Archive for Juni, 2017

Nun ist es schon mehr als ein Jahr her, dass ich euch in dieser Kategorie ein Bild praesentierte. Aber nun hat das Warten ein Ende :)

fucking-right

Weil es beim letzten Mal so schøn war, in den Erinnerungen zu schwelgen, praesentiere ich euch nun, meine lieben Leserinnen und Leser, endlich die Toilette, mit der alles anfing:

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Wie zu erwarten, dachte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht im Geringsten daran, einen Standard meiner Toilettenkunst einzuhalten.

Eigentlich fotografierte ich diese Toiletten vor allem aus zwei Gruenden.

Der Zweite war, dass ich die ungefaehr ein Jahr lang jeden Tag „geputzt“ habe. Und mit „putzen“ meine ich, dass ich ’n Eimer Wasser in den Raum gekippt und das etwas verteilt habe, sodass es so aussah wie „frisch geputzt“, wenn die Aufsichtspersonen durchgegangen sind. Ich hab mich sogar freiwillig zum Kloputzen gemeldet. Kein anderer wollte das machen. Mich duenkt, die dachten, dass da wirklich kontrolliert wird. Aber auf die Idee, dass Staubmaeuse im Flur viel leichter zu erkennen sind, als ein nicht geputzter Kloraum, weil der doch so schon oberflaechlich „gemacht“ aussieht, wenn da ueberall noch der Boden feucht ist, da sind die nie drauf gekommen … Tihihihi.

Der erste und viel bessere Grund ist aber hier zu sehen:

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Ich denke doch, dass jeder sie kennt. Die von mir gern erzaehlte Geschichte, warum ich wasserdichte Mobiltelefone bevorzuge. Hier nun endlich seht ihr das dazugehørige Sitzklo.

Schon interessant, wenn man mal drueber nachdenkt, dass es diese meine Kunst gar nicht gaebe, waere mir mein 3210 damals nicht beim Papierburg-auf-dem-Toilettensitz-bauen ins Wasser geplumpst.

Heute nun, meine lieben Leserinnen und Leser, praesentiere ich euch eine besondere Toilette. Naemlich jene, die dazu fuehrte, dass aus einem „komischen Hobby“ letztlich Kunst wurde. Ganz konkret sind es diese Urinale:

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Ich war im ersten Paarurlaub den ich jemals hatte. Der wo auch diese Geschichte dazu gehørt. Und wir schlenderten so an eben dieser Strandpromenade entlang. Da entdeckte ich das Toilettenhaeuschen und ich fand das Nebeneinander von Alt und Neu so schøn. Von Ost und West. Von Progressiv und Banal. Wobei mir aber diese Assoziation eben erst in den Sinn kamen. Und natuerlich ist die Reihenfolge der Woerter umgekehrt zur Reihenfolge der Urinale (von links gesehen).
Eigentlich machte ich das Bild, weil ich mir (mich duenkt zu Recht) dachte, dass es eine der letzten Gelegenheiten ist, ein Ost-Urinal in der freien Wildbahn zu fotografieren.

Ein paar Jahre spaeter … mhm … mglw. gar nicht so viele Jahre spaeter … um diesen Zeitraum herum passierte so krass viel … jedenfalls spaeter zeigte ich diese Bilder Arbeitskollegen. Natuerlich fanden die das voll lustig, dass ich Toiletten fotografiere. Aber einer von Ihnen (ein sehr netter Kerl) fing dann an im Spasz ueber dieses Bild zu philosphieren und er sprach auch darueber inwiefern dies Ausdruck von Kunst ist.

Das nahm ich erstmal alles nicht so ernst. Erstmal! … Denn seine Argumente waren durchaus valide. Und diese wirkten unbewusst irgendwie auf mich.

Mehrere Jahren spaeter wurde aus dem Spasz dann Ernst. Und diesem Ernst folgt ihr nun schon seit ueber vier Jahren. Auch irgendwie krass, wenn man mal so drueber nachdenkt.

Ach ja … das dazugehørige Sitzklo:

binz_strandpromenade1

diablo-ii-multiplayer

Diablo II zu installieren geht viel einfacher unter Linux. Man brauch da (fast) nur immer „OK“- und „Weiter“-Knøpfe druecken.

Ich hatte aber zwei Probleme. Das Erste war, dass ich nur eine Kopie des Spiels hatte. Das war leicht zu løsen mittels eines ISO-Abbildes der Spiel-CDs. Aber daraus resultierte dann das zweite Problem: Wine (das Programm um windows-Kram unter Linux zu machen) erkennt virtuelle Laufwerke nicht einfach mal so. Eine kurze Suche førderte die Løsung zu Tage und wie man sieht ging danach alles reibungslos vonstatten.

