Geburtstagsbeitrag! … Also wieder etwas worueber ich mal schreiben wollte, und bei dem es mir irgendwie egal ist, wenn’s euch, meine lieben Leserinnen und Leser, nicht interessiert.
Wie ich im 1. Beitrag dieser Kategorie schrieb, drucke ich einige 1000 Seiten pro Jahr um die „unterwegs“ zu lesen. Dafuer benutze ich natuerlich nicht neues Papier, sondern Blaetter welche nur auf einer Seite bedruckt wurden und dann im Papiermuelleimer landeten.
Wenn eine volle Seite bereits bedruckt ist, dann ist das easy, peasy. Blatt in den Drucker und mein Zeug kommt auf die leere Seite.
Wenn aber nur eine halbe Seite bedruckt ist, so wie hier …
… dann hatte/habe ich immer ein schlechtes Gewissen, dass dann immer noch ein halbes Blatt Papier nicht benutzt wird.
Und wenn man dann innerhalb von zwei Tagen ca. 2000 1 1/2 leere Seiten aus dem Papiermuelleimer fischt, …
… dann „blutet mir das Herz“, dass dass ja ca. 500 leere Seiten, oder 250 Blatt Papier waeren, die prinzipiell bedruckt werden kønnten.
Die Løsung des Dilemmas ist die Option „2 Seiten pro Seite“ und dann nur eine Seite zu drucken. Muss man nur das Blatt richtig reinlegen damit auf die 1/2 leere Seite und nicht auf die bereits bedruckte 1/2 Seite gedruckt wird. Das erfordert dann mglw. ein bisschen „Versuch und Fehler“, insb. im Zusammenhang mit doppelsteitigem Drucken.
Hierbei treten aber zwei Probleme auf, wenn man Dokumente mit mehr als 4 Seiten hat.
Zuneachst einmal kann man dem Drucker nicht sagen, dass er eine halbe Seite nicht bedrucken soll.
Ein Beispiel unter der Annahme, dass automatisches beidseitiges Drucken møglich ist. Bei einem 6-seitigen Dokument muessten bei „2 Seiten pro Seite“ genau 2 Blaetter bedruckt werden. Seite 1+2 kommen auf die komplett leere Seite des ersten 1/2-seitig beschriebenen Blattes, Seite 3 auf die leere halbe Seite des selben Blattes. Danach dann das Gleiche mit Seiten 4+5 und 6 auf dem anderen Blatt.
Dummerweise, wird bei kontinuierlichem Drucken die bereits beschriebene 1/2 Seite des ersten Blattes nochmals bedruckt mit Seite 4 und die leere halbe Seite des zweiten Blattes bleibt leer.
Desweiteren ist die Schrift bei „2 Seiten pro Seite“ ziemlich klein und auf die Dauer anstrengender zu lesen.
Deswegen haette ich gern auf der komplett leeren Seite einfach nur eine ganz normale Seite und fuer die halbe leere Seite dann die „2 Seiten pro Seite“-Option aktiviert.
Bei dem Beispiel wuerden also 3 Blaetter bedruckt werden.
Wie man sieht, ist bereits die Problembeschreibung langweilig und umstaendlich.
Ganz frueher war meine Løsung dieses Problems, dass ich „automatisch beidseitiges Drucken“ abschaltete und erstmal nur die ungeraden Seiten in einem Schub ausdruckte. In dem Beispiel wuerden also die Seiten 1, 3 und 5 in einem Rutsch ausgedruckt werden.
Danach packte ich die selben Blaetter (umgedreht) wieder in den Drucker und druckte dann manuell jede gerade Seite mit der „2 Seiten pro Seite“-Option. Ich schickte also zunaechst Seite 2 an den Drucker, dann Seite 4 und dann Seite 6.
Dies musste ich so umstaendlich machen, weil wenn ich nur die geraden Seiten in einem Schub gedruckt haette, dann waere Seite 4 auf der bereits vorher bedruckten 1/2 Seiten von Blatt 1 gelandet und Seite 6 entsprechend auf der leeren halben Seite von Blatt 2. Das waere also vøllig falsch und der Trick mit „ein Druckauftrag pro gerader Seiter“ sorgt dafuer, dass nach jeder gedruckten geraden Seite das Blatt ausgespuckt wird.
Nachdem ich dies fuer ein paar Dokumente mit grøszerer Seitenzahl getan hatte, verzichtete ich dann irgendwann darauf, dass die komplett leere Seite mit einer ganzen Seite bedruckt werden soll und waehlte anstatt dessen immer einzelne Druckauftraege mit je drei zu druckenden Seiten und aktivierten „2 Seiten pro Seite“- und „automatisches beidseitiges Drucken“-Optionen.
Das bedeutete natuerlich immer noch, dass ich (im Beispiel bleibend) zunaechst Seite 1-3 und dann Seite 4-6 zum Drucker schicken musste. Und es war wieder anstrengender zu lesen auf Dauer.
Insgesamt habe ich so einige Dokumente mit mehr als 250 Seiten entweder auf die erste oder die zweite Art und Weise gedruckt.
Und ja, ich sasz dann wirklich ziemlich lange da um diese vielen einzelnen Druckauftraege abzuschicken. Oder wie man so sagt: eine Aufgabe fuer jemanden, der Vater und Mutter (mit einem Hieb) erschlagen hat.
Dann aber lernte ich Programmieren und dachte mir: .oO(Das muss doch auch eleganter gehen, als manuell so viele Druckauftraege abzuschicken.)
