Archive for the ‘Hier ist auch nicht alles Gold was glaenzt’ Category

komme ich heute dann doch zu meinem Vergnuegen. Aber erstmal ganz was anderes.

Bei uns war gestern Chemietag. Das bedeutet, dass hier Chemiefirmen herkommen und sich vorstellen und natuerlich versuchen die jungen motivierten Leute als Mitarbeiter zu gewinnen. Dazu zaehlen natuerlich auch die Oelfirmen. Gut kann man nix gegen machen, wenigstens tun die so als ob sie gut fuer die Menschheit waeren.

Nicht so eine andere Firma. Ich gehe auf deren Stand zu, fange an deren „Firmenvorstellungsposter“ zu lesen und denke mir: .oO(ui, Raketenantriebe … vielleicht krieg ich hier ja ein paar schoene Broeschueren fuer Hugo) … dann aber lese ich weiter unten auf besagtem Poster:

Warheads, in a lot of variations.

Da konnte ich nicht anders als im vorbei gehen zu sagen: „Yeah, wahrheads! We need more of those!“

Aber bei diesem Thema scheinen die Norweger genauso schmerzbefreit zu sein wie beim Walfang. Das war ja aehnlich als ich mich im schoenen Norge nach Stellen umsah. Da war eine superinteressante Stelle dabei – optische Technologien. Auf der Heimseite dieser Firma wurde dann aber ganz stolz verkuendet, dass sie der Nr. 1 Lieferant von Militaeroptiken sind. Da stellte sich mir dann die Frage wie weit ich gehen wuerde nur um nach Norge zu kommen. (Letztlich fuehrte die Beantwortung dieser Frage allerdings zu deutlich weitreichenderen Konsequenzen.)

Nun ja … man kann das ganze natuerlich auch von der positiven Seite sehen. Diese speziellen norwegischen Firmen geben wenigstens zu fuer was ihre Produkte benutzt werden und geben sich nicht scheinheilig wie andere und tun so als ob dies humanitaeren Zwecken dienen wuerde.

Nun aber zum eigentlichen Thema dieses Beitrags … dem Dtschl.-bashing.

Als ich neulich in Dtschl. war legte ich als fixe Idee einen ganz einfachen Geocache aus (an dieser Stelle kein Link zu wikipedia, da ja bestimmt ohnehin alle wissen was das ist). Als Grusz aus Norwegen und auch als kleinen Dank an alle fleiszigen Cacheleger dort in der Gegend. Die Beschreibung des Caches findet ihr hier: klack. Diese Caches werden nun natuerlich begutachtet vor der Veroeffentlichung, ob sie den Regeln entsprechen. Als „Antwort“ erhielt ich Folgendes:

Der Abstand zu Deiner Home-Koordinate ist ziemlich groß (1223.7 km). Wie erfolgt eine möglicherweise nötig werdende zeitnahe Cachewartung? Gibt es z.B. einen Paten vor Ort, der einspringen kann? Wenn ja, dann poste bitte eine REVIEWERNOTE und Kontaktdaten dieser Person.

Oder hast Du Dich nur bei den Home-Koordinaten vertan? (visit link)

Uns Reviewern ermöglicht das eine schnellere Prüfung, ob der Cache im Bedarfsfalle zeitnah gewartet werden kann. Du selbst hast den Vorteil, über einen Klick auf „Search for nearest caches from your home coordinates / (filter out finds)“ die Caches in Deiner Nähe schnell zu finden.

WICHTIG:
Muggel wie z.B. Freunde und Verwandte haben sich leider viel zu häufig als unzuverlässig herausgestellt, daher können wir nur noch Cacher als Wartungspartner akzeptieren.

2:
Bitte editiere noch ein paar Attribute(„Icons“). z.B. ob der Cache innerhalb einer Stunde machbar ist oder ob sich dort Dornen und Hecken befinden. Attribute helfen ungemein bei der Cachesuche und der Erstellung von Pocket Queries.

Denke bitte besonders an die Attribute „Handicapped“; setze bitte entweder das Icon „Rollstuhl tauglich“ oder „nicht Rollstuhl tauglich“. […]

Der „gutachter“ hat ueberhaupt nicht gelesen was ich geschrieben hab (ansonsten haette er einige Fragen gar nicht stellen brauchen) sondern der hat nur auf irgendeiner selbst erstellten Checkliste abgehakt was offensichtlich da ist und was nicht … oder anders: er hat sich typisch deutsch verhalten. (Ins Detail warum ich das alles hoechst albern finde geh ich jetzt mal nicht, weil ich da nicht die Zeit fuer habe.)

