Archive for Juli, 2016
Uff … da war ich oft und ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass ich eine Verbindung zu dieser Toilette habe.
Nun ist sie aber umgezogen … also die Psychologin, nicht die Toilette … lustigerweise hierhin.
Hier erwaehnte ich Joseph Schumpeter schon mal. Aber erst jetzt schaffte ich es mal, mich etwas naeher mit dem von ihm Geschriebenen zu beschaeftigen. Dies auch nicht direkt sondern via „The political economy of Joseph Schumpeter“ (PDF) von John Bellamy Foster.
Alle Zitate sind aus diesem Artikel.
Zunaechst muss ich einleiten mit …
The capitalist class […] requires for its very survival the continual doing of „something altogether different“ in the production process; in other words, it requires for its life-blood the fulfillment of the entrepreneurial function.
… und dann muss ich nochmal ganz deutlich machen, dass …
[…] the entrepreneur is the key to the leadership of the capitalist class.
… um dann endlich das Erbauliche zitieren zu kønnen:
[…] it [is] not the failure of the entrepreneur but its very success that would gradually lead to the decline of the system.
Wie die Geschichte zeigt ist der Kapitalismus ja sehr erfolgreich, sogar noch erfolgreicher als selbst Marx dachte. Und genau dieser Erfolg wird es sein, der zum Untergang zur Transformation Desselbigen zu etwas Anderem (hoffentlich Besserem) fuehren wird.
Erbaulich, nicht wahr. All der Mist der mit dem Erfolg des Kapitalismus einhergeht, wird ganz zwangslaeufig nicht so bleiben kønnen.
Dann ist ja alles gut … oder? … … … ODER?
Schumpeter schreibt naemlich weiter:
The capitalist process, rationalizes behaviour and ideas.
Und …
[…] the progressive development of rationalization, the levelling of social barriers, democratization, etc., all serve to reduce the importance of leadership in the economy.
Oder anders:
Consequently, […] entrepreneurial activity increasingly falls into the hands of big business and government. The entrepreneur is replaced by the bureaucratic manager.
Und das ist genau das, was passiert! Die weitaus meisten Forschungsgelder bekommt die Industrie! Und ich will nicht ins Detail gehen, wieviel ich mit buerokratischem Scheisz beschaeftigt bin an der Uni. Bspw. sollen Doktoranden schon am Anfang ihrer Arbeit wissen, was genau sie machen werden und in welchem Monat der naechsten Jahre welcher „Meilenstein“ erreicht werden wird. Und alles nur, damit man den Anschein erwecken kann, dass Innovation planbar ist und eine breite Basisfinanzierung der Bildung und Forschung somit einer „Spitzenforschung“ und „Leuchttuermen“ weichen kann.
For Schumpeter, this essentially spells the end of „plausible capitalism.“ The decline of the entrepreneur, the most dynamic segment of the capitalist class, will ultimately result in the death of that class itself: „Economically and sociologically, directly and indirectly, the bourgeoisie therefore depends on the entrepreneur and, as a class, lives and will die with him.“
So … und nun denken wir mal kurz nach, wer eigentlich das Buergertum ist … … … die Mittelklasse … also wir.
Und zum Niedergang der „Mitte der Gesellschaft“ muss ich (und will ich) nichts schreiben. DIESES Thema sollten meinen Leserinnen und Lesern mittlerweile zur Genuege selbst bearbeitet haben.
Wie wir es um uns herum sehen, geht mit dem Zusammenbruch der Mittelklasse allerdings auch jede Menge Mist einher … so viel Mist, dass ich befuerchte, dass wieder Blut die Straszen herunterlaufen kønnte :( … und deswegen weisz ich nicht, ob das von Jospeh Schumpeter Geschriebene erbaulich ist; erschrecken mich doch die Parallelen zur heutigen Gesellschaft eigentlich ein bisschen zu sehr.
