Archive for Oktober, 2021

Einen Flottentraeger steuere ich nicht selbst, sondern das macht meine Flottentraegerbesatzung fuer mich. Ja, die muss auch bezahlt werden und das kostet ganz schon was ueber laengere Zeitraeume.
Besagter Besatzung sage ich, wo ich den Flottentraeger haben will, selbst wenn ich nicht an Bord bin. Und dann passiert was relativ Spektakulaeres.

Aufgrund der immensen Grøsze und Masse funktioniert der Sprungantrieb eines Flottentraegers ganz anders als der Sprungantrieb kleinerer Schiffe. Zunaechst einmal braucht dieser 15 Minuten um aufgeladen zu werden. Und dann wird ein Riss in der Raumzeit erzeugt:

Fuer uns menschliche Beobachter sieht der Riss wie eine dunkle Wolke aus. Ich habe keine Ahnung warum dem so ist. Als Analogon kønnte man aber mglw. Schaum in einem Wasserglas benutzen. Der entsteht, wenn man das Wasser heftig ruehrt. Und seeehr viel „Schaum“ hat ja visuelle (!) Aehnlichkeit mit einer Wolke. Wenn nun der Sprungantrieb den, dem Universum zugrunde liegenden, Quantenschaum bis ueber die Belastungsgrenze „schuettelt“ und „ruettelt“, dann wundert’s mich nicht, dass das fuer uns als „Wolke“ sichtbar wird.

In diese bedrohlich wirkende Wolke fliegt der Flottentraeger hinein …

… und kommt dann wenige Momente spaeter, bis zu 500 Lichtjahre entfernt wieder heraus, in den uns wohlbekannten Normalraum.

So „einfach“ kann’s manchmal sein.

Die Masse eines Flottentraegers ist gewaltig. Entsprechend grosz muessen die Triebwerke sein. Die dicke Røhre hier drueckt durchaus aus, was alles fuer nur EINEN der sieben Antriebe benøtigt wird:

Zum Grøszenvergleich kønnen die Frachtcontainer herangezogen werden. Dadurch, dass es im Weltraum nicht regnet, kann man alles was keine Atmosphaere braucht auszerhalb der schuetzenden Huelle des Flottentraegers transportieren. Schon praktisch.

Das obligatorische Bild besagter Motoren darf natuerlich nicht fehlen:

*Schmacht* … was fuer eine Schønheit :)

Beim vorletzten Mal stellte ich nicht die Gruppe von Artikeln mit den wenigsten Zitierungen, weniger als zehn, vor. Das sei hiermit nachgeholt:

Diesmal ist die Ordinate linear, und man sieht, warum ich beim vorletzten Mal die logarithmische Darstellung waehlte. Die dort diskutierten Gruppen wuerden bei einer linearen Ordinate nur als ganz flache Balken, und damit wenig relevant erscheinen. Warum der subjektive Eindruck falsch ist, wurde beim letzten Mal ausgiebig diskutiert.

Wieauchimmer, in diesem Diagramm zeigt sich, dass die weitaus meisten Seiten entweder gar nicht, oder høchstens zwei Mal zitiert werden. Das hørt sich fuer mich sehr danach an, dass da jemand ueber „lokale Themen“ geschrieben und die untereinander zitiert hat (oder auch nicht). Das kann man aber nur bedingt oft machen. In Zahlen: 64.4 % aller Wikipediaseiten vereinen nur 7.6 % aller Zitierungen auf sich.

Die Frage ist dann, was das fuer Seiten sind. Aber dadurch, dass die nicht (oft) zitiert werden, gelangt man dort nicht durch Zufall hin. Und weil man davon keine Ahnung hat, sucht man die auch nicht direkt auf. Deswegen ein paar Beispiele.

Die 2014 Sark general election wird nur 2 mal zitiert. Aber nachdem ich das gefunden hatte, bin ich einigen der dortigen Links gefolgt und nun møchte ich die Gegend mal voll gerne besuchen. Das spricht doch total fuer die Relevanz dieser Seite, nicht wahr.
Das Dørflein Zaprężyn wird nur ein Mal zitiert … auch hier habe ich jetzt Lust da mal hinzufahren.
Ein anderes Dorf, Mirikənd wird ebenso nur ein Mal zitiert … øhm … dito … aber ich denke nicht, dass das mal was wird … auszerdem lernte ich dabei, dass Aserbaidschan eine Exklave hat.
Die Motte Eucrostis pruinosata wird ueberhaupt nicht zitiert und …
… das gleiche Schicksal ereilt Miss Lithuania 2008: Gabrielė Martirosian … die arme Dame.