Ach ja, im Vergleich hierzu fehlt das schøne gruene Netzwerkkabel. Nach ein paar Kabel-quer-durch-die-Wohnung Monaten hat es mich zu sehr genervt und ich kam dahinter, dass Knøpfe nicht nur physisch ausgeschaltet sein kønnen, sondern auch softwareseitig. So wird ditt leider nuescht mit Linux ueberall :( .

Jedenfalls kann nun die gemeinsame Reise von Sohn und Vater in Richtung Osten beginnen :) .

Neulich sah ich mit dem jungen Mann der bei mir wohnt die beiden KickAss Filme.

Am Tage darauf schauten wir Mad Max: Fury Road. (Er muss noch ein paar Jahren warten, bevor ich mit ihm auch Teil 1 und Teil 2 schaue, denn diese sind mglw. doch noch etwas zu verstørend fuer so einen jungen Menschen.)

Am Tage danach ging es zu Arrival ins Kino.

Und was haben diese Filme gemeinsam? Ganz einfach! Coole maennliche Helden, mit denen ein (nicht nur junger) Mann sich identifizieren kann, an der Seite cooler, starker, intelligenter, kompetenter, Frauen. Denn seien wir doch mal ehrlich. Mad Max sollte vielmehr „Furiosa! – featuring Max“ heiszen :) .

Ebenso gemeinsam haben diese Filme, dass die maennlichen Charaktere ohne Zetern Kompetenz, Authoritaet und das Ausfuehren von Handlungen an besagte Frauen abgeben, ohne dabei „unmaennlich“ (was immer das auch sein mag) auszusehen.

Max Rockatansky, der das Scharfschuetzengewehr lieber an Furiosa abgibt, weil die die Gruppe damit besser verteidigen kann.

Kick-Ass der der festen Meinung ist, dass er nur ’ne „halbe Portion“ und die Einzige die’s voll drauf hat Hit-Girl, …

[…] [the] individually […] most powerful and skilled character in the Kick-Ass universe …

… ist.

Ian Donnelly, welcher ueberhaupt niemals versucht Louise Banks irgendwelche imaginierten Geschlechterkompetenzen aufzuzwaengen oder abzunehmen.

Ich bin der festen Meinung, dass junge Menschen gar nicht frueh genug mit all diesen (irgendwie doch eher diffusen) Ideen, dass (und wie) coole Frauen mit coolen Maennern gleichwertig zusammenleben und -arbeiten kønnen, in Kontakt kommen sollten. Damit sie dann als Erwachsene reflektiert solche Dinge wahrnehmen:

guinevere

Die direkte Methode, wie immer wieder in dieser Kategorie unternommen, ist da sicherlich weniger geeignet und funktioniert sowieso nur, wenn das Publikum mitdenkt. Aber junge Menschen das Mitdenken beizubringen ist eine ganz andere, viel komplexere Sache. Sie vielen verschiedenen Ideen auszusetzen ist im Uebrigen integraler Bestandteil dieser komplexen Sache.

Jedenfalls finde ich es ganz toll, dass es solche Filme nicht nur gibt, sondern, dass die mittlerweile auch zahlreich sind, dass man damit drei Abende hintereinander fuellen kann :) .

Und falls das nicht klar genug rueber kam. Es geht mir nicht darum, dass es Filme mit „starken Frauen“ (was soll das eigentlich bedeuten) gibt. Die gibt es schon lange und ich wuerde auch gewissen Porn dazu zaehlen.
Ich meine damit Filme, in denen fiktive Maenner so dargestellt werden, dass echte junge Maenner sich auf eine natuerliche (noch so ein Wort ohne klare Bedeutung) Art und Weise mit denen identifizieren kønnen, aber ohne, dass diese Characktere dabei in die alten sog. „Geschlechterrollen“ verfallen (so wie bspw. Indiana Jones in den ersten drei dazu gehørenden Filmen) und diese somit weiter verfestigen wuerden.

Irgendwie zum letzten Beitrag passend: auf die Fliesen schaute mglw. auch schon Sigmund …

freuds-toilette

… aber der Rest wirkt wie installiert in neuerer Zeit. Sehr sehr schade eigentlich.

So ist ein Briefwechsel zwischen Albert Einstein und Sigmund Freud betitelt.

Ich las diesen vor vielen Jahren und vergasz es dann. Nun stolperte ich beim Aufraeumen ueber diese Zettel und stellte fest, dass darauf Notizen waren, welche aussehen, wie fuer einen Weblogartikel gedacht.

