Beim letzten Mal endete ich mit einem Verweis auf das „Global Cancer Observatory„. Ich musste ein bisschen Zeit auf dieser Seite verbringen um zu verstehen, wie die Daten aufgebaut sind. Deswegen denke ich, dass es recht nuetzlich ist, wenn ich an dieser Stelle kurz darauf eingehe. Dann kønnt ihr, meine lieben Leserinnen und Leser, bei Interesse gleich zu den relevanten Dingen vorstoszen und spart euch diese Arbeit.
Ich befuerchte allerdings, dass das hier Geschriebene eher eher als spaeter obsolet sein wird. Im Netz veraendert sich schlieszlich immer alles und selbst wenn es die Seite in ein paar Jahren noch gibt, so wird die bestimmt anders aussehen; sei’s drum.
Wenn man den obigen Link klickt, wird man mit mehreren Wahlmøglichkeiten konfrontiert. „Cancer over time“ ist durchaus interessant (und da habe ich mich zunaechst am meisten aufgehalten), aber ich bin natuerlich an der aktuellen Situation interessiert. Deswegen geht es mit „Cancer Today“ (Direktlink) weiter. Weil ich nur an norwegischen Zahlen interessiert bin, ist es nicht so schlimm, dass die Angaben dort abgeschaetzt sind, denn in den nordischen Laendern ist es seit vielen Jahren obligatorisch Krebs an die entsprechenden Stellen zu melden.
Wieauchimmer, bei „Cancer Today“ wird man dann mit mehreren Wahlmøglichkeiten konfrontiert. Das was sich dahinter befindet ist an allen Faellen von groszem intellektuellen Interesse.
Ganz besonders informativ fand ich die Auftragung der laenderspezifischen, (jeweils altersstandardisierten) (Gesamt)Mortalitaet aufgrund von Krebs ueber dem (Gesamt)Vorkommen von Krebs. Das verhaelt sich alles wie schon besprochen, aber man muss das genauer anschauen um es zu erkennen. Laender wo es wenige Aerzte gibt haben NICHT weniger Krebsfaelle, da wird das nur nicht erkannt/gemeldet. Bzw. haben die vermutlich doch weniger Krebsfaelle, weil die Leute dort frueh an anderen Sachen sterben. In Laendern wo jeder Zugang zu einem Arzt hat werden mehr Krebsfaelle erkannt und gemeldet, aber wenn das Gesundheitssystem dort nicht soooo super gut ist, dann sterben die Leute da auch oft an Krebs (aber nicht so oft an anderen Sachen). In den reichen Laendern gibt es genau so viele Faelle, aber deutlich weniger Leute sterben daran. Auszerdem muss man bei der Darstellung auch immer im Hinterkopf haben, wie viele alte Menschen es in den Laendern gibt (im wesentlichen wieder eine arm/reich Dichotomie, aber nicht nur). Und dann sind da noch Australien und Neuseeland mit den allermeisten Krebsfaellen, die aber zu groszen Teilen durch Hautkrebs zustande kommen; und die Frueherkennung scheint dort sehr gut zu funktionieren, denn die Mortalitaet steigt nicht an.
Das ist ein tolles Diagramm, weil es sooo viel Information enthaelt und all dies kann man auf der linken Seite noch geschlechter- und krebsspezifisch aufteilen … ich gebe aber zu, dass sich die Informationsfuelle eigentlich erst mit genuegend Hintergrundwissen ergibt … allerdings ist das ja oft der Fall.
Aber ich schwoff ab, denn eigentlich bin ich ja an den altersspezifischen rohen Zahlen interessiert und deshalb verschlug es mich am Ende zu den „Tables„.
Auf der linken Seite waehlt man (von unten anfangend) das Land (Population), die Altersgruppe, das Geschlecht und ob man die Anzahl der (abgeschaetzten) Krebsfaelle oder die (abgeschaetzte) Mortalitaet sehen will.
Um die Stimmung bei diesem Thema wieder ein bisschen aufzumuntern, empfehle ich bei den letzten beiden mal hin und her zu wechseln. Zumindest fuer Norwegen (und vermutlich fuer die meisten reichen, westlichen Laender) gibt das naemlich wieder ein hoffnungsfrohes Bild. (Von Ausnahmen abgesehen) stirbt nur ca. 1/3 der Leute an Krebs.
In der Tabelle sieht man auch die Begriffe „Uncertainty Intervall“, „Crude Rate“, „ASR (World)“ und „Cumulative risk“. Weil das abgeschaetzte Zahlen sind, gibt Ersteres fuer alle praktischen Belange an, weit die Zahlen daneben liegen kønnen. Die anderen drei Begriffe erklaere ich ein anderes Mal.
Zum Abschluss noch ein Achtung: Altergruppen sind ueblicherweise (meistens? oft?) 5-Jahres-Intervalle (wenn ich das richtig verstanden habe), der „Slider“ erlaubt als Minimum aber nur 15-Jahres-Intervalle. Ueber die „Drop-Down“-Menues kønnen kuerze Intervalle gewaehlt werden.
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