Dieser Beitrag ist einfach zu schreiben.
Krankheiten werden Teil der Persønlichkeit. Das geht schon bei der Erkaeltung los und gilt fuer chronische Krankheiten sowieso. Das ist auch gar nicht schlimm, denn im Leben eines (chronisch) kranken Menschen spielt besagte Krankheit zwangslaeufig eine wichtige Rolle. Letzteres weil betroffene Menschen ihren Alltag deswegen anpassen muessen.
Im Zusammenhang mit dieser Miniserie meine ich damit hauptsaechlich Krankheiten die „in den Genen liegen“ und somit an die Kinder weitergegeben werden kønnen. Also nicht Krebs, denn dieser entsteht (meistens) zufaellig. Vielmehr meine ich Krankheiten wie Marfan-Syndrom, Chorea Huntington, Haemophilie oder Sichelzellenkrankheit; aber auch Diabetes, Allergien, Depressionen (die alle genetische Komponenten haben) und auch relativ harmlose Sachen wie Laktoseintoleranz … ach und eigentlich auch Haarausfall, denn der liegt meist auch in den Genen … ist aber natuerlich keine Krankheit.
Einschub (weil’s so spannend ist): man vermutet, dass defekte mitochondriale-DNA bei der die Entstehung von Diabetes einen Einfluss hat … voll spannend wa! … meine Quelle ist das beim letzten Mal empfohlene Buch.
Die Situation ist also die Folgende: eine Krankheit ist „Teil“ dessen was einen Elternteil ausmacht (oder beide) und ohne das zu pruefen behaupte ich, dass die allermeisten Menschen von diesem „Teil“ nicht møchten, dass deren Kinder das „weitertragen“. Oft genug steht das natuerlich nicht zur Wahl.
Alles zusammen fuehrt aber in ein „Dilemma“.
Zwei harmlose Beispiele zur Illustration (schwerwiegende Krankheiten sind selbsterklaerend). Eine Frau mit (genetisch bedingter) Glatze ist erpicht direkte Sonne zu vermeiden. Darum verbringt sie ihren Urlaub nicht im Sueden sondern woanders und findet das ueberhaupt nicht schlimm. Bei den Kollegen ist sie deswegen liebevoll als „der Eskimo“ bekannt und sie nimmt das fuer sich selbst auch an. Dennoch møchte sie nicht, dass ihre Kinder die Glatze „weitertragen“.
Ein Mann mit einer Eiallergie hat es sich zum Hobby gemacht Kuchenrezepte zu lernen, die keine Eier brauchen. Auf Arbeit erzaehlt er gerne davon und immer wenn’s dort Kuchen gibt bringt er einen mit. Deswegen ist er als „der Kuchenmann“ bekannt und er nimmt das fuer sich selbst auch an. Dennoch møchte er nicht, dass seine Kinder die Allergie „weitertragen“.
Aber ohne diese „Eigenheiten“ waeren die Beispielpersonen andere (und bei schlimmeren Krankeiten zum Teil sehr andere) Menschen — das Eine geht nicht ohne das Andere.
Meiner Meinung nach løst sich dieses Dilemma nur dadurch indem man einsieht, dass das im Titel beschriebene Konzept Unsinn ist. Leibliche Kinder tragen (vereinfachend gesagt) 50 % der elterlichen Gene in sich, aber keinen einzigen Teil dessen was das Wesen der Eltern ausmacht.
Weil ich nun schon mehrfach zu diesem Resultat gekommen bin muss ich dazu nicht mehr sagen.
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