Archive for Juli, 2021

Seit meiner Umschiffung der Galaxis wollte ich zum Saum des Perseus Arms zurueckkehren. Erwarteterweise passierte  nicht so richtig viel auf meinem (langen) Weg hierher. Diese Region der Galaxis ist nun nicht gerade unbekannt, man kennt schon die grøszeren Strukturen. Aber weil im Weltraum so viel Platz ist, kann man auch nicht gerade sagen, dass diese Region „erforscht“ ist. Und weil hier auch nix Interessantes ist, wo man hinfliegen kønnte, sind im Wesentlichen nur Reisende wie ich, die das Drama der Bubble hinter sich lassen und die Ruhe der Leere genieszen wollen, in dieser Region unterwegs. Entsprechend wenige Rekorde (naemlich gar keine) lagen auf dem Weg.

Hier nun stehe ich auf dem einzigen Himmelskørper im Plae Eur IC-D d12-0 System, auf dem man landen kann:

Dieses System ist auch bekannt als der „østliche Meridian“. Die Farbenpracht des Himmelskørpers hat mich etwas ueberrascht und die entfernte Galaxis im Hintergrund ist wie immer wunderschøn anzusehen.

Auf dem Weg hierher entdeckte ich uebrigens auch Ammoniakwelt #171, ELW #104 und Ammoniakwelt #172:

Auf dem Weg zum (mal wieder) Crab Pulsar machte ich einen kurzen Abstecher zu diesem Water giant, mit der Bezeichnung Eafots GG-F d11-33 10:

Von allen Himmelskørpern dieses Typs haelt er den Rekord fuer die laengste Halbachse (3,032,968,959.9999995 m oder ca. 24.35 au). Wie so oft (aber nicht immer) folgen damit auch die Rekorde fuer den grøszten orbitalen Umfang (22,891,372,040,685.133 m) und die laengste orbitale Periode (3,643,276,246,376.346 s oder fast 115 kilo-Jahre).

Interssant ist, dass ich trotz des schwachen Lichts, so weit weg vom Mutterstern, etwas sehen konnte … und der nahe … also „nah“ im galaktischen Sinne … Nebel gibt eine schøne Kulisse ab.

Mittlerweile befinde ich mich aber schon wieder weit weg davon. Erwaehnten Crab Pulsar habe ich (mal wieder) besucht und ich befinde mich auf dem Weg zum østlichen Meridian. Dabei stolperte ich auch ueber ELW #103:

Zu meiner Ueberraschung gibt’s das Wort tatsaechlich in der dtsch. Sprache und ich meine damit solche Seiten — eine andere Art der hier besprochenen „Abkuerzungen“.

Fuer die Analyse des Linknetzwerkes sind mir diese ein Dorn im Auge. Denn was haben Donald Fraser (der Geologe) und Don Fraser (der Eiskunstlaeufer) gemeinsam? Vermutlich nix, aber auf solchen Seiten werden die (beinahe) direkt miteinander verbunden. Im gesamten Linknetzwerk „treffen“ die beiden sicherlich frueher oder spaeter aufeinander, aber durch diese Seiten passiert das viel zu frueh. Das ist Schummeln und deswegen will ich die weg haben.

Zum Glueck gibt es zwei interne Wikipediaseiten die (fast) alle Dis­am­bi­gu­ie­rungsseiten auflisten. Hier ist die eine und dort ist andere. Also baute ich mir erstmal einen Datenmaehdrescher der mir die relevante Information von den beiden Seiten beschaffte.
Apropos, als Data Scientist ist es total normal fuer mich, spezielle, der Aufgabe angepasste, Werkzeuge zu schreiben um die Analyse ueberhaupt erst durchfuehren zu kønnen. Das war ja bei den Stromdaten damals genauso. Was der Unterschied zu den Data Analysts ist, kønnt ihr, meine lieben Leserinnen und Leser, euch sicher selber denken.

Wieauchimmer, auf diese Art und Weise fand ich mehr als 400,000 Dis­am­bi­gu­ie­rungsseiten.

Das Problem ist nun, dass die beiden Seiten NICHT alle Dis­am­bi­gu­ie­rungsseiten auffuehren. Denn dafuer muss bei der Erstellung einer solchen Seite eine bestimmte Markierung gesetzt werden und das machen Nutzer manchmal nicht.

