Das war ja ganz schøn konfus letztes Mal.
Das haengt stark mit dem hier zusammengefassten Thema zusammen.
Einige Personen sagten mir, dass ich ziemlich viel lese. Dass es sich dabei nicht nur um die Anzahl der Seiten handelt, thematisierte ich etwas hier.
Und das stimmt mglw. Ueber die letzten (mehr als) 10 Jahre, habe ich zu so vielen Dingen