Dies ist vermutlich der letzte Beitrag in dieser Miniserie. Ich schreibe „vermutlich“, weil ich in der Vergangenheit ja øfter mal Nachtraege schrieb zu anderen Miniserien, welche ich als abgeschlossen betrachtete.
Aber genug der Vorrede, los gehts.
Im allerersten Beitrag sieht man die stuendliche Stromproduktion in Dtschl. fuer eine ganze Woche. Zwei Schwankungen fallen direkt ins Auge: Tag-Nacht und Woche-Wochenede. Beide Phaenomene sind plausibel dadurch zu erklaeren, dass man in der Nacht / am Wochenende nicht so viel Strom braucht, denn die Leute sind da nicht auf Arbeit.
Nun hat mich mal interessiert, inwieweit sich die Stromproduktion in der Woche von der am Wochenende unterscheidet.
Fuer jede Woche summierte ich deswegen den, waehrend den Wochentagen produzierten, Strom auf und dividierte die Zahl durch fuenf. Dito, fuer die Wochenenden, nur dass ich da natuerlich nur durch zwei dividierte.
Und siehe da, die oben erwaehnte Beobachtung ist nicht einmalig, sondern systematisch — am Wochenende (rote Punkte) wird weniger Strom produziert als in der Woche (schwarze Punkte):
Das hørt sich jetzt total trivial an, aber es ist unglaublich wichtig, solche „logischen“ Phaenomene, die einem sofort ins Auge fallen, auch im Gesamtzusammenhang ueber den kompletten Datensatz zu pruefen. Obiges ist nur ein „Bauchgefuehl“, auch wenn es sich plausibel anhørt. Das kann nicht aus Grundprinzipien abgeleitet werden so wie physikalische Gesetze. Ebenso basiert es auf Annahmen, die vøllig falsch sein kønnten. Mein Arbeitsleben findet im Buero statt. Ich habe bswp. keine Ahnung davon, inwieweit am Wochenende produzierende Fabriken mehr oder weniger Strom brauchen. Und dann kønnte das zwar meistens stimmen, aber nicht immer. Mit Letzterem meine ich keine „Ausreiszer“, sondern es kønnte ja sein, dass die obige Aussage mglw. niemals in den Sommerferien gilt. Bei den paar zufaelligen kompletten Wochendaten die ich mir anschaute haette ich das nicht gesehen. Ebenso haette ich das nicht in den bisherigen Analysen gesehen, weil die Datenpunkte immer die Wochenenddaten mit enthielten.
Die Aussagen von Authoritaeten nicht unhinterfragt hinnehmen ist eines der wesentlichen Merkmale der wissenschaftlichen Methode. Und das betrifft insb. auch die eigene Authoritaet!
Dies war aber nur die Stromproduktion. Ein Resultat der bisherigen Analysen war aber, dass Dtschl. unheimlich viel Strom exportiert und es als „Import“ bezeichnet und mit negativen Vorzeichen versieht. Denn wir wissen ja alle, dass nur der Export das Heil. Aber der ganze Wind- und Solarstrom ist bøse bøse bøse und darf ueberhaupt niemals nicht mit etwas Gutem identifiziert werden … .oO(oopsie … da hatte ich wohl den Aluminiumhut noch auf) … Aber ich schweife schon wieder ab und deswegen lieber hier sofort die Unterschiede zwischen durschnittlichem Import pro Wochentagtag und Wochenendetag pro Woche ueber den gesamten Beobachtungszeitraum:
Wait! What? … Das ist das Gleiche!? … ??? … !!!
Was bedeutet das? Nun ja, es bedeutet zum Einen, dass man Wind und Sonne am Wochenende tatsaechlich nicht abstellen kann. … Aber warte! Die Braunkohlekraftwerke kønnte man doch am Wochenende dann noch mehr runter fahren! … Ja, kønnte man, wir aber tun das aber nicht. Ist ja lukrativer den Strom zu verscherbeln.
Um diese Miniserie aber etwas positiver abzuschlieszen proklamiere ich hier einfach mal (ohne es weiter zu untersuchen), dass dadurch in anderen Laendern Kohlestrom nicht produziert wird. Ist ja auch was Gutes.
Und das war’s dann endlich … vielleicht mache ich das Ganze nochmal in 10 Jahren oder so.
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