Heute mal wieder was Negatives.
Hier und hier (und øfter in persønlichen Gespraechen) liesz ich mich bereits daruber aus, dass niemand (!) sagen soll, dass man das Zustandekommen von pegida und afd und so ja nun ueberhaupt nicht ahnen konnte.
Aber mir fehlten da die „harten Fakten“. Und auch wenn das nichts an der Situation aendert und Fakten ohnehin nur insoweit beachtet werden, wie sie den eigenen Standpunkt bestaetigen, møchte ich gern ueber einige Zahlen berichten, ueber die ich stolperte.
Der Stolperstein (gewolltes Wortspiel!) war der Artikel von N. Voigtländer und H.-J. Voth mit dem Titel „Nazi indoctrination and anti-Semitic beliefs in Germany“ in PNAS vol. 112, no. 26, Seiten 7931—7936.
Der Artikel geht eigentlich darum, wie krass „gut“ die Erziehungsmethoden der Nazis waren, denn sie haben bis heute messbare Auswirkungen auf das Denken der Menschen.
Aber darauf møchte ich nicht eingehen.
Eigentlich geht es um Zahlen aus den „Allgemeinen Bevölkerungsumfragen der Sozialwissenschaften“ von 1996 und 2006. (Ich habe die Daten nicht kontrolliert und vertraue auf die wissenschaftliche Methode, aber wer das gerne tun møchte, der findet die Daten hier und hier.)
Im Zusammenhang mit pegida etc. und „Das konnte ja niemand ahnen“ møchte ich dieses Zitat aus dem verlinkten Artikel anbringen:
[…] 17% of German respondents felt that Jews should blame themselves for their own persecution, 25.7% were uncomfortable with the idea of a Jew marrying into their family, and 21.5% felt that Jews should not have equal rights.
Das war vor nur 10 bzw. 20 Jahren! Also LANGE nach dem Ende der kuerzesten Tausend Jahre der Weltgeschichte. Ich denke nicht, dass diese Zahlen sich deutlich zum Besseren gewandelt haben seitdem.
Und natuerlich sind solche Leute nicht in unserem unmittelbaren sozialen Habitat. Aber daraus kann man nicht schlussfolgern, dass es doch eigentlich gar nicht sooooo schlimm ist. Ist es naemlich doch, siehe Zitat!
Aber ach … in diese doch eher allgemeine Richtung habe ich mich oft genug aufgeregt. Da habe ich jetzt gerade keine Lust und ’ne Antwort auf alle die daraus resultierenden Fragen und Dilemmata habe ich ebenso nicht. Deswegen sei Schluss fuer heute.