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Heutzutage werden ja viele, immer gleiche Buecher verkauft. Sei es ueber Zombies, Zauberer, Werwoelfe, Vampire, Orks oder Jugendliche, die anscheinend nicht den Gesetzen des Universums gehorchen muessen und somit erfolgreich ihre unterdrueckten Vaeter, Tanten, Schwestern, Onkel, Muetter, Brueder undwasweiszichwensonstnochalles dem Lichte zufuehren kønnen (insb. dies ist eine widerliche, religiøse „ist doch alles gar nicht so schlimm und ein Messias wird uns schon retten“-Gehirnwaesche der Jugend).

Da bin ich zu alt fuer. Deswegen werfe ich auf die  Fantasy/SF-Regale in normalen Buchhandlungen immer nur noch aus alter Gewohnheit einen kurzen Blick.

Aber das hier hat mir dann doch sehr gefallen.

Fantasy

Der Kunde neben mir wunderte sich, warum ich ein Photo machte. Und war dann auch sehr erfreut.

Ich mag sie, diese Norweger :)

… auch wenn es mich nicht direkt betrifft:

Kennen Sie diese standhaften Anarchisten, die noch Häuser besetzt haben, in denen kein einziger Computer stand, und deren bloße Anwesenheit in den verdreckteren unter unseren deutschen Großstädten den Herrgott bislang davon abgehalten hat, der Erde zu befehlen, sich unter diesen Städten aufzutun und sie zu verschlingen?

Aus „Stamokap? Sozipop! – Urheberrechte und -linke„.

Trotz der direkten Verweise auf religiøse Idiotie wie immer ein schøner Text des von mir mir so hoch geschaetzten Dietmar.

Ist auch nur klitzekurz.

… der das Folgende bei den Machwerken der „jungen, dtsch. Pseudoliteraten“ (wie bspw. diesem hier) um und kurz nach der Jahrtausendwende dachte.

„Popliteratur“ hieß in der jungen Berliner Republik nämlich nicht, dass nun plötzlich irgendetwas Waches, Schnelles und Unberechenbares in die Literaturhäuser einfiel, sondern nur, dass der sich seit Werther treu gebliebene, leidlich gebildete, heterosexuelle, nicht allzu arme weiße Bub neuerdings Bandnamen und Plattentitel in seine Monologe einbauen konnte.

Diese nicht nur grosze Beobachtungs-, sondern auch Beschreibungsgabe hat wie wie so oft Dietmar. Wie immer lohnt es sich seinen Artikel mit dem Titel „Wenn Weißbrote wie wir erzählen“ zu lesen.

Tihihi:

Android

Manchmal ist es so einfach, mir gute Laune zu verschaffen.

Manchmal, da sieht man so ein Schild und denkt sich erstmal nichts dabei. So wie dieses Schild in einem Baumarkt:

Truckkjøring

Man geht ein paar Schritte, wird langsamer, und auf einmal macht das Gehirn: „HAEH!??!“ und fragt sich kurz darauf: „Was fuer Leute nehmen sich einfach die Fahrzeuge des Baumarktes (wie bspw. Gabelstapler) und fahren damit rum?“

Anscheinend genuegend viele Leute, dass sich das Aufstellen eines solchen Schildes lohnt. Dort steht naemlich: Achtung! Gabestaplerfahren nur fuer Angestellte.

Das erinnert etwas an Klaus.

Das Moonlight ist eine kleine Kaschemme in Magdeburg.

Ich sollte sagen, dass diese Etablissement eigentlich gar nicht so verrufen ist, wie der Ausdruck „Kaschemme“ dies mglw. ausdrueckt.
Andererseits ist es auch nicht so vornehm, wie der Ausdruck „Etablissement“ vermuten lassen kønnte.

Wieauchimmer, die haben dort schlecht beleuchtete Toiletten.

Moonlight

Schon wieder so eine winzige Ablage ueber den Urinalen. Das ist bestimmt eine Verschwørung!

