Vor einer Weile habe ich nun alle Scrubs Episoden gesehen. Und was muss ich sagen … oehm … aehm … ich weisz jetzt wo einige popkulturelle Referenzen herkommen. Aber eigentlich ist das eine Serie, die das Gehirn eher unangetastet laeszt. Ganz im Gegensatz zu House. Viel schlimmer noch! Diese Serie wiederholt (und somit bestaerkt) unreflektiert eine Vielzahl eingefahrener Dogmen, die Grundlage fuer viel Ungerechtigkeit sind.

Das Herausstechendste ist dabei der Character der Elliot Reid.

Oberflaechlich betrachtet scheint sie eine emanzipierte Frau zu sein, schlieszlich ist sie Aerztin.

Aber wirklich staendig und immerzu unterwirft sie sich antifeministischen Rollenvorstellungen!
Insb. wird dies darin deutlich, wie sie mit ihrer Sexualitaet umgeht (pseudo-emanzipiert, aber eigentlich eher darauf achtend, was die Leute von ihr halten kønnten) oder wenn sie auf der „Jagd nach der Traumhochzeit“ ist. Aber es gibt noch viel mehr derartige Dinge, die sie in ein Abhaengigkeitsverhaeltnis von „klassischen“ (a.k.a. die Wuerde des Menschen auf’s Grøbste verletzende) Frauenbildern stellen.
Alles Ausbrechen des Characters aus diesem Verhalten wirkt unecht und sowieso unfertig, da mit der naechsten Episode schon laengst wieder erledigt.

Und deswegen finde ich, dass Elliot Reid einer der langweiligsten fiktiven Charaktere ist, die mir in meinem bisherigen Leben untergekommen sind.

Ganz im Gegensatz dazu Elaine Benes. Ich finde das ganz fantastisch, dass der junge Mann, der bei mir wohnt und diese Serie mitschaut, eine solch tolle, emanzipierte Frau, dargestellt in ganz natuerlicher, ungezwungener Weise erlebt.

Elaine ist sexuell und sozial unabhaengig von Maennern oder was diese von ihr halten. Das fetzt! Das macht ihren Character interessant.

Tja … und warum schreibe ich das?

Nun ja, ueber die Jahre hørte ich aus verschiedensten Ecken „Scrubs ist soooooo toll“.
Ich finde es bedenklich, dass Oberflaechlichkeit (ein hervorstechendes Merkmal dieser Serie) so gut bei scheinbar (mglw. anscheinend?) intelligenten Leuten ankommt.

Und deswegen zur Erinnerung:

hm2

Seinfeld wollte ich uebrigens seit bald zwei Jahrzehnten aus ganz eigenem Antrieb sehen.

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