Die Drake-Gleichung …
… wird genommen um N,
[…] the number of civilizations in our galaxy with which communication might be possible […]
zu berechnen, als Produkt aus (alle Parameter sind anzusehen als Durchschnittswerte):
– der Rate der Sternenentstehung in unserer Galaxis, R*;
– dem Anteil der Sterne die Planeten haben, fp;
– der Anzahl der Planeten in der habitablen Zone, ne („e“ fuer „Erde“);
– der Anteil der Planeten mit Leben, fl,
– der Anteil der Planeten mit intelligentem Leben, fi;
– der Anteil der Zivilisationen mit (der Faehigkeit zu bzw. Interesse an) interstellarer Kommunikation, fc; und
– der Lebensdauer einer solchen Zivilisation, L.
Abhaengig von den Werten der Variablen kønnen da Werte von N bei rauskommen, die sich ueber hundert (!) Grøszenordnungen (!!!) unterscheiden. Das wird dann ab und zu auch kritisert, aber dafuer kann die Gleichung nix. Die ist nie dafuer gedacht gewesen um etwas exakt zu berechnen sondern zur Diskussion.
Einige der Werte kennen wir (mittlerweile) ziemlich genau (alle die mit Astronomie zu tun haben). Ueber andere wiederum wissen wir (fast) ueberhaupt nichts (alle die mit Biologie und Soziologie zu tun haben).
Im Laufe der Jahre hat die Mehrzahl der Leute, die sich darueber Gedanken gemacht haben, relativ hohe Werte fuer N ausgerechnet. Das bedeutet, dass es nach deren Berechnungen ziemlich viele Aliens um uns herum geben muesste. Und das ist das Fermi Paradoxon: wenn es so viele Aliens gibt, warum sehen wir von denen nix?
Deswegen wird spekuliert, was denn der grosze Filter sein kønnte, der diese Kommunikation von uns weg haelt?
Dadurch, dass wir (wie erwaehnt) mittlerweile ziemlich gut die astronomischen Parameter kennen, kønnten das nur noch die biologischen (also die Entstehung von Leben oder der „Aufstieg“ zur Intelligenz) oder soziologischen (Faehigkeit und Interesse an Kommunikation bzw. Lebensdauer einer Zivilisation) sein.
Sehr oft kann man das dazu zusammenfassen, dass das ja alles grundlegende physikalisch/biologische Konzepte sind, die ueberall im Universum gleich sind. Und selbst wenn wir da keine direkten Messwerte haben, kønnen wir ja von dem einen Messwert (die Erde/Menschheit) extrapolieren.
Auf dieser Basis argumentiert Whitmire, D. P. im International Journal of Astrobiology , 18 (2), 2019, pp. 183 – 188 in seinem Artikel mit dem Titel „Implication of our technological species being first and early„:
We argue […] that the Principle of Mediocrity implies that we are typical in technological age […].
Und das ist eine angebrachte, wohlerprobte und nicht zu beanstandende wissenschaftliche Herangehensweise — wir nehmen an, dass wir (und alles um uns herum) voll durchschnittlich sind. Mit Hilfe logischer und statistischer Argumente kommt Whitmire dann zum logischen Schluss:
[…] that the typical technological species has a short lifetime and that their extinction coincides with the extinction of their planetary biosphere.
Wie gesagt, das hier ist der Teil in dem alle sterben.
Eine Modifikation waere die sogenannte Dark Forest Theorie. Im Wesentlichen besagt diese, dass um uns herum keiner „Hallo“ ruft, weil das ja wer høren kønnte, der diese Wesen dann ausløscht, bzw. dass Logik diktiert, dass wenn wir einen Nachbarn høren der „Hallo“ sagt, wir den sofort umbringen muessen (was dann der Zirkel zum ersten Teil des Satzes ist), wenn wir als Zivilisation langfristig ueberleben wollen.
Dies ist natuerlich eine sehr anthropomorphe Sichtweise, aber Logik gilt doch ueberall im Universum.
Lange Rede kurzer Sinn: das Paradoxon løst sich auf, wenn man annimmt, dass alle intelligenten Zivilisationen schnell sterben und niemals die Sterne erreichen … Das ist schon ein bisschen deprimierend muss ich sagen.
Aber wie immer: (more) Science to the Rescue … beim naechsten Mal.
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