Archive for Juni, 2015

In den Kommentaren zu diesem Beitrag meinte LeSpocky, dass Science Fiction ja nur dann Science Fiction waere, wenn Science dabei ist.

Das kann man so sehen, aber dann glaube ich, dass die allerwenigsten meiner Leserinnen und Leser jemals Science Fiction vor der Nase hatten.

Nehmen wir doch mal Star Trek als Beispiel. Mir schmerzen die Ohren, wenn ich høre, was die da die ganze Zeit von sich geben. Als Offensichtliches sind da natuerlich Dinge wie der Heisenberg Kompensator, der Warpantrieb, der Transporter, der kuenstliche Gravitationsgenerator oder so ziemlich alles andere technische Klimbim in diesen Serien. Das ist von „Science“ ungefaeher genauso weit weg wie Der Eine Ring. Und das meine ich nicht im Sinne von Arthur C. Clarks beruehmten dritten Gesetz

Any sufficiently advanced technology is indistinguishable from magic

… sondern ganz konkret im Sinne von, dass das Quatsch ist.

Aber diese Dinge sind „No-Brainer“ und muessen nicht weiter diskutiert werden.
Deswegen tun mir auch nicht meine Ohren weh, das kann ich einfach als gegeben in diesem Fantasieuniversum hinnehmen, damit das funktioniert.

Das was mir in den Ohren schmerzt, ist der sog. „Technobabble“ (laeszt doch gerade dieser Star Trek als „sciency“ erscheinen). Ich weisz oft genug wovon die Rede ist, wenn mal wieder Neutrinos detektiert oder Ionenspuren verfolgt werden. Und was da erzaehlt wird ist einfach nur falsch. Insbesondere, wenn man es unter dem Gesichtspunkt „Science“ betrachtet. Somit ist es Quatsch und nach der obigen (sehr engen) Definition von Science Fiction ist Star Trek keine Science Fiction.

Ueberhaupt fallen mir nur Stanislaw Lem und die Strugatzkibrueder ein, die unter diesen Bedingungen ueberhaupt in die Naehe von Science Fiction kommen.

Aber schauen wir doch mal, was die richtige Wissenschaft dazu meint.

Der Ursprung ist etwas umstritten, aber Hugo Gernsback gilt als Vater des Begriffes. Schrieb er doch als Erster in Amazing Stories Volume 1, No. 1 (April 1926):

By „scientifiction“ I mean the Jules Verne, H. G. Wells, and Edgar Allan Poe type of story— a charming romance intermingled with scientific fact and prophetic vision.

AHA! Da kommen wir dem ganzen doch schon naeher. Offensichtlich schlieszen sich Abenteuergeschichten und Science Fiction nicht aus.

Zu einem gewaltigen Sprung vorwaerts in meiner Argumentationskette hilft die von mir bereits mehrfach zitierte Arbeit von von Albert Almering:

SF bemüht sich um die Plausibilität des Erklärbaren […].

Das mag man sich mal angesichts des oben Gesagten durchdenken. Science Fiction bemueht sich also nicht, der Science genuege zu tun. Etwas konkreter:

In der […] SF […] wird die Perspektive häufig auf einen (kosmo-) politisch-soziologischen Rahmen gelenkt und die auftretenden Phänomene werden (pseudo-) wissenschaftlich erklärt. Die Betonung liegt auf dem rationalen Element […].

Das bedeutet beispielsweise:

[…] Tote entsteigen nicht […] dem Grab, sondern werden […] aus einem Kälteschlaf erweckt.

Oder kondensiert in einem Satz:

Letztlich ist es seit Verne und Wells das Verfahren der SF, „Unglaubliches plausibel zu erklären“

Da liegt also der Hund begraben.

„The Force“ in Star Wars ist zwar etwas, was nur ein paar Wenige beherrschen kønnen (so wie nur „Auserwaehlte“ (Elfen beispielsweise) Magie benutzen kønnen), aber das ist nichts fantastisches, denn „the force“ wird durch die Midichlorians vermittelt.
Eine (pseudo-)wissenschaftliche Erklaerung also.

Alderaan wird nicht durch einen bøsen, nicht weiter erklaerten, Zauber vernichtet, sondern durch den Superlaser des Todessterns. Der Superlaser des Todessterns bekam seine Energie nicht durch Magier, die ohne weitere Erklaerung mit Blitzen aus ihren Haenden schieszen (JA, das hab ich mit Absicht geschrieben!) sondern vom SFS-CR27200 Hypermatter Reaktor des besagten Todessterns.

Unglaubliches plausibel erklaert – ergo sind sowohl Star Trek, als auch Star Wars der Gattung der Science Fiction zuzuordnen.

… … …

Eigentlich wollte ich jetzt auch noch die Begriffe „Heldenepos“ und „fiktive zukuenftige Welt“ auseinandernehmen, aber der Artikel ist schon so lang und ich nehme an, dass zu erkennen ist, worauf ich hinaus will.

