Das Konzept der Erdős Nummer ist ja bekannt … wenn nicht, dann empfehle ich diesen XKCD … tihihi.
Meine Erdős Nummer ist vermutlich 7. Es ist aber auch nicht allzuweit hergeholt dass es eine 5 ist. Und unter ganz guenstigen Umstaenden kønnte es sogar eine 4 sein, das bezweifle ich aber.
Das Erweiterte Konzept der Six degrees of separation, ist vermutlich bekannter. In kurz besagt dieses, dass im Durchschnitt jeder Mensch mit jedem anderen Menschen ueber nur 6 andere Leute verbunden ist.
Ich bspw. bin ueber nur 4 Verbindungen mit Fidel Castro verbunden. Ich habe mal jemanden getroffen deren Sohn (oder war’s der Bruder?) zusammen mit Fidels Bruder an einem Agrarprojekt gearbeitet hat.
Noch besser ist meine Verbindung zu TOOL. Dorthin huepfe ich ueber nur drei Verbindungen, denn eine Bekannte von mir hat mal direkt mit dieser Dame zusammengearbeitet. Toll wa!
Die Studien zu diesem Phaenomen deuten zwar in die Richtung dass die Annahme vermutlich schon stimmt, sind aber im Wesentlichen auch nicht ganz eindeutig. Dies liegt daran, weil das schwer zu testen ist (denn solche Ketten muss man ja nachvollziehen). Oder es steckt viel Voreingenommenheit mit drin, weil bspw. Prominente haeufiger auf den sog. „sozialen Kanaelen“ zu finden sind als Leute wie ich.
Six Degrees of Kevin Bacon ist das gleiche Konzept wie die Erdős Nummer … das ist so gleich, dass man direkt sagen kønnte, dass es das Selbe ist (nur mit Kevin Bacon) … und daher kommt auch der Name dieser Miniserie (weil ich’s lustig finde).
Dieses Spiel kann man beliebig fortsetzen, bspw. mit der Erdős-Bacon Nummer oder noch eins drauf mit der Erdős-Bacon-Sabbath Nummer.
In eine allgemeinere Richtung geht Six Degrees of wikipedia.
Allgemeiner deswegen, weil es nicht nur schaut, wie Personen miteinander verknuepft sind, sonder wie im wesentlichen die gesamte Welt (streng genommen gar das gesamte uns bekannte Universum) miteinander verknuepft ist.
Zugegeben, das ist sehr zentriert auf die sog. „westliche Welt“, weil das nunmal der „Ort“ ist, in dem die Wikipedia geschrieben wird. Aber das tat dem keinen Abbruch, dass mich diese Idee faszinierte. Wie kommt man von Trondheim zu Kevin Bacon? (Via Monty Python geht’s zu Tom Hanks und dann direkt zu Kevin.)
Fuer so ein paar konkrete Fragen war dieses Spielzeug ganz nett. Aber ich wollte mehr wissen. Ich wollte wissen, wie alles mit allem anderen zusammenhaengt.
Mein Interesse wurde noch gesteigert, als ich nach mehreren Versuchen immer drei Verbindungen (in seltenen Faellen zwei oder vier) erhielt.
Die meisten Leute sind dann sicherlich den kuerzesten und laengsten Verbindung interessiert (bzw. nach den Wikipediaseiten die gar keine Verbindung haben) und begnuegen sich mit ein paar Beispielen.
Beispiele sind fuer mich aber nur sowas wie Anekdoten und ich fragte mich, wie wohl die Verteilung der Verbindungen ALLER Wikipediaseiten aussieht. Da dies im wesentlichen die (komplette) Statistik der Verlinkungen ist, beinhaltet das natuerlich die obigen zwei (drei) Faelle … ’s ist aber grøszer angelegt … so grosz, dass ich mir dachte: Jawoll! Ich schau mal ob ich das komplette (interne) Wikipedialinknetzwerk analysiert bekomme … als von _jeder_ Seite zu _jeder_anderen Seite.
Um eine Vorstellung von der Wahnwitzigkeit dieser Idee zu bekommen, møge man mal sechs Millionen mal sechs Millionen ausrechnen. Es gibt naemlich ca. 6 Millionen Wikipediaseiten und alles ist mit allem verbunden. Nur ich will halt nicht nur diese Zahl wissen, sondern das auch noch aufgeteilt auf die „Stufe der Verlinkung“, oder das „Linklevel“ wie ich’s nenne.
Und ueber diese „Reise“ handelt diese Miniserie. Weil ich’s so toll (und oft genug auch frustrierend) fand. Weil ich total viel gelernt habe (nicht nur durch das Lesen vieler, vieler Wikipediaseiten sondern auch durch das Programmieren der dafuer nøtigen Werkzeuge). Und weil ich total viel Freude an all den tollen Sachen hatte ueber die ich in der Wikipedia gestolpert bin.
Ich versuche an den Schritten die ich gehen musste (und die ich in den Artikel im groben nachvollziehen werde) ein bisschen deutlich zu machen, wie denn mein „Arbeitsalltag“ als sog. „Datascientist“ so aussieht. Was es bedeutet, (viele) Daten zu analysieren … denn die Analyse an sich steht meist erst ganz am Ende und macht nur ca. 20 % der eigentlichen Arbeit aus … auch wenn das dann das Einzige ist, was man rumzeigt.
Dadurch werden die kommenden Artikel aber zum Teil relativ technisch und die bunten Graphen gibt’s erst ganz am Ende. Ehrlich gesagt, waehrend ich dies schreibe sind die bunten Graphen noch in weiter Ferne, denn die Analyse des kompletten Linknetzwerks der wikipedia dauert mehrere Wochen (siehe die 36 Millionen Millionen Verbindungen die ich oben erwaehnte) … und das obwohl ich das gerade auf 4 Rechnern gleichzeitig rechnen lasse.
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