Beim vorletzten Mal zaehlte ich ein paar Beobachtungen auf, die mir auf den ersten Blick ineffizient und somit komisch erschienen. Dies insb. hinsichtlich meiner vorgeformten Meinung, dass Japan hypermodern ist. Beim letzten Mal listete ich ein paar Vorteile auf, die durch derartige „ineffiziente“ Gegebenheiten zustande kommen. Das bemerkt man aber nur, wenn man nochmal hinschaut (im uebertragenen Sinne).
Als ich dann mal drueber nachdachte schien mir, dass Arbeitskraft (in Form von Menschen) mglw. niemals ein Problem war um Dinge in Japan geschehen zu lassen. Geschichtlich gesehen war das natuerlich ein massives Problem (ganz konkret im Sinne von: fremde Maechte werden unser Land uebernehmen), als in Europa die Moderne mit voller (Dampf)Kraft im Gange war. Warum sollte man denn Maschinen erfinden, wenn genuegend Haende zur Verfuegung stehen?
Das wurde (mehr oder weniger) kurz vor der Meiji-Periode erkannt und der namensgebende Herrscher war den Reformvorschlaegen sehr aufgeschlossen. … *ganz schnell vorspulen* … Mit dem Endergbniss, dass es in Japan heute urst (Hayabusa) …
… coole (Kodoma) …
… Hochgeschwindigkeitszuege (Kamome) …
… gibt. Die haben nix mit dem Thema zu tun … ich wollte die Bilder aber unbedingt mal zeigen, weil das so geile Flitzefortbewegungsmittel sind … das hab ich geschickt eingefaedelt, nicht wahr *froi*.
Aber zurueck zur Arbeitskraft. Auch wenn uns im Westen immer was von Loyalitaet vorgegaukelt wird, so ist doch klar, dass im „Haertefall“ die Firma der ich meine Arbeit gebe immer zuerst an sich denkt. Von allem was ich von Japan weisz (zugegebe, das ist nicht viel) hingegen scheint es ein gegenseitiges Verstehen zu geben, dass Loyalitaet in beide Richtungen geht. Das nicht nur im direkten Verhaeltniss des Arbeiters zur Firma (und umgekehrt) sondern auch auf einer høheren Ebene.
Ich habe den Eindruck, dass Letztere die soziale Wichtigkeit von „Arbeiten“ sehen. Na klar geht es auch (und hauptsaechlich) um’s Geld, aber fuer die Psyche ist es unheimlich wichtig andere Menschen um sich zu haben, zur Gesellschaft beizutragen und fuer den Beitrag den man leistet Anerkennung zu bekommen.
DAS ist, denke ich, der uebergeordnete Aspekt dessen was ich in den letzten zwei Beitraegen schrieb. Ganz konkret bedeutet das einen Menschen (wenn møglich) nicht durch Maschinen zu ersetzen (selbst wenn das weniger Profit bedeutet) und (bspw.) alte Menschen anzustellen (wenn møglich), auch wenn diese „nur“ an der Baustellenausfahrt stehen und aufpassen.
Dies Alles hat natuerlich nicht nur Vorteole aber lange Arbeitszeiten, viele Ueberstunden, wenig Urlaub, Hausarbeit und Kinder grosz ziehen bleibt oft genug an den Frauen haengen sind mehrere Themen fuer sich (die ich nicht behandeln werde).
Abschlieszend møchte ich aber sagen, dass ich den Eindruck hatte, dass dort alle Arbeiter ihre Arbeit mit Stolz (im positiven Sinne) machen und die Gesellschaft allen Arbeitern klar macht, dass ihre Arbeit wichtig ist fuer eben diese Gesellschaft … toll wa! … … … Ich frage mich, ob das auch ohne die Nachteile gehen wuerde.
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