Beim letzten Mal erwaehnte ich, das ich
[…] mich daran machte, die wirklichen, altersspezifischen Zahlen zu finden […].
Das stellte sich aber zunaechst als gar nicht so leicht heraus. Der Grund liegt darin, dass in allgemeineren Publikationen bzgl. der Auswirkungen von Krebs diese Zahlen relativ wenig von Interesse sind. Es ist klar, dass ueber 60-jaehrige viel øfter Krebs bekommen als unter 60-jaehrige. Eine Gesellschaft hat aber mehr von Letzteren als von Ersteren. Das ist bei solchen Artikeln in Betracht gezogen und drueckt sich darin aus, dass alle Zahlen „per 100-tausend (Einwohner)“ sind.
Der Artikel von Ugai, T., et al ist bereits eine Ausnahme, weil darin bereits eine altersspezifische Unterscheidung vollzogen wird. Aber mit „juenger oder aelter als 50 Jahre“ ist besagte Unterscheidung sehr grob und ich wollte das feinkørniger haben.
Andererseits sind solche Zahlen sind auch voll informativ, wie der Artikel „Global Cancer Statistics 2020: GLOBOCAN Estimates of Incidence and Mortality Worldwide for 36 Cancers in 185 Countries“ von Hyuna Sung et al. in CA: A Cancer Journal for Clinicians, 71, 2021, pp. 209–249 zeigt.
Ehrlich, das ist total lohnenswert sich die Grafiken dort mal anzuschauen! Denn wenn man drueber nachdenkt, dann ist es ein voll gute Sache, dass heutzutage ((nicht nur) in den reichen Laendern) die Leute haeufiger an Krebs sterben. Das bedeutet naemlich, dass unheimlich viele vermeidbare Todesursachen verhindert werden. Heutzutage sterben ((nicht nur) in den reichen Laendern) weniger Leute an Infektionskrankheiten, verseuchter Umwelt, bei (Arbeits)Unfaellen etc. pp. Und nur _weil_ wir ((nicht nur) in den reichen Laendern) aelter werden kann Krebs ueberhaupt die Todesursache sein.
(Anmerkung: ich habe das „((nicht nur) in den reichen Laendern)“ rein gepackt um deutlich zu machen, dass sich dieser Fortschritt vor allem auf die „westliche“ Welt bezieht, ABER dass es auch in anderen Teilen der Erde besser geworden ist).
Hinzu kommen diese beiden Zahlen aus dem Artikel, welche wirklich nur positiv interpretiert werden kønnen:
– 19.3 Millionen gemeldete Krebsfaelle (weltweit, 2020)
– 9.9 Millionen gemeldete Krebstote (weltweit, 2020)
Wait! What?! Selbst wenn man SEHR pessimistisch ist und annimmt, dass nur 1/4 der Menschheit fuer diese Statistik in Betracht gezogen wird (auch wenn da „weltweit“ steht), weil der Rest in Gebieten wohnt wo kein Arzt hin kommt, dann bedeutet die erste Zahl, dass die Chance Krebs zu bekommen bei weniger als einem Prozent liegt!
Und die zweite Zahl bedeutet, dass heutzutage 50 Prozent der Leute den Krebs ueberleben! … WOW! … Ich sagte bereits frueher, dass man sich nicht all zu sehr den Kopf zerbrechen muss ueber Krebs.
Auch wenn das voll interessant ist, so war es nicht, was ich suchte. Irgendwann fand ich einen fast 1600 Seiten langen Report mit dem Titel „Cancer Incidence in Five Continents Vol. XI“ (direkt zum PDF) von der International Agency for Research on Cancer. Hurra! Denn hier fand ich endlich laender- und krebsspezifische Zahlen.
Und wieder ist die Chance Krebs zu bekommen fuer mich, der ich in Norwegen (S. 869) wohne, mit ca. 1.3 Prozent ziemlich klein. (Anmerkung: diese Zahl bestaetigt indirekt, dass mglw. weltweit tatsaechlich nur 1/4 aller Krebsfaelle registriert werden, denn fuer Norwegen kann angenommen werden, dass so ziemlich alle Einwohner Zugang zu einem Arzt haben.)
Aber das war immer noch nicht was ich suchte, denn auch wenn die durchschnittliche Wahrscheinlichkeit so klein ist, so liegt die kumulative Wahrscheinlichkeit ueber das ganze Leben bei ungefaehr 40-50 Prozent und ich wollte wissen wie das in meiner Altersgruppe aussieht. Doch dann, spaet Abends, fand ich endlich (wieder) von der International Agency for Research on Cancer eine Datenbank mit dem Titel „Global Cancer Observatory„.
Was fuer Datenschatz! … Damit transformierte ich vom (Daten)Jaeger zum (Daten)Sammler … und damit geht es beim naechsten Mal weiter.
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