Neulich stolperte ich ueber einige sehr gute Argumente, warum Leute einfach nicht den Bus oder die Bahn benutzen (wollen) und sich das auch in der Zukunft nicht im Geringsten aendern wird.
Der Artikel ist fuer die USA geschrieben. Der Zustand der dort fast nicht vorhandenen bzw. desolaten øffentlichen Nahverkehrsinfrastrukturstruktur ist fuer die „Schlagkraft“ der Argumente mit zu betrachten.
Aber im Grunde laeszt sich das auch alles auf Europa uebertragen, auch wenn die Zahlen nicht ganz so furchtbar ausfallen.
Zugrunde liegt eine (relativ genaue) Ueberschlagsrechnung, wie viel ein Kilometer den ich im Auto zurueck lege kostet. Neben den direkten Kosten fuer den Einzelnen Autofahrer (bspw. Benzin, aber auch wie viel eine Stunde eines Individuums wert ist), werden dabei auch Sachen wie z.B. Straszenbau mit einbezogen.
Und dann geht es letztlich um die Konsequenzen.
Und die lassen sich derart zusammenfassen, dass es sich ganz oft einfach fuer sehr viele Menschen nicht lohnt, den Bus zu nehmen.
Und Fliegen sieht bei dieser Rechnung auch verdammt gut aus. Auch eine CO2-Steuer wuerde daran wenig aendern. Selbst dann, wenn die realistisch und nicht nur ein polititsches Feigenblatt waere.
Ich gebe dem Autor recht.
Die ganzen Umweltargumente bedeuten einen Scheiszdreck, wenn es um meine eigene Zeit geht.
Oder anders gesagt: ich benutze die Bahn nicht deswegen so gerne, weil das umweltfreundlicher ist, sondern weil ich da Lesen kann und das als SEHR wertvoll fuer mich betrachte. Was ja auch der Grund ist, warum ich bei laengeren Strecken mittlerweile fast immer 1. Klasse fahre — was ist mir eine gewisse Sache wert?. Es kommen weitere Gruende hinzu, die die „Bahnrechnung“ fuer mich so oft viel besser ausfallen laeszt als die Alternativen, trotz durchaus vorhandener Nachteile. Aber im Grunde ist es Zeit.
Aus einem aehnlichen Grund fahre ich Fahhrad. Auch im Winter, der die Unbequemlichkeit eines (mindestens) zweimaligen Reifenwechsel beinhaltet, in dem es oft genug uebelst anstrengend ist zu fahren, und auch dann, wenn mir die Traenen an den Wimpern festfrieren. Ich bin naemlich einfach schneller als der Bus, der direkt vor meiner Haustuer und auch direkt vor dem Eingang zur Arbeit haelt!
Wir (?) wissen (?), dass die Løsung all der durch Autos verursachten Probleme waere, wenn die Leute den øffentlichen Nahverkehr benutzen wuerden. Aber (fast) egal wie gut der wird, das Auto wird oft genug immer noch die bessere Alternative sein.
Das ist ein soziales/politisches Problem und kein technisches.
Soziale Probleme lassen sich løsen, aber das dauert laaaaaaaaaaaaange. Auszerdem werden derartige Bemuehungen oft genug durch den naechsten technischen Trend wieder zunichte gemacht. Man erinnere sich an all die Bestrebungen, die Leute in „digitalen Sachen“ besser zu unterrichten. Das war ganz schnell obsolet, als die Smartphones pløtzlich und unvorhergesehen populaer wurden.
Wieauchimmer … dieser (mir scheint) auf absehbare Zeit unumgaengliche Individualverkehr ist genau der Grund, warum Elektroautos einfach mal die Zukunft sind! Insb. und hauptsaechlich im Zusammenhang mit kuenstlicher Intelligenz (a.k.a. selbstfahrende Autos).
Denn in dem Artikel werden zwei wichtige Punkte, genannt, die durch selbstfahrende Elektroautos geløst werden:
Inexpensive Rental Cars […] [and] Inexpensive Taxis […].
Ich rufe das Roboterauto an und das bringt mich zum Einkaufen. Nach Hause fahre ich mit einem anderen Roboterauto.
Ich rufe das Roboterauto an und das faehrt mich 200 Kilometer zur einer Tankstelle. Dort wartet das naechste Roboterauto, welches mich die naechsten 200 km in Richtung Urlaubsziel faehrt. Usw. usf.
Ich rufe das Roboterauto an, weil ich auf dem Weg zur Arbeit bin. Die kunstliche Intelligenz weisz von drei weiteren Leute, die in die gleiche Richtung wollen und die auf dem Weg liegen. Cool wa! Da fahren pløtzlich vier Leute im selben Auto und nicht nur eine einzelne Person.
Und erzaehl mir keiner was davon, dass man das ja heutzutage schon absprechen kønnte. Die Blechlawine an denen ich Morgens und Abends vorbei fahre und es sitzt (fast) immer nur ein Mensch im Auto zeigt die praktische Undurchfuehrbarkeit dieses „Ich-bin-so-ein-toller-Umweltfreund“-Gesabbels.
Selbstfahrende Elektroautos løsen die zugrundeliegenden Probleme nicht! Denn es ist eine technische Schein(!)løsung.
Aber es ist eine reale Løsung unter den gegebenen Umstaenden bzgl. der (betraechtlichen!) Minderung der Konsequenzen die diese viele Autos mit sich fuehren. Und das gibt uns mehr Zeit an den deutlichen schwereren sozialen/politischen Problemen zu arbeiten.
Und deswegen: immer her mit den Robotern! :)
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