Nach allem was ich beim letzten Mal bzgl. nicht effizienten Arbeitsplaetzen schrieb muss ich sagen, dass trotz dieser empfundenen Ineffizienz Sachen getan werden.
Klar, auf der Baustelle stehen 7 Leute und glotzen ins Loch waehrend nur einer arbeitet … in anderen Laendern ist das nicht anders. Aber Løcher bleiben nicht Monate lang offen sondern sind schnell auch wieder zu gemacht.
An der (beim letzten Mal erwaehnten) geøffneten Rolltreppe (und auch an der Ampel) wurde tatsaechlich gearbeitet und nicht nur ein „Bis auf weiteres auszer Betrieb“-Schild aufgestellt. Das geht natuerlich, weil es noch mehr Arbeiter gibt, die sich um die anderen (kaputten) Rolltreppen kuemmern. Eine „Nebenwirkung“ dieser Umstaende ist natuerlich, dass „verstimmte“ Dinge schnell wieder funktionieren.
Und wenn es immer zwei Leute gibt die an einer Sache arbeiten, dann bedeutet das natuerlich auch, dass immer zwei Leute Bescheid wissen. Wenn dann einer krank wird, dann kann die andere Person trotzdem weiterarbeiten und die Sache wird erledigt.
Baustellenausfahrt- oder Fahrradgaragenaufpasser sind oft aeltere Leute … also wirklich alt, nicht nur „ueber 50“. Da Arbeit (als Konzept auf verschiedenen Ebenen) sehr wichtig ist fuer Menschen und die Gesellschaften in denen diese zusammen leben, fuehrt ein groszer Bedarf an solchen Arbeitsplaetzen zu einer besseren Integration von Personen die „klassischer Arbeit“ nicht (mehr) nachgehen (kønnen). Das geht natuerlich WEIT (!) ueber das Geld was man dadurch verdient hinaus und gilt auch fuer Menschen mit geringer Bildung oder Leute die aufgrund ganz anderer Ursachen schwer in „klassische Berufe“ passen.
Das soll natuerlich NICHT ausdruecken, dass das u.U. nicht dennoch extrem langweilig ist, den ganzen Tag an der Baustellenausfahrt rumzustehen … ich sehe hier nur eine Art selbstorganisierte-Løsung fuer ein massives Problem in meiner eigenen Gesellschaft.
Ein ganz anderer Aspekt ist natuerlich der extrem gute Kundenservice. Wenn bspw. an jedem Ausgang der U-Bahn mindestens eine Person steht, dann wird einem auch sofort (!) geholfen falls die Maschine das Ticket frisst, wenn man sich unsicher ist was man machen muss oder wenn man einen Fehler gemacht hat. Ersteres ist mir tatsaechlich passiert und in den mir viel besser bekannten Laendern (weil ich da wohn(t)e) haette ich vllt. høchstens den „Service“ anrufen kønnen (etwas ueberspitzt gesagt) denn mal physische (und auch besetzte!) Serviceschalter gibt es nur noch an den Verkehrsknotenpunkten. Und die Leute dort kønnen einem oft genug auch nicht weiterhelfen (nicht mal dann, wenn mein Problem waehrend der Øffnungszeiten auftritt). Oder besagte Servicemitarbeiter sind mit den Problemen anderer Leute so sehr beschaeftigt, dass man ewig warten muss, eben weil Servicestellen aus Effizienzgruenden notorisch unterbesetzt sind … egal welcher gesellschaftliche Service, denn das gilt nicht nur fuer den øffentlichen Nahverkehr, sondern auch fuer die Telefongesellschaften, Krankschwestern (und -brueder), Kindergaertnerinnen und Kindergaertner etc. pp.
Das heiszt nicht, dass es KEINE Warteschlangen gibt. Ich habe am Bahnhof in Tokyo (und Kyoto) warten muessen (und auch in einem (vielleicht sogar zwei) Hotels). Aber das fuehlte sich ganz anders an als hier im „Westen“.
Das soll fuer heute reichen beim naechsten Mal ordne ich das in einen grøszeren Zusammenhang ein.
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