Als Abschluss møchte ich hinzufuegen, dass dieser Artikel nicht als Kritik oder ein „Ich hab Recht“ gedacht ist.
Solche Kommentare find ich gut., denn dadurch muss ich mich selber mit Begriffen auseinandersetzen, die ohne weiteres drueber nachdenken in meinem alltaeglichen Sprachgebrauch uebergegangen sind.

Und zunaechst schien LeSpockys Kommentar auch mir plausibel. Aber es fuehlte sich nicht richtig an. Ich konnte nur nicht erklaeren warum. Also musste ich mal kurz drueber nachdenken und hier und da etwas lesen. Nachdem ich mich etwas damit beschaeftigt hatte, erschien mir eine Replik in Form eines kompletten Artikels durchaus im Interesse meiner Leser und Leserinnen (und insbesondere meiner selbst) zu sein.

Anfang der 70’er Jahre hat der Club of Rome diesen beruehmten Bestseller verøffentlicht.

Beruehmt, viel gelobt, viel geschmaeht und vor allem nicht beachtet, denn es ging trotzdem weiter mit „Business as Usual“.
„Business as Usual“ war war auch der Name, eines der in dieser Studie durchgerechneten und diskutierten Szenarien. Es war das Worst-Case Szenario.

Graham Turner hat ueber die letzten Jahrzehnte immer wieder die Entwicklung des Weltgeschehens untersucht und mit den Vorhersagen aus der oben genannten Studie verglichen.
Der aktuellste Vergleich nach der (immer noch anhaltenden) letzten globalen Krise findet sich hier (PDF).

Dummerweise folgen alle Daten aus der realen Welt, dem Anfang der 70’er Jahre vorausberechneten schlimmsten Fall.
Aber lest es selbst. Der Artikel ist durchaus interessant. Oder schaut euch wenigstens die Bilder an. Das fasst die Misere ganz gut zusammen.

… … …

Die Kassandra in mir møchte møchte jetzt gern folgendes Zitat aus diesem Artikel hier in diesen Beitrag einfuegen:

[…] from a rational risk-based perspective, […] preparing for a collapsing global system could be even more important than trying to avoid collapse.

Aber dies ist ja im Wesentlichen nichts Neues aus meiner „Feder“.

Und wie bei all meinen Extrapolationen aus den vorhandenen Daten der letzten Jahre, sage ich auch hier wieder: Ich hoffe, dass es anders kommt, als ich denke.

Das Basisgym ist eine privae Sporthalle hier in Trondheim, die man fuer gewisse Gelegenheiten auch mieten kann.

Die Toilette dort is langweilig:

Basisgym

Auf „halber Treppe“ bei <Name der Redaktion bekannt> befindet sich die beste, schønste, tollste, fantastischste etc. pp. Toilette, die mir jemals untergekommen ist. Es war ein derart herausragendes Toilettenerlebnis, dass ich sowohl im Titel dieses Beitrages, als auch bei den Bildern nicht anders konnte, als von meiner ueblichen Routine abzuweichen.
Wenn ihr, meine lieben Leserinnen und Leser, die Fotos seht, werdet ihr verstehen warum.

Hier die Toilette selber:

Name der Redaktion bekannt_1

Die Rohrleitungen, der Hahn fuer das Ventil, die Tapete, der Toilettendeckel, der Boden, das Podest, der Fusz der Toilette … all diesen wunderbaren Dingen folgte dann noch mehr Bewahrenswertes in diesem Raum. Zum Ersten die Tuer …

Name der Redaktion bekannt_2

… in ihrer hervorstechenden und so passenden Farbe und mit all diesen liebevollen Verzierungen.

Zum Zweiten die Lampe ueber der Tuer:

Name der Redaktion bekannt_3

Da wird man von der gesamten Glorie der Vergangenheit angestrahlt.

Und zum Dritten das Fenster zum Hof:

Name der Redaktion bekannt_4

Es war sehr niedrig (was ganz maszgeblich zu diesem tollen Ambiente beitrug), deshalb die (eingemauerten) Gitterstaebe davor. Und natuerlich die hochgelegene Toilettenbuerste.

Dieses Prachtexemplar ist dann auch ein wuerdiger Abschluss der „Toiletten bei Leuten“-Serie.

Krasse Sachen gibt es! The Last of Us fuer Fliegen: BEWARE OF THE ZOMBIE-FLIES! (Gibt es uebrigens auch fuer Ameisen).

Ebenso bin ich froh, keine maennliche Krabbe zu sein. Denn die werden auch schon mal von Parasiten kastriert, die dann im Inneren der Krabbe ihre eigenen „Versorgungsleitungen“ verlegen.

… dieses Zitat:

We should have taught them to question authority.

Das ist aus diesem Artikel und ganz neu ist das ja nicht. Deswegen die Einordnung des Beitrages in diese drei Kategorien.

