Mein Weihnachtsgeschenk von mir fuer euch, meine lieben Leserinnen und Leser :)
Die Umwandlung ueberschuessiger, elektrischer Energie in potentielle Energie ist nach meinem Wissen immer noch eine der effizientesten Methoden auf groszer Skala Energie zu speichern. Im Wesentlichen bedeutet das, Wasser einen Berg rauf zu pumpen und bei Bedarf den Støpsel zu ziehen und mittels einer Turbine die potentielle Energie wieder in elektrische Energie umzuwandeln. Der Gesamtwirkungsgrad dieses Prozesses betraegt bis zu 85 Prozent. Hier ist eine Quelle fuer diese Aussage (Seite 6).
Neulich hatte ich Saisonspeicher mit Pumpspeichern verwechselt. Das aendert aber nichts an den Aussagen die ich dort bzgl. Saisonspeichern traf.
Und hier ist nun die Entwicklung der Stromproduktion aus Pumpspeicherkraftwerken:
Es faellt auf, dass das ansteigt und das ist gut.
Leider faellt auch auf, dass die insgesamt produzierte Leistung sich in der gleichen Grøszenordnung bewegt wie die Produktionsmethoden die ich in dem oben verlinkten Artikel als im Wesentlichen irrelvant darstelle.
Die Pumpspeicherkapazitaeten sind in Dtschl. ungefaehr eine Grøszenordnung zu klein um eventuelle Ueberschuesse aus Solar- und Windstrom permanent aufzufangen. Und daran wird sich auch fundamental nichts aendern, denn Dtschl. ist nunmal im Wesentlichen ein flaches Land.
Andererseits kønnte man sich ja denken lokal wieder viele Wassertuerme zu bauen. Mglw. direkt neben den Windturbinen und Solarzellen. Viele kleine Speicher sind letztlich so gut wie ein Groszes. Das muesste natuerlich dann aber durchgerechnet werden, ob sich das in der økologischen Gesamtbilanz rechnet, denn Zement und Stahl muessen auch produziert werden.
Ich mag das Thema der Speicherung nicht im Detail diskutieren. Nur ein paar Stichworte sollen folgen.
Norwegen hat die Geografie und auch das Wasser um als „Europas Batterie“ zu fungieren. Das Problem ist, dass man ja nun nicht das ganze Land voll mit Wasser pumpen kann. Abschaetzungen zeigen, dass die maximale Kapazitaet im Wesentlichen bereits erreicht ist. Dies ist natuerlich (nicht nur) (gesellschafts)politisch motiviert. Mein Bauchgefuehl (ACHTUNG! Mein Bauch ist ein „Experte“ fuer alles und regelmaeszig im TV zu sehen!) sagt mir – vulgo: ich denke — dass man bestimmt zehn mal so viel Kapazitaet haben kønnte, wenn man die Gesellschaft ordentlich drauf vorbereitet. Das ist aber ein langwieriger Prozess und vermutlich traut sich niemand das anzugehen, denn Wahlen sind ja alle vier Jahre :( .
Letztlich wuerde das aber auch nicht genuegen fuer ganz Europa. Und dann stehen dem natuerlich andere Aspekte entgegen: Klimaschutz vs. Umwelt- und Landschafts- und Artenschutz. Alles løsbar, aber das braucht Zeit und den Willen das zu tun.
Dann waeren da noch die bereits diskutierten Saisonspeicher.
Eine andere Speichermethoden haengt zusammen mit der Elektromobilitaet. Autos stehen die meiste Zeit des Tages und fahren im Schnitt 40 km. Bei einer Batteriekapazitaet von mehreren hundert Kilometern. Im Zusammenhang mit sog. „smart grids“ kønnte diese Kapazitaet flexibel genutzt werden. „Smart Grid“ ist leider zu einem Bullshit-Bingo Wort verkommen, aber die eigentliche Idee dahinter ist gar nicht mal so verkehrt. Mehr mag ich dazu nicht sagen.
Die Daten wie oft und wie lange ein Auto bewegt wird liegen sowieso vor. Und wenn „pløtzlich“ Strom nachts um drei gebraucht wird, dann ist das i.A. kein Problem. Dito fuer die Zeit von ca. 10 bis 14 Uhr. Da stehen die meisten Autos auf Parkplaetzen und tun nix.
