In der Einleitung zu dieser Miniserie habt ihr, meine lieben Leserinnen und Leser, gesehen, dass in Dtschl. Strom auf 16 verschiedene Arten produziert wird … plus der Export, aber auf den gehe ich gesondert in einem eigenen Beitrag ein.
Heute møchte ich kurz die 7 Produktionsmethoden vorstellen, bei denen sich seit 2010 keine Veraenderungen gezeigt haben.
Zunaechst haette ich da die Stromproduktion durch Braun- oder Steinkohle. Und hier ist schon der erste Sache, die mich ein bisschen erstaunt hat. Braun- und Steinkohlekraftwerke scheinen exklusiv fuer jeweils eine der Gesteinsarten zu sein. Also irgendwie hatte ich dieses Wissen schon, aber das ist mir so nicht wirkich bewusst gewesen vorher.
Wieauchimmer, hier ist der Graph (wobei ein Teil der Daten ja bereits in Teil II zu sehen war):
Wie bereits frueher erwaehnt, liegt die Maxima der Stromproduktion durch Kohle im Winter und im Sommer wird weniger Strom durch Kohle produziert.
An den Maxima sieht man, dass die installierte Kapazitaet fuer beide Gesteinsarten ungefaehr gleich grosz ist. Dennoch sind die Schwankungen der Steinkohlewerte (Winter vs. Sommer) grøszer.
Die ueblichen Verdaechtigen (korrekt, ich versuche hier ueberhaupt nicht unparteiisch zu sein!) wuerden jetzt bestimmt was von „Grundlast, runterfahren, nicht møglich, bla blubbs“ sabbeln, aber das hatte ich ja bereits in der Einleitung als Luege dargestellt. Auszerdem, warum sollten Steinkohlekraftwerke so fundamental anders sein, als Braunkohlekraftwerke? Mhmmm … die Asche ist mglw. anders … und Braunkohle muss wohl getrocknet werden (was natuerlich den Wirkungsgrad maechtig verringert). Mhmmmmmmm … Letzteres kønnte durchaus erklaeren, warum die konstanter laufen und vielleicht tatsaechlich nicht so schnell abgeschaltet werden kønnen … ich schau mal in den Datan … … … AHA … das war einfach und ich musste nicht mal lange suchen.
2018, Woche 4, in der Nacht vom 27. zum 28. Januar faengt der Wind „pløtzlich“ an zu blasen. Steinkohlekraftwerke werden krass herrunter gefahren, aber das hatte ich vorher schon behandelt.
Der Wind ist so stark, dass auch die Braunkohlekraftwerke heruntergefahren werden. Produzierte Leistung (nur durch Braunkohle) 19 Uhr: 16,93 GWh und 23 Uhr: 7,05 GWh. Das entspricht einer Drosselung von 2,47 GWh pro Stunde und ist beinahe genauso schnell wie beim Steinkohlebeispiel in der Einleitung zu dieser Serie.
Und das ist auch keine Ausnahme. Man kann mehrere solcher schnellen Abschaltvorgaenge finden. Schaut mal im selben Jahr, bspw. in den Wochen 8, 25 oder 27 (mehr hatte ich keine Lust zu suchen).
Aber! … ABER! … AAAABBBBBEEEERR!!! DAS WIEDER ANFAHREN! UND SOWIESO! DER WIND MACHT ALLES KAPUTT!
Ich habe jetzt konkret nach einem schnellen Anschaltvorgang gesucht und in 2018, Woche 18 am Abend des 1. Mai einen gefunden. Dort steigt die durch Braunkohle produzierte Leistung von 6,35 GWh (17 Uhr) auf 10,88 GWh (19 Uhr). Das entspricht einem Anstieg von 2.265 GWh/h und ist somit ungefaehr genauso schnell wie bei der Steinkohle.
Also … obige Spekulationen, dass Braunkohlekraftwerke møglicherweise fundamental anders funktionieren ist somit wiederlegt.
Wieauchimmer, ich behaupte hier jetzt einfach mal, dass das konstante „Durchfahren“ der Braunkohlekraftwerke Wirtschaftsførderung der alleruebelsten Sorte ist. Uebel ist dies auf mehreren Ebenen. Lebensraeume gehen durch den Abbau kaputt. Braunkohle hat einen geringeren Brennwert und produziert somit mehr Kohlendioxid(equivalent) als Steinkohle. Zudem muss sie vor der Verbrennung noch getrocknet werden, was den Wirkungsgrad weiter verringert. Braunkohle ist auch dreckiger (wobei dieses Problem durch Filter weniger stark ins Gewicht faellt). Und das ist ’ne Industrie die (zumindest in Dtschl.) schon lange tot ist und kuenstlich (durch hohe Summen an Steuergeldern) am Leben erhalten wird … Capitalism, my ass!
OK, jetzt hab ich mich hier erstmal genug aufgeregt.
Zwei positive Sachen fallen einem auf, wenn man mal drueber nachdenkt.
1.: Møglicherweise sinken die Zahlen seit 2018. Ich bin da aber ganz verhalten dies zu verkuenden. Ich hatte bereits erwaehnt, dass dies durch einen warmen Sommer/Winter/Sommer verursacht sein und naechstes Jahr schon wieder ganz anders aussehen kønnte. Aber man kann ja hoffen :)
2.: Die Werte bleiben konstant! Das ist POSITIV! Denn mit dem Wegfallen von Atomstrom (die Daten dazu in einem zukuenftigen Beitrag) schimpfen die ueblichen Verdaechtigen ja immer „bla blubbs ABER NUN MUESSEN WIR MEHR KOHLE VERBRENNEN!“ … Und wenn man das so hørt, dann hørt sich das ja auch erstmal logisch an. Und dann schaut man auf die konkreten Zahlen und sieht, dass das eine weitere LUEGE ist, die einem wieder besseren Wissens von den ueblichen Verdaechtigen ins Gesicht gespuckt wird!
Und man stelle sich das mal vor, dass man solche Daten einfach so findet und sich nur hinsetzen muss um das mal genauer anzuschauen. Entgegen so einiger anderer Entwicklungen kønnte man meinen, dass man im 21. Jahrhundert lebt. Krass wa!
Und nun habt auch ihr, meine lieben Leserinnen und Leser, die nøtigen Daten um solchen Luegen entschlossen entgegenzustehen :)
So … das ist jetzt deutlich laenger geworden als erwartet. Deswegen behandle ich den Rest im naechsten Beitrag.