Archive for April, 2016

Kongsvoll … da hab ich die beste Mahlzeit meines bisherigen Lebens bekommen. Moschusfleisch.

Ohne Abstriche einen Tagesausflug wert, wenn man in der Naehe ist.

Ich war beruflich da. Arbeitsgruppenausflug. Strategiemeeting. Die Strategie war Mist, aber alle fanden die sooooooooooooo toll. Also alle auszer mir. Der Einzige, der wirklich Ahnung hatte (natuerlich ich, wer denn sonst!). Wie ich so in Gespraechen mit einem ehemaligen Kollegen erfahren habe, wurde diese Strategie ganz still … oehm … nicht mehr weiterverfolgt dann irgendwann. Aber wer bin ich denn, dass man mal zuhørt was ich zu sagen habe und nicht nur den „Nun sind wir hier alle so sozial und finden das alles zusammen supergut“-Mist faehrt.

Ach wie auch immer. Des Essens wegen hat es sich gelohnt.

Hier die Toilette in der Naehe des Raumes, in dem das Meeting stattfand:

Kongsvoll Møterom

Eigentlich ganz nett :) .

Und hier die Toilette auf dem Zimmer, in dem ich uebernachtete:

Kongsvoll rom 12

Dieser Fuszboden! Eine Pracht :)

Vor vielen Monden, als ich noch studierte, stolperte ich ueber ein Dokument mit dem Titel „Nuclear Weapons Effects“. Das landete dann erstmal im „Zum lesen“-Ordner.

Ueber die Jahre wurden Dateien verschoben, Betriebssysteme neu installiert, neue Computer gekauft usw. usf. Irgendwann hatte ich es vergessen.

Aber alle paar Jahre nervt mich die Unordnung und ich versuche aufzuraeumen. Meist eher erfolglos. Beim letzten Mal als ich dies versuchte, stiesz ich dann nach vielen Jahren auf dieses Dokument. Und es landete im „Zum Ausdrucken“-Ordner.

Der „Zum Ausdrucken“ Ordner ist ein Konzept, welches bei mir viel besser funktioniert als der „Zum lesen“-Ordner. Auch hier liegen die Dateien manchmal wochenlang drin rum, aber bisher (so ca. die letzten fuenf Jahre) hab ich noch alles da wieder weggelesen. Andererseits schiebe ich da nicht nur Dateien hin, sondern schaue regelmaeszig rein, um ein gewisses Archiv zu aktualisieren, oder weil da auch andere Druckvorlagen drin liegen. Es ist also zu bedenken, was hier eigentlich verglichen wird.

Wieauchimmer, ich wollte eigentlich gar nicht ueber Ordner auf meinem Computer reden.

Das Feine an genau diesem besagten Dokument: es ist relativ kurz und besteht zum grøszten Teil aus Tabellen, um einen groben Ueberblick zu verschaffen. Leider  finde ich es im Netz an nur einer Stelle. Bei irgendwelchen „Survival“-Spinnern im freiesten aller freien Laender. Da linke ich nicht drauf.
Es gibt zahlreiche andere Dokumente (bspw. das hier), die sind aber meist deutlich umfangreicher und eher keine so leichte „Unterwegslektuere“. Also leicht im Sinne von Masse.

Nach all dem kann ich nun endlich auf das eingehen, was der Titel dieses Beitrags bereits andeutet.

Dies hier ist Tabelle XII:

Blast_effects

Bei pløtzlichen Uberdruecken, welche bereits erbebensichere Gebaeude schwer schaedigen (das bedeutet, dass wesentliche Anteile der tragenden Strukturen dieser Gebaeude zerstørt werden), ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mensch stirbt relativ gering.

So aus dem Zusammenhang gerissen, mag das zynisch klingen, hat aber ganz konkrete Auswirkungen, insb. fuer den Katastrophenschutz.

Es bedeutet naemlich, dass nach einem Atomschlag massiv zerstørte Wohngebiete sehr sehr viele noch lebende Menschen beinhalten, die relativ ungeschaedigt sind, aber eben in den Kellern kollabierter Haeuser.

Mangels Wissens kann ich hier nicht weiter drauf eingehen, inwiefern sich besagter Katastrofenschutz vorbereiten kønnte auf drartige Szenarien. Aber dies zeigt deutlich, wie wichtig Information ist. Dachte ich doch bisher, dass man sich in gewissen Gebieten rund um Ground Zero um nichts kuemmern braucht.

Auszerdem stellt sich auch hier wieder die Frage, inwiefern man sich mit Gedanken/Szenarien auseinandersetzen sollte, auch wenn man da total dagegen ist. Es kønnte ja wichtig sein. Oder zumindest den eigenen Horizont erweitern.

Das ist im neuen Testament.

Und da steht in meiner Bibel:

Da spricht Jesus zu ihm: Stecke dein Schwert wieder an seinen Ort; denn alle, die das Schwert nehmen, werden durchs Schwert umkommen.