Ganz im Allgemeinen ist das uebrigens ein zweigeteiltes Elitenproblem! Zum Einen muss man wissen wie man die Wikipedia schreibt. Somit findet Wissen welches die sog. Elite nicht interessiert keinen Eingang. Ein Beispiel waere Folklore in den Favelas. Ich bin ueberzeugt, dass es die gibt, konnte dazu aber auf die Schnelle nix finden. Und was man nicht schnell findet gibt’s nicht — genauso wie die Ergebnisse auf Seite 2 der Suche nicht existieren.
Zum Zweiten werden „kuenstliche“ „Intelligenzen“ mit diesen Daten trainiert! Und die Wikipedia ist vornehmlich Cisgender, maennlich und europid. Aber ich schwiffte ab.

Ich habe dann ein paar Tage einen ursten Aufwand betrieben, um Heuristiken fuer Dis­am­bi­gu­ie­rungsseiten zu finden, die nicht in den beiden erwaehnten Listen zu finden sind. Ich fand so ca. 15,000 … und ich fand auch etliche Seiten die von diesen Heuristiken falsch erkannt wurden. Weil ca. 15,000 verglichen mit 400,000 zum Glueck nicht richtig viel ist, entschied ich mich deswegen die alle drin zu lassen und dem bereits mehrfach erwaehnten Fehler zuzufuehren … *seufz* … lieber lasse ich einen Schuldigen, dessen Schuld nicht eindeutig bewiesen ist gehen, als dass ich einen Unschuldigen aus Versehen einsperre … diese Meinung habe ich uebrigens auch bei anderen Themen.

Unter den Seiten die ich drin lasse, fallen leider auch solche Seiten wie die Alphabetical list of municipalities of Italy (7963 Links) oder die IUCN Red List vulnerable species (Animalia) (5244 Links) oder der Index of Singapore-related articles (welche mit 11,521 bei Weitem die meisten Links hat).
Ebenso fand ich mehr als 286-tausend Artikel die als erstes eine Jahreszahl in sich haben und welche die Events in bestimmten Bereichen fuer jedes Jahr aufzaehlen. Als Beispiele seien 1966 in film (1043 Links), 1985 in music (1477 Links), 2017–18 Isle of Man Football League (47 Links) genannt. Mit 2027 in rail transport (33 Links) laeszt sogar die Zukunft schon von sich høren.

Dann dachte ich (wieder einmal), dass ich alle Listen, Indices und Titel die mit Jahren anfangen rausfiltern kønnte, und verbrachte einige Zeit damit Heuristiken dafuer zu finden. Leider fand ich auch hier wieder heraus, dass es da so viele Ausnahmen gibt, dass das unpraktisch war.
Andererseits, kønnte bei all diesen Seiten durchaus argumentiert werden, dass die eine Berechtigung in der Analyse haben, weil sie thematisch sortiert sind. Anders als das Mr. Fraser Beispiel oben schaffen diese Seiten also keine „Abkuerzungen“ zu thematisch nicht zusammenhaengenden Dingen. Dieser ad hoc Grund reichte mir, denn ich hatte genug davon davon mir Wikipediaseiten anzuschauen und rauszufinden warum die eine Ausnahme sind … *seufz*.

Jut, nun hatte ich also alle Dis­am­bi­gu­ie­rungsseiten gefunden und konnte die (und Links dorthin) løschen. An dieser Stelle habe ich mich dann auch nochmal um die Umleitungen gekuemmert. Die allermeisten hatte ich schon frueh mit den richtigen Links erstattet (bzw. geløscht). Ein paar Sachen waren aber noch offen (bspw. hatte ich Umleitungen ganz am Anfang noch ohne Ersetzung der Spezialbuchstaben betrachtet). Auszerdem habe ich noch ein zweites Mal interne Seiten geløscht (prinzipiell konnten welche auftauchen nach der Erstattung der Umleitungen) und mich auch nochmal um die Korrektur von Nutzerfehler gekuemmert.
Durch all das war aber nicht mehr viel zu holen. Die genauen Zahlen habe ich vergessen, aber mich duenkt die zuletzt beschriebene Aktion verkleinerte die Anzahl der Links um 12 … oder 16 oder so eine andere kleine Zahl. Aber ’s ist natuerlich immer schøn, wenn die Daten eine etwas bessere Qualitaet haben.