Das Beispiel mit der Motte ist uebrigens eine gute Veranschaulichung eines fundamentalen Problems unserer Zeit. Die Menschheit weisz total viel, aber ein einzelner Mensch kann das gar nicht alles speichern. Es gibt so urst krass viel Wissen, welches in den Lagern (und Kellern) von Bibliotheken und Museen liegt. Deswegen gibt es auch sehr oft neue Entdeckungen aufgrund von Zeug was wir (als Menschheit) seit 100 Jahren oder laenger haben, was aber seitdem in besagten Kellern liegt. Manchmal gibt es dann eine (oft pensionierte) Person, welche die weltweite Authoritaet bzgl. bspw. einer bestimmten (praehistorischen) Spezies von Familie der Mollusken ist. Und wenn diese Person stirbt, geht all dieses Wissen verloren. Im Grunde genommen selbst dann, wenn das aufgeschrieben wurde, weil man Erfahrung (und die Zusammenhaengen zwischen verschiedenen Dingen) nicht wirklich (effektiv) kodifizeren kann.

Und das ist ueberhaupt eines der grøszten Probleme der Menschheit (und war es schon immer). Jeder Mensch muss alles selbststaendig und alleine lernen. Anders als im Film Matrix kann man Wissen leider nicht schnell in unsere Køpfe uebertragen. Was Sabine lernt kann Peter noch lange nicht.
Aber Computer kønnen das. Und wenn es mal richtige kuenstliche Intelligenzen gibt, dann kønnen die das mglw. auch. Oder anders (und viel konkreter): wenn ein selbstfahrendes Auto lernt, wie man im Berliner Stadtverkehr andere autofahrende Idioten erkennt, dann kønnen alle anderen selbstfahrenden Autos das ueber Nacht herunter laden und die wissen das dann einen Tag spaeter auch.

Andererseits bedeutet das aber auch das Folgende: sollten wir dieses Problem jemals geløst bekommen, dann wird die Post aber mal voll abgehen fuer die Menschheit! Der Fortschritt seit der Renaissance oder der industriellen Revolution wird dagegen aussehen wie’n Glass Wasser im Ozean.
Und ich halte das durchaus fuer durchfuehrbar. Denn ein anderes Menschheitsproblem ist in unserer Zeit (im Wesentlichen, wenn auch noch nicht ueberall im Praktischen) geløst worden: die Verteilung von Wissen. Wenn man was obskures wissen wollte, dann war das frueher alles ziemlich umstaendlich. Klar, gab (und gibt) es Bibliotheksverbuende, welche auch Buecher von einem Land ins andere schicken. Sicherlich kann man viel in Fachbuechern nachlesen. Aber hat man das auch gemacht? Sind diese Møglichkeiten des Informationstransfers auch massenhaft (vulgo: von der gesamten Menschheit) in Anspruch genommen worden? Oder war es doch eher so, dass nur ein paar hunderttausend (oder lass es auch ein paar Millionen sein) Menschen, welche (mehr oder weniger) zur (Wissens)Elite gehør(t)en, diesen Informationstranfermechanismen auch benutzten? Hier bestand also prinzipiell ebenso die Møglichkeit des Informationstransfers, aber praktisch war das massenhaft (sowohl von der Menge der Information, als auch von der Menge der Rezipienten) nicht zu gebrauchen.
Aber dieses Problem hat das Internet geløst. Und selbst Zensur, oder dass da laengst nicht alles obskure Zeit zu finden ist, aendert nichts an der Tatsache, dass der Informationsfluss tatsaechlich ein Fluss wurde in den letzten 20 Jahren und kein trøpfelndes Rinnsal ist wie vorher. Voll krass wa! Wir leben in ’ner voll geilen Zukunft!!!

Und da macht das dann auch nix, dass das nur einmal zitiert wird. Und es macht auch nix, wenn man die Erfahrung der oben erwaehnten Molluskexpertin nicht kodifizieren kann. Solange es auffindbar ist im Informationstransfernetzwerk, kann sich wer anders besagtes Wissen wieder relativ schnell aneignen … neue Erfahrung kann auf den Dokumenten alter Erfahrung aufbauen und dort fortsetzen (selbst wenn Letztere fuer immer verloren ist) … und das ist Fortschritt … *freu*.

