OIOIOI … das ist voll spannend.
Schmidt und Frank bemerken in ihrem Artikel, dass die Menschheit innerhalb kuerzester Zeit (nur ein paar Jahrhunderte) detektierbar viel Kohlenstoff biologischen Ursprungs in die Umwelt „geblasen“ haben. Detektierbar bedeutet dass dieser Prozess vonstatten ging mit einer Rate …
[…] orders of magnitude faster than natural long-term sources or sinks.
Der Hinweis, dass es sich hierbei um „biologischen“ Kohlenstoff handelt ist wichtig, denn dieser ist …
[…] depleted in 13C compared with the much larger pool of inorganic carbon [….
Das ist wichtig im hier besprochenen Zusammenhang, denn das ist die Grundlage des Suess-Effekts — der Aenderung des Verhaeltnisses von 13C zu 12C …
[…] with a current change of around -1 ‰ δ13C since the pre-industrial […] in the surface ocean and atmosphere.
Eine weitere Isotopenspur (oder vielmehr das dazugehørige delta) findet sich um Kalkstein. Ja, genau das aus Kleinstlebewesen gebildete Zeug aus dem der Kønigsstuhl auf Ruegen besteht. Der Grund liegt in der temperaturabhaengig des Einbaus von 18O — eine ein Grad høhere Temperatur fuehrt zu einem δ18O von -0.2 ‰ im „Skelett“ dieser Kleinstlebewesen.
Hierbei handelt es sich also im ein Signal welches direkt gesehen unabhaengig vom Verbrennen von Øl und Kohle ist. Vielmehr entsteht es indirekt, weil der erhøhte Ausstosz von (industriellen) Treibhausgasen (was ja mehr ist als Kohlenstoffdioxid) zu einer erhøhten Temperatur der Atmosphaere und des Ozeans fuehren.
Als Drittes bietet sich eine δ15N Anomalie an. Diese entsteht im Wesentlichen durch drei Prozesse. Der Erste ist wieder die Nutzung fossiler Brennstoffe, denn da sind auch Molekuele mit Stickstoff drin.
Der Zweite ist die Verwendung von Duengemitteln auf groszer Skala. Die Entdeckung (Erfindung?) des Haber-Bosch Prozesses ist eine der ganz groszen und wichtigsten Dinge in der bisherigen Geschichte der Menschheit. Aber dadurch wird direkt urst krass viel mehr Stickstoff im Boden deponiert, als im langjaehrigen (gemeint: viele Millionen Jahre lang!) Mittel normal ist.
Der dritte Prozess ist damit gekoppelt, kønnte aber auch unabhaengig davon stattfinden: die Stickstofffixierung durch Nutzpflanzen. Das machen normale Pflanzen auch, aber der Umsatz von Nutzpflanzen im Vergleich zum natuerlichen Umsatz ist signifikant grøszer als im bereits erwaehnten Mittel ueber die letzten Millionen Jahre. Und die Reste dieser Pflanzen landen alle wieder unter der Erde … oder im Meer, aber da faellen sie aus und werden wieder zu Erde … letztlich also wie die Kleinstlebewesen aus denen die Kreidefelsen bestehen.
Und siehe da:
[…] δ15N anomalies are already detectable in sediments remote from civilization […].
Als Letztes bieten sich langlebige Isotope von Elementen an, welche im Wesentlichen nur durch Kernspaltung zustande kommen kønnen … oder Supernovae … aber mich duenkt Letztere sind unvereinbar mit einer stratigraphischen Aufzeichnung der Aktivitaeten einer Zivilisation.
Mit Halbwertszeiten von ca. 80.8 Millionen Jahren bzw. 15 Millionen Jahren bieten sich 244Pu und 247Cm an. Der Nachteil ist, dass diese Isotope global verteilt sein muessten … in messbaren Mengen … was im Wesentlichen nur das …
[…] result of a nuclear weapon exchange
… sein kønnte. Verdammt.
Endlagerstaetten fuer nuklearen Abfall wuerden ueber viele Millionen Jahre geologisch „verschmiert“ werden, waeren aber immer noch nur „lokale“ Ursachen eines unnatuerlichen Signals. Solche lokalen Signal wurden tatsaechlich gefunden und konnten bis zu ca. 2 Milliarden (!) Jahre zurueckverfolgt werden, waren aber natuerlichen Ursprungs:
[…] lower than usual 235U ratios, and the presence of expected daughter products, in uranium ores in the Franceville Basin in the Gabon have been traced to naturally occurring nuclear fission in oxygenated, hydrated rocks […].
Das soll genug sein fuer heute. Ich werde aber auf die ersten beiden deltas an anderer Stelle nochmal zurueck kommen.