Nach dieser Saeuberung der Daten blieben noch 5,801,114 Seiten zurueck (von ehemals 6,212,282) in denen insgesamt 181,064,753 Links erscheinen (von ehedem 188,777,960).
Die Grøsze der strukturierten Daten konnte von 4.9 GB geringfuegig auf 4.5 GB verringert werden. Aber gerade hier zaehlt jedes bisschen :)

Somit war ich beinahe am Ende der Vorbetrachtungen der Rohdaten angekommen. Es verblieben nur noch zwei Sachen. Links die keiner Wikipediaseite zugeordnet werden kønnen und Seiten die keine Links haben und auch nicht zitiert werden. Beides kommt vor und keines davon muss ich mitschleppen. Erstere nicht, weil es da nix zu untersuchen gibt. Letztere nicht, weil deren Linknetzwerk genau null Verbindungen hat. Aber mehr dazu beim naechsten Mal.

Urspruenglich dachte ich mir, dass ich bei meinen Betrachtungen einfach alles klein schreibe. Der Grund ist, dass Menschen dazu tendieren, Grosz- und Kleinschreibung wild durcheinander zu wuerfeln und auf diese Art und Weise wollte ich diese Fehlerquelle vermeiden.

Die Suchfunktion in Wikipedia kuemmert das nicht. Aber bei meiner Analyse ist das wichtig in Betracht zu ziehen, damit ein verlinkter Link richtig einem Titel zugeordnet werden kann.

Doch dann stolperte ich ueber JoAn Wood der ueberhaupt nichts mit Joan Wood zu tun hat … Oder war es der Unterschied zwischen UMBEL und Umbel? … Ach nein, mich duenkt es war Testing the waters vs. Testing the Waters … *seufz*.
Davon gibt es nicht viele Faelle, weniger als 2200. Aber schon einer haette gereicht um meine obige Annahme als nicht brauchbar hinzustellen. Somit musste ich also doch das (ungleich schwerere) Problem der Nutzerschludrigkeiten løsen.

Meine erste Idee war, dass ich mir den Hamming-Abstand zunutze machen kønnte. Dieser misst …

[…] the minimum number of substitutions required to change one string into the other […].

Die oben erwaehnten ca. 2200 Beispiele wo das-Gleiche-blosz-anders richtig ist, sind mir bekannt. Die kann ich also einfach auslassen bei der Berechnung des Hamming Abstands (damit da nix falsch gemacht wird).
Ich programmierte das dann fix und zunaechst schien das auch zu funktionieren. Bspw. erkannte der Algorithmus, dass „Takashi Fujiwara“ vermutlich eigentlich „Takeshi Fujiwara“ sein soll. Doch dann stolperte ich ueber Voss IL, welches zu Moss IL werden sollte. Ich bemerkte das natuerlich nur, weil ich „lokales Wissen“ habe, denn ich wohne in Norwegen. Voss und Moss sind Ortsnamen und „IL“ bedeutet „idrettslag“ — Sportverein. Zwar hat nur Moss IL eine Seite in Wikipedia, aber Voss IL wird hier zumindest erwaehnt.
Ein anderes (lustiges) Beispiel warum der Hamming-Abstand fuer meine Zwecke nicht brauchbar ist, ist die Umwandlung von „Macon, Ohio“. Dies kønnte entweder „Mason, Ohio“ werden oder „Bacon, Ohio„. Welches ist richtig?
Satz mit ‚X‘: das war wohl nix … *seufz*.

Der Grund warum mir das so am Herzen liegt ist folgender. Ganz am Ende werde ich alle Links die keiner echten Wikipediaseite entsprechen rausschmeiszen. Und die hier beschriebenen Faelle wuerden alle faelschlicherweise als „gibt’s nicht“ erkannt und damit zu Unrecht ausgespart werden.