Ueberhaupt war das Einordnen dieses Zitats nicht ganz leicht fuer mich. Ist das Zitierte doch ein wesentlicher (gar bestimmender) Bestandteil meiner Weltanschauung.
Aber der erwaehnte Artikel passt im auch ganz fantastisch zu der beim letzten Mal erwaehnten Problematik. Deswegen erscheint er hier.

Groszzuegiges Girokonto

Ich finde es ganz erstaunlich, dass ich nicht den Drang habe, meine eigenen Toiletten zu fotografieren.

Aber der junge Mann der bei mir wohnt, tat dies mit der meiner vorherigen Toilette (das Bild ist also nicht von mir):

von wem anders

Alles nicht so im richtigen Format, aber auch ich habe mal klein angefangen :)

Und noch ein Beitrag innerhalb dieses speziellen Themas. Der spannende Artikel mit dem etwas provozierenden Titel „The Worst Mistake in the History of the Human Race“ zeigt (wiederum) einige der von mir angesprochenen Mechanismen auf.

Wie so oft ein paar „appettitanregende Haeppchen“:

Um

[…] another sacred [!] belief [!][…]

zu erhalten, ist uns allen ist ja immer gesagt worden (und wird gern auch von uns wiederholt),

[…] that human history over the past million years has been a long tale of progress.

Und insbesondere der Uebergang zum Ackerbau war

[…] supposedly our most decisive step toward a better life, […].

Hat doch dieser Schritt Kultur und Wohlstand auf diesen Høhen erst ermøglicht.

Auf den ersten (und zweiten) Blick und angesichts des groben (und etwas feineren) Ganzen, ist dies sicherlich richtig und erklaert bestimmt auch viele Phaenomene. Diese Erkenntnisse sind also NICHT falsch
Nun ist es aber so, dass die Wissenschaft mittlerweile so einige Dinge heraus fand, die dieser Verallgemeinerung entgegen stehen. Denn mglw. war gerade der Uebergang zum Ackerbau

[…] in many ways a catastrophe from which we have never recovered.

Denn die Ergebnisse der Forschung deuten darauf hin, dass mit dem Ackerbau

[…] the gross social and sexual inequality, the disease and despotism, that curse our existence

kamen.
Diesen Satz sollte man nochmal lesen um dessen Tragweite zu verstehen.
Details dazu sind im verlinkten Artikel zu finden. Wie gesagt: lesenswert, schon allein, weil mit einem weiteren, uns eingetrichtertem Mythos aufgeraeumt wird.

Und wieder haben wir das bereits mehrfach Angesprochene. Die Wissenschaft entdeckt etwas, was das Allermeiste erklaert. Das passt gut in unser Selbstbild, ist einfach zu verstehen, wird in der Schule gelehrt, und am Ende ist es eine Art Mantra.

Die Wissenschaft schreitet voran und entdeckt neue Dinge, die diesem Mantra entgegen stehen. Es stellt also eins von ihr (der Wissenschaft) selbst aufgestelltes Dogma in Frage. Das Neue ist aber komplizierter, schwerer zu verstehen und passt so gar nicht in unser Selbstbild. Somit greifen gesellschaftliche und persønliche „Abwehr-“ und „Verzøgerungsmechanismen“.

Einer dieser Mechanismen ist es einen Suendenbock zu suchen. Der (eigentliche) fruehe Erfolg (viele Dinge konnten dadurch schlieszlich erklaert) werden, wird dann als

[…] spotty track record […]

hingestellt, um gleich darauf zu fordern, dass

[…] science is what needs to improve, […]

denn auf gar keinen Fall sollten

[…] the citizens.

(als Individuuen und die Gesellschaft als Ganzes) ihre eigenen Mechanismen und Dogmen in Frage stellen.

… … …

Ich bitte meine Leserinnen und Leser uebrigens zu unterscheiden zwischen der wissenschaftlichen Methode (die ich in diesen Artikeln vehement verteidige) und dem heutigen „Wissenschafts“betrieb (und all das Brimborium drumherum). Letzteres ist es, den ich immer angreife und anders gestalten møchte. Ersteres ist ein sich selbst korrigierender Mechanismus. Und das ist noch nicht mal ein Dogma, hat doch nach meinem Wissen schon Descartes gezeigt, warum die wissenschaftliche Methode funktioniert.

Gleich 2 Klos gab es in dieser Wohnung.

Waehrend das Erste auf den ersten Blick wenig gemuetlich aussieht …

Name8_Name92

… war das Zweite …

Name8_Name91

… tatsaechlich wenig gemuetlich, weil das Bad riesig (und kalt) war. Da kam ich mir vor wie beim Fleischer. Also wegen steriler Fliesen uns so, nicht, weil da tote Tiere an der Wand hingen.

Toll ist aber der offene Spuelkasten. Sowas sieht man heutzutage ja viel zu selten. Ist ja mittlerweile alles verbaut. Schade drum, eigentlich.

Der Sockel auf dem die Toilette steht ist … witzig.

Name7_erste_Toilette

„Erste Toilette“ deswegen, weil’s die erste Eigene war.