Vermutlich gar eine der Bibelstellen, denen auch Nichtchristen zustimmen werden.

Aber soweit ist das nichts Neues.

Neulich aber so, nichts Schlimmes ahnend: Jesus war ja wohl Zimmermann. Und er ist ja gestorben, weil er an ein Stueck Holz genagelt wurde. … .oO(mhm … da sage mal nochmal jemand, dass sein Vater keinen Sinn fuer Humor hat *gg*)

Am Ende eines Programmierprojekts interessiert mich immer, wie viele Zeilen Code ich geschrieben habe.

Das sagt nichts ueber die Qualitaet des Codes aus. Hab ich doch den Eindruck, dass guter Code eher kuerzer ist.

Wieauchimmer, frueher hab ich da noch selbst gezaehlt. Die Gesamtzahl der Zeilen wird sowieso angezeigt und ich habe dann manuell alle Leerzeilen und Kommentare rausgesucht.

Aber so konnte das nicht weitergehen. Bei einem Projekt mit ueber 5500 Zeilen Code, verteilt ueber 22 Dateien, da werd ich ja bekloppt. Im uebrigen ist besagtes Projekt zum Zeitpunkt da ich das hier schreibe, noch lange nicht fertig.

Also was macht man da?

Genau! Man øffnet die schicke neue Werkzeugkiste und bastelt sich mal fix ein Programm, welches das Zaehlen fuer einen uebernimmt.

Ich frage mich, ob andere Programmierer auch so eitel sind, oder ob das mit der Zeit nachlaeszt.

Immer noch im sechsten Teil von „Why are you so angry“ schreibt der Autor weiter:

If you have an ounce of privilege in you, you have […] [rejected having privileges] many, many times in your life. And, I promise you, you will [do it again] […]

Denn  …

[…] it’s the default reaction to having your privilege checked […]

Zumindest …

If you don’t make a conscious choice to be better than that […]

Und es stellt sich natuerlich die Frage:

How did you get to the place where you started making that conscious choice?

Fuer mich selber kann ich das gar nicht beantworten. Es geschah aber sicher ungefaehr in dem Zeitraum, in dem ich mich entschlossen habe mein Maul nicht mehr zu halten, nur weil es in eine unangenehme, soziale Situation muenden kønnte; als ich realisierte …

[…]  it’s [my] turn to say something.

Denn wie ich schon øfter schrieb, ist es wichtig der ganzen nachgeplapperten Propaganda entgegen zu treten, denn

[…] when that doesn’t get picked up and unpacked, we send a very unpleasant message to everyone who sees [or hears] it about how acceptable it is to do so.

Oder wie ich es ausdruecke: wenn nicht mal „die Studierten“ was sagen, dann kann es ja eigentlich gar nicht so falsch sein.
Ist es aber!

Und auch wenn …

[We] probably won’t persuade [anybody]

… ist es so wichig, dass …

[We] just don’t want him to persuade anybody else [!]

Denn es geht nicht um die, die sowieso ueberzeugt sind von dem Mist, den sie von sich geben. Aber es geht sehr wohl um die Neffen und Nichten, die Arbeitskollegen und jungen Studenten im Club.

[Our] duty is to [them] […] out there […] who could go either way.

Und auch wenn dies wieder und wieder frustrierend ist, ja gar Verzweiflung ausløst, so gilt:

[…] if you’re a dude, especially a dude with a lot of privileges, it’s rarely dangerous work.

Und …

You don’t do it to defend anyone, you don’t do it to protect anyone, you don’t do it for brownie points – you do it because you’re in the position to do it and because it’s the decent thing to do.

Und wenn nur fuenf Prozent aller Leute den ueblichen Propagandabullshit NICHT unwidersprochen im Raum stehen lassen, dann wuerde das bedeuten, dass

 […] most groups of 20 or more would have at least one person we could count on to speak up.

Und nach vier Beitraegen kann ich auch endlich zum Abschluss kommen.

Our individual actions are weak, but they [a]re necessary, and they do add up. We just do our part, put in our hours, and slowly sculpt our communities into better places.

Und ganz genau deswegen hacke ich immer und immer wieder auf all diesen Themen rum.

Photo0095

Ob es das noch gibt? Das Foto ist jedenfalls mehr als 10 Jahre alt. Das war naemlich damals. Als ich langsam lernte, dass ich nicht in Berlin leben møchte.

Restaurant_Ptolemaeus_Frankfurter_Allee_Berlin2 1

Toll! Diese, mit einer billigen Farbfilmkamera gechossenen, Fotos :) .

Restaurant_Ptolemaeus_Frankfurter_Allee_Berlin1 1

Ueberhaupt finde ich auch den Entwicklungsprozess meiner Kunst recht interessant. Das aeuszert sich natuerlich am meisten, wenn ich zu den Anfaengen zurueck gehe.