Ich machte mich nun also (wieder einmal) daran (semi-)manuell zu schauen, was Nutzer denn falsch schreiben kønnten und Heuristiken zu finden die dies verallgemeinern.
Den ganz oben beschriebenen Fall der falschen Grosz- und Kleinschreibung konnte ich mit genau der Methode (Vergleich mit Wikipediatiteln wenn alles klein geschrieben ist) auch løsen.
Ein weiterer Fall war, dass anstelle eines Leerzeichens ein Untersrich < _ > verwendet wurde. Und ein letzter Fall war, dass Leerzeichen vor oder nach dem eigentlichen Link folgten.
All diese Faelle (insb. Letzterer) werden vom menschlichen Gehirn sofort und (meist) ohne Weiteres erkannt und dem eigentlichen Fall zugeordnet. Aber wenn man einer Maschine das nicht sagt, dann ist fuer diese < FooBar > etwas ganz anderes als < Foo Bar >, < foobar > oder < foo_bar >.
Das ist ein schøn einfaches Beispiel, welches einen wichtigen Teil meiner Arbeit beschriebt. Dieser Teil besteht darin, dass ich die parallelen Prozesse im Gehirn in ihre fundamentalen Einzelteile „zerpfluecke“. Diese werden dann linearisiert, damit der Gesamtprozess von einer Maschine ausgefuehrt werden kann. Und das ist genau das was ich als Physiker gelernt habe: Modellbildung.

Dies ist eine gute Gelegenheit, mal wieder ueber den Unterschied zwischen Data Scientists und (vielen) Data Analysts herzuziehen. Ich als Data Scientist sehe es als integralen Bestandteil meiner Arbeit an immer und immer wieder durch die Rohdaten durchzugehen um diese zu verstehen. Letzteres hilft mir Muster zu erkennen um dann verallgemeinerte Modelle zu erstellen, die besagte Rohdaten beschreiben (und nicht vom Quatsch der Nutzer verwirrt werden). Diese Modelle muessen dann in langer (semi-)manueller Arbeit getestet, erweitert und verfeinert werden. Und all dies bevor ueberhaupt eine einzige Analyse stattgefunden hat. Analyse in dem Sinne, wie es der Auftraggeber (vulgo: die Chefin) versteht. All dies erfordert natuerlich meist selbstgeschriebene Programme.
Data Analysts hingegen bekommen die Rohdaten und wenden dann die bekannten Modelle darauf an. Letztere wurden bspw. im Studium erlernt oder sind in der benutzten Software eingebaut.
Der Unterschied ist also, dass ich nicht weisz was ich habe und das erstmal beschreiben muss. Data Analysts hingegen haben bereits eine (mindestens ungefaehre) Vorstellung davon was die Rohdaten beschreiben und finden dann halt „nur“ die Parameter der beschreibenden Modelle die am besten zu den Rohdaten passen.
Bitte nicht missverstehen, das kann auch super komplex sein. Ist aber eine fundamental andere Herangehensweise an Problemstellungen, die sich fuer normale Menschen erstmal voll gleich anhøren.

Aber genug dazu … ach so, beinhae haette ich vergessen es zu sagen. Die letzten beiden Faelle wurden dann auch noch fuer den alles-ist-klein-geschrieben Fall untersucht.

Ein Problem verblieb: Sonderzeichen … (die schon wieder *seufz*). Ihr, meine lieben Leserinnen und Leser, møget bei Wikipedia doch mal nach „Zaprezyn“ suchen. Dort werdet ihr dann direkt auf die Seite von „Zaprężyn“ umgeleitet (man beachte den Haken unter dem „e“ und dem Punkt ueber dem „z“). Umleitungen hatte ich vor einer Weile behandelt, es ist also alles richtig und dieses spezifische Beispiel ist auch kein Problem. Das Problem besteht fuer solche Falle wo die Falschschreibung keine Umleitung hat. Denn „Kringel unter dem e“ kønnte ich zwar fuer diesen speziellen Fall programmieren, aber nicht fuer alle møglichen Sonderzeichen.
Nun ja, wieder einmal musste ich auf das alte Statstikmantra zurueckfallen: wenn-das-haeufig-vorkommen-wuerde-dann-waere-ich-viel-øfter-drueber-gestolpert-aber-so-kann-ich-diese-Faelle-einfach-nicht-beachten-und-in-den-Fehler-druecken. … Bin ich froh, dass es dieses Mantra gibt ;) .