(Nocheinmal) Nun ja … vielleicht sollte er mal das schoene Norge besuchen, denn hier gibt es etwas zu kaufen womit er dann seinem Verhalten auch noch eine spezielle „Echtheits“-Note geben kann:

Korinter

… da stand gestern die hiesige GEZ vor unserer Kellertuer. Aber zum Glueck schauen wir ja kein TV.

… auf einen Snickers wenn ich, mit der Absicht dem nervenden „So-circa-anderthalb-bis-zwei-Stunden-vor-dem-Nachhausegehen-und-ich-habe-meine-Stullen-alle-schon-aufgegessen-Hunger“ entgegen zu wirken, stark zuckerhaltige Nahrungs Genussmittel suchend, durch die Gaenge des ehrwuerdigen Naturwissenschaftsgebaeudes der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultaet an Norwegens Technisch Naturwissenschaftlicher Universitaet … .oO(ich denke nun duerfte klar sein welchen Schwerpunkt die NTNU hat) … haste, und dann den Preis desselbigen Schokoladen-Erdnuss-Riegels in der leuchtenden Anzeige des Automaten sehe.

… … …

… … …

… … …

19 Kronen bin ich NICHT bereit fuer einen Snickers zu bezahlen!

… mir faellt es schwer den Anfang fuer diesen Beitrag zu finden, denn es geht los mit diesem Feuer:

feuer

Das ist das Haus „zwei Haeuser weiter“ welches da brennt. Und das war in der Nacht vom letzten Donnerstag zu Freitag. Hat mich mehr mitgenommen und erschrocken als ich  erwartet haette, denn ich hab sowas ja zum einen noch nie gesehen und zum anderen draengten sich natuerlich beunruhigende Gedanken bezueglich des Verlustes der eigenen Habe usw. auf. Gluecklicherweise kam keine Person ernsthaft zu Schaden bei dem Brand.

Der Grund warum ich diesen Beitrag in die Kategorie „Hier ist auch nicht alles Gold was glaenzt“ eingeordnet habe, haengt mit einer „typisch norwegischen“ Eigenschaft der Haeuser zusammen. Diese sind naemlich sehr oft aus Holz und nicht unbedingt immer komplett neu gebaut. Dies bedeutet, dass zwischen den Waenden keine feuerhemmende Isolierung ist, sondern nur der Staub von Jahrzehnten. Dazu kommen die z.T. sehr alten Leitungen. In unserem Haus verursachen diese alten Leitungen desoefteren und ohne erkennbaren Grund Stromausfaelle (weil die Hauptsicherung raus springt). Aber wenn die Hauptsicherung raus springt, hat dies eben dich immer einen Grund und der kann eben auch ein Kurzschluss sein. Derartige Phaenomene wiederum sind gern auch mit Funken verbunden … was die mit trockenem Staub machen kann sich jeder selber ueberlegen … und bei Holzhaeusern stoppt das Feuer nicht an einer Wand, sondern das komplette Haus brennt nieder.

Dies erklaert aber auch, warum die Feuerwehr so gut ausgestattet und so praesent ist (was mich bis vor kurzem doch etwas wunderte). An der Uni muss jeder Mitarbeiter oder Student der in einem Labor arbeitet einen Brandkurs mitmachen. Dort wird anhand echter Experimente gezeigt, was Wasser in Verbindung mit bestimmten Chemikalien anrichten kann. Es wird auch gezeigt, was passiert, wenn man einen Fettbrand mit Wasser loeschen will. Auszerdem wird eine Gasflasche angezuendet (und ein Freiwilliger aus dem Publikum darf den Gashahn der Flasche zudrehen … solange vorne natuerlich noch eine Stichflamme heraus kommt … kann sich sicherlich gerade jeder denken, wer sich mit hoher Begeisterung als Freiwilliger voluntiert gemeldet hat [weiss jemand, wie man das durchgestrichene Wort richtig schreibt?]). Dort muss jeder Teilnehmer zur Probe zwei Feuer loeschen; einmal mittels Branddecke und einmal mittels Feuerloescher. Ganz woanders, naemlich im Kino, ist die Feuerwehr vor jedem Film ebenso praesent. Es wird immer ein kurzer Film gezeigt, in dem uns ein Feuerwehrmann erzaehlt, wie wir uns verhalten sollten und wo die Notausgaenge fuer dieses Kino zu finden sind … die Gruende … siehe oben.