Natuerlich soll eine Autobatterie auch nicht leer gesaugt werden bei Bedarf. Sondern sagen wir mal 10 Prozent der Energie wird nur abgenommen. Der durchschnittliche Fahrer merkt davon nix, denn fuer die 20 km nach Hause reichen die restlichen 90 Prozent dicke. Selbst wenn mal unvorhergesehen 100 km gefahren werden muessen.
10 Prozent hørt sich so wenig an, aber ich denke hierbei so weit, dass weiterhin Millionen von (Elektro)Autos herumfahren in der Zukunft. Und dann ist das schon ’ne ganze Menge Energie die da auf Parkplaetzen unbenutzt rumsteht.
Und selbstverstaendlich sind Krankenschwestern, Postboten, die Polizei, Handwerker etc. pp. davon ausgenommen. Das kann man dann einfach einstellen. Bzw. sieht man das ja automatisch bswp. aus den Fahrdaten bei Handwerkern wenn eine Auto nicht in die „steht die meiste Zeit rum“-Kategorie faellt.
Und dann ist da noch mein Favorit: Fluessigmetallbatterien; oft zusammen mit Fluessigsalzbatterien aufgefuehrt. Vermutlich weil da grosze Gemeinsamkeiten bestehen.
Beide Formen haben meiner Meinung nach ein gigantisches Potential um (ueberschuessige) elektrische Energie zu speichern.
Ach ja, ich denke hier natuerlich wieder grosz. Ganze Haeuschen mit solchen Batteriezellen. Und warum auch nicht? Trafohaeuschen stehen doch auch auf jedem Dorf.
Fluessigmetallbatterien sind noch ziemlich neu, aber von allem was ich so lese ist das jetzt kein „Mondprojekt“ das massiv hoch zu skalieren. In Form von NaS-Batterien sind Fluessigsalzbatterien schon verfuegbar. Und das Schøne ist, was ich oben zu den Fluessigmetallbatteriehaeuschen schrieb wird mit denen schon auf groszer Skala probiert. Cool wa!
Der Vorteil von all dem ist auch dass dann Macht verteilt wird! Lokale Stromproduktion und -speicherung. Und das ist vermutlich auch der Grund warum die ueblichen Verdaechtigen sich gegen diese Entwicklung mit Haenden und Fueszen wehren. Und ach ich høre es schon wieder: Aber … ABER … AAAABBBBEEEERRR WIR HABEN DOCH GAR KEINE INFRASTRUKTUR UM DEN STROM VON DER DACHSOLARZELLE ZURUECKZUFUEHREN!
Tja … dann muss das halt gebaut werden. Lokal von Haus zum Fluessigmetallbatteriehaeuschen. Von dort dann weiter ans globale Netz.
Und warum hacke ich da so drauf rum? Weil ich sehe, dass die Gesellschaft noch eine Weile braucht um sich von dem verrueckten und verlogenen Arbeitsdogma zu befreien (jetzt, wo die Roboter kommen). Und die ganze Infrastruktur hier muss geplant, gebaut und gewartet werden. Das wird dann also mal eine Branche in der der junge Mann der bei mir wohnt arbeiten kønnte. Das ist also ein sog. „kapitalistischer Marktmechanismus“ der hier wirkt: Eigennutz. Und das Tolle ist, dass das am Ende dann trotzdem besser fuer das Klima ist.
Sollte es dagegen fundamentale (!) Einwaende geben waere ich daran brennend interessiert. Details die nichts an der Gesamtaussage aendern sind hingegen Zeitverschwendung.
Ein fundamentaler Einwand waere bspw. dass sowas nur in einer Diktatur geht — siehe China. Dagegen kønnte ich dann sagen, dass man die Leute eben drauf vorbereiten muss — siehe oben das Beispiel mit Norwegen.
Ein anderer fundamentaler Einwand waere, wenn sich das insgesamt nicht rechnet — siehe das Wasserturmbeispiel weiter oben.
Nicht fundamental ist, dass das ja noch gebaut werden muss oder dass das vorher noch keiner gemacht hat. Denn dann waeren wir vor Millionen von Jahren auch nicht von den Baeumen gesprungen … Ach was! Dann waeren wir vermutlich niemals auf die Baeume geklettert.
Dazu siehe auch dieser lehrreiche Artikel.
Also, meine lieben Leserinnen und Leser, lasst eurer Fantasie freien Lauf und erzaehlt euren Kollegen und Eltern und Nachbarn usw. usf. von der viel tolleren Welt, die die Energiewende letztlich zur Folge haben wird :) .
Ansonsten wuensche ich ein paar ruhige freie, Tage ueber die Weihnachtszeit :)
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