Zum Abschluss seien die konkreten Zahlen genannt. Insgesamt hatte ich anfangs 189,887,300 Links. Davon wurden ca. 71% erkannt (134,489,097 um genau zu sein). Die waren also richtig geschrieben. Mit den oben beschriebenen Methoden konnten weitere 16,909,568 Links richtig zugeordnet werden. Damit fallen die dann am Ende nicht weg. Toll wa! Mal wieder kann ich sagen: Science to the Rescue :)

Aber Moment … da fehlen doch noch 38,488,635 um auf die erwaehnte Gesamtzahl der Links zu kommen. Ein Grund fuer die Diskrepanz ist, dass nach der Korrektur 1,109,340 weniger Links vorhanden waren. Es war zu erwarten, dass es ab und zu vorkommt, dass ein Link von einer Seite einmal richtig und ein anderes Mal „falsch“ geschrieben ist. Vor der Korrektur wird das als zwei unterschiedliche Links angesehen und danach ist das ein und dasselbe und wird somit nur einmal gezaehlt. Fuer den Rest … Nun ja, diese Miniserie ist ja auch noch nicht beendet :P

Ach ja, als Letztes sei gesagt, dass dadurch die Grøsze der (strukturierten) Rohdaten ein kleines bisschen auf 4.9 GB reduziert wurde. Das ist doch auch was :)

Und als Allerletztes sei gesagt: alle „Takashi / Takeshi“ Faelle konnte ich damit natuerlich nicht finden und musste sie dem alle Reste verschlingenden Fehler uebergeben.

In kurz geht das Argument so:

[Computers] can only match the patterns they have learned, and they have limited capacity to learn more than just a few patterns. Humans are optimized for learning unlimited patterns, and then selecting the patterns we need to apply to deal with whatever situation we find ourselves in.

Der verlinkte Artikel fasst ziemlich gut einige der grøszeren bestehenden Herausforderungen diesbezueglich zusammen. Dort werden auch zwei Artikel von bzw. bzgl. Douglas Hofstadter verlinkt. Im ersten schreibt, dieser ueber die „Flachheit“ von google translate. Der zweite geht ueber seine jahrzehntelange Arbeit an sich. Beide lohnen sich zu lesen.

Aber dann ist da auch AlphaGo Zero.

The neural network initially knew nothing about Go beyond the rules. […] [it] only perceived the board’s stones, rather than having some rare human-programmed edge cases to help recognize unusual Go board positions. The AI […] [played] against itself until it could anticipate its own moves and how those moves would affect the game’s outcome.

Das was oben steht ist (mindestens heutzutage), im Allgemeinen richtig. Aber AlphaGo Zero hat von alleine Strategien erlernt wie man Go gewinnt. Und zwar nicht nur gegen einen anderen „dummen“ Computer, sondern gegen menschliche Meisterspieler. Und bereits die Vorgaengerversion hat Strategien gefunden, die in tausenden von Jahren, wer weisz wie viele Spieler und Meisterspieler die Go in-und-auswendig konnten und kannten und im Detail analysiert hatten, nicht gefunden haben!

Und Strategien sind nichts anderes als abstrakte Konzepte.
Sicherlich! Dieses Beispiel ist domaenenspezfisch, aber wenn man Erfahrung in genug Domaenen zusammen nimmt, hat man etwas, was mehr und mehr dem menschlichen Gehirn gleicht, aber dennoch ganz anders ist.
Voll spannend! Und der Mangel an Fantasie sollte uns nicht verfuehren zu glauben, dass das niemals passieren wird.

In den letzten Eintraegen in dieser Reihe legte ich dar, was ich alles tat im herauszufinden, ob das Projekt prinzipiell durchzufuehren ist. Dabei habe ich so einiges ueber die Struktur der Daten (an denen ich interessiert war) in der Wikipedia gelernt. Mit dem neuen Wissen machte ich mich nun daran noch mehr Sachen zu finden den ich „wegschmeiszen“ konnte.

