Archive for the ‘Allgemein’ Category

Krasse Sachen gibt es! The Last of Us fuer Fliegen: BEWARE OF THE ZOMBIE-FLIES! (Gibt es uebrigens auch fuer Ameisen).

Ebenso bin ich froh, keine maennliche Krabbe zu sein. Denn die werden auch schon mal von Parasiten kastriert, die dann im Inneren der Krabbe ihre eigenen „Versorgungsleitungen“ verlegen.

Und noch ein Beitrag innerhalb dieses speziellen Themas. Der spannende Artikel mit dem etwas provozierenden Titel „The Worst Mistake in the History of the Human Race“ zeigt (wiederum) einige der von mir angesprochenen Mechanismen auf.

Wie so oft ein paar „appettitanregende Haeppchen“:

Um

[…] another sacred [!] belief [!][…]

zu erhalten, ist uns allen ist ja immer gesagt worden (und wird gern auch von uns wiederholt),

[…] that human history over the past million years has been a long tale of progress.

Und insbesondere der Uebergang zum Ackerbau war

[…] supposedly our most decisive step toward a better life, […].

Hat doch dieser Schritt Kultur und Wohlstand auf diesen Høhen erst ermøglicht.

Auf den ersten (und zweiten) Blick und angesichts des groben (und etwas feineren) Ganzen, ist dies sicherlich richtig und erklaert bestimmt auch viele Phaenomene. Diese Erkenntnisse sind also NICHT falsch
Nun ist es aber so, dass die Wissenschaft mittlerweile so einige Dinge heraus fand, die dieser Verallgemeinerung entgegen stehen. Denn mglw. war gerade der Uebergang zum Ackerbau

[…] in many ways a catastrophe from which we have never recovered.

Denn die Ergebnisse der Forschung deuten darauf hin, dass mit dem Ackerbau

[…] the gross social and sexual inequality, the disease and despotism, that curse our existence

kamen.
Diesen Satz sollte man nochmal lesen um dessen Tragweite zu verstehen.
Details dazu sind im verlinkten Artikel zu finden. Wie gesagt: lesenswert, schon allein, weil mit einem weiteren, uns eingetrichtertem Mythos aufgeraeumt wird.

Und wieder haben wir das bereits mehrfach Angesprochene. Die Wissenschaft entdeckt etwas, was das Allermeiste erklaert. Das passt gut in unser Selbstbild, ist einfach zu verstehen, wird in der Schule gelehrt, und am Ende ist es eine Art Mantra.

Die Wissenschaft schreitet voran und entdeckt neue Dinge, die diesem Mantra entgegen stehen. Es stellt also eins von ihr (der Wissenschaft) selbst aufgestelltes Dogma in Frage. Das Neue ist aber komplizierter, schwerer zu verstehen und passt so gar nicht in unser Selbstbild. Somit greifen gesellschaftliche und persønliche „Abwehr-“ und „Verzøgerungsmechanismen“.

Einer dieser Mechanismen ist es einen Suendenbock zu suchen. Der (eigentliche) fruehe Erfolg (viele Dinge konnten dadurch schlieszlich erklaert) werden, wird dann als

[…] spotty track record […]

hingestellt, um gleich darauf zu fordern, dass

[…] science is what needs to improve, […]

denn auf gar keinen Fall sollten

[…] the citizens.

(als Individuuen und die Gesellschaft als Ganzes) ihre eigenen Mechanismen und Dogmen in Frage stellen.

… … …

Ich bitte meine Leserinnen und Leser uebrigens zu unterscheiden zwischen der wissenschaftlichen Methode (die ich in diesen Artikeln vehement verteidige) und dem heutigen „Wissenschafts“betrieb (und all das Brimborium drumherum). Letzteres ist es, den ich immer angreife und anders gestalten møchte. Ersteres ist ein sich selbst korrigierender Mechanismus. Und das ist noch nicht mal ein Dogma, hat doch nach meinem Wissen schon Descartes gezeigt, warum die wissenschaftliche Methode funktioniert.

Nicht gerade jetzt, aber das kommt vor in Norwegen.

Und da muss man auch nicht die Polizie rufen.