Dies hier wird also wieder eine Art historische Rueckschau. Und wie immer gilt, dass ich so einige der Dinge mittlerweile differenzierter sehe. Da es sich dieses Mal allerdings nicht um einen groesztenteils bereits ausformulierten Beitrag handelt, wird es im Weiteren vermutlich zu einem Mix alter und neuer Gedanken kommen.

Auch finde ich nach all den Jahren den Faden nicht wieder, weswegen die Uebergaenge zwischen den Gedanken mglw. etwas abrupt erscheinen.

Los geht’s.

Einstein schreibt ueber sich, dass er …

[…] ein von Affekten nationaler Natur freier Mensch […]

… ist. Ich finde insbesondere den Gebrauch des Wortes „Affekt“ sehr passend.  Im Allgemeinen dazu bspw. auch hier.

Er meint dann weiter:

[d]er Weg zur internationalen Sicherheit führt über den bedingungslosen Verzicht der Staaten auf einen Teil ihrer Handlungsfreiheit beziehungsweise Souveränität […].

Dem schliesze ich mich an und moechte dabei auf den Erfolg Europas verweisen. Ich weisz, dass es nicht so einfach ist, aber auch durch den Verzicht auf Souveraenitaet ist Frankreich heute NICHT mehr „Erbfeind“ (von wem auch immer). Zumindest habe ich den Eindruck.

Er fragt dann Freud:

Gibt es eine Möglichkeit, die psychische Entwicklung der Menschen so zu leiten, dass sie den Psychosen des Hasses und des Vernichtens gegenüber widerstandsfähiger werden?

Oder wie ich es ausdruecke: es ist meine Pflicht, mein Kind zu einem weltoffenen und toleranten Menschen zu erziehen!

Einstein sieht die Frage aber allgemeiner und spricht dann eine Sache an, die mich seit vielen Jahren bekuemmert und die sich durch viele historisch wichtige Werke zieht, die ich ueber die letzten Jahre las.

Ich denke dabei keineswegs nur an die sogenannten Ungebildeten.

Das finde ich extrem wichtig, und das sollte immer und immer wieder gesagt werden, denn …

[n]ach meinen Lebenserfahrungen ist es vielmehr die sogenannte >Intelligenz<, welche den verhängnisvollen Massensuggestionen am leichtesten unterliegt […].

Viktor Klemperer drueckt es aehnlich direkt an die sog. „Intelligenz“ gerichtet in seinen Tagebuechern aus der Nazizeit aus und in SolschenizynsDer Archipel Gulag“ schwingt das auch immer irgendwie mit.

Freud antwortet dann:

Gewalt wird gebrochen durch Einigung […].

Aber damit sich dieser Übergang von der Gewalt zum neuen Recht vollziehe, muss […] [d]ie Einigung der Mehreren […] eine beständige, dauerhafte sein.

Dies scheint mir eines dieser Dinge zu sein, die total logisch sind, die aber ein Anderer aussprechen muss, bevor man da ueberhaupt dran denkt.

Er fuehrt dann weiter aus:

[e]s gibt noch eine andere Quelle der Rechtsänderung, die sich nur in friedlicher Weise äußert, das ist die kulturelle Wandlung der Mitglieder des Gemeinwesens […]

… um dann nach einer Weile zu folgendem Punkt zu kommen:

[w]ir haben gehört, was eine Gemeinschaft zusammenhält, sind zwei Dinge: der Zwang der Gewalt und die Gefühlsbindungen […].

Der antikorrelierte Zusammenhang der Beiden, wird nun wichtig.

Wenn die Bereitwilligkeit zum Krieg ein Ausfluss des Destruktionstriebes ist, so liegt es nahe, gegen sie den Gegenspieler dieses Triebes, den Eros, anzurufen. Alles, was Gefühlsbindungen unter den Menschen herstellt, muss dem Krieg entgegenwirken.

Natuerlich redet Freud von Eros, ich denke aber, dass Agape viel passender waere an dieser Stelle. Oder anders ausgedrueckt: Maennern die Kindern die Windeln wechseln (sei es als Vater oder Kindergaertner) schicken diese Kinder nicht in den Krieg.

Mir stellt sich da in diesem Zusammenhang die Frage, inwiefern Windelwechseln auch ein Machtverlust ist und, da Macht und Gewalt sich bedingen, dies dazu fuehrt, dass Maenner weniger bereitwillig sind, diese junge Menschen in den Tod zu schicken.
JA, ich habe dafuer keine Beweise, sondern nur die Beobachtungen an mir selbst. Aber ich bin ein unverbesserlicher optimistischer Realist, der fest daran glaubt, dass die Menschen gut sein wollen :) .

