In einem ganz anderen Zusammenhang bin ich auf dieses Beispiel gestoszen:
Wir alle wissen, dass der Wal kein Fisch sondern ein Saeugetier ist.
Gleichwohl, sind Wale dem Ministerium fuer Fischerei „unterestellt“ Dabei ist doch eigentlich das Landwirtschaftsministerium fuer Saeugetiere zustaendig!
Das war’s schon.
Ich weisz, dass es „technisch“ gesehen nicht richtig und all zu vereinfacht ist. Aber es verdeutlicht sehr anschaulich (und ein bisschen lustig), die Nuetzlichkeit postmoderner/-struktureller Methoden und Sichtweisen. Diese kønnen im Wesentlichen als „es kommt auf den Kontext an“ zusammengefasst werden, OHNE dabei allgemein und immer relativierend zu sein!
Es natuerlich total klar, dass Wale dem Fischereiministerium unterstellt sind, denn die (genauere) Kategorisierung als Nicht-Fisch ist in diesem Kontext irrelevant. Das bedeutet NICHT, dass die Kategorisierung im Allgemeinen falsch oder unnuetz ist, mitnichten! Faktisch kann diese sogar mehr erklaeren und ist besser fuer Vorhersagen, als „lebt im Wasser, ist ein Fisch“. Das tut bei der Fischerei aber nix zur Sache.Genau genommen waere es eine gigantische Verschwendung von Ressourcen, wenn das Landwirtschaftsministerium fuer den Walfang zustaendig waere. Denn dann muesste man Strukutren (Boote, Seeleute, Kurse, Rettungsinstruktionen, etc. pp.) die es beim Fischereiministerium schon gibt nochmal aufbauen.
Und dieses nebeneinander Existieren und richtig sein mehrer, sich scheinbar (!) widersprechender Realitaeten ist das Fundament aller post-Ueberlegungen.
Ein anderes, konkreteres, aber auch komplizierteres Beispiel waere „A feminist glaciology framework for global environmental change research„, welches ich bereits vor mehreren Jahren ansprach.
Ach ja, darunter faellt auch, dass ich denke, dass ihr, meine lieben Leserinnen und Leser, zwar wisst, dass Wale keine Fische sind. Ich bin mir aber sicher, dass eine grosze Anzahl von Menschen das nicht weisz. „Wir alle“ muss also in dem Satz oben unter einer „lokalen“ Perspektive betrachtet werden.
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