.oO(Sachen gibt’s, die gibt’s gar nicht.)

Irgendwie laeszt mich das Thema gerade noch nicht nicht los.

Impfgegner, Esoterik, die Pharmamafia, erschlichene Doktorarbeiten etc. pp. und alles auch noch zusammengequirlt mit den Medien und unseren (typisch menschlichen) Verhaltensmustern.

In den vorherigen Beitraegen versuchte ich anhand von Beispielen zu erklaeren, warum nicht die Wissenschaft an sich falsch ist.
Auszerdem versuchte ich zu zeigen, dass fuer viele Dinge in der alltaeglichen Welt ueberhaupt erstmal was gemacht werden musste (weil es vorher noch nichts gab). Erst allmaehlich sieht man die Schattenseiten der groszen Erfolge. Und hier dann eben hilft die Wissenschaft wieder auch diese (neuen oder immer noch vorhandenen alten) negativen Begebenheiten zu korrigieren.

Neulich stolperte ich ueber einen etwas laengeren Artikel mit dem Titel „The Irrationality of Alcoholics Anonymous„.

Dort sind all die von mir angesprochenen Wirkmechanismen zu finden. Ganz konkret am Beispiel der anonymen Alkoholiker.

Der Artikel ist wirklich lesenswert. Zum Einen, weil die eigene Auffassung zu diesem Thema massiv auf die Probe gestellt wird. Wirklich ueberraschende Dinge werden dort gesagt. Am ueberraschendsten war fuer mich, dass die Heilung vom Alkoholismus nur in ca. 10 % aller Faelle darin besteht, dass der Betroffene den Rest des Lebens abstinent sein muss.
Zum Anderen, weil man da viel ueber uns, als Gesellschaft mit bestimmten Mechanismen, lernen kann.

Auszerdem kommt Lieutenant Commander Susan Ivanova drin vor :) .
Doppelt witzig ist, dass ein gewisser Sinclair im selben Kontext mit ihr genannt wird … tihihi.

… wenn 23 Zeilen Code auf 7 Zeilen reduziert und dabei 3 Funktionen auf eine allgemeinere Funktion zurueckgefuehrt werden. Das allein ist schon Grund zur Freude. Und weil nicht nur die direkt modifizierten Teile, sondern der ganze Abschnitt deutlich uebersichtlicher und besser zu verstehen ist dadurch, entzueckt mich das nochmal extra :)

Und zwei letzte Zitate aus „SF im Allgemeinen und Lem im Besonderen„.

In Huxleys Version [Anm.: gemeint ist der Roman „A Brave New World“] […] bedarf es keines Großen Bruders […]. Er rechnete mit der Möglichkeit, daß die Menschen anfangen, ihre Unterdrückung zu lieben und die Technologien anzubeten, die ihre Denkfähigkeit zunichte machen. […]

Orwell fürchtete jene, die dem Menschen Informationen vorenthalten; Huxley die, die die Öffentlichkeit mit Informationen so überhäufen, daß man sich vor ihnen nur in Passivität und Selbstbespiegelung retten kann.

Selbstbespiegelung und Passivitaet – Trotz des vielen (mMn leeren) Gestammels, warum es denn so „revolutionaer“ und „wichtig fuer moderne Kommunikation“ waere, erinnert mich dies doch alles sehr an Twitter (als prominentesten Vertreter nenne ich nur dies). Als Beispiel mag da „Schneegida“ dienen. Meiner Meinung nach ein Paradebeispiel der Selbstbespiegelung und Passivitaet. Aber ich mag nicht weiter in diese Richtung abschweifen.

Denn all dies ist schøner zusammengefasst in diesem Zitat:

[…] der Menschheit [bleiben] im Umgang mit Technologie nur zwei Möglichkeiten […]: entweder muß sie „den Himmel stürmen“, oder sich abkapseln und die Technologie zur eigenen Bequemlichkeit nutzen.

Und wo ist sie denn? Die naechste Mondlandung? Diese Frage ist sowohl im technischen, als auch im gesellschaftlichen Sinne gemeint. Sind es die neuen Smart Spionagetelefone? Technisch kønnte es die Energiewende sein, aber gesellschaftlich ist sie es nicht.