Und dass diese Ørtlichkeiten schlecht ausgeleuchtet sind, sieht man am Bild des Sitzklos:

Moonlight 2

Voll verwackelt ist es, weil ich die Kamera das Telefon nicht so lange stillhalten kann, wie es braucht um ein Bild zu machen.

So einfach kann man mir grosze Freude bereiten.

So viel Freude, dass ich sogar mal zwei Beitraege an einem Tag verøffentliche.

Siehe auch hier.

In einem Ort mit diesem Namen:

Steinkot

Entdeckt habe ich dies uebrigens auf Island. Grosze Freude erlebte ich, als ich zum ersten Mal an diesem Schild vorbei fuhr. Um euch, meine liebe Leserschaft, an diesem freudigen Moment teilhaben lassen zu kønnen, machte ich auf dem Rueckweg extra ein Foto.

… seit er nicht mehr Bundeskanzler war. Haette ich Birne ueberhaupt nicht zugetraut, dass er dann doch mal was Nuetzliches und etwas mit Substanz in seinem Leben macht. Ein Lehrbch ueber Transmissionselektronenmikroskopie:

Birne

Lustig, nicht wahr. Ich glaube ich habe gejauchzt vor Freude, mich mindestens sehr amuesiert, als ich dieses Buch auf dem Schreibtisch eines Bekannten entdeckte. Als ich es dann fotografierte, stand er erstmal etwas ratlos da … tihi

Meine lieben Leser.

Unter anderem aufgrund eigener Erfahrungen, møchte ich euch einen Essay von Adorno naeher bringen. Dieser behandelt das Thema Kritik und an anderer Stelle verwies ich bereits auf diesen.

Der Natur des Artikels (und der gegebenen Kuerzungen und der eigenen Kommentare wegen), werden verschiedene Themen bunt durcheinandergewirbelt werden. Der Originalartikel handhabt das deutlich besser. Aber da kønnte ich mich ja damit rausreden, dass mir die Rhetorik eines Adornos nicht gegeben ist :P .

Soweit nicht anders gekennzeichnet, sind alle Hervorhebungen von mir.

Los geht’s:

Kritik ist aller Demokratie wesentlich. […] Demokratie […] wird durch Kritik geradezu definiert.

Warum ist dem so? Deswegen:

[…] Voraussetzung von Demokratie [ist] Mündigkeit [….]

Und an dieser Stelle nochmals das bereits vorher erschienene Zitat:

Mündig ist der, der für sich selbst spricht, weil er für sich selbst gedacht hat und nicht bloß nachredet; der nicht bevormundet wird.

Das bedeutet

[…] Kraft zum Widerstand […] gegen alles bloß Gesetzte, das mit seinem Dasein sich rechtfertigt.

Diesen Satz møge jetzt jeder bitte nochmal lesen und sich auf der Zunge zergehen lassen.

Dies wird nochmals etwas weiter ausgefuehrt:

Solcher Widerstand, als Vermögen der Unterscheidung des Erkannten und des bloß konventionell oder unter Autoritätszwang Hingenommenen, ist eins mit Kritik, deren Begriff ja vom griechischen krino, Unterscheiden, herrührt.

Kritik als Werkzeug des Erkenntnisgewinns!
Oder wie ich es so oft sage: ich stelle in Frage um zu verstehen (!), was mein Geschpraechspartner eigtl. meint.
Dies wird leider all zu oft als persønlicher Angriff angesehen und …

Verzicht auf Kritik wird in höhere Weisheit umgebogen […].

Dazu dann gleich darauf passend:

Man muß nicht Soziologe sein, um aus dem Spott gegen den Raisonneur und Weltverbesserer die salbungsvolle Predigt (Anm.: Religion! Das Gegenteil von Verstehen (wollen)) herauszuhören, die den Untertan zur Ruhe verhält, der aus einer Dummheit heraus, an deren Änderung seinem Vormund offenbar nichts gelegen ist, die über ihn ergehenden Ratschlüsse der Obrigkeit mißbilligt, unfähig zu erkennen, daß alles schließlich zu seinem Besten ist und geschieht, und daß jene, die im Leben ihm übergeordnet sind, auch geistig ihm überlegen sind.