Da haben wir Boyhood gesehen :)
Das ist mal ’ne grosze Ablage fuer den Aktenkoffer. Allerdings frage ich mich, warum jemand mit einem Aktenkoffer ins Kino gehen sollte.
Auch wenn es (leider?) nicht mehr so wichtig ist in meinem Leben, aber mich duenkt, dass ich euch, meinen lieben Leserinnen und Lesern, noch nie meine Ruestung im nicht-angelegten Zustand zeigte.
Das hole ich hiermit nach:
Und nein, das sind keine Feldlinien, auch wenn es so aussieht. Es sei denn, es handelt sich dabei um das Feld einer NICHT konservativen Kraft. Ich habe einige Zeit erfolglos damit verbracht die Quelle zu finden.
In den von mir bereits mehrfach als immer lesenswert angepriesenen Artikeln von Thomas Fischer, werden konsequent immer die maennliche und weibliche weibliche und maennliche Form von bspw. Berufsgruppen ausgeschrieben; „Richterinnen und Richter“ oder „Baecker und Baeckerinnen“. Ungefaehr so wie ich das auch versuche in meinen Artikeln.
Das størt nicht im Geringsten den Lesefluss, aber man zumindest ich habe ein klein wenig anderes Gefuehl, wenn ich solche Saetze lese. Ein gutes Gefuehl :) .
Auch schøn ist, dass dabei das sog. Binnen-I wegfaellt, und damit auch das kleinbuergerliche sich Lustig machen ueber wichtige Schritte auf dem Weg zur Gleichstellung.
Siehste! Geht doch total leicht :)
Wir (Maenner wie Frauen) muessen uns dessen aber bewusst sein und deswegen:
Wir können uns nie absolute Sicherheit verschaffen, daß unsere Theorie nicht hinfällig ist. Alles, was wir tun können, ist, nach dem Falschheitsgehalt unserer besten Theorie zu fahnden.
Karl Popper, „Objektive Erkenntnis“ (via).
… wenn, der hier bereits øfter zitierte, Thomas Fischer …
Lesen Sie, verehrte Leserinnen und Leser, Karl Marx, Das Kapital, Band 1, Kapitel 1 bis 3
… schreibt, und man dies dann in der Kategorie „Schon Erledigt“ einordnen kann :) .
Im uebrigen stimme ich dem Herrn Fischer zu.
In „Die Unvertretbaren“ schreibt Dietmar ueber Menschen, die an der Gesellschaft nicht teilhaben. Dies deswegen, weil das System das nicht durchsetzt, bzw. nicht durchsetzen will. Im Allgemeinen werden diese Menschen als „Unterschicht“ bezeichnet; also noch „unter“ dem Proletariat.
Er schreibt dazu:
Als Klientel für die Partnerschaft bei der Wertschöpfung, also für Sozialdemokratisches, oder auch für Aufstiegsmodelle, also für Liberales, sind diese Personen verloren.
Also die Attituede „wer will, der schafft das schon“ stimmt eben gerade nicht!
Um das mit der „Unterschicht“ in den richtigen Kontext zu ruecken schreibt Dietmar dann weiter:
[…] daß diese Gesellschaft einfach zu reich und ihre Wirtschaft einfach zu produktiv geworden sind, um länger ausschließlich von Lohnarbeit zusammengehalten zu werden.
Und da kommt dann die Ueberschrift fuer diesen Beitrag her. Denn man kann dies auch als eine Art Nachreichung zu diesem Artikel sehen; oder zu diesem.
Ich persønlich hoffe (immer noch), dass das Erkennen der Misere auch zum Løsen derselben fuehrt. Denn glaube ich doch fest daran, dass Menschen auch ohne den derzeitigen (!) „Leim“, genannt (Lohn)Arbeit, friedlich zusammenleben kønnen. Also positiv gesehen ist dies eine Art Bestaetigung zu No one should ever work.