Ach verdammter Mist :( … so negativ … so kompliziert … so viel … ich breche an dieser Stelle ab. Ich mag gerade nicht mehr. Die Begruendungen fuer das jeweils eigene Verhalten sind zu „wasserdicht“ … und auszerdem …

Am 1986-04-26 geschah das bisher am besten dokumentierte (und ich wage auch des am besten verstandene) Kernreaktorunglueck.

Mich duenkt vor fast 10 Jahren stolperte ich zufaellig ueber einen Bericht der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit mit dem Titel: „Der Unfall und die Sicherheit der RBMK-Anlagen„. Bis vor kurzem hatte ich es noch nicht geschafft den zu lesen.

Der Bericht ist zwar bereits von 1996, aber nichtsdestotrotz lesenswert, wenn man sich ganz im Allgemeinen dafuer interessiert. Soweit der beste Beitrag zu diesem Thema, den ich gelesen habe. Verstaendlich und sachlich geschrieben und bisher der einzige Bericht zum Tschernobyl-Reaktor-Unglueck, der nicht diese sonst so oft mitschwingende „westlichen Arroganz“, bzw. „westliche Agenda“ enthaelt.

Wieauchimmer, es geht mir eigentlich gar nicht um diesen Bericht an sich. War er letztlich doch nur der Ideengeber fuer diesen Beitrag.

– Gedankensprung –

Maszgebliche Unfallursachen waren Inkompetenz (dieser Begriff fasst sehr viel zusammen), Missachtung vorhander Sicherheitsregeln, technische Maengel und die Physik. Wer sich fuer Details bzgl. den ersten drei Ursachen interessiert, empfehle ich den obigen Bericht. Hier soll nur einer der physikalischen Gruende weiter diskutiert werden – der positive Dampfblasenkoeffizient.

Was ist das eigentlich und warum ist dieser (so weit ich weisz) die letztliche Ursache fuer die Zerstørung des Reaktorblocks 4 des Tschernobyl-Kraftwerks gewesen?

Wie man bei wikipedia lesen kann ist der Dampfblasenkoeffizient …

… ein Maß für die Veränderung der Reaktivität eines Kernreaktors bei Bildung von [Blasen oder Løchern] im Kühlmittel oder im Moderator.

Und alles was mit Aenderungen der Reaktivitaet zu tun hat, ist wichtig fuer die Sicherheit eines Kernreaktors.

In „westlichen Anlagen“ muss vom technischen Design sichergestellt sein, dass diese Grøsze IMMER negativ ist, in kurz: wenn das Kuehlwasser auslaeuft, muss sich der Reaktor automatisch abschalten.

Bei Anlagen vom RBMK-Typ hingegen ist dieser Koeffizient positiv. Das heiszt also, dass es zu mehr Kernreaktionen kommt, wenn das Wasser auslaeuft. Die geneigte Leserin bzw. der geneigte Leser mag sch selber vorstellen, dass das schnell bøse enden kann.

Warum verhalten sich Anlagen vom RBMK-Typ derart?

Dafuer muss ich etwas weiter ausholen.
Bei einer Urankernspaltung entstehen 2-3 sogenannte „schnelle“ und „langsame“ Neutronen. Nur langsame Neutronen kønnen einen Kern spalten. Die Anzahl der schnellen Neutronen ueberwiegt allerdings und deswegen laeuft eine einmal in Gang gesetzte Kernspalung nur unter zwei Bedingungen weiter:
1.: Es ist genug spaltbares Material vorhanden fuer die wenigen langsamen Neutronen. Dies wird in Atombomben gemacht.
2.: Die schnellen Neutronen werden gebremst, sodass diese dann eine weitere Kernspaltung ausløsen kønnen. Dies nennt man moderieren und dafuer zustaendig ist der bereits weiter oben erwaehnte Moderator.

Als Moderator in Kernspaltungreaktoren kønnen verschiedenste Materialien eingesetzt werden. Wohl am bekanntesten, und mich duenkt auch am gebraeuchlichsten, ist Wasser.

