Neulich stolperte ich ueber einen Artikel von D. I. Miller und J. Wai mit dem Titel „The bachelor’s to Ph.D. STEM pipeline no longer leaks more women than men: a 30-year analysis“ in Frontiers in Psychology vol. 17.
Dort las ich dann:
[…] women’s representation in STEM fields has dramatically increased. For instance, women earned 19% of the U.S.’s bachelor’s degrees in chemistry in 1966, but earned 48% of them in 2013.
… und freute mich sehr :) .
Das mir bekannte Narrativ auf diesem Gebiet geht dann so weiter, dass zwar mehr Frauen erstmal den ersten berufsqualifizierenden Abschluss (deswegen Bachelor) bekommen, aber dann aufgrund diverser systematischer Benachteiligungen keinen høheren akademischen Grad erwerben.
Das wird dann als „Gendergap“ bezeichnet und ist erstmal nichts Neues.
In dem Artikel wird dann gezeigt, dass diese Luecke (zumindest in den USA) seit einigen Jahren geschlossen ist.
Das fand ich natuerlich auch toll und wollte deren Resultate hier vorstellen.
Leider hab ich nicht so richtig verstanden, wie die zu ihren Resultaten kamen und dann fuehle ich mich nicht wohl das zu zitieren.
Also schaute ich mir einen Teil von den im Artikel untersuchten Daten (dort ist es das „IPEDS Completions Survey“) mal selber an und versuchte die Grafik zu reproduzieren die ich hier zeigen wollte.
Es dauerte ’ne Weile, bis ich aus den vielen Zahlen die relevante Information herausgepopelt hatte.
Aber das mache ich ja gern. Unter anderem, weil ich die Grafiken dann selber erstellen kann und um die ganzen Copyright-Kopfschmerzen herum komme :) . Und auch weil mich so’n Kram beruhigt und mir Freude macht :) .
Also, hier ist die Grafik mit den bereits oben erwaehnten guten Nachrichten:
Cool wa!
Zunaechst sieht man, dass der Frauenanteil unter den Studierenden (mehr oder weniger repraesentiert durch die Anzahl der Bachelorgrade) seit 35 Jahren (mehr oder weniger) stabil bei 25 % liegt (+/- 3 %).
Die Zahlen sind also ueber alle technischen Faecher laengst nicht so toll, wie das obige Zitat vermuten laeszt. Es gibt durchaus noch ein Luecke und es scheint, dass diese sich møglicherweise nicht schlieszen laeszt. Zumindest nicht mit den Mitteln und Methoden, die fuer den bisherigen Erfolg (bezogen auf die zeit von vor 50 Jahren) verantwortlich sind. Das erinnert natuerlich an die Argumentation in dem Dokument, welches bei google neulich zu so viel Aufregung fuehrte.
Aber wenn man sich den Anteil der Frauen an den Doktorgraden anschaut, dann sieht man, dass die obige These durchaus noch lange nach 1982 gueltig war. Denn erst 15 Jahre spater erreichte der Anteil der weiblichen Doktoren diese 25 %. Bei der Interpretation der Kurven ist zu beachten, dass ca. 5 Jahre zwischen Bachelor und Doktor vergehen.
Dennoch ist es natuerlich ein Erfolg, dass diese Ungerechtigkeit seit 15 Jahren ueberwunden ist.
Nun kønnte man noch rummaekeln und durch Verkleinern der erlaubten Abweichung von den 25 % argumentieren, dass man erst seit weniger als 15 Jahren den gleichen Frauenanteil bei den Doktoren hat, aber an den guten Nachrichten aendert das nichts :) .
Toll wa :) . So einfach kann man gute Laune verbreiten :) .
Aber natuerlich gibt es noch jede Menge anderer Baustellen und deswegen soll auch dieses Mal die Erinnerung daran nicht fehlen:
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