Das war’s jetzt erstmal mit den Sachen, die ich aus den Titeln der Wikipediaseiten (und was damit zusammenhaengt) herausziehen kann. Beim naechsten Mal behandle ich dann noch die Anzahl der Links pro Wikipediaseite … Hurra! Noch eine neue Verteilung auf die ihr, meine lieben Leserinnen und Leser, euch bereits jetzt freuen kønnt :).

Beim letzten Mal stellte ich vor, wie oft Wikipediaseiten auf anderen Wikipediaseiten zitiert werden. Wenige Seiten die oft erwaehnt werden und viele Seiten die selten erwaehnt werden.

Das wirklich Interessante kommt aber jetzt erst … in der doppeltlogarithmischen Darstellung:

Cool wa! Wie man mit Hilfe einfacher, mathematischer Werkzeuge total viel Information in nur ein Bild kondensieren kann … ich gebe aber zu, dass meist erst ganz am Ende der Bearbeitung einer Fragestellung steht, nachdem man besagte Information (mindestens halbwegs) verstanden hat.

Das erwaehnte wirklich Interessante ist durch die rote Linie angedeutet: zwischen 50 und 5000 Zitierungen (also ueber zwei Grøszenordnungen) scheint sich die Verteilung in der doppeltlogarithmischen Darstellung linear zu aendern. Dies deutet darauf hin, dass sich die Abhaengigkeit der Anzahl der Seiten pro Anzahl Zitierungen nach einem Potenzgesetz bechreiben laeszt … ich finde uebrigens, dass der englische Begriff „Power law“ deutlich cooler und maechtiger klingt … das passt viel besser zur Relevanz der Wissenschaft :) … wieauchimmer … total viel Zeug verhaelt sich nach Potenzgesetzen und das ist total wichtig, denn diese sind immer ein Hinweis darauf, dass ein Phaenomen skaleninvariant ist — dass es sich also im Groszen wie im Kleinen gleich verhaelt. Ein Beispiel waere der Flaecheninhalt eines Quadrats in Abhaengigkeit von der Seitenlaenge. Klar, bei langen Seiten sind die Zahlen grøszer, aber Ersteres ist immer als das Quadrat von Letzterem auszudruecken … da aendert sich also nix mit der Grøsze.
Bzw. geht das dann sogar noch weiter zur Universalitaet — dass sich unterschiedlichste Phaenomene auf (mehr oder weniger) die gleiche Art beschreiben lassen (bswp. die Anzahl von Reiskørnern auf einem Schachbrett und das (ungebremste) Wachstum von Bakterien). Diese beiden Sachen (und das wir (als Menschheit) das erkannt haben) sind ganz fundamental wichtig fuer den Erfolg der modernen Wissenschaften und warum wir das heutzutage so gut haben.

Die Steigung der Geraden ist ungefaehr minus zwei (zwei Grøszenordnungen auf der Abzysse und (minus) vier Grøszenordnungen auf der Ordinate). In diesem Bereich ist also die Anzahl der Seiten umgekehrt proportional zum Quadrat der Zitierungen. Vom Bauchgefuehl ergibt das erstmal Sinn. Das interessante an diesem Faktor ist dann weiter, dass dies keine wohldefinierte Varianz zulaeszt (lohnt sich durchaus zu lesen, wenigstens teilweise, weil viel schøne Beispiele gegeben werden). Dies hat wiederum zur Folge, dass sogenannte Black Swans auftreten kønnen; dass also total krasse Ausreiszer zwar aueszerst selten, aber durchaus zu erwarten sind. Dies gilt im Uebrigen fuer sehr viele natuerliche Phaenomene. Und damit schlieszt sich der Kreis zum letzten Mal, wo genau diese das Thema waren. Wobei die „Black Swans“ in diesem Fall begrenzt sind, weil es nur eine endliche Anzahl von Wikipediaseiten gibt.

Dazu abschlieszend sollte ich sagen, dass ich mit der Annahme einer umgekehrten Proportionalitaet auch falsch liegen kønnte. Linearitaet in einer doppeltlogarithmischen Darstellung ist zwar eine notwendige, aber keine hinreichende Bedingung dafuer. Der Grund ist, dass es sich hierbei um eine endliche Datenmenge handelt. Man kann auf verschiedenste Arten endlliche Datenmengen generieren, die scheinbar einem Potenzgesetz folgen; es bei der Erweiterung ins Unendliche dann aber zu (mehr oder wenige subtilen, mathematisch definitiv wichtigen) Unterschieden kommt.
Auszerdem sagte schon der beruehmte Prof. Klos zwischen zwei Zigaretten: „Wer es nicht schafft bei doppeltlogarithmischer Darstellung eine gerade Linie durchzuziehen, der muss schon ziemllich minderbemittelt sein.“

In diesem Zusammenhang habe ich habe bisher nicht die Gruppe von Wikipediaseiten die am allerwenigsten zitiert werden besprochen. Weil der der Beitrag jetzt aber schon so lang ist, verschiebe ich die Besprechung dieser letzten Gruppe auf das naechste Mal.

