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Neulich stolperte ich ueber dies:

ficken

Dieser Artikel soll der Versuch einer Antwort sein, die einfach nicht zum Medium passen will in dem die Frage gestellt wurde.

Wir haben hier mindestens zwei Fragen:

1.: „Hat jemand brauchbare Quellen?“ … da frage ich mich doch, ob dieser jemand geantwortet hat und wenn ja, dann waere ich an diesen Quellen auch interessiert.

2.: Naja, der Rest halt. Hier im weiteren als „die Frage“ bezeichnet.

Die zweite Frage ist eine sehr gute Frage. Eine Frage, die sich mir auch stellt. Wenn auch nicht direkt so doch mindestens deswegen. Und darum schaute ich mich mal selber um, anstatt mir von irgendwelchen selbstverliebten Bloggern erklaeren zu lassen, wo der Hund begraben ist.

Und in Studies in Language, Volume 33, Issue 4, 2009, S. 612-643, fand ich den amuesanten und herrlich zu lesenden Artikel „The Grammatical Versatility Of Taboo Terms“ von Donna Jo Napoli und J. Hoeksema. Hier ein Scan des Artikels.

Ich werde im Folgenden umfangreich daraus zitieren.

Naehern wir uns erstmal Frage Nr. 2 aus einer anderen, allgemeineren Richtung: warum wird „ficken“ ueberhaupt als Schimpfwort benutzt?

Die Frage kønnte so beantwortet werden: weil es ein Tabuwort ist und

Taboo terms […] are intensifiers […].

Oder anders ausgedrueckt:

It flavors our speech, it shows great variation among social groups and especially social settings, and it changes all the time.

Aber das verschiebt das Problem eigentlich nur und erklaert nicht, warum Tabuausdruecke als solche auch benutzt werden. Die Antwort liegt in den Tiefen der Sprache versteckt, denn …

[…] the process of grammaticalization which turns these taboo terms into intensifiers is sensitive to pragmatics means […].

Es ist also praktisch. Und warum „fuck“, „shit“, „cunt“, „dick“, „damn“, „balls“, „bloody“, „slut“, „asshole“, usw. usf. (sprachlich) so  praktisch sind werde ich im weiteren im Detail ausfuehren.

„Fuck“ ist etwas Besonderes, denn es ist

[…] [a] taboo terms in all [its] uses […]. So both the literal sense of ‘fornicate’ and the etiolated senses in usages such as He’s fucked up and What a fucking mess! are taboo. Physicians, for example, are not likely to ask a post-operative prostate-cancer patient, “How’s fucking going?” but, instead, “How’s intercourse going?” And preachers might condemn premarital and extramarital sex with the word fornication, but not with the word fucking.

Im Allgemeinen lassen sich Tabuausdruecke in vier Gruppen einteilen: Religion, Gesundheit, Sex, und Kørperausscheidungen.

Many taboo terms, especially older ones, stem from religious and folk beliefs, such as terms having to do with the devil, hell, God, Jesus Christ [etc.] […].

Tabuausdruecke sagen also tatsaechlich etwas ueber unsere Gesellschaft aus; naemlich wie sehr diese anders ist, verglichen mit vergangenen Zeiten.
Unwillkuerlich frage ich mich da, was die Leute in 100 Jahre wohl ueber uns engstirnige Leute denken werden, die sich ueber „fuck“ aufregen.
Aber heutzutage IST es ein Tabuwort und dies hier:

Religion-based profanities can be exceptionally strong among believers […]

… gilt nicht nur in/fuer der/die Gruppe die in diesem Satz erwaehnt wird.

Ebenso gilt …

Life, death, and diseases form another source of taboos as well as taboo terms […].

Aber um zum eigentlichen Thema zurueck zu kommen:

Sex, reproductive organs, bodily functions, and sexual acts provide strong linguistic taboos, even today, in spite of the sexual revolution of the 1960’s and 1970’s.

Und damit haben wir eine weitere Antwort auf die Frage, was dies ueber unsere Gesellschaft sagt:

Much of what Freud […] wrote about the topic toward the end of the Victorian era is still true today, […].

Oder in anderen Worten: die Frage (!) und eine møgliche Antwort darauf drueckt aus, dass wir laengst nicht so modern sind, wie wir uns mglw. gern glauben machen. Oder klnnte es sein, dass in unserem fortgeschrittenen Alter „modern“, nun doch eigentlich ganz anders gemeint ist und dass das doch eigentlich schon immer so war?!
All dies ist mglw. auch unter der Kategorie „Generationenkonflikt“ einzuordnen.

„Ficken“ steht nun damit in folgendem Zusammenhang:

The use of euphemisms or indirect references such as the f-word […] clearly brings out the continued taboo status of much of our sexual terminology. […]

[…] [L]ikewise[…] the homophobic fag, […] [or] […] Masturbation […] [as a] basis for insults, such as British wanker and American jerk-off. […]

Fornication with someone you’re not married to is a (past?) taboo, with swear words that linger related to it, such as bastard. […]

Incest is another taboo that results in swear words […]: motherfucker. Body parts related to sexuality are frequently used as taboo terms alone or with other elements

Und auch …

[…] bodily excretions (e.g. shit, piss, farts, vomit, sperm, snot and (menstrual) blood) constitute powerful taboo topics, particularly for children, and provide us with an additional set of taboo terms to choose from, which can be exploited in somewhat counter-culture, youth-oriented venues, such as TV shows like Beavis & Butthead or South Park.

Das Letzte ist der bereits oben erwaehnte Generationen“konflikt“.
Was sagt der Gebrauch des Wortes „ficken“ also ueber die Gesellschaft? Mglw. auch, dass es „gegen das Establishment“ ist. Und da fragt man sich dann natuerlich, inwieweit die Frage ausdrueckt, dass man nun zum Establishment gehørt?