Es stellte sich heraus, dass das gar nicht so einfach ist, bei aktivierter „automatisches beidseitiges Drucken“-Option, eine Seite ganz normal zu drucken, dann die zweite Seite mit aktivierter „2 Seiten pro Seite“-Option auf die naechste Seite zu drucken, das Blatt dann auszugeben und mit dem Drucken von Seite 3-6 auf Blatt 2 bzw. 3 fortzufahren.
Aber ich hatte absolut keine Lust mehr, jedes Mal eine Gazillion an Druckauftraegen abzuschicken.
Die erste Løsung bestand dann einfach darin, dass ich genau den gleichen Prozess wie vorher ablaufen liesz, nur nicht mehr manuell sondern automatisch von dem ersten simplen Programm. Damit wurden aber immer noch jede Menge Auftraege an den Drucker geschickt. Ich sah das also nicht als elegante Løsung an.
Aber ein paar Dokumente druckte ich auf diese Art und Weise.
Diese unelegante „irgendwie wird’s zwar gemacht, aber es sieht scheisze aus“ Løsung „piepte mich an“ und letztlich løste ich das Problem dann indem ich nicht irgendwie den Druckalgorithmus an sich manipulierte, sondern von einem vøllig anderen Standpunkt aus. Dafuer musste ich aber (zunaechst) weiterhin darauf verzichten, die komplett leere Seite mit einem normalen Druck zu fuellen.
Die erste elegante(re) Løsung bestand dann darin, dass ich „einfach“ (so einfach war das erstmal gar nicht) nach jeder dritten Seite eine leere Seite in das Dokument einfuegte und dann dieses modifizierte Dokument in einem Rutsch und im „2 Seiten pro Seite“-Stil abschickte. Da jede vierte Seite leer war, wurde somit auch nichts auf die bereits vorher bedruckten 1/2-Seiten gedruckt.
JAAAAAAA!!!! Nur EIN Druckauftrag! Anstatt 84 bei einem 250-Seiten Dokument. DAS war auf jeden Fall ein riesiger Fortschritt!
Hach, was freute ich mich da, dass mir meine neue „Werkzeugkiste“ auch mal bei einem Problem hier in der echten Welt half.
Das war fein! :)
Nachdem ich dann im Laufe ca. eines Jahres einige tausend Seiten in diesem „kleine Schrift Stil“ gelesen hatte, mochte ich aber nicht mehr und wollte dann doch die urspruengliche Løsung realisieren.
Zum Glueck wurde ich in dieser Zeit auch sicherer im Programmieren. Ich traute mir nicht nur mehr zu, sondern vor allem traute ich mir auch eher zu anderer Leute Løsungen zu aehnlichen Problemen zu verstehen und dann auf mein Problem anzuwenden.
Also setzte ich mich nochmal hin und begann mir wieder die Haare zu raufen (durchaus im Wortsinne zu verstehen).
Nun løse ich das ganze Problem, indem ich zunaechst das Dokument „sprenge“, also die Seiten voneinander løse. Anstatt ein Dokument mit 6 Seiten habe ich also erstmal 6 einzelne Seiten. Dann drucke ich alle geraden Seiten mit der „2 Seiten pro Seite“-Option als ein neues Dokument. Letztlich muss ich dann alle diese Seiten wieder zusammen fuehren und die ueberfluessigen Dateien wieder løschen.
Die Probleme dabei waren zahlreich.
Bspw. erhaelt jede „gesprengte“ Seite irgendwelche Metadaten des gesamten Dokuments. Auf viele Seiten kommt da ganz schøn was zusammen, und damit wird die Summe der Dateigrøszen der einzelnen Seiten deutlich grøszer als die urspruengliche Datei. Dies bereitet dann Probleme beim wieder Zusammenfuehren all dieser einzelnen Seiten in ein Dokument.
Oder „edge-cases“ wie erste/letzte Seiten, die nicht doppelt auftreten sollen usw.
Und all das musste ich erstmal rausfinden, denn das ist ja an und fuer sich kein Fehler mit einer konkreten und mir etwas sagenden Meldung dazu, sondern fuehrt nur zu einer krassen Verlangsamung des Zusammenfuehrungsprozesses bei Dokumenten mit vielen Seiten (ich spreche hier so von 100, 250, 1000 etc. Seiten).
Jedenfalls am Ende habe ich es hinbekommen. *freu*
Ich „bearbeite“ nun das zu druckende Dokument mittels meines kleinen Programs. Danach drucke ich das modifizierte Dokument ganz normal. Und zum Schluss freue ich mich, dass bereits weggeworfene 2000+ Seiten doch noch optimal genutzt werden. :) *doppelfreu*
Der Prozess des „Sprengens“ und „jede-gerade-Seite-im-kleinen-Format-druckens“ fuehrt dazu, dass sich in dem Ordner mit dem zu druckenden Dokument, temporaer ganz viele Dateien anhaeufen. Ich finde das lustig dem zuzuschauen und das wirkt irgendwie beruhigend auf mich. Auszerdem bin ich dann jedes Mal stolz wie Bolle, eine Kreation geschaffen zu haben die „tut“ und ihrerseits „erschafft“.
Und das war’s dann fuer den diesjaehrigen Geburtstagsbeitrag. Vermutlich nichts, was euch, meine lieben Leser und Leserinnen brennend interessiert, aber etwas ueber das ich schon lange mal schreiben wollte.