Bei Anlagen vom RBMK-Typ hingegen wird als Moderator Graphit eingesetzt. Das Wasser im Reaktor dient (eigentlich) nur der Kuehlung. Es hat zwar auch eine moderierende Wirkung, diese ist aber klein genug, sodass sie im betrachteten Szenario nicht beachtet werden muss.

Wenn die Leistung eines Reaktors zu nimmt, dann steigt die Temperatur. Das bedeutet, dass das Wasser heiszer wird. Und heiszes Wasser kocht. Es bilden sich also Blasen (deswegen auch „Dampfblasen“-koeffizient).

Wasserdampf hat aber eine deutlich geringere Dichte als fluessiges Wasser. Das bedeutet einerseits, dass wenn Wasser als Moderator eingesetzt wird, dies natuerlich gut ist. Werden bei steigender Reaktorleistung, wenn gleichzeitig das Wasser nicht weiter flieszt, deswegen weniger Neutronen gebremst und die Rate der Kernspaltungen nimmt automatisch ab.

Bei der Explosion des Tschernobyl-Reaktorblocks 4 kommt allerdings eine zweite Eigenschaft des Wassers ins Spiel: es absorbiert Neutronen auf ihrem Weg zum Moderator.

Wenn durch mehr Dampf also weniger Wasser vorhanden ist, dann bedeutet das, dass MEHR Neutronen das Graphit erreichen. Dadurch werden mehr Neutronen gebremst und løsen mehr Kernspaltungen aus. Dadurch steigt die Leistung und damit die Temperatur. Ein Teufelskreis.

Und genau das ist passiert, heute 01:24 vor 29 Jahren, in besagtem Reaktor.

Uebrigens kam es im Tschernobyl-Reaktorblock 4 so weit ich weisz und das verstanden habe, wohl tatsaechlich zu einer Kernexplosion. Waehrend es im Fukushima Daiichi Kernkraftwerk wohl „nur“ zu einer Explosion des angesammelten Wasserstoffs kam.

Lang und breit habe ich mich hier darueber ausgelassen, wie dumm doch der Computer ist und was ich mir ueberlegen musste, um den dazu zu bringen, das zu machen, von dem ich wollte, dass es gemacht wird.

Irgendwann hab ich dann mal mit einem erfahreneren Programmierer (ich mag nicht „richtiger Programmierer“ sagen, denn ich programmiere ja auch richtig) geredet. Und der hat mir mal die Nuetzlichkeit des Konzepts von sog. „Dictionaries“ naeher gebracht.
Das war mir vorher schon bekannt. Ich hatte darueber schon gelesen und formal hatte ich das auch begriffen. Aber die Fibonacciuebung war das „erste Programmierding nach einer laengeren Pause“ und da griff ich natuerlich auf Konzepte zurueck, die mir wohlbekannt waren.

Die Tabelle im obigen verlinkten Beitrag ist ja im Wesentlichen ein dreidimensionales Feld. Der Computer unterscheidet zuerst wie lang die zu untersuchende Zeichenkette sein soll, dann, welche Zeichenkette es ist und letztlich wie oft die vor kommt.
Schlieszlich muss dann zwischen Zahlen und Zeichen unterschieden werden Zeichenketten („0002“) wurden in Zahlen (2) umgewandelt usw. usf. Ich beschrieb das ja alles schon.

Bei einem Dictionary hab ich diesen ganzen Kram nicht. Ein Dictionary merkt sich halt einen Eintrag und was dann dazu steht. Sozusagen so:

„1“ : 15 mal, „2“ : 3 mal, … , „002“ : 5 mal, … , „0007“ : 35098 mal, …

Der Vorteil liegt also auf der Hand: Zeichenketten mit fuehrenden Nullen kønnen direkt so behandelt werden. Es muss also kein „Trick“ ausgedacht werden, der das „Abschneiden von fuehrenden Nullen“ bei der Umwandung von Zeichenkette zu Zahl beruecksichtigt.