Ich als Vater frage mich auch, in wie weit ich mein Kind „_rein_“ halten will, was immer man sich auch hinter diesem Begriff vorstellen mag.
Aber dieses Unterfangen ist natuerlich aussichtslos. Dem bin ich mir bewusst. Deswegen darf der junge Mann der bei mir wohnt „Scheisze“ sagen.
Nur da bin ich wieder bei mir und meinem Wunsch nach einer „perfekten, strahlend reinen Kindheit“ fuer mein Kind. Ich fuehle mich dabei naemlich „komisch“ wenn er das sagt … vielleicht fuehle ich mich unrein (?) … und meine deswegen, dass er es nicht uebertreiben sollte.

Aber OK, ich kann dies nicht weiter ausfuehren, da ich das nicht weiter analysiert habe. Aber dies ist einer der Gruende, warum ich diese Frage als so wichtig empfinde.

Weiter geht es folgend:

[…] taboo terms based on sexual behavior […] may have their roots in religion […].

Many religions have/had rules about […] sexual continence […]. These were religious rituals with (perhaps unintentional) health consequences: […] the gene pool was protected; good hygiene was insured. The idea was that you were not a good believer or practitioner of the religion if you didn’t observe these rituals.

Da war es wieder: ein gutes Mitglied der Gesellschaft sein … wer møchte nicht gerne zum „Establishment“ gehøren?

Ich møchte mich noch gerne etwas laenger bei der Vielfalt von Tabus (und deren sprachlichen Ausdruecken) aufhalten. Beinhalten diese doch (mindestens indirekt) Informationen zum Zustand der Gesellschaft, auch wenn ich es nicht direkt in Worte fassen kann. Wichtiger ist mglw., was das empfinden solcher Wørter als Tabu ueber den Fragesteller aussagt. Und wenn ich hier, und weiter oben und bestimmt auch im Folgenden „den Fragesteller“ schreibe, so meine ich explizit (auch) mich. Denn ich schrieb ja oben, dass sich mir diese Frage(n) auch stellt.
Aber hier nun mehr zur Vielfalt von Tabus:

[…] [T]aboo terms […] that put down racial, ethnic, and religious groups (chink, nigger, […], yid, […] and on and on)

[…] insults based on physical attributes (cripple, lame, dwarf, fatty) used to be common and strong, but are definitely waning […]. And insults about ones lack of sexual activity or attractiveness (impotent, ice queen, ugly thing) […].

[…] taboos […] on discussing certain aspects of money. […] [T]he social taboo is there — but it has not realized itself in a linguistic taboo […].

Extreme political or social positions can be taboo among certain people, […] fascist, male chauvinist pig, […] feminist, ivy-league elitist […]. Yet, again, these terms don’t have the weight of a linguistic taboo.

We also can call people animals in some of the same kinds of situations in which we employ taboo terms (You […] pig […]!)

In the past name calling with respect to the infraction of some social rule was considered an extreme insult by some (liar); not so true today.

Likewise, impugning someone’s social class was a common and virulent insult in the past, as was disparaging one’s neatness (slob […]) […] or intelligence (stooge, mook […] moron, […] shit for brains […]) […].

In the past impugning someone’s gratefulness (ingrate) or their mental health (crazy, neurotic) were much more forceful insults than they are today.

Folgende Frage stellt sich mir da: wieso empfindet der Fragesteller bspw. „Ice Queen“ nicht als so schlimm, obwohl es doch im gleichen Themenbereich wie „ficken“ liegt? Ich habe da keine allgemeine Antwort drauf und meine persønliche Antwort ist nur so’n Bauchgefuehl.

Auch interessant finde ich, dass „Feminist“ in der Liste auftritt. Kann es doch mittlerweile tatsaechlich durchaus als eine Art Beleidigung, gesehen werden, in einigen der sozialen Kreise, deren Kommunikations ich lese. Dem war ich mir durchaus bereits bewusst, aber konnte es mir nicht eingestehen.

Im Allgemeinen soll diese Liste zeigen, dass Tabuausdruecke einem Wandel unterliegen.

Diese Aussage kann man auf zweierlei Weise interpretieren.

1.: Tabuausdruecke treffen tatsaechlich Aussagen ueber die Gesellschaft. Das schrieb ich bereits oben und das geht ja in die Richtung in die die Frage gestellt war.

2.: Der Fragesteller soll sich nicht so haben. Findet er doch die Tabus von vor 100 Jahren laecherlich und soll er sich doch mal in die Schuhe der Leute in 100 Jahren versetzen und nochmals ueber die Frage nachdenken.
Ich benutze in diesem Artikel uebrigens die maennliche Form, weil ich mich hier selber als Fragesteller sehe (siehe Kommentar weiter oben), verallgemeinere aber, weil nicht nur ich die Frage stelle.

Zeit fuer eine kurze Zusammenfassung des Geschriebenen:

[…] religion, health, sexuality, and bodily excretions trump all other general and normative values […]

Wie bereits oben geschrieben: weil wir als Gesellschaft immer noch so verklemmt sind, hat das Wort „ficken“ so eine „Wucht“ und wird deswegen benutzt um sich vom etablierten abzugrenzen.

Als interessanten Fakt, den ich so nie bedacht hatte noch schnell dies:

[…] the terms themselves differ in their senses, even when they relate to the same topics. For example, the pairs Jesus and hell (religion), […] dick and boob (sexuality), and shit and blood (bodily excretions), all have entirely separate senses. And across topics the words seem completely unrelated […]. Taboo terms are […] semantically disparate.

Find ich krass, wie mir eine so offensichtliche Tatsache nie aufgefallen ist.

Hier folgt ein Bruch. Denn møchte ich nun naeher auf die sprachliche (Aus)Nutzung von Tabuausdruecken eingehen. Die im Artikel vorgestellte Vielfalt der Sprache im Allgemeinen und die Gebrauchsvielfalt der Tabuwørter im Besonderen, ist der Grund, warum der Artikel so herrlich ist. Ein (intellektuelles) Festmahl :) .

Taboo terms speckle language in many ways.

Nein! Doch! Oh!

Tabuwørter werden benutzt in:

Exclamations […] Fuck! […] By golly!

Name calling […] You assfucker!