Weil die Løschung der internen Wikipediaseiten so ein Erfolg war, dachte ich, dass da vielleicht noch sehr viel mehr zu holen ist. Ich schrieb Programme die mir halfen potentielle interne Seiten zu finden und diese danach zu bewerten ob es auch tatsaechliche interne Seiten sind. Trotz des (semi) automatisierten Prozesses verbrachte ich einige Tage viele Male damit durch die Daten zu gehen und (hunderte tausende) Wikipediaseiten anzuschauen. Dies natuerlich um sicher zu gehen, dass ich auch alles alles Interne finde bzw. dass ich nicht aus Versehen Seiten wegschmeisze, die wie interne Seiten aussehen, aber eigentlich keine sind. Letzteres ist wichtig, weil sich interne Seiten durch einen Doppelpunkt auszeichnen. Leider reicht das nicht aus, denn es gibt auch legitime Wikipediatitel die einen Doppelpunkt enthalten. Wissenschaftlich gesprochen wollte ich also Typ I und Typ II Fehler so weit wie møglich reduzieren.

Und au wacker! Ich fand so viele verschiedene „Kategorien“ von internen Seiten (oder solchen die dazu aehnlich sind). Beim letzten Mal verlinkte ich zu zwei der grøszten Kategorien, aber ich fand insgesamt 74 Schluesselwørter die interne Seiten auszeichnen. Wobei da auch ein paar externe Seiten dabei sind; bspw. zum Internet Archive oder zur IMDB und andere solche etablierten Quellen fuer Information im Netz. Hinzu kamen Links zu fremdsprachigen Wikipedias. Das waren zusaetzliche 336 (!) Schluesselwørter.

Das Resultat all der Arbeit war dann sehr enttaeuschend, denn ich konnte die Anzahl der erfassten Wikipediaseiten nur um drei (in Zahl(en): 3) und die darin erfassten Links nur um 380,231 auf 190,909,589 reduzieren. Wenn man nur das betrachtet, haette ich mir das auch sparen kønnen. Andererseits macht mich das auch ein bisschen stolz zu sehen, dass meine „Instinkte“ als Data Scientist so gut sind, dass ich schon fruehzeitig, ohne detaillierte Analyse, ein Gefuehl dafuer habe was wirklich relevant ist. Andererseits war es auch ein zu erwarten, dass die Reduzierung eher minimal ausfallen muss, denn ansonsten waere ich da viel eher drueber gestolpert (und es waere gar nicht bis zu diesem Schritt mitgeschleppt worden).

Eine weitere Sache auf die ich durch die „ist-das-Projekt-ueberhaupt-durchzufuehren“ Betrachtungen aufmerksam wurde ist, dass es ja Sonderzeichen gibt. Diese kønnen ganz normal geschrieben sein oder in HTML kodiert … *seufz*. Ein Beispiel waere das Ampersand welches manchmal so aussieht: < & > … und andere Male so: < &amp; >. Insgesamt erkannte ich 171 solcher Zeichen als relevant an. Gesehen habe _deutlich_ mehr. Am Ende hat mich das _sehr_ frustriert und um nicht noch verrueckter zu werder habe ich dann entschieden, dass alles was nicht unter diese 171 faellt wenig relevant sein muss und ich die in den 2%-10%-Fehler-oder-so packe wenn es das eine Mal normal und das andere Mal als HTML geschrieben ist.
An den obigen Zahlen veraenderte sich dadurch natuerlich ueberhaupt nichts. Aber die Qualitaet Rohdaten konnte ich damit steigern.

Desweiteren lernte ich dass Links direkt zu (den relevanten) Abschnitten eines Artikels gehen kønnen. Dies ist durch ein Octothorpe (lohnt sich zu lesen, ist kurz) auf diese Weise gekennzeichnet: Seite#Abschnitt … und hier ist ein Beispiel. Nun bin ich aber nur daran interessiert, wie die Seiten an sich untereinander verlinkt sind. Also ersetzte ich alle „Abschnittslinks“ mit den relevanten „Hauptseitenlinks“. Wenn dann auf einer Seite Letztere mehrfach auftreten (bspw. weil zu mehreren Abschnitten ein und derselben Wikipediaseite verlinkt wurde), dann habe ich das nur einmal in den Links fuer besagte Seite belassen.

Die Anzahl der insgesamt zu untersuchenden Wikipediaseiten veraenderte sich wiederum nicht und verblieb bei 6,212,282. Aber die Anzahl der insgesamt darin verlinkten Links konnte ein bisschen reduziert werden auf 189,887,300.

Wie gezeigt, hatten all die hier beschriebenen Aktionen nur relativ kleine Auswirkungen. Die Grøsze der Rohdaten (mit Struktur) konnte nur geringfuegig reduziert werden. So geringfuegig, dass sich dies auf der GB-Grøszenskale nicht bemerkbar machte und die Zahl bei 5.2 GB verblieb.