Ein weiterer Vorteil eines Dictionary ist, dass ich auf ein bestimmtes Element ganz einfach und direkt zugreifen kann. Kommt in der Folge also bspw. die Zeichenkette „0345“ vor, so schlage ich im Dictionary nach, wie der Wert von „0345“ ist (und erhøhe den dann um eins). Ich muss also nicht erst herausfinden, in welchem Feld denn nun die Erhøhung stattfinden muss.

Dies alles macht den Code deutlich lesbarer und spart vor allem Rechenzeit.

Ich habe die Rechenzeiten fuer die verschiedenen Parameter nochmals analysiert und die hier angegebenen Zeiten wurden auf 1/3 reduziert.

Das ist zwar keine Grøszenordnung, aber doch betraechtlich.

Toll wa! Was man alles lernen kann, wenn man mal mit Leuten redet, die sich auskennen.

 

Als Abschluss dieser Miniserie møchte ich gern auf ein Artefakt der Datenaufbereitung aufmerksam machen.

Wie hier erwaehnt, erstellte ich ein Histogramm der Daten. Ansonsten waere das alles naemlich nicht vernuenftig darstellbar / zu interpretieren gewesen. Dabei werden die Daten in eine bestimmte Anzahl (ich waehlte 100) gleich weite „Balken“ auf der Abzisse eingeteilt. Alles soweit ok und erstmal kein Problem.

Manchmal jedoch kommt es so vor, dass die Weite der Balken derart ist, dass (ehr vereinfacht ausgedrueckt) jeder zweite Wert „links“ der Grenze gezaehlt wird und die restlichen Werte „rechts“ der Grenze. Das Ganze sieht dann so aus:

12_Artefakt

Eine Art „Doppelpeak“.
Da hab ich natuerlich erstmal nicht schlecht geguckt.

Aber das laeszt sich ganz leicht løsen, indem man entweder die Breite der Balken veraendert, oder die Startpunkte aller Balken um einen gewissen Wert verschiebt.

Ich fand das witzig und wollte es euch, meinen lieben Leserinnen und Lesern, nicht vorenthalten.

 

Das war es dann nun tatsaechlich mit der Analyse der Fibonaccifolge.

Das war eigentlich mehr so fuer mich die Dokumentation einer Sache, welche mir in allen Punkten (Idee entwicklen, programmieren, Fehler entdecken und ueberwinden und letztlich die erhaltenen Daten auswerten) grosze Freude bereitete. Und einen Teil der Freude wollte ich auch gern weitergeben.

TMV

Ich wusste gar nicht, dass die hier ein eigenes Uferbauwerk haben:

TMV-kaia

Das war ja ganz schøn konfus letztes Mal.

Das haengt stark mit dem hier zusammengefassten Thema zusammen.

Einige Personen sagten mir, dass ich ziemlich viel lese. Dass es sich dabei nicht nur um die Anzahl der Seiten handelt, thematisierte ich etwas hier.

Und das stimmt mglw. Ueber die letzten (mehr als) 10 Jahre, habe ich zu so vielen Dingen was gelesen.

Das ganze Dilemma ist allerdings, dass alles so kompliziert ist.
Auszerdem mangeln mir die Faehigkeiten, das Wesentliche zu einem Thema in kurzen Beitraegen zusammen zu fassen.
Was nicht zuletzt auch daran liegt, dass ich meine eigene Meinung nicht heraus halten møchte.

Es liegt aber auch daran, dass ich allermeistens „fallbasiert“ an die Sache heran gehe (Arztkittel, Schuhe ausziehen). So werde ich auf ein Thema aufmerksam und der „Einstieg“ ist damit auch leichter. Aber die Zusammenhaenge werden dadurch nicht erklaert. Das ergibt sich erst aus dem jahrelangen beschaeftigen mit einem Thema.

Nehmen wir das Beispiel „Gleichstellung“, welches hier ja øfter mal Thema ist. Da kam ich ueber „Frauen sollten gleich behandelt“ werden, erst nach langer Zeit zu ganz diffusen Vorstellungen davon, wie die Strukturen der Gesellschaft am Erhalt des Status Quo beitragen. Und wie dies mit anderen Sachen (Unrecht gegenueber LGBT-Menschen, Nerds und Geeks, Frauen in Techberufen etc. pp.) zusammenhaengt.