Maledictions […] Go fuck yourself! […] Suck a hairy moose cock! [Tihihi]

Dabei ist zu beachten,

[…] that many of these can be used with a positive connotation. For example, if someone gets a good grade on a test and he didn’t study at all for it, you might say You motherfucker! indicating how lucky the person is.

Ein anderes Beispiel waere

I’m going to kiss the hell out of you.

Ein interessanter Fakt am Rande:

lousy originally had the sense ‘louse-infested,’ but has evolved into a more general pejorative, milder even than nasty.

Und noch so eine Sache, bei dir ich mir nicht bewusst war, dass ich das seit vielen Jahren eigentlich wissen wollte:

[…] in communities with strong latino influence, […] we hear (You) pubic hair!, an exact translation from the Spanish pendejo!

Tihihihi :)

Das war es noch lange nicht! Aber zunaechst dies:

Taboo terms can also appear in ordinary statements with varying grammatical status. […] In all these functions, their effect is to strengthen or emphasize the utterance.

Das zielt zwar nicht direkt auf die Frage ab, aber ich denke, dass es wichtig ist um den Gebrauch von Tabuausdruecken besser zu verstehen.

Der variierende grammatikalische Status drueckt sich unter anderem aus in dem Gebrauch von Tabuwørtern als:

Primary predicates.
Taboo terms are used as primary predicates with non-literal, etiolated meanings. […] loss of hope (I’m cosmically fucked)

Primary predicates with P or PP. [Was immer das auch ist]
[…] English […] [has] a set of banishing commands that are particle verbs of taboo origin. […] Fuck off!

Secondary predicates.
Some terms […] are used as resultative secondary predicates, often without their taboo strength in these positions […] We were scared shitless.

Taboo terms as objects
[…] taboo terms in direct object position, for expressing physical abuse: beat […] the fuck […] out of someone. […] While the taboo term still has the grammatical function of direct object, it is not the theme argument of the verb today, but, rather an intensifier of the action, which is why taboo terms such as the fuck (which couldn’t possibly be a theme argument of a verb like beat) can occur in it.

Taboo terms as modifiers
[…] taboo terms are used as pejorative modifiers […] You’re a fuck-ass pathetic loser

Taboo terms as the non-head element of a compound
[…] One of the more productive taboo terms for such compounding is dick ([…] What a dick move).

Diese Maechtigkeit solcher Wørter! Und das war es noch laengst nicht. Denn wie oben geschrieben ist eine der wichtigsten Anwendungen:

Taboo terms as intensifiers.

Und …

[w]ith the force of a pure intensifier, taboo terms occur with a range of grammatical status.

Spannend!

It’s no surprise then that some taboo terms have developed into straightforward degree adverbials with the force of intensifiers but without any pejorative sense. […] That’s fucking awesome.

Notice that the taboo terms here function solely as intensifiers, in contrast to the pejorative uses [above].

Auszerdem gilt, dass

[…] sometimes a taboo term […] can have no function other than to intensify: […] Let’s get the […] fuck out of here

Aber dann war da noch, dass

[…] taboo terms can appear as the targets of comparison constructions involving predicates to indicate solely intensification: […] He was funny as hell.

Und letzlich:

[…] instances of taboo terms in elative compounds, which can nonetheless be viewed as involving intensification by modification in exactly the same way as more clearly phrasal cases of adverb + adjective.

Cool wa! Da muss man sich ueberhaupt nicht wundern, dass derart vielfaeltig zu gebrauchende Wørter, die sogar ihre Bedeutung ins Gegenteil verkehren kønnen, auch tatsaechlich vielseitig genutzt werden.

Eine Zusammenfassung des in diesem Abschnitt Geschriebenen kønnte so aussehen:

In sum, […] the elative compound examples in English […] are sensibly put in the class of intensification by modification.

Aber das war’s noch nicht! Nee, nee, nee, denn Sprache ist Wissenschaft. Und deswegen geht es spannend weiter. Und zwar mit

A few syntactic and semantic distributional properties of taboo terms

Als da waeren:

Wh-expressions
English wh-questions […] may be made more emphatic by means of various taboo terms […] Who the fuck gives a shit? /How the hell did he do that […]
In German, the corresponding pattern is wh zum Teufel […].

Emphatic denial or affirmation
Taboo terms can express emphatic rejection or denial, as well as emphatic affirmation.
The […] fuck I will.
[…] [R]elated is the rhetorical question used as an affirmative answer to a question Does the bear shit in the woods? Here the taboo term is not emphatic, but rather brings us down to the level of the most coarse and basic realities — the answer is obvious even if not mentioned in polite society.
It is also possible to put a taboo term in front of yes, no and yeah: Fuck no!

Taboo intensifiers licensed by other intensifiers
[…] Way the fuck over in Canada. [„Way“ ist der andere intensifier.]
The intensifier licenses the taboo terms; its absence yields ungrammaticality. […]
[…] the addition of […] the fuck adds force. […]
The most common intensifier to license taboo terms is so. […]
The licensing of taboo terms by intensifiers is a relatively new phenomenon […].

Polarity
Certain taboo terms are used as negative polarity items […]
I can’t see a […] fucking […] thing.
[…] give a […] (flying) fuck […]

Toll wa!

Das „wer zum Teufel“ ist eine indirekte Antwort auf die Frage und spielt in das was weiter oben steht: das war mal ziemlich schlimm den „Teufel“ beim Namen zu nennen; die Zeiten aendern sich aber.

Dito bzgl. „The licensing of taboo terms by intensifiers is a relatively new phenomenon“. Andererseits, eine offensichtlichere und viel einfachere Antwort waere die verdorbene Jugend heutzutage … … … .oO(whoopsie)

Diese interessante Analysie des Gebrauches von Tabuausdruecken laeszt sich folgendermaszen zusammenfassen:

Taboo terms are pragmatically coherent as a group (adding intensity) and they are employed in a wide range of distinct syntactic, semantic, and morphological contexts.

Oder anders: das sind (auch) alltaegliche Wørter ohne spezifische Aussage ueber die Gesellschaft.
Meiner Meinung nach ist dies ebenso eine Antwort auf die einleitende Frage.