Freud schreibt auch:

Die andere Art von Gefühlsbindung ist die durch Identifizierung. Alles was bedeutsame Gemeinsamkeiten unter den Menschen herstellt, ruft solche Gemeingefühle, Identifizierungen, hervor.

Oder wie ich es ab und zu ausdruecke: ein _gesunder_ „Nationalstolz“ ist das beste Mittel gegen Nazis, denn wer möchte sein schönes Land schon Menschenhassern ueberlassen?

Da muss in mir so ein Rest an intuitivem Verstaendnis fuer solchen Dinge sein, die ich intellektuell (s.o.) nicht zu fassen bekomme.

Dann argumentiert er im Wesentlichen dafuer, eine „wohlwollende Oberschicht“ zu erziehen. Das hatte ich alles angestrichen, aber dies widerspricht zu sehr meinem anarchistischen Ich (im Kropotkinschen Sinne), welches sich seit dem Lesen dieses Briefwechsels entwickelte. Deswegen gehe ich nicht darauf ein an dieser Stelle.

Und um den Kreis zum Anfang des Artikels zu schlieszen, antwortet Freud dann endlich irgendwie auf Einsteins Frage mit einer recht konkreten Handlungsanweisung die auch heute noch gueltig ist:

Besser, man bemüht sich in jedem einzelnen Fall der Gefahr zur begegnen mit den Mitteln, die eben zur Hand sind. […]

Alles, was die Kulturentwicklung fördert, arbeitet auch gegen den Krieg.

Ueber diese meine Pflicht schrieb ich bereits oben und um dies zu erkennen brauchte ich auch weder Freud noch Einstein. Mich duenkt das war einer der ersten bewussten Gedanken die ich hatte, als ich Papa wurde. Wobei da dann aber auch wieder die Gefuehlsbindung waere … also doch Freud :P .

Unaufmerksame Leser und Leserinnen dachten wohl, dass ich mit dieser Miniserie laengst fertig war.

Aufmerksame Lerserinnen und Leser erkannten aber sicherlich, dass im, schon eine Weile zurueck liegenden, zuletzt verøffentlichten Teil ueberhaupt nicht steht, dass es nun ein Ende hat.

Denn erst dieser Artikel hier schlieszt alles ab.

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Nein, nein! Ich will damit nicht ausdruecken, dass alles fuer’s Klo war.

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Zufaelligerweise habe ich auch die Bilder aus diesem Museum und fand die Idee passend, die Kategorie „Toiletten“ mit besagter Miniserie zu verbinden.

Dummerweise hatte ich eine andere, etwas laenger dauernde, Miniserie bereits angefangen. Da wollte ich nicht dazwischen murksen.

Und zum Schluss mein Dank an den kleinen Mann. Ohne die etlichen Diskussionen ueber Spiele und dem Drumherum (und noch viel mehr), welche wir in den letzten Jahren fuehrten, haette ich all die hier dargelegten, doch recht detaillierten Gedanken dazu, und was all das fuer mich bedeutet, bestimmt nicht entwickelt :) .

Eine derart schøne Farbkomposition und Fliesen …

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… sind ein ganz geeigneter Abschluss der „Unbekannte Toiletten“-Miniserie.

Dass es mit der Nummer 23 abschlieszt ist natuerlich extrafein :) .

So hørte und hørt man es immer wieder insbesondere auch von Hackern.

Tja … nun haben wir den Salat. Was ich so vom „Internet da drauszen“ mitbekomme ist nicht viel, aber ich habe den Eindruck, dass nun alle senden. Immerzu. Sei es mit snapchat oder whatsapp oder den ganzen anderen „Diensten“, die junge Leute heutzutage benutzen. Und wer es nicht tut, ist unsichtbar fuer die Peergroup.

Aber ich kennen niemanden, der wirklich so viel relevante Information haette um diesen staendigen Fluss zu rechtfertigen.

Mglw. sind „Filter“ wie bspw. bei den klassischen Medien nicht das Schlechteste.

Andererseits … mhm … ich hab auch keine so richtige Løsung fuer dieses Problem und sowieso bin ich ein lebendes Fossil, welches sich nur die gute alte Urzeit erinnert (natuerlich mit den coolen Sachen von heute).

Ich will hiermit ja eigentlich auch nur darauf hinweisen, dass die Zeit mittlerweile gezeigt hat, dass diese liebgewonnene Aussage deutlich kritischer betrachtet werden sollte.