Heute verkuerze ich mal Marx.
Alle Zahlen und Beispiel sind frei erfunden und dienen nur der Veranschaulichug.
Ein Produkt ist nur soviel Wert, wie ihm in Form von (menschlicher Arbeit) an Mehrwert zugefuehrt wird.
Man nehme als Beispiel einen Goldring. Der Materialwert des Goldes ist vorher wie nachher der Selbe. Dies sind fixe Kosten. Dito bzgl. des Verschleisz von Werkzeugen und Maschinen, welche im Wesentlichen vom gleichen Charakter wie Materialkosten sind.
Der Ring ist aber mehr Wert, weil ein Mensch an dem Material arbeitete und es in eine Ringform brachte.
Der Mensch verschleiszt auch. Sie oder er braucht bspw. Nahrung. Zur Kompensation des Verschleisz ist es notwendig Wert zu produzieren mit dem Lebensmittel gekauft werden kønnen. Marx nennt dies logischerweise die notwendige Arbeit.
Zum Verschleisz zaehlt auch alles andere was nøtig ist, um die Arbeitskraft zu erhalten — Kleidung, Freizeitaktivitaeten, Wohnung, das Gesundheitssystem, Kindergarten und Schule (zukuenftige Arbeitskraft) etc. pp.
Unser Verschleisz ist im Wesentlichen alles wofuer wir bezahlt werden. Selbst dann, wenn uns unsere Arbeit Spasz macht.
Und im Grunde genommen wuerde es auch ausreichen, wenn wir gerade so viel Mehrwert produzieren wuerden um diesen Verschleisz zu kompensieren.
Die Ich-AG’s (oder wie auch immer dieses menschenunwuerdige Konzept jetzt ach heiszen mag) sind ein Beispiel dessen. Die Leute schaffen es gerade so sich ueber Wasser zu halten. Aber (erfolg)reich wird man damit ganz sicher NICHT! Und das ist so gewollt.
Nun ist es aber so, dass in der kapitalistischen Produktion MEHR Wertschøpfung aus uns herausgepresst wird, als das was nøtig ist um unsere Arbeitskraft zu erhalten.
Das ist dann die Mehrarbeit (im Kontrast zur notwendigen Arbeit).
Um im Beispiel zu bleiben: Ein Ring reicht zur Kompensation des Tagesverschleisz und dieser kann in 4 Stunden erschaffen werden. Wir arbeiten aber 8 Stunden. (In einer Ich-AG ist ALLES notwendige Arbeit! Da gibt es keine Mehrarbeit!)
Nun ist es so, dass der komplette (!), waehrend der Mehrarbeit geschaffene Mehrwert NICHT uns zu Gute kommt.
Und das ist auch nicht gerechtfertigt. Miete der Werkstatt? Initiale Investitionskosten? Das sind ALLES fixe Kosten und damit vom gleichen Charakter wie Materialkosten und schon im Preis des Ringes inbegriffen.
Aber bleiben wir mal im herrschenden Narrativ und unterstellen, dass es doch gerechtfertigt waere um zum Titel dieses Beitrags zurueck zu kommen.
Was ist denn der Wert der Arbeit? Man hørt das doch so oft!
Die logische Antwort ist unpopulaer: Arbeit an sich kann keinen Wert haben! Nur das erschaffene Produkt hat einen Wert.
Damit hørt die Frage des Titels auf zu existieren und ich bin zurueck bei den Produktionsverhaeltnissen. Wieso produziere ich denn dann den Wert von zwei Ringen produziere, wenn ich doch nur fuer den Wert von einem Ring bezahlt werde?
In diesem Narrativ ist dann offensichtlich meine Arbeit also NICHT das wert, was das Produkt meiner Arbeit wert ist.
Aber wo kommt denn dann der zusaetzliche Wert des Produkts her?
Aus der Luft? Das geht nicht, denn das waeren wieder Materialkosten, denn nur der Mensch kann einem Podukt Mehrwert zufuehren.
Aus der Fantasie? Wenn ich an Apfelprodukte denke, dann kønnte ich dem fast zustimmen.
Die Antwort ist klar: Meine Arbeit IST so viel wert wie zwei Ringe, wir werden nur nach Strich und Faden verarscht!
Und wir machen alle auch noch fein mit indem wir ganz stolz die Phrase „Wert meiner Arbeit“ nachplappern.
Aber aber aber … Marx hat das natuerlich viel besser, detaillierter, deutlicher und vor allem richtiger beschrieben, als ich in dieser kurzen Zusammenfassung.