Andererseits frage ich mich auch hier dadurch wieder, was das Stellen der Frage ueber den Fragesteller aussagt.
Und dann kommt mir der Gedanke: „Nur wer sich bewegt macht sich angreifbar“ … Deswegen nochmals zur Erinnerung: bereits all die vielen unterschiedlichen Aspekte unter denen die, diesen Artikel einleitende Frage, nur bis hierhin betrachtet wurden, zeigt, wie wichtig (und interessant) eben diese ist.
Hinzu kommen die noch viel wichtigeren Fragen, welche ich mir nur deswegen stellte.
Nur die wirklich wichtigen Fragen vermøgen das.

Aber genug der weiterfuehrenden Gedanken.

Bis hierher haben wir gelernt, dass

[…] taboo terms […] are semantically disparate.

Gleichzeitig gilt fuer die damit erschaffenen sprachlichen Konstruktionen, dass diese

[…] vary widely, and have little in common syntactically, semantically, and morphologically, apart from the fact that they all have an emotionally-charged character.

Oder in kurz:

[…] this semantically disparate set of lexical items seems to be treated […] as a unit by this wide range of constructions.

Ich finde das total spannend. Und so steht es dann auch in dem Artikel:

This fact is unusual. Normally, the enlistment of lexical items by various constructions is based on the category and features of the items in question, and these in turn are in part determined by lexical semantics, and in part arbitrary.

Und weil es so ein wichtiger Aspekt im Antwortraum der Frage ist hier nochmal:

In taboo constructions, however, lexical meaning appears to play no role.

Das ist so cool! Und die Assoziation des Gebrauches von Tabuausdruecken mit Kreativitaet ist nur ein weiterer Ausdruck dieser Coolness:

[…] taboo expressions are constantly being created […]. […] [P]resently we witness a flowering of taboo terms on the Internet, some showing impressive creativity.

In den Umkreis der Fragen, die aufkommen was die einleitenden Frage ueber den Fragesteller aussagt faellt auch dies:

[…] [T]he use of taboo terms spreads from one construction to another. […]
[…] [T]omorrow taboo terms may well pop up in a construction they’ve never been in before.

Wird unsere Sprache „verschmutzt“?

The answer surely has little to nothing to do with their semantics. To the contrary, the very fact that they are so disparate indicates that their denotations are largely irrelevant.

Oder anders: man møge doch mal schauen, ob die Substituierung von „ficken“ mit „risimif“ nicht dazu fuehrt, dass die Aufregung vorbei ist.

Dazu passt auch:

[…] the one thing these taboo terms have in common is precisely that they are taboo (for the general population).

*hust* … Establishment … *hust* … oder wenn es nur um „ficken“ geht kønnte eine Antwort auf die Frage sein, dass die Aufregung ueber den Gebrauch des Wortes „ficken“, insofern eine Aussage ueber die Gesellschaft trifft, dass Sex immer noch irgendwie unfrei ist … sexual revolution my ass!
Da waere dann auch wieder der „Reinlichkeitsaspekt“ von vorher. Eigene Kinder sind _immer_ asexuell fuer die Eltern und damit automatisch „rein“. Und natuerlich soll diese Reinheit „bewahrt“ bleiben. Aber hier beginnen mehrere vøllig andere, grosze und wichtige Themegebiete.
Ach ja, mir ist bewusst, dass die Frage spezifischer war als ich es am Anfang dieser paar Saetze darstelle und mir ist auch bewusst, dass ich die Frage / Antwort-Situation vøllig auf den Kopf stelle. Das zieht sich irgendwie schon durch den gesamten Artikel. Aber beim Lesen des Artikels erschien mir das als der deutliche interessantere Aspekt.

Die Verbindung zu Sex ist uebrigens eine so wichtige Sache, dass ich darauf an anderer Stelle nochmals zurueck komme. Das ist naemlich alles noch mehr verflochten und hat so viel extra Bedeutung, dass es an dieser Stelle zu weit fuehren wuerde.

Und damit komme ich endlich zum Ende dieses Artikels.

[…] for many speakers the use of a taboo term carries a pejorative connotation without information to the contrary. But linguistic and pragmatic context, especially tone of voice and facial expression, can remove all pejorative sense.

Ergo: alles ist laengst  nicht so schlimm, wie es fuer den Fragestellern mglw. den Eindruck macht.

Aber 140 Zeichen sind nicht genug um „pejorative sense“ zu entfernen, wenn man nicht zur „Gruppe“ gehørt.

Oder anders: sich aufzuregen ueber den nicht gemaehten Rasen, gehørt wohl zum elter aelter werden dazu ;P.

Ich møchte mit dem Gedanken abschlieszen, der mich durch grosze Teile beim Lesen des Artikels begleitet hat.

Wenn ich møchte, dass mein Kind das nicht sagt, dann muss ich es wohl immerzu selber sagen.

Oder besser: ich will lieber versuchen Sex tatsaechlich zu entmystifizieren … DAS waere dann wohl eine _echte_ sexuelle Revolution.

Update: Vier Monate nach dem Schreiben dieses Artikels hørte ich diesen Podcast diese Radiosendung. Meiner Meinung nach, lohnt es sich nicht die komplette Sendung zu høren. Aber zum hier besprochenen Thema, und insb. meiner mehrfach vertretenen Meinung, dass die Leute in 100. Jahren sich ueber unsere Aufregung bezueglich des Wortes ficken lustig machen werden, passt so schøn das Lied (?) zum Ende (ab 2:55:55, falls der Link dort nicht direkt hinfuehrt). Ganz konkret dann die Stelle bei 2:58:15.

Ich find’s toll, wenn die Puzzlestuecke (a.k.a. das Leben) so schøn zusammen passen :) .

Vom kuenstlerischen Aspekt abgesehen, haben Computerspiele im Wesentlichen zwei, fuer den Spieler interessante Ebenen: die (erlebte) Geschichte und der Umgang mit den programmierten Regeln.

Im hier erwaehnten „The Last of Us“ (oder auch in „Deus Ex: Human Revolution„) ist vor allem der erste Aspekt bemerkbar. In „Minecraft“ oder den Super Mario Spielen hauptsaechlich der zweite Aspekt.