Kritik (oder eben Verstehen) ist nicht gewuenscht, weil es ja an den herrschenden Zustaenden etwas aendern kønnte. Warum sollten wir das wollen? Uns geht es doch so gut. Und so lehrt uns die Geschichte dann, dass der …

Widerspruch zwischen der neuzeitlichen Emanzipation des kritischen Geistes und seiner gleichzeitigen Dämpfung […] gesamtbürgerlich [ist]:

Emanzipation? Daempfung? Haeh:

[…] von einer frühen Phase an mußte das Bürgertum fürchten, die Konsequenz seiner eigenen Prinzipien könnte über seine Interessenlage hinaustreiben.

Und nochmals das, was ich eben schon schrieb: der Bourgeoisie (!) liegt eigentlich nichts am kritischen Denken! *Hust* … høre ich da etwa in der Ferne Hurrarufe auf das Bildungsbuergertum von den ueblichen Verdaechtigen?
Und warum liegt uns nichts daran? Weil gerade wir Leute aus Dtschl. doch wohl z.Z. so zufrieden sind wie nie. Hab ich erst neulich in der Zeitung gelesen

Ich schweife ab; aber wo wir gerade bei Dtschl. waren:

[…] Kritik, als zentrales Motiv des Geistes, [ist] nirgends in der Welt gar zu beliebt. Aber man hat Grund, bei Kritikfeindschaft zumal im politischen Bereich auch an spezifisch Deutsches zu denken.

Dazu kommen dann im Text Gedanken, wie dies historisch enstanden sein mag. Diese waren 1969 vermutlich direkter, sichtbarer. Keine Zitate dazu an dieser Stelle. Nichtsdestotrotz, ist das dort Geschriebene durchaus auch heute noch oft (gar meistens, denke ich) anzutreffen.

Ein Bruch an dieser Stelle, um an dem weiter oben Geschriebenen anknuepfen zu kønnen.

Durch die Teilung zwischen verantwortlicher Kritik, als der von solchen, die öffentliche Verantwortung tragen, und unverantwortlicher, nämlich der, die Personen üben, die man für die Konsequenzen nicht zur Rechenschaft ziehen kann, wird vorweg Kritik neutralisiert.

Und …

All das ist unausdrücklich und nicht institutionell verankert, aber so tief im Vorbewußten Ungezählter vorhanden, daß eine Art sozialer Kontrolle davon ausgeht.

Es exisitieren also …

Mechanismen, die […] den individualistisch Unabhängigen, Dissentierenden als Narren verdächtig machen

Hørt sich hochtrabend an, aber …

Der Sachverhalt wiegt viel schwerer: durch die antikritische Struktur des öffentlichen Bewußtseins wird der Typus des Dissentierenden wirklich in die Situation des Querulanten gebracht und nimmt querulantenhafte Züge an […].
[Anm.: die kursive Hervorhebung ist nicht von mir.]

„Øffentliche Meinung“ … haeh … was soll das denn sein? Ein Beispiel:

Manche Zeitungen […] sprechen, als stünden sie über den Kontroversen […]. Ihre distanzierte Überlegenheit kommt aber meist nur der Verteidigung des Offiziellen zugute. Der Macht wird allenfalls wohlweise zugeredet, sich in ihren guten Absichten nicht beirren zu lassen.

Das Boulevardmagazin „Der Spiegel“ bspw., zehrt ja bei seinen Lesern (und nicht nur bei denen) unerklaerlicherweise immer noch vom Nimbus verganger Tage. Oder wie es hier bereits steht:

[Das] „Sturmgeschütz der Demokratie“, [wurde umgeruestet] zur Spritzpistole der Angela Merkel.

Aber weiter mit dem eigentlichen Artikel

Hinter der pontifikalen Haltung [Anm.: besagter Zeitungen] steht die autoritätsgebundene [!!!][…] bei den Konsumenten, auf die man es klug abgesehen hat.

