In „Jetzt ist er also doch Schauspieler geworden“ schreibt Dietmar:
Schauspielerei ist aus künstlichen Stilmerkmalen der kontrollierten Selbstentblößung ausgedachter Leidenschaften gemacht […]
Als ich den Satz das erste Mal las, fuehlte es sich an, als ob mir eine fundamentale Wahrheit offenbart wurde.
Aber ich habe nicht verstanden worum es eigentlich ging. Erst nach dem zweiten, dritten, vierten Mal lesen, begann ich dahinter zu kommen, was da eigentlich steht. Und nachdem ich den Satz dann noch ein paar Mal gelesen hatte wusste ich, warum ich …:
– … Mark Wahlberg in Filmen nicht anstrengend, ja ihn sogar ganz passend und amuesant finde – er stellt immer nur sich selbst dar, versucht auch gar nicht etwas anderes darzustellen und sucht seine Rollen auch so aus, dass er nicht in die Bredouille kommt etwas anderes als sich selbst darstellen zu muessen; da ist also nichts ausgedacht und deswegen funktionieren Filme mit ihm auch,
– …bspw. Steve Buscemi oder Christopher Walken (und gewisse andere Schauspieler, die mir auf die Schnelle nicht einfallen) so toll finde – erkennt man in den von ihnen dargestellten Figuren, dass sie sich der Ausgedachtheiten der von ihnen verkørperten Leidenschaften immer bewusst sind; das ist das Ding mit der Kontrolle; in ihrer Arbeit steckt also die Professionalitaet, die wir gern øfter haetten;
– … den meisten anderen Schauspielern wenig abgewinnen kann, versuchen sie doch die „ausgedachten Leidenschaften“ zu „verinnerlichen“, sich von „ihrer Figur steuern zu lassen“ – Prinzip nicht verstanden … schade, aber sei’s drum.
Wenn man das mit Mathe (bspw. in der Schule) vergleicht, so ist der erste Fall mit einer Art Idiot savant zu vergleichen; es kommt immer das Richtige bei raus, aber mehr als genau das geht nicht.
Der dritte Fall sind die Leute, die die Regeln auswendig lernen und es schaffen auf vergleichbare Aufgaben anzuwenden. Damit schafft man auch die Schule und ist ja auch nix verkehrt daran. Wir kønnen ja nicht alle Mathe als begeisterungswuerdig empfinden. Aber Schønheit, Wahrheit und neue Erkenntnis findet sich im Wiederholen nicht … … … jaja, ich weisz. Aber ich will hier jetzt keine Diskussion haben, die auch nur im entferntesten mit Wahrhol zu tun hat!
Und im zweiten Fall letztendlich haben wir dann die wirklich Begabten, die zum Fachfeld wahrhafttig etwas beizutragen haben.
Toll wa! Wie der Dietmar die Wahrheiten mal eben so schnell einfach in einem kurzen Satz versteckt.
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