Der Betrag auf meinem Konto war auf mehr als 5 Milliarden Credits angewachsen … … … nach langem Ueberlegen kaufte ich mir davon einen Flottentraeger:

Ich zøgerte so lange einen zu kaufen, denn trotzdem ich genuegend Credits habe, weisz ich gar nicht so richtig, was ich damit anfangen soll. Vielleicht faellt mir ja was ein.

Ich taufte den Flottentraeger auf den Namen „foobar“ und hier ist foobar von unten zu sehen:

Die gute Frage ist natuerlich, wie man im Weltraum Oben und Unten definiert. Nun ja, Oben ist fuer mich das Landedeck. Und weil ich die Dienste meines Flottentraegers allen zur Verfuegung stelle (allein schon, weil ich selber die Dienste anderer Flottentraeger auch in Anspruch nehme) kann man das daran erkennen, das dort Schiffe drauf landen:

Cool wa!

Jippie! Noch eine Verteilung! … Ich weisz, ich weisz … das sieht immer gleich aus … so ist das nun mal mit dem Wissensgewinn. Man braucht ganz viel Kram der (fuer die meisten Menschen) immer gleich aussieht und (fuer die meisten Menschen) schnell langweilig wird. Erst wenn alles beisammen ist, kann man daraus die coolen Schlussfolgerungen ziehen die dann zum Erkenntnisgewinn fuehren … ich sage da: cool wa! … aber ich raeume ein, dass ich da vermutlich eher zur Ausnahme gehøre.
Das war bei der Entdeckung der Theorie der Elektrizitaet damals vor vielen hundert Jahren nicht anders. Watt und Volta und Ampere haben bestimmt total viele Katzen (und andere Materialien) gerubbelt (aber nicht Galvani! Der hat Frøsche aufgeschlitzt) und alles minutiøs aufgeschrieben, um dann erst nach Jahrzehnten des Datensammelns ihre bahnbrechenden und fundamentalen Beobachtungen (und Theorien) zu verøffentlichen.
Wissenschaft wird immer als so glamourøs dargestellt — sexy Wissenschaftler in ihren coolen Laboratorien mit den abgefahrenen Geraeten und Instrumenten und dem krassen Code, die dann in supersozialen Zusammenkuenften angeregt ueber die neuesten Ergebnisse diskutieren. Das ist ja alles komplett richtig, dabei darf aber nicht vergessen werden, dass da auch jede Menge „langweiliges“ Zeug dazu gehørt, ja, dass das sogar die Hauptsache ist, womit sich Wissenschaft beschaeftigt.
Und das war auch ein Grund fuer mich, dieses Wikipediaprojekt (anders als sonst) so genau zu dokumentieren.

Aber ich schwoff ab … und mir faellt gerade auf, dass ich das was ich da eben schrieb tatsaechlich meine (und vermutlich schon immer so empfand) … tihihihihi

Beim letzten Mal praesentierte ich die 50 am meisten zitierten Wikipediaseiten und erkannte, dass diese sich leicht in ein paar wenige Kategorien einsortieren lassen. Das Endresultat war das Folgende.

Diese 50 Wikipediaseiten werden 4,894,941 mal zitiert. Damit vereinen 0.00086 % aller Wikipediaseiten 2.95 % aller Zitierugen auf sich.