Diese Reise zum Ende des Perseus Arms wird etwas anders als ueblich. Der Grund ist, dass ich dieses Mal vorhabe, jedes System welches mindestens eine Welt mit hohem Metallgehalt beinhaltet komplett zu scannen. (Aller)Meistens „hupe“ ich nur um das Signal aller Himmelskørper in einem System aufzufangen. Verschiedene Typen haben verschiedene Signale und wenn ich eine Ammoniak-, Wasser-, oder erdaehnliche Welt sehe, dann scanne ich die auch. Erstere und Letztere kartographiere ich sogar. Aber einen kompletten Systemscan mache ich _sehr_ selten. Das dauert zu lange und ist’s nicht wirklich wert. Meine persønliche Zeit zum Ziel zu kommen ist mir da wertvoller und deswegen springe ich lieber schnell zum naechsten System auf meiner Reise.

Wieauchimmer, dieses Mal scanne ich (fast) alles und durch diesen veranderten modus operandi komme ich natuerlich viel langsamer voran. Aber das ist OK. Ich brauche das Geld, denn ich ueberlege, ob ich ich mir einen Flottentraeger zulegen soll.

Aber nun zu den Rekordhaltern. Heute sind es keine richtigen Rekordhalter, denn es ist in dem Sinne kein Rekord. Aber die orbitale Peridoe mit der Sleguae WG-Y c3-5 B und Sleguae WG-Y c3-5 C

… umeinander tanzen ist sehr sehr nahe am Wert der Gaskonstante. Der Unterschied betraegt nur gar winzigliche 0.00000004288195043500309. Und das fand ich interessant mal besucht zu haben.

Beim letzten Mal erwaehnte ich interne Wikipediaseiten und dass ich die nicht in die Analyse mit einbeziehen will. Aber was ist das ueberhaupt? Zum Glueck ist das allgemeine Konzept erstmal ganz einfach zu erklaeren. Das sind bspw. Seiten wie diese hier, die Artikel zu spezifischen Kategorien auflisten. Das sind Entwuerfe von (nocht nicht publizierten) Artikeln oder Vorlagen zu bestimmten nuetzlichen Konzepten oder immer wiederkehrenden Dingen auf Wikipedia; diese Seite ist ein Beispiel fuer Letzteres. Das kønnen auch „Metawiki“-Seiten wie diese sein, die oft interne Diskussionen enthalten. Andere interne Links gehen bspw. zu Nutzern, zu Dateien, zum Mediawiki und sehr vielen anderen … øhm … Dingen.

Und alle diese Dinge will ich nicht mit dabei haben. Kein einziges davon faellt unter die Kategorie „Weltwissen und wie dieses verknuepft ist“. Blosz weil ich meine LaTeX Vorlagen toll finde, heiszt das noch lange nicht, dass das Weltwissen ist. Nicht mal dann, wenn andere die nuetzliche finden wuerden. Das Gleiche gilt fuer Dokumente die neue Angestellten einer Firma lesen muessen, um sich mit den Interna vertraut zu machen. Und all so’n Kram sind diese internen Seiten.
Manche Sachen sind nicht ganz so eindeutig (bspw. interne Links zum wiktionary) aber man kann auch da diskutieren, warum das allerhøchstens mittelbar mit dem Weltwissen verknuepft ist. Deswegen habe ich micht entschieden auch solche Grenzfaelle wegzulassen … … … aber ach, im Eifer eile ich zu weit voraus … denn eine genaue und (ziemlich) vollstaendige Untersuchung was denn nun wirklich alles zu internen Seiten gehørt geschah erst zu einem spaeteren Zeitpunkt.

Im wesentlichen war ich immer noch dabei zu schauen, ob die Analyse ueberhaupt durchgefuehrt werden kann. Deswegen entschied ich mich nur jene Links zu internen Seiten auszuschlieszen, ueber deren Schluesselwørter (bsw. Category, Template, User, Help etc.) ich bisher gestolpert bin. Der Hintergrund ist, dass wenn ich bereits in den „Voruntersuchungen“ ueber diese stolperte, denn muessen die sehr oft vorkommen.