Aber das brauchte so viele Jahre.

Und so ist das bei fast allen Themen.

Ich versuche Beispiele zu bringen, die meine Meinung unterstuetzen. Und das ist total sinnvoll fuer mich. Da „verzettele“ ich mich dann (fuer mich ist das ja irgendwie klar, wie das eine mit dem anderen zusammenhaengt) und merke das erst viel spaeter.

Und deswegen konnte ich im letzten Beitrag hierzu nicht erklaeren, warum ich der Meinung bin, dass Scott Adams zu Unrecht rumheult!

Deswegen versuche ich es nochmal.

Wenn wir an Science glauben, so ist das mehr unsere eigene Wahl, als bei vielen anderen Religionen.
Anders als die Dogmen anderer Religionen hat die Wissenschaft aber einen automatischen Korrekturmechanismus. Naemlich die wissenschaftliche Methode. Und hier kommt die eigene Wahl ins Spiel: wir waehlen bewusst, uns nicht mit einem Thema zu beschaeftigen, sondern auf „andere Leute“ zu høren. Was fuer Gruende das auch immer sein møgen.
Meiner Meinung nach ist es jetzt aber ein „bockiges-Kind-Verhalten“, Science zu beschuldigen, dass sie unseren Glauben (!) in Frage stellt. Denn DAS ist genau das, was Wissenschaft macht! Sie schafft Wissen (!) und das geht nur indem man Dogmen ueberwindet.
Die Frage ist dann nur, inwiefern der einzelne diese Dogmen bereit ist zu ueberwinden.

Man kønnte unterstellen, dass Science nach dem Besten, zu einer gegebenen Zeit vorhandenen, Wissen handelt. (Da lassen wir die Interessen von Konzernen mal auszen vor.)

Oder wieder ein Beispiel:
Jahrzehntelang wurde ein Mittel verschrieben, das gut fuer’s Herz ist. Dies deswegen, weil es sich in einer Studie zu dem Medikament als Nebeneffekt herausstellte. Das war (mich duenkt) in den 50’er Jahren. Dann in den 70’er und 80’er Jahren stellte sich mehr und mehr heraus, dass ein leicht gegenteiliger Effekt eigentlich der Fall ist. Wissenschaft hat dann zum Glueck dafuer gesorgt, dass das bestehende Wissen revidiert und das Medikamen nicht weiter verschrieben wurde.
Warum war das so? Es stellte sich dann heraus, dass an der Studie vor allem gut situierte Hausfrauen teilnahmen. Diese hatten genug Zeit, Sport zu treiben. Und deswegen tauchte in der Studie auf, dass die teilnehmenden Personen im Durchschnitt gesuendere Herzen hatten.
Die Studie wurde aber zu einem Zeitpunkt durchgefuehrt, als all dies noch in den Anfaengen steckte. Man wusste schlicht und einfach nicht, dass zu einem Medikamententest mehr gehørt, als Personen nur das Medikament zu geben und zu schauen, was passiert.
Heutzutage weisz man das.

Es ist furchtbar tragisch, dass Menschen deswegen starben, weil sie dieses Medikament bekamen, obwohl sie es nicht haetten bekommen duerfen.

ABER (!!!) es ist kein Fehler der Wissenschaft, dass etwas nicht beruecksichtigt wurde, von dem keiner wusste, dass es das ueberhaupt gibt.
Insb. auch deswegen nicht, weil eben jene Selbstregulierungsmechanismen (vuglo: die wissenschafliche Methode) ja doch funktioniert haben!

Das aber macht Scott Adams. Er stellt Science in Frage und nicht sein eigenes (semi(?)-blindes) Folgen der Dinge, die andere Personen sagen.

 

Und das im Uebrigen hat auch ueberhaupt nichts mit „irgendwie ist der Skeptizismus der Klimaspinner ja zu verstehen“ zu tun! Ignorieren von Daten und der wissenschaftlichen Methode ist purer Aberglaube, so wie jeder andere Aberglaube auch!

 

Wieder zu viel, wieder Beispiele, wieder kein richtiger Zusammenhang *seufz*.