Deus Ex bspw. kann man aber auch vøllig anders spielen, indem man sich ueberhaupt nicht um die Intention des Spieles kuemmert und einfach alle umbringt.

Spielt man auf diese Weise, offenbaren sich die absoluten Schwaechen von Spielen. Man hat zwar alle (programmierbaren) Freiheiten innerhalb eines Spieles, aber wenn man die nutzt, geht der wesentliche Aspekt des Spieles verloren und es ist nicht mehr sinnvoll.

Dies ist einer der Gruende, warum ich seit einigen Jahren dieses Hobby so einer Art „Abschluss“ zufuehren møchte.

Ich denke, dass ich so ziemlich alle Geschichten im Wesentlichen kenne, und der „Umgang mit Regeln“ (das Spielen an sich also) ist im Wesentlichen auch … mhm … irgendwie immer das Gleiche. Das geht ja auch nicht anders.

Manchmal will ich das auch nicht anders. Das ist so wie mit Essen. Alle paar Wochen hat man einfach Lust auf Spaghetti.

Und wenn ein neues Spiel bspw. in der „Fallout„-Serie raus kommt, dann hab ich auch Lust auf mehr von dem Bekannten – Geschichte und Umgang mit Regeln.

Aber eigentlich … mhm … ach … ich werde immer irgendwie zocken. Gerade auch wg. des jungen Mannes der bei mir wohnt. Das sind naemlich so schøne gemeinsame Erlebnisse. Blosz habe ich irgendwie den Eindruck, dass ich, nach weit ueber 100 durchgespielten Spielen, keine so richtige Lust mehr habe, mich diesem Hobby so super ausfuehrlich zu widmen wie frueher.

Zocken ja … gerne … und gern auch mal etwas mehr. Aber … … … ja … was eigentlich?

… Let them listen to Heavy Metal!

Dies jedenfalls ist das Resultat der Studie mit dem Titel „Three Decades Later: The Life Experiences and Mid-Life Functioning of 1980s Heavy Metal Groupies, Musicians, and Fans“ :) . (Wie so oft muessen die Steuerzahler fuer das Lesen der bereits bezahlten Forschung nochmals zahlen; deswegen gilt wieder: wer den Volltext haben will, muss mich nur fragen.)

Aber Heavy Metal … waren sind das nicht die Teufelsanbeter! Was soll aus solchen Leuten schon werden? Und tatsaechlich:

Research in the 1980s suggested that young “metalheads” were at risk for poor developmental outcomes.

Und der Oberchirurg des Land „Gottes“ …

[…] C. Everett Koop said that heavy metal’s destructive influence was similar to that of pornography.

Ob wir da Parallelen ziehen kønnen (Tihihi). Aber erstmal langsam, denn …

[…] heavy metal music […] is often stereotyped as a maladjusted fringe group […].

Und die Kinder? Denkt an die ueberhaupt niemand? Ah doch:

Parents and others feared that children were being drawn into Satan worship, druguse, wild sex, despair, and worse of all, suicide.

Gut, dass das mal gesagt wurde. Und besagte Eltern hatten immerhin einen bleibenden Einfluss! Denn …

[…] the work of the [Parents’ Music Resource Council] is the “Explicit Content: Parental Advisory” stickers […]

Und so ein Qualitaetsstempel ist schon wichtig! Wir wollen doch nicht, dass Kinder und Jugendliche sich aus Versehen die falsche Musik kaufen.

Soweit zu den auch heute noch weitverbreiteten Meinungen.

Aber wie sehen denn die Fakten aus. Nun ja, so:

Early psychological research in this area provided some evidence that teens who preferred heavy metal were more disturbed and aggressive—they took more risks (e.g., drinking and driving, sex with many partners), had more psychiatric problems, were higher in sensation-seeking, suicidality, drug use, and family dysfunction, were less optimistic, more impulsive, less conforming, and did more poorly in school […].

“Metalheads” were found to be more manipulative, cynical, and Machiavellian than non-metal fans […].

King […] examined a group of hospitalized youth who had substance abuse problems and found that the children with the most psychological symptoms preferred heavy metal music.

Uh Oh! Aber …

Even in this early work, psychologists were starting to ponder the chicken-and-egg nature of the research question.

Und dies nicht zu Unrecht, denn weitere fruehe Forschung …

[…] found that while those who were mentally ill or substance abusers preferred metal music more often than other genres, this music calmed them down and made them more attentive.

In another study, listening to heavy metal positively affected metalheads’ moods […].

Heavy Metal hilft also bei ernsten Problemen. Mhm … das konnte ja niemand ahnen! Aber es geht noch weiter …

Moreover, several studies noted that metalheads got better grades than other teens, and were even in programs for the academically gifted. Such students discussed the complexity of the music, the intensity of the lyrics, and the high levels of talent and skill of the musicians as variables that attracted them to the genre […].

Das kommt mir nicht ganz unbekannt vor. Und in Retrospektive wirkt auch dies vertraut:

Cadwallader […] found that gifted metalheads used the music to cope with being intellectually superior to, and thus separate from, their peers, in addition to coping with troubled family relationships and low self-esteem.

Neuere Studien fanden heraus, dass …

Listening to heavy metal was related to greater openness to experience.

Und …

Leung and Kier […] found that metal enthusiasts had “thrill seeking” personalities.

*hust* … Jup.
Und fuer das naechste muss ich etwas weiter ausholen.

Rentfrow and colleagues […] have developed a “structure of musical preferences,” resulting in five factors that cut across genres and relate to the emotional timbre of the music. One of these factors is the intensity of the music. The “intense” feeling structure includes heavy metal music as well as hip-hop. Those who prefer “intense” music have an array of positive characteristics across cultures—they are high on extraversion, openness to experience, dominance, intelligent self-view, and they are highly skilled in verbal tasks […].

*gg*
Als Letztes zum Ueberblick dann noch dies:

Zweigenhaft […] found that […] those who preferred heavy metal had the lowest scores on neuroticism. They were low on extraversion, high on openness to experience, low in hostility, and low in achievement striving, […].