Und da es ja in dem Artikel um Dtschl. geht, mag ich im Zusammenhang wie Dtschl. sich in Europa gebiert (man denke bspw. nur an das maszgeblich durch Dtschl. vorangetriebene Aufzwingen der katastrofalen Austeritaetspolitik auf bspw.Griechenland, Spanien, etc.) nicht auf das folgende Zitat verzichten.

Nach wie vor waltet in Deutschland Identifikation mit der Macht; darin lauert das gefährliche Potential, mit Machtpolitik nach innen und außen sich zu identifizieren.

Das galt zu der Zeit, als der Artikel verøffentlicht wurde, und das gilt auch heute noch.

Oder anders: die steuerhinterziehenden Griechen tanzen jetzt nach unserer Pfeife; „wir“ sind endlich wieder wer!
Das „wir“ soll hier die „øffentliche Meinung“ darstellen. Sowohl das dumme „Geblubber der Nachbarn am Gartenzaun“, als auch das, was als „Journalismus“ bezeichnet wird.
Und ueberhaupt? Was nehme ich mir eigentlich heraus, das zu kritisieren!

Wieder zurueck zum eigentlichen Thema – Kritik.
Adorno schreibt dann weiter:

Mir will es scheinen, als ob der Geist öffentlicher Kritik, seitdem er von politischen Gruppen monopolisiert und dadurch öffentlich kompromittiert wurde, empfindliche Rückschläge erlitten hätte; hoffentlich täusche ich mich.

Leider taeuschte er sich nicht. Denn anders kann ich mir so einige Sachen in den Medien (und die „Meinungen“all zu zahlreicher Buerger) nicht erklaeren.
Bspw. das Hinterherlaufen hinter dem was die sog. „initiative neue soziale marktwirtschaft“ so verbreitet. Oder auch die Bertelsmaenner. Oder auch … etc. pp.
Das unhinterfragte, gar freudige, Herausposaunen dieses gefaehrlichen und (of genug als falsch bewiesenen) Unfugs.
Und da war es wieder: UNhinterfragt, nicht kritisiert, nicht durchdacht, nicht verstanden.

Und wer fuehlt sich noch an den letzten „Wahlkampf“ erinnert, mit den „uns-geht-es-doch-so-gut“-Reklamen, bei diesem Zitat:

Wesentlich deutsch […] ist ein antikritisches Schema, […] die Anrufung des Positiven.

Dieses Schema aeuszert sich in Folgendem.

Stets wieder findet man dem Wort Kritik, wenn es denn durchaus toleriert werden soll, […] das Wort konstruktiv beigesellt. Unterstellt wird, daß nur der Kritik üben könne, der etwas Besseres anstelle des Kritisierten vorzuschlagen habe […].

Hørt sich doch erstmal gar nicht so schlecht an; aber man beachte:

Durch die Auflage des Positiven wird Kritik von vornherein gezähmt und um ihre Vehemenz gebracht.

Der Kritiker wird also sehr effizient von vornherein mundtot gemacht. Denn …

Tatsächlich ist es keineswegs stets möglich, der Kritik die unmittelbare praktische Empfehlung des Besseren beizugeben, […]

Und hier folgt dann das, von dem ich denke, dass ich es eben so mache:

[…] obwohl vielfach Kritik derart verfahren kann, indem sie Wirklichkeiten mit den Normen konfrontiert, auf welche jene Wirklichkeiten sich berufen […]

Und die oben erwaehnten eigenen Erfahrungen beinhalten dann u.a., dass es den Leuten anscheinend nicht passt, dass …

[…] die Normen zu befolgen, […] schon das Bessere [waere].

Der Artikel endet dann mit einem Satz, der ausdrueckt, warum ich trotz allem so hoffnungsvoll bin:

[…] das Falsche [ist], einmal bestimmt erkannt und präzisiert, bereits Index des Richtigen, Besseren […].

Und deswegen gilt:

[Kritik ist] Menschenrecht und eine Menschenpflicht des Bürgers.

Wie so oft bitte ich um Kommentare.