filmen keinen Abbruch, was den „Fun Faktor“ betrifft. Es ist aber sehr schade.
Bei franzøsischen Filmen konnte ich das aber bisher nicht beobachten. Und dann lohnen sich Filme auch zu schauen, selbst wenn die Geschichte nichts wirklich Neues ist und man das schon mehrfach gesehen hat.
Menatek Ha-maim (The Cutoff Man) zeigt die Zerstørung, welche die Privatisierung von Wasser, im Inneren der Menschen hinterlaeszt.
Hier aus der Perspektive desjenigen, der, aufgrund gewisser Umstaende, dazu gezwungen ist, das Wasser abzustellen.
Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Auch deswegen nicht, weil ich dies ja bereits an anderer Stelle tat.
König des Comics ist eine Art Dokumentarfilm, ueber das bisherige Leben und einige Ansichten des Comic-Erschaffenden Ralf König.
Gerade weil es nicht nur eine Aneinanderreihung von Fakten ist, sondern sein Leben und seine (nicht nur) emotionale Entwicklung als Mann und seine Entwicklung als Mensch nachgezeichnet wird, macht diesen Film aus. Rosa von Praunheim, dessen so wichtiger Film Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt, wenigstens vom Høren bekannt sein sollte, ist damit ein hervorragendes Portraet gelungen.
Im zweiten Kosmoramabeitrag sprach ich von der Hoffnung,
dass wir als Gesellschaft, und als Individuuen, es møglicherweise doch irgendwann mal schaffen, uns und andere Menschen so ins positive zu wandeln, dass wir Dogmatismus […] ueberkommen und lernen […] [die] jeweils gueltigen moralischen Normen zu aendern.
Trotz all zu vieler gegenwirkender Versuche und „Rueckschlaege“ auf diesem ganz speziellen Gebiet, so zeigt dieser Film, dass das eben tatsaechlich møglich war und ich hoffe auch weiterhin ist, auch in und auf so vielen anderen Gebieten.
Der kleine Mann schaute mit mir den wunderschønen Film Neko no ongaeshi (oder Katteprinsen wie er hier hiesz, bzw. The Cat Returns im Englischen). Dieser zeigt, wie majestaetisch, Katzen doch eigentlich sind. Und wie adrett angezogen sie sein kønnen. Und was fuer Gentleman sie sind, obwohl sie doch in echt wahre Anarchisten sind und sich keiner Autoritaet beugen, oder sich unsere dummen menschlichen Dogmen aufzwingen lassen; denn wie heiszt es so schøn: Hunde haben Herrchen, Katzen haben Dosenøffner.
Ich mag Katzen sehr.
Aber wir Katzenliebhaber kennen ja die Vorzuege von Katzen, gegenueber Hunden, ohnehin. Deswegen muss ich mir da jetzt nicht die Muehe machen und ins Detail gehen.
Der kleine Mann amuesierte sich køstlich, aber Kino liebt er ja sowieso, weil es da immer Naschzeug gibt. Weil die Anstrengung mich uebermannte, verschlief ich leider, leider die Haelfte dieses tollen Films. Aber so ist’s nun mal. Von morgens bis Abends im bequemen Kinosessel sitzen ist anstregend.
Dann folgte die Praesentation des Filmes Sound City im Rockmuseum. Praesentation deswegen, weil ein paar Stuehle in die dortige Konzerthalle gestellt wurden und mittels ordinaerem Beamer die DVD vorgefuehrt wurde. Aufgrund vieler Umstaende ist so etwas fuer mich kein Kino, sondern „nur“ Film schauen.
Aber auch dies gehørt zu Kosmorama dazu, die Zusammenarbeit und das Wechselspiel mit anderen kulturellen Einrichtungen dieser Stadt. Toll, nicht wahr.
Sound City sollte eigentlich eine Dokumentation ueber das gleichnamige Aufnahmestudio werden. Und schau sich mal einer an, wer da so alles was fuer geile Alben aufgenommen hat! Auch war dies wohl das Studio, mit dem besten aller Drum-sounds (schaut euch in dem gleichen Link, den Abschnitt ueber der Discography an). Auszerdem hatten die wohl ein einzigartiges, technisches Meister- und Wunderwerk von einem Mischpult.
Welch ein toller Film das haette werden kønnen!
Aber dann ging es irgendwie doch nur im Dave Grohl und wie toll er sich findet.
Jaja, auch das oben erwaehnte wurde angesprochen, gezeigt, vorgefuehrt; um dann irgendwie wieder bei besagtem Manne zu landen. Schade drum.
Das war dann Kosmorama fuer Sonnabend. Aber das war’s noch nicht mit Kino fuer diesen Tag fuer mich. Ich schaute danach dann naemlich noch den durchaus sehenswerten, weil erstaunlich gut gemachten, Film Spring Breakers im „normalen Kino“. Aber weil der nicht zum Filmfestival gehørte nichts dazu (auch keinen Link) an dieser Stelle.
Aber ich møchte gern auf das Folgende hinweisen: 6 Filme an einem Tag! WOHOOO!! Eines der Ziele zum Angeben und Eindruck schinden erreicht.