Der letzte Punkt bedeutet, dass Metalfans keine konkurrierenden Arschløcher sind, die den Hals nicht voll genug bekommen kønnen. Mehr von denen sollten in Banken arbeiten kommt mir da in den Sinn.

Aber wie auch immer, wir haben …

[…] little knowledge of long-term outcomes of these youth

… und die oben erwaehnten schaedigenden Effekte kønnten sich ja auf laengere Zeiten bemerkbar machen.

Mit der verlinkten Studie aenderte sich das aber.

Und wie sieht’s nun aus?

Nun ja, Metalfans sind spaeter im Leben ganz normale Menschen.

There were no significant differences in how happy the groups rated themselves on current happiness in life, […].

Nur verdienen sie mehr als Nicht-Metalfans.

Und sie sind gesuender (insb. auch psychisch, trotz negativer Erfahrungen als Kind oder waehrend der Jugend).

Und da mir als Vater vor allem auch an der nicht all zu fernen Zukunft gelegen ist, freute mich insbesondere:

When reflecting back on their youth, the metal groups recalled being significantly happier […] compared to non-metal groups.

… und:

[…] all metal groups were less likely to report having regrets about their youthful experiences, […].

… und auch dass jugendliche Metalfans signifikant weniger oft von sexuell uebertragbare Krankheiten geplagt werden, macht mich frøhlich :) .

Oder dies alles in kurz und leicht zu merken:

[Metalheads] were significantly happier in their youth and better adjusted currently than [the control groups].

Als Abschluss dann ein interessanter Fakt, versteckt zwischen den vielen Zahlen: Metalmusiker haben als Jugendliche zwar einen deutlich høheren Sexualtrieb, aber auch spaeter das erste Mal Sex als Metalfans oder die Kontrollgruppen.

Ein Widerspruch?

Nicht unbedingt, denn Metalmusiker haben mit deutlich (!) mehr verschiedenen Menschen Sex, als alle anderen. … Tihihi.

Da dachte ich, dass ich nichts mehr zu schreiben haette in dieser Reihe und dann stolperte ich ueber diesen Artikel: „Understanding the Effects of Violent Video Games on Violent Crime„.

Im Wesentlichen gibt es derer drei Effekte. In den etablierten Medien wird wenn dann meist nur einer praesentiert, naemlich:

[…] [the] „general aggression model,“ or GAM […] posits that violent video games increase aggressive tendencies.

Das kann man sich leicht merken und alles was nicht „schon immer“ so war gehørt sowieso und ueberhaupt verboten  … SOFORT.

Nimmt man das GAM als wahr an, so laeszt sich eine Aussage treffen:

GAM predicts that crime would increase with greater exposure to violent video games, […] but not with non-violent games.

Die obige Aussage ist prinzipiell falsifizierbar und somit dem Bereiche der Wissenschaft angehørig.

Und was die sagt passt so schøn ins Muster:

Many researchers have argued that these games may also have caused extreme violence, such as school shootings, because of the abundance of laboratory evidence linking violent media to measured psychological aggression.

Aber Wissenschaft … mhm … mich duenkt da war doch was. Ach ja:

Yet to date, because the field has not moved beyond suggestive laboratory studies, we argue their external validity to understanding the impact on crime is limited.

Tihihi

Die anderen zwei Effekte und deren Vorhersagen sind uebrigens:

Incapacitation predicts that crime would decrease in the shortrun with both violent and non-violent games […]

… und:

Catharsis predicts that crime, especially violent crime, would decrease with violent games, but not with
non-violent games.

Nun das Wesentliche:

[…] we do not find evidence for a positive effect on crime. Our most robust evidence supports the opposite conclusion for a negative effect of violent games on crime.

Mit anderen Worten:

These results are not consistent with games causing aggression but are consistent with either violent games having a cathartic or an incapacitation effect.

Eine rigorose statistische Analyse der Daten spaeter laeszt sich das dann noch besser verfizieren:

The measured effect stemming from only violent video games and not non-violent games is consistent with catharsis and not with incapacitation.

Toll wa! Es wird aber noch besser:

[…] violent games are associated with reductions in both the violent and all crime outcome measures.

Wer zu Hause auf dem Sofa sitzt kann halt keine Verbrechen begehen.

Soweit ich das aus den dort praesentierten Daten sehen kann, ist es auch nicht so, dass die Verbrechen dann zu einem spaeteren Zeitpunkt stattfinden. Es ist kommt also zu einer echten Reduktion und keiner Verschiebung.

Killerspiele also als Substitut fuer das Verlangen nach Gewalt. … Mhm … kommt mir irgendwie bekannt vor.

… fanden grosze Mengen Steinalterknaeckebrot. Die Norweger waren immer schon gut darin, Nahrungsmittel haltbar zu machen. Das Steinalterknaevckebrot war noch essbar und wird jetzt verkauft:

Steinalderknekkebrød

Lernen und Weiterbildung stehen hoch im Kurs und werden in unserer Gesellschaft als etwas Gutes und Wichtiges angesehen.
Der Meinung bin ich auch, so lange die Freude am Lernen und Entdecken dabei im Vordergrund steht und nicht die Selbstoptimierung fuer die (spaet)kapitalistische Gesellschaftsordnung. Letzteres møchte ich heute aber nicht weiter vertiefen.

Computerspiele und Gaming werden als die Antithese zum obigen Dogma angesehen und entsprechend i.A. von der bestehenden Gesellschaft verachtet, bzw. nur als „Mittel zum Geldscheffeln“ angesehen. In diese Richtung ging es ja bereits im letzten Artikel in dieser Reihe.

Heute møchte ich aber nicht so allgemein Schreiben, sondern ueber ein ganz persønliches, sehr schønes Erlebnis berichten.

Injustice: Gods Among Us“ ist eine Art von Spiel, welches ich eigentlich nicht mag und deswegen ueblicherweise auch nicht spiele.
Ich habe es nur, weil es eines der wenigen Spiele ist, in denen Helden Charaktere aus dem DC-Universum die Protagonisten sind.