Aber darum ging es mir eigentlich gar nicht.
Ist ja nun schlieszlich nicht gerade die Erkenntnis des Jahrhunderts, dass wir nach Strich und Faden verarscht werden.
Mir geht es eigentlich um ZWEI Sachen.
1.: Alle Konsequenzen kumuliert (teils erst Jahre nach dem Verrichten der Arbeit), erschaffen Lehrerinnen und Lehrer, Kindergaertner und Kindergaertnerinnen, Polizistinnen und Polizisten (im Allgemeinen), Steuerfahnder und Steuerfahnderinnen, weibliche und maennliche Krankenschwestern, Menschen die in der Muellbeseitigung arbeiten ec. pp. den meisten Mehrwert und werden am meisten verarscht :( .
Das sagte ich bereits des Øfteren.
Wichtiger ist mir das Folgende.
2.: Wenn die Roboter hoffentlich bald hier sind, dann faellt ALLES (!) nur noch unter Materialkosten. Krass wa! Es wird dann kein Mehrwert mehr produziert. Und damit faellt dann auch die „Notwendigkeit des staendigen Wachstums“ weg. Und die Notwendigkeit des „Ich muss immer mehr haben“, denn letztlich hat man ja nicht mehr Wert sondern nur mehr Kram.
Dies sind natuerlich (sehr) langristige Resultate. Zum Einen wird es eine Uebergangszeit geben. Zum Anderen erfordert das dann natuerlich auch eine andere Sozialisierung des Menschen. Insb. damit dies nicht zu noch mehr Verschwendung fuehrt. Letzteres ist ja, warum der Kapitalismus alles kaputt macht.
Das mit der Sozialisierung erfolgt diesmal, zwingend aus den Umstaenden heraus. Denn wenn nicht, dann geht alles komplett kaputt und bisher ist die Menschheit im Laufe ihrer Geschichte eigentlich dafuer bekannt, dass es immer besser wird (ueber laengere Zeitraeume als ein halbes Menschenleben).
… … … Ach du meine Fresse … … …
Ich merke gerade, dass ich hier die gleichen Konsequenzen ziehe wie Marx! Der hat das naemlich auch so ausgedrueckt. Er nannte das zwar nicht Roboter aber in die Richtung von „so effiziente Prozesse, dass man nicht mehr malochen muss“. Und so weit ich weisz hat er Lenin direkt davon abgeraten dies mit Gewalt herbeifuehren zu wollen. Letzterer hat nicht auf ihn gehørt, was bekanntlich in eine Katastrophe fuehrte.
Aber wegen der erwaehnten Uebergangszeit bin ich mir ziemlich sicher, dass ich die vollen Konsequenzen nicht mehr genieszen werde. Waere ja auch ein bisschen peinlich. Ich, mit meiner mittelalterlichen, vom Protestantismus gepraegten, Sozialisierung … die werde ich doch nie wieder los!
… … …
Alles fertig geschrieben aber ich druecke nicht auf „publizieren“ :(
Aufgrund von Selbstzensur ist es schwer fuer mich den Artikel auch tatsaechlich zu verøffentlichen :( .
Das hier ist alles nichts Neues. Meine eigenen Gedanken sind total „unfertig“ und verworren und ich habe nur munter drauf los geschrieben.
Ich will KEINE Revolution herbeifuehren. Ganz sicher nicht, denn Leute wie ich haben die Tendenz umgebracht zu werden waehrend Revolutionen. Ich will nur zeigen, dass man gewisse Gegebenheiten mal unter anderen Blickwinkeln betrachte kønnte.
Ich fasse mich selbst nicht als „Marxist“ auf; zum Einen weil ich nicht weisz was das sein soll und zum Anderen bin ich nicht mit Marx‘ kompletten Werk vertraut.
Die Welt ist nur krass kompliziert und Marx Analyse beschreibt die Grundlagen auf denen die (nicht nur) politische Økonomie beruht plausibler als alles andere was ich so in diese Richtung mitbekommen habe.
Und im Grunde solltet ihr, meine lieben Leserinnen und Leser, Marx selber lesen.
Ich bin mir auch bewusst, dass ich sehr viele voreilige Schluesse ziehe; aber das passierte halt so im erwaehnten „(Schreib)Modus Operandi“.
Dieser Text ist also als zu dekonstruierende, oder zu untermauernde, Diskussionsgrundlage zu verstehen.
Und nun kann ich das hier auch publizieren.