55 Stunden, 54 Minuten und 53 Sekunden nach Missionsbeginn, explodierte Sauerstofftank Nr. 2 des Apollo 13 Service Moduls „Odyssey“ am Morgen des 14. April 1970.

Sehr kompetente Menschen am Boden und im Raumschiff sorgten, zusammen mit einer gehørigen Portion Glueck, dafuer, dass Commander Jim Lovell, Command Module Pilot Jack Swigert und Lunar Module Pilot Fred Haise lebend wieder auf der Erde ankamen.

Die Geschichte rund ums Apollo-Programm ist technisch, gesellschaftlich, kulturell und nicht zuletzt politisch extrem interessant.

Die Details der Ablaeufe auf dem Boden und im Raumschiff nach der Explosion ebenso. Aber die geneigte Leserin oder der geneigte Leser møgen sich damit im Selbststudium beschaeftigen.

Ich møchte heute nur auf eine Kuriositaet im Zusammenhang mit diesem „erfolgreichen Misserfolg“ eingehen.

Wie bekannt sein duerfte, verwendeten die drei Astronauten das Lunar Landemodul „Aquarius“ als Rettungboot.

Ebenso wurde der Antrieb dieses Modul gebraucht, um das gesamte Raumschiff auf eine Bahn zur Erde zurueck zu bringen. Eigentlich ist dafuer der Antrieb des Service Moduls vorgesehen. Es war aber nicht møglich in Erfahrung zu bringen, ob dieser durch die Explosion beschaedigt wurde und deswegen wurde aus Sicherheitsgruenden davon abgesehen.

Man kønnt also sagen, dass das Landemodul das Service Module abgeschleppt hat.

Diesen Abschleppdienst stellte der Hersteller des Landemoduls (Grumman Aerospace Corporation), den Herstellern des Service Moduls (North American Rockwell, Pratt and Whitney, Beech Aircraft und zahlreiche Unterlieferanten) in Rechnung:

Apollo 13 invoice

Quelle, Photo Credit: LIFE Magazine/Bill Eppridge

Bei einem Dollar Abschleppkosten pro Meile, kommt bei einem Flug zum Mond schon ein ordentlicher Betrag zusammen.

Der dritte, nicht vorangemeldete Gast im Landemodul (Jack Swigert), musste natuerlich auch fuer die Unterbringung bezahlen.

Ueber die Kosten zur Geheimhaltug der Rechnung laeszt sich streiten.

Die Rechnung wurde im uebrigen NICHT bezahlt. North American Rockwell argumentierte hingegen, dass die Grumman Aerospace Corporation eigentlich ihnen Geld schuldet, denn bei vorhergehenden Apollomissionen wurde das Landemodul bis zum Mond (und wenn zutreffend auch zurueck) transportiert, OHNE, dass dies extra in Rechnung gestellt wurde.

Ich hoffe, dass ich es erleben werde, dass die Menschen wieder zum Mond reisen!

Jetzt da wir wissen wo die herkommen …

TrollLabs

… kønnen wir das ja dicht machen und uns dann endlich mal ordentlich im Internet unterhalten.

Tønsberg? Tønsberg? … Wann war ich denn da und was war da los?

War bestimmt eine Dienstreise.

Thon Hotel Brygga Tønsberg

Hach so schøn das Buch drappiert ;)

Zu dem was heute folgt, hatte ich jetzt schon so lange ein „mach da mal was draus“ Kommentar in meinen „Schrieb doch mal was drueber“-Notizen stehen, das ich vergessen habe, was ich da eigentlich mal drueber schreiben wollte.
Ich erkannte aber, dass das auch halbwegs fuer sich selber steht und ich mal wieder meine gute alte „alle sind scheisze“-Keule rausholen kann dabei. Die setzt schon langsam Staub an.

Wieauchimmer, ein letztes Mal møchte ich die Studie der Otto-Brenner-Stiftung mit dem Titel „Hohle Idole – Was Bohlen, Klum und Katzenberger so erfolgreich macht“ zitieren.

Partizipation, also Mitgestaltung, bedeutet mehr, als zwischen bereits fertigen Resultaten auswählen zu dürfen.

So weit, so gut. Nicht weiter erstaunlich ist auch das naechste Zitat:

Der Modus, wie der Mensch auf seine Umwelt einwirkt, sagt viel aus über den Zustand der Gesellschaft.

Oder etwas drastischer:

Ein Demokrat gestaltet mit, der Konsument wählt aus. Der Konsument ist – laut Friedrich Nietzsche – der „letzte Mensch“, eben der „Endverbraucher“.

Der Konsument waehlt aus. Ebenso die Konsumentin.

Beispielsweise welcher Tierschutzgruppe er oder sie denn „befreunden“ møchte bei bspw. facebook oder so.