So viel zur Vorgeschichte.

Ein Ziel des Spiels ist es, genug Erfahrungspunkte zu sammeln, sodass Level 100 erreicht wird.

Normalerweise ist das fuer mich ein Ansporn, mich etwas intensiver und laenger mit einem Spiel zu beschaeftigen.

Hier nun aber wollte ich dies nicht, eben weil ich solche Art Spiele nicht so richtig mag.
Hinzu kam, dass dies wirklich extrem viel Zeit beansprucht haette, die ich fuer dieses Spiel nicht benutzen wollte. Ebenso erfordert dies ein Fertigkeitsniveau, welches ich nicht habe.

Nun wollte ich aber gern die Trophae haben, die es dafuer gibt.
Und das suesze, suesze *pling*, wenn ein Trophae gewonnen wird, ist immer ein extra Ansporn.

Was also tun?

Zunaechst dachte ich: ach … ich gebe auf, dann bekomme ich diese Trophae eben nicht.

Dann aber erfuhr ich, dass man durch eine einfache Interaktion mit Gegenstaenden in der Spielumgebung, Erfahrungspunkte bekommt, wenn auch nur sehr sehr wenige.
Simple, staendige Wiederholung dieser Interaktion wuerde mich also Level 100 erreichen lassen. JIPPIE!
Dummerweise erforderte dies, dass ich einen Knopf mehrere hunderttausend Mal druecken musste. Mit der Zeitverzøgerung, die das Ausfuehren der Handlung dauert, haette dies viele viele Stunden (mehre Tage faktisch) reinster, stupider Knopfdrueckerei bedeutet.
Das wollte ich nicht machen.

Aber dann dachte ich mir: Knopf druecken? Das kann man doch Automatisieren. Das dauert dann zwar immer noch genauso lange, aber ich muss das nicht mehr selber machen.

Zunaechst wollte ich ein Ding bauen, welches mechanisch immer und immer wieder auch den Knopf drueckt.
Dies ging gruendlich in die Hose.
Aber dann dachte ich: Halt mal! Knopf druecken? Das ist doch was Elektronisches. Da kønnte ich doch ein Relais benutzen und das automatisch ausfuehren lassen.

Aber wie steuert man ein Relais?
Zum Glueck hatte ich da mal Podcasts gehørt, in dem die Mikrocontroller(plattform?) Arduino besprochen wurde.

„AHA!“ Dachte ich dann. „DAS schau ich mir mal naeher an.“
Und tatsaechlich, mit einem Arduino kann ich ein Relais steuern (und viiiiiiiieeeeeeele andere Sachen machen).

Also ging ich los und kaufte mir so einen Arduino.
Und dann setzte ich mich so einige Stunden hin und lernte neue Dinge ueber elektronische Schaltungen und wie man den bedient und programmiert.
Und JA! ENDLICH! Ich hatte etwas gefunden und meinen Beduerfnissen angepasst, mit dem ich immer und immer wieder einen Knopf „druecken“ konnte.

Aber da stand ich vor dem naechsten Problem. Wo zum Teufel muss ich das Relais denn eigentlich anschlieszen, damit das passiert, was passieren soll?
Es stellte sich heraus, dass DIES die eigentliche Herausforderung war. Denn schraubt man einen Playstation 3 Controller mal auf, so sieht der ungeuebte Betrachter ein unverstaendliches Wirrwarr an elektronischem Kram vor sich.

Controller Inside

Das Ganze natuerlich ohne offizielle Dokumentation.

Aber zum Glueck gibt es das Internet und Leute .oO(Oh, the irony), die sich das alles mal genau angeschaut und herausgefunden haben, was wo ist und was das macht.
Dann musste ich nur noch auf die lange und schmerzhafte Art und Weise heraus finden, dass Endwiderstaende wichtig sind und voila …

Aufbau

… fertig war alles.

Es machte dann noch mehrere Naechte lang „klick klack klick klack klick klack klick klack  … … …“ in der Stube und dann hørte ich endlich das suesz suesze *pling* dieser wohlverdienten Trophae.

Und nun zurueck zum Anfang dieses Artikels.
All dieses Lernen, all dieses Weiterbilden, all dieses Entdecken einer neuen Welt (der, der elektronischen Schaltungen) und des Ueberwindens von Aengsten (vor dem Arbeiten und Manipulieren besagter elektronischen Schaltungen) fand NUR statt, weil ich zocke und etwas Bestimmtes in einem Computerspiel erreichen wollte.
Toll wa!

Mittlerweile ist es so, dass mir das neu Erlernte auch in anderen Lebenslagen nuetzlich ist.

Also: keine Angst wenn (eure) Kinder zocken! Das kann ganz wunderbare Effekte zur Folge haben :)

Der Titel des meistgelesenen Schmierblattes Norwegens (vergleichbar mit der „Zeitung“ mit vier Buchstaben in Dtschl.; nur nicht ganz so schlimm habe ich den Eindruck) war neulich:

Skattelette

„Dies erhalten die Meisten pro Tag an Steuererleichterung: 5,30 NOK – Die Reichsten bekommen 2100 NOK pro Tag“

Da dies alles mit der neoliberalen / rechtspopulistischen Partei, welche z.Z. in der Regierungskoalition ist, zusammenhaengt, will ich das natuerlich gern so interpretieren, dass selbst die Schmierblaetter hier, sich einige Verarschungen durch rechte / neoliberale Politik nicht gefallen lassen.

Zum Beitrag von neulich und ueberhaupt in das „Keine Arbeit mehr“-Thema passt dieses Bild:

kein Service

Maschinen ersetzten Menschen zunaechst in der klassischen Produktion. Da wurde dann gesagt: „Na die Arbeitslosen finden jetzt alle Arbeit im Servicesektor“. Und das stimmte zu groszen Teilen sogar. Aber nun gibt’s auch nur noch Maschinen in der Eisdiele.

In „The Robots, AI, and Unemployment Anti-FAQ“ schreibt der Autor derselbigen zum alten Dogma:

The idea that there’s a limited amount of work which is destroyed by automation is known in economics as the „lump of labour fallacy„.