Um hier aber nicht so ganz dem Truebsinn zu verfallen, moechte ich auch euch gern noch zeigen, wie es hier seit Mitte November ausgesehen hat:

winterliches-trondheim-1

winterliches-trondheim-2

Dies sind zwei Bilder von etwas erhoehter Position aus gemacht von Trondheim bei Sonnenschein im Schnee … ja, wir haben hier auch Sonne … natuerlich nicht in der Nacht … aber vor allem haben wir hier Schnee, aber darueber berichtet ich ja bereits vorher.

Eben machte ich eine Dose Leberwurst (Leverpostei) auf. Der Geruch stroemte mir entgegen und ich dachte: .oO(mhmmm … Katzenfutter) … deswegen die Einordnung dieses eher humoristischen Beitrages in diese Kategorie … aber um alle zu beruhigen: die Norweger verspeisen zwar Wale, aber die Leberwurst schmeckte dann doch nicht nach Katzenfutter.

werden auch hier auf Posten gesetzt, wo sie nicht zu viel anstellen koennen … so wie das (ehemalige) „Magdeburg 1200 Komitee“, welches jetzt die ach so wichtigen Poster erarbeitet und aufhaengen laeszt mit der lustigen Magdeburger Mutti die schimpft, wenn die Waende verziert werden oder der Hund in’n Sandkasten kackt … muss man halt wiederkommen, wenn da jemand sitzt der Ahnung von dem Jobb hat den sie (oder er) macht … wenigstens wusste diese Person, wo eine andere Person sitzt die Ahnung hat und konnte mich da hinschicken … es kann natuerlich auch sein, dass ich mich voellig bzgl. den Kompetenzen der Person ueber die ich hier gerade schimpfe irre und sie nur gerade unter starken Medikamenteneinfluss stand oder so …

Und nun die lange erwarteten letzten zwei norwegischen Vornamen:

Amund Gjerde und Turid Worren

Nun haben alle Nachzuegler noch einige Tage Zeit ihre Tips abzuegeben … die Zeitspanne wird dabei willkuerlich von mir festgelegt … danach gibt es die voller Sehnsucht erwartete Aufloesung .oO(kann man etwas sehnsuechtig erwarten, wenn man das gar nicht vermisst *ueberleg*)

und diese Fische an des Nachbars Hauswand:

machen laut Hugo vor allem eines: KRACH!

.oO(geht das so mit den zwei Doppelpunkten *ueberleg* )

ansonsten habe ich gestern die Auswirkungen gesehen, wenn der Staat nicht fuer Zahnartzkosten aufkommt. Gruselig! Entweder schaffen wir eine Zusatzversicherung diesbezueglich an, oder wir werden immer genug Geld zurueck gelegt haben, um wenigstens alle zwei Jahre zur Vorsorge zum tannlege zu gehen.

Um mal meine einseitige Berichterstattung etwas aufzulockern, hier mal einige Sachen die mich aergern und bei denen ich nicht vorhabe, mich den hiesigen Gepflogenheiten anzupassen (soweit zutreffend).

  • Es gibt auf den Toiletten KEINE Stopp- oder Kurzspuelgangtasten.
  • Das sind hier alles ganz grosze Energieverschwender … Licht brennt (fast) immer und (fast) ueberall … zumindest Abends, aber auch dann, wenn keiner im Raum ist.
  • Plastetueten sind hier der Renner … kriegt man (fast) immer beim Einkauf angeboten und die werden auch ziemlich oft genommen.
  • Alte, die Luft verpestende Autos / Busse fahren hier noch sehr oft rum. Aber mich duenkt, zumindest das lokale Busunternehmen ist an dem Problem dran.
  • (Fast) ueberall wo man hinkommt war schon wer und dieser jemand hat vergessen die zuvor gekauften Plastetueten etc. wieder aus der Natur mitzunehmen.

Mal schauen, was in absehbarer Zeit noch dazu kommt.