Die natuerliche Frage ist dann, wie das bei den restlichen 5,798,262 Seiten aussieht. Zur Erinnerung: insgesamt betrachte ich 5,798,312 Wikipediaseiten auf denen insgesamt 165,913,569 (jeweils) andere Wikipediaseiten zitiert werden. Und so sieht die Verteilung der Zitierungen aus:

Das ist viel auf einmal, deswegen der Reihe nach. Zunaechst ein paar grundsaetzliche Erklaerungen (die zwar offensichtlich sind, wo es aber auch nicht schadet, die mal gesagt zu haben).
1.: In jedem Diagramm trage ich die Anzahl der Seiten auf, die so oft wie auf der Abzysse angegeben zitiert wurden.
2.: Die Abzysse jedes Diagramms faengt bei null Zitierungen an, ich konzentriere mich aber auf unterschiedliche Gruppen. D.h. dass die x-Achse nach einem bestimmten Wert abgeschnitten und fuer jedes Diagramm unterschiedlich ist. Die Gruppierng ist jeweils angegeben.
3.: Die Ordinate ist fuer alle Diagramme gleich … und logarithmisch. Letzteres bedeutet, dass 10 mal so viele Seiten mit der entsprechenden Anzahl Zitierungen gezaehlt wurden, wenn ein Balken doppelt so hoch ist wie die einzelnen Striche im ersten Diagramm. Entsprechend bei 3-facher Høhe usw.
4.: Das sind rote Balken mit schwarzen Raendern. Weil die Balken so dicht stehen, sieht man in den ersten drei Diagrammen nur die schwarzen Raender … das macht aber nix.
5.: Die angegebenen Zahlen per Diagramm sind wieviele Seiten insgesamt in der jeweiligen Gruppe gezaehlt wurden und wie viele Zitierungen diese auf sich vereinen. Die kumulativen Werte sind entsprechend aufaddiert fuer alle Gruppen bis zu der jeweils im Diagramm dargestellten (bei hohen Zitierungen anfangend).
6.: Semantisch sind die einzelnen Gruppen eigentlich nicht so strikt getrennt. Da gibt es sicherlich jede Menge Ueberlapp. Aber auf Grund mathematischer Notwendigkeiten musste ich Grenzen setzen fuer jede Gruppe und da dachte ich mir, dass das erstmal nicht unvernuenftig ist im Wesentlichen immer eine Grøszenordnung per Gruppe abzudecken.

Das erste Diagramm visualisiert die beim letzten Mal diskutierten Extreme — Seiten die zwischen 10,000 und 325,128 mal zitiert wurden. An den Zahlen sieht man ganz deutlich, dass man, wenn man zufaellig einem Link auf Wikipedia folgt, in ca. 10 Prozent aller Faelle auf einer von nur 703 Seiten landet. Das ist eine ziemlich krasse Dominanz dieser wenigen vielzitierten Seiten! Und der lange duenne „Strich“ am linken Ende … nun ja, …

… bei dem sieht man im zweiten Diagramm, Seiten die zwischen 1,000 und 10,000 mal zitiert wurden, dass es sich dabei nicht im einen „Strich“ handelt. Vielmehr versammeln sich dort mehr und mehr Seiten die die gleiche Anzahl von (wenigen) Zitierungen haben. Von rechts kommend macht sich das zunaechst aber gar nicht bemerkbar.
In dieser Gruppe geschieht auch noch nicht so viel; nur eine Seite mit 8056 Zitierungen und nur vier Seiten mit 4880 Zitierungen. Aber ab 2000 und weniger Zitierungen zaehlt die Verteilung dann schon haeufiger 10 oder mehr Seiten und um ca. 1000 Zitierungen geht der Zaehler in die Zwanziger. Das ist das Truegerische an einer logarithmischen Darstellungen da sieht das mehr aus.
Zaehlt man diese beiden ersten Gruppen zusammen, dann hat man ca. 15-tausend Wikipediaseiten. Die Chance auf einer von diesen zu landen betraegt zusammengenommen fast ein Drittel! Ach du meine Guete! Bei beinahe jedem dritten Klick lande ich auf einer von nur 0.26 % aller Wikipediaseiten. Und drei (oder dreizehn) Wikipediatabs sind bei mir ganz schnell mal offen.

In der naechsten Gruppe, 100 bis 1,000 Zitierungen, befinden sich 3.67 % aller Wikipediaseiten und mit den vorherigen Gruppen zusammen ziehen diese nur ca. 4 % aller Seiten ueber 60 % aller Zitierungen auf sich.
Bei der Anzahl von Seiten pro Haeufigkeit-der-Zitierung erreichen wir ab ca. 500 (und weniger) Zitierungen die Hunderter um bei ca. 150 Zitierungen dann auch schon tausende Seiten zu zaehlen.