Gluecklicherweise haben alle Links zu internen Seiten ein Erkennungszeichen, dass ihnen gemein ist: einen Doppelpunkt im Titel und davor das bereits erwaehnte Schluesselwort. Die waren also einigermaszen leicht auszumachen.

Zu meiner groszen Ueberraschung gibt es in der Wikipedia sehr viel intern zu besprechen, denn ich konnte die Anzahl der zu untersuchenden Seiten von 11,435,116 auf nur 6,212,285 reduzieren. AHA! Jetzt kommen wir in die Regionen, die als offizielle Anzahl aller Wikipediaseiten angegeben ist. Die Zahl der Links in diesen Seiten konnte betraechtlich reduziert werden auf 191,289,820 (von vorher 267,204,162).
Der grosze Sprung nach unten fuer Letzteres ist natuerlich dadurch zu erklaeren, dass Links doppelt wegfallen. Zum einen „fehlen pløtzlich“ alle Links auf den internen Seiten selbst (da Letztere komplett nicht weiter in Betracht gezogen werden). Zum anderen „fehlen“ dann damit die Links zu internen Seiten in normalen Wikipediaartikeln. Andererseits ist der Sprung auch nicht soooo grosz. Besagt die Verminderung um ca. 75 Millionen Links doch nur, dass jede interne Wikipediaseite im Durchschnitt 14 Links enthielt. Und Letzteres kann ich mir durchaus vorstellen.

Zum Abschluss noch die Zahlen wie sich die Grøsze der Daten mit dieser „Løschaktion“ entwickelt haben.

In Textform betrug die Grøsze vormals 5.6 GB und das konnte auf 3.5 GB reduziert werden. Die Grøsze der strukturierten Daten wurde verringert von ehemaligen 8.2 GB auf 5.2 GB.
WOHOO!!! Durch die Entfernung internen Krams konnte endlich die Anzahl der zu untersuchenden Seiten soweit reduziert werden, dass eine Analyse in einem schaffbaren Zeitrahmen stattfinden kann. Auszerdem wurde die Menge der zu untersuchenden Daten so klein, dass ich das endlich alles in den Arbeitsspeicher bekomme.

Damit endeten meine Voruntersuchungen und ich wusste, dass das Projekt prinzipiell durchfuehrbar ist. Jetzt machte ich mich an die Details, um sicherzustellen, dass die Rohdaten tatsaechlich nur das enthalten, was sie im Sinne der Problemstellung (die Vernetzung des Weltwissens) enthalten sollen.
Aber genug fuer heute, mehr dazu beim naechsten Mal.

Nachdem ich keine Lust mehr hatte Zeug durch die Gegend zu fliegen, staubte ich nach langer Zeit meine Kleopatra mal wieder ab und dachte mir, dass ich zur Abwechslung mal an den kaempferischen Auseinandersetzungen teilnehmen werde … auf beiden Seiten versteht sich, denn ich habe ja keine Animositaeten gegen eine bestimmte der Supermaechte, sondern will nur das angebotene Geld einheimsen.

Meistens sind die Schlachten nur zwischen den lokalen Streitkraeften. Aber manchmal hørt man den Hyperraum knirren und knarzen und langsam schiebt sich ein solcher Behemoth daraus hervor:

Da gilt es dann natuerlich dieses Capital Ship kampfunfaehig zu machen, denn ganz kaputt kriegt man das nicht, damit es den Kampfplatz wieder verlaeszt … das Ganze, waehrend man weiter von den jeweiligen feindlichen Kraeften behelligt wird … … … Zum Glueck habe ich dicke Schilde.

Ich war so schøn am Vorbereiten meiner naechsten groszen Expedition und (nicht ganz so) pløtzlich kam es dann hier in der Bubble zu einer (nicht ganz unvorhergesehenen) Entwicklung: zwei der Supermaechte wurden stinkig aufeinander. Deswegen verblieb ich doch noch ein paar Tage in der Bubble. Mich draengelt ja niemand und die naechste Reise wird sowieso wieder laenger dauern.

Aufgrund besagter Entwicklung gibt es auch keinen Mangel an Auftraegen. Interessant fand ich diesen, …

… erinnerte der mich doch an einen gegenteiligen Auftrag, den ich vor einer Weile in Colonia ausfuehrte … Biowaste … so vielseitig verwendbar.