Aber …

Now there’s been a recession and the jobs aren’t coming back (in the US and EU) […].

Und das bedeutet:

[…] now people aren’t being reemployed […]

Und …

[…] that’s a new problem […] [!!!]

Das møge man sich mal durchdenken. Wir wurden erzogen, dass wenn Jobs verschwinden, an anderer Stelle neue Arbeitsplaetze entstehen. Gerade in akademischen Kreisen wird dies gern und laut von Leuten behauptet. Insbesondere von Ingenieuren. Ich frage mich, ob das mit dem schlechten Gewissen zusammenhaengt, dass die Arbeit, welche uns so viel Spasz macht, mitverantwortlich ist, an der ganzen Misere. … Aber ich schweife ab.

Und so lange wie wir jung waren, war dieses Dogma ja auch richtig. Durch die ganze Geschichte der Menschheit hindurch, hat es sich immer wieder bestaetigt.

Aber NUN ist das anders. Und wir wissen nicht warum!

Zeit also, etwas fundamental Anderes auszuprobieren.
Ich schlage vor, dass wir als Gesellschaft lernen, ohne schlechtes Gewissen faul zu sein :) .

Der Artikel spekuliert dann spaeter schøn, auf was wir uns gefasst machen kønnen, sollte uns das mit der kuenstlichen Intelligenz tatsaechlich gelingen. Nur so viel: die (sogenannte) Arbeitslosigkeit hat sich dann ganz grundsaetzlich erledigt.

Und zum Abschluss noch ein weitere Artikel, damit ihr, meine lieben Leserinnen und Leser, euch schneller an den neuen Zustand, welcher von mir als „Keine Arbeit mehr, auch nicht fuer Studierte“ bezeichnet wird, gewøhnen kønnt: „Researchers say AI prescribes better treatment than doctors„.

Wenn jemand Schall erzeugt indem durch ein Rohr gepustet, auf Tierhaeute gehauen oder ein Stueck Schnur aus der Ruhelage bewegt wird, so wird dies meist als etwas Gutes, etwas Erstrebenswertes, gar als Kunst bezeichnet.

Wenn jemand weisz, wie man mit Latten unter den Fueszen sich am schnellsten bewegt, aufgepumpte Tueten richtig wirft, oder eine Polymerkugel mit einem Stock in ein kleines Loch im Boden beførdert, so wird dies meist als etwas Gutes, etwas Erstrebenswertes angesehen.

Wenn 22 Erwachsene hinter einem Ball her laufen und sich drum streiten, wer den haben darf (obwohl sich doch jeder einen eigenen Ball kaufen kønnte), wenn Menschen øffentlich alberne Sachen singen (ein Lied, dass ich mag :) ), oder wenn alte Maenner in einer ausgestorbenen Sprache unsinnige Handlungen vollziehen, dann streben zu den Austragungsstaetten dieser (Kult?)Handlungen Abertausende und wir alle, selbst die eher Skeptischen unter uns, sind fasziniert und empfinden das Beisammensein als etwas Gutes, etwas Erstrebenswertes.

Und wenn ich ehrlich bin, so kann ich gegen all diese Sachen ueberhaupt nicht argumentieren. Ja klar, ich kønnte mir immer einen Aspekt raussuchen (sei es der Hang zur Gewalt einiger Fuszballfans, der (ultra)kapitalistische Hintergrund der Popmusik, das durch Religion verursachte Leid etc. pp.) aber im Grunde genommen ist Musik, Sport und das friedliche Zusammenkommen vieler Menschen tatsaechlich etwas Gutes und Erstrebenswertes. Wie so viele andere Dinge im Leben.

Dies gesagt, møchte ich nun meine Leserinnen und Leser bitten, das hier zu lesen …

Schnittstellen

Fotografiert im Computerspielemuseum in Berlin.

… und dabei auf den „Hihi-so-ein-Quatsch“-Impuls zu achten.

 

*Zeit fuer eine kurze Reflexion*

 

Ist das Oben Geschriebene allgemeingueltig?

Auch wenn es gewisse Moden gibt und heutzutage bspw. das Tjosten nicht mehr so sehr die Massen in Ekstase treibt, so denke ich, dass diese Frage positiv zu beantworten ist.

Das Instrument, mit dem ein Playstation 3 Spiel kontrolliert wird …

Controller

… hat 13 Tasten und weitere Mittel zur analogen Kontrolle des Spielablaufs. Das sind deutlich mehr Møglichkeiten der Kontrolle als bei den meisten Blechblasinstrumenten.

In Spielen muessen immer wieder in schneller Abfolge gewisse Tasten in der richtigen Reihenfolge gedrueckt werden. Diese Reihenfolge ist mitnichten statisch und immer die Gleiche, sondern ist abhaengig vom Spielgeschehen. Das kann laengst nicht jeder und erfordert viel Uebung.
Warum sollte die virtuose Bedienung eines solchen Kontrollinstrumentes nicht auch als Kunst, oder Sport anerkannt sein?

Professionellen Spielern beim Spielen zuzuschauen begeistert heutzutage Millionen und solche Veranstaltungen finden mittlerweile in Stadien statt!
Warum sollte darueber nicht mit der gleichen Ernsthaftigkeit geredet werden, wie das bspw. beim Fuszball und Konzerten der Fall ist?

Wie ich schrieb, kann ich an den Fallbeispielen vom Anfang dieses Artikels nichts allgemein Schlechtes finden, sodass diese als Bøse und Schlecht, dem Menschen und der Menschheit schadend, angesehen werden kønnten.

Ich denke, dass Computerspielen und der Kunst, oder dem Sport, je nach Gusto (mglw. Beides gleichzeitig?), des Gaming die selbe Behandlung und Achtung verdient!

… als „Citizenfour“ im Kino kam:

Edward Snowdens Film in Norge

„Der Film ueber Edward Snwoden ist endlich in Norwegen“ …

Es saszen zwar ein paar andere mit mir im Kinosaal, aber ich befuerchte, dass es auszer den ueblichen Verdaechtigen keinen interessiert hat :( … so wie das ganze Thema.