Bei der letzten Gruppe, 10 bis 100 Zitierungen, ist aus dem duennen Strich des ersten Diagramms eine hohe „Wand“ roter Balken geworden. Wir zaehlen am rechten Rand ca. 2500 Seiten und erreichen die Zehntausender bei 49 Zitierungen und die Hunderttausender bei 12 Zitierungen. Kumulativ vereinen diese ca. 35 % aller Seiten ueber 90 % aller Zitierungen … tja … das ist auf der Wikipedia wie im richtigen Leben: wir wissen wenig, aber darueber reden wir die ganze Zeit.
Und das ist dann auch des Pudels Kern der sogenannten Relevanzdiskussion der dtsch. Wikipedia. Diejenigen die Relevanzkriterien befuerworten haben die Fakten auf ihrer Seite, ganz konkret im Sinne des Wortes „Relevanz“. Ich persønlich finde es aber viel zu toll, dass ich Bacon, Ohio auf der Wikipedia finden kann. Dies auch dann, wenn ich die aller-aller-aller-allermeisten dieser Seiten niemals sehen werde.

Bevor ich ich wieder in der Bubble war, besuchte ich noch Pro Eur JS-K d8-7 2, den Class IV gas giant dessen Achse mit 89.99998127602574 Grad am meisten geneigt ist:

Nachdem ich dann wieder in einer Raumstation angedockt hatte und alle Reparautren erledigt waren, machte ich mich frohen Erwartens auf den Weg zum Universal Cartographics Buero.

Ich war so freudig, denn ich habe auf der gerade hinter mir liegenden Expedition zum Rand der Galaxis fast alle Systeme vollstaendig gescannt. Normalerweise registriere ich nur die Sterne, schaue kurz ob es dort eine Wasser-, Ammoniak- oder erdaehnliche Welt gibt und fliege sofort weiter wenn dem nicht so ist.

Dieses Mal hatte ich also urst viele Daten. Hinzu kam, dass ich der Erstentdecker der aller-allermeisten dieser Himmelskørper war. Das gibt ’nen Bonus. Und dann gibt’s noch einen weiteren Bonus, wenn man die Systeme komplett gescannt hat (was ich ja allermeistens gemacht hatte).

Aber nun ja … so richtig viel habe ich nicht bekommen. Gerade mal 303 Millionen Credits … da hatte ich deutlich mehr erwartet.
Hach … ich will mich eigentlich gar nicht beschweren. Das ist schon ein Haufen Schotter. Ich dachte nur, dass der ganze Aufwand mehr einbringt. Deswegen werde ich in Zukunft wieder nur die drei oben erwaehnten Himmelskørper scannen.

Ach so, nachdem ich bei obigem Gasgiganten war, entdeckte ich auch noch ELW #110:

Ohne Analyse des Linknettzwerks konnte ich mir auch mal anschauen welche Wikipediaseiten denn am meisten (auf Wikipedia) zitiert werden. Hier ist die Liste, mit der dazugehørigen Nummer, wieviele der insgesamt 165,913,569 zitierten Links auf den jeweiligen Eintrag entfallen, und kurzen Kommentaren.

PlatzTitelAnzahl ZitierungenKommentar
1.United States325,128Die Wikipedia ist "westlich ausgerichtet" und da wundert mich das ueberhaupt nicht, dass die USA implizit oder explizit oft erwaehnt werden.
Ebenso ist vermutlich das was ich zu "France" auf Platz 6 sage auch hier gueltig.
2.List of sovereign states231,196Ich denke, dass dies von den Infokaesten an der Seite kommt, in denen Kurzinfos zu bestimmten Sachen stehen. Jede(s/r) Stadt, Land, Fluss gibt's nunmal in 'nem Land.
3.Association football187,590Fuszball ist urst beliebt in der Welt … kurzer Uberschlag: 150 Laender x 10 (mehr oder weniger beruehmte) Fuszballteams x 10 Spieler x 50 Jahre / 5 Jahr pro Spieleraustausch = 150,000 mal die das Wort "Fuszball" erwaehnt wird.
4.World War II168,323Sehr viele Aspekte der Kultur, Wirtschaft, Wissenschaft, prinzipiell des Lebens der "westlichen Welt" sind bis heute zutiefst gepraegt durch die Ereignisse des 2. Weltkriegs.
5.France148,004Mhmmm ... die "westliche Welt" ist durchaus sehr stark durch Frankreich gepraegt, aber dass das so stark ist, dachte ich nicht.
Allerdings ist auf Platz 86 "Communes of France". Da hat sich wohl mal wer hingesetzt und all den kleinen Kommunen Frankreichs eine Wikipediaseite eingerichtet. Diese Kommunen beinhalten (mehr oder weniger) beruehmte Dørfer und da wird dann natuerlich "France" sehr oft erwaehnt.
6.Animal146,783Sehr viele Viecher haben wenigstens kurze Wikipediaseiten. Und alle Viecher sind "Animals".
7.India134,738Indien hat viel Kultur, wir kriegen davon nur nicht so viel mit. Aber ich vermute, dass diese grosze Zahl an Zitierungen eine aehnliche Erklaerung hat wie bei Frankreich.
8.The New York Times126,873Diese Zeitung wird oft als Quelle im Text zitiert wobei erwaehnt wird, dass es von der NYT kommt.
9.New York City124,834Mhmmm … schwer zu sagen, aber kulturell gesehen (bzgl. der "westlichen Welt") passiert schon krass viel in NYC.
10.Germany124,204Siehe "France".
11.United Kingdom116,353Dito
12.Arthropod115,756Siehe "Animals" und echt viele Viecher sind Gliederfueszer.
13.Insect112,683Dito
14.London110,488Siehe "NYC".
15.AllMusic105,235Eine Datenbank wenn man irgendwas zu (moderner) Musik wissen will. Deswegen wird das sicherlich oft als Quelle herangenommen und entsprechend oft zitiert.
16.England100,034Siehe "France".
17.U.S. state97,697Siehe "List of sovereign states"
18.Italy95,747Siehe "France".
19.Australia94,704Dito
Aber ab hier wuerde ich sagen, dass Zitierungen durch kulturellen Einfluss weniger, aber durch Eintraege "beruehmter" Dørfer grøszer wird.
20.Iran93,917Siehe "Australia".
Aber siehe auch der Kommentar zu "Bakhsh".
21.Russia92,585Siehe "Australia".
22.Canada92,232Dito
23.Village91,064HA! Da sind sie, die ganzen Dørfer.
24.Japan90,303Zunaechst wuerde ich auch auf das Kommentar zu "Australia" verweisen. Dies hier kønnte aber eine Ausnahme sein, weil echt krass viel internetrelevantes Zeug aus Japan kommt.
Nicht zuletzt viele (oft gar nicht so sehr) Nischeninteressen, deren "Konsumenten" aber sehr internetaffin sind und dann zu jedem Detail eine eigene Wikipediaseite schreiben.
25.World War I89,374Siehe "World War II"
26.China83,106Siehe "Australia".
27.California80,179Dito, aber auch der erste Teil des Kommentars zu "Japan".
28.Moth79,915.oO(Ausgerechnet) … aber echt viele Krabbelviecher fallen in diese Tiergruppe.
29.National Register of Historic Places79,852Man denke nur, wie viele denkmalgeschuetzte Bauten es in Dtschl. gibt. Kein Wunder, dass das (US-amerikanische) Register so oft erwaehnt wird.
30.Catholic Church79,411Selbst Atheisten duerften zugeben, dass die "westliche" Kultur zutiefst gepraegt ist durch die katholische Kirche.
31.Poland77,109Siehe "Australia".
32.Midfielder71,978Siehe "Association football", wenn man in Betracht zieht, dass vermutlich die Haelfte aller Fuszballspieler irgendwann mal auf dieser Position gespielt haben.
33.Los Angeles70,852Hollywood ist dort … ansonsten siehe "NYC".
34.Spain70,150Siehe "Australia" … mit einer Tendenz zu siehe "France".
35.Lepidoptera64,204Siehe "Moth". Interessant ist, dass Motten eine Familie in dieser Ordnung sind, aber øfter zitiert werden.
36.Paris63,574Siehe "NYC".
37.Bakhsh63,325Haeh? Was?
Zusammen mit "Provinces of Iran" auf Platz 38, "Counties of Iran" auf Platz 39, "Dehestan (administrative division)" auf Platz 44 und "Iran Standard Time" auf Platz 48 dachte ich zunaechst, dass es sich hierbei um eine Propagandaoperation handeln muss. Aber dann sah ich ein aehnliches Muster bei den USA und bei Frankreich und aenderte meine Meinung dahingehend, dass da vermutlich ein paar Nerds freie Zeit hatten und die investiert haben etliche (zehn)tausend kurze Artikel zu alles und jedem im Iran zu schreiben. Das ist bei allen anderen Laendern vermutlich genauso.
Wir wissen, dass die Wikipedia von verhaeltnismaeszig wenigen Schreibern dominiert wird (ein paar Tausend). Deswegen wuerde ich diese Erklaerung fuer durchaus plausibel halten.
38.Provinces of Iran62,838Siehe "Bakhsh".
39.Counties of Iran62,763Siehe "Bakhsh".
40.Geographic Names Information System62,525Siehe "National Register of Historic Places".
41.Species62,452Siehe "Animal".
42.Brazil62,261Siehe "Australia".
43.The Guardian62,202Siehe "The New York Times".
44.Dehestan (administrative division)61,782Siehe "Bakhsh".
45.Billboard (magazine)61,428Siehe "AllMusic".
46.English language61,148Das Bedarf vermutlich keines Kommentars … oopsie.
47.Soviet Union60,530Das ist etwas ueberraschend. Die Soviet Union ist ein nicht mehr existierender Staat. Damit kann das nicht durch "Zeug das es in dem Land gibt" erklaert werden. Das muss dann wohl der historische kulturelle Einfluss sein.
48.Iran Standard Time60,447Siehe "Bakhsh".
49.Defender (association football)58,476Siehe "Midfielder", nur dass mglw. nicht ganz so viele Fuszballspieler mal auf dieser Position gespielt haben.
50.Washington, D.C.56,589Noch eine Ueberraschung, denn diese Stadt wuerde ich nicht als kulturell sehr einflussreich beschreiben. Mal abgesehen davon, dass diese Einschaetzung vøllig falsch sein kann, ist aber der "politische" Einfluss dieser Stadt gewaltig, deswegen wundert mich das dann doch nicht so sehr.

Im Wesentlichen haben wir also Zitierungen durch „Stadt / Land / Fluss / Tier“ und „beruehmte“ Leute (meist Sportler … *seufz*). Ab und zu auch durch eine uebergeordnete Kategorie wie „Englisch Language“. Dieses Muster setzt sich dann auch die naechsten 50 Plaetze fort.

Lustig ist, dass Polen dann „einen Iran pullt“ mit „Powiat“ und „Gmina„. … womit ich dann aber auch wieder bei dem bereits hier angesprochenen Elitenproblem bin und wie diese das Wissen der Welt kontrollieren.

Im Nachhinein betrachtet sind die Kategorien unter der die meistzitierten Seiten fallen dann aber keine grosze Ueberraschung (mit den angesprochenen Ausnamen (bspw. „Iran“, oder (aus anderen Gruenden) die Motte).

Diese 50 Wikipediaseiten werden 4,894,941 mal zitiert. Damit vereinen 0.00086 % aller Wikipediaseiten 2.95 % aller Zitierugen auf sich. Das entspricht einem Faktor von 3,500.

Hierbei handelt es sich aber nur im die paar Eisbrocken an der Spitze des sprichwørtlichen Eisberges. Deswegen zeige ich beim naechsten Mal die Verteilung der Zitierungen.

Nun bin ich fast zurueck von dieser Expedition und das viele Fliegen hat ganz schøn am Lack gekratzt:

Ach ja, der Planet links von Kassiopeia ist Prua Dryou JW-C d86 8, der Water giant mit der „grøszten“ Exzentrizitaet des Orbits. Der Wert ist 0.199999, weniger als die Exzentrizitaet des Merkurorbits im Ursprungssystem. Aber ich checkte die Nummern und alles schien korrekt.
Vielleicht sind ja runde Orbits (oder solche die auf den ersten Blick so scheinen) ein definierendes Merkmal von Water giants … tihihi.

Desweiteren entdeckte ich auch noch Ammoiakwelten #179 und #180:

Und von Ammoniakwelt #181 vergasz ich ein Bild zu machen, als ich sie durch mein Schiffsteleskop sah. Deswegen musste ich ins automatische Archiv um wenigstens etwas Information zu retten:

Endlich! Endlich! Endlich!

Ich habe ENDLICH ein System gefunden, in dem es nicht nur zwei erdaehnliche Welten gibt (was schon selten genug ist), sondern diese befinden sich in einer Binaerkonfiguration und umtanzen einander :) .

Hier ein Familienbild von ELW #108 und #109:

Und in der Systemkarte sieht es so aus:

Cool wa!

Die beiden ELWs befinden sich im Orbit um einen recht freundlichen Stern. Aber als ich im System aus dem Jumpspace kam, war ich natuerlich beim Gravitationszentrum, einem Neutronenstern. Deswegen haben die Fotos welche ich von meinem Schiff aus machte einen Blaustich:

Dies sind ELWs #107 (ganz woanders, aber auch in einem Neutronensternsystem), #108 und #109, von meinem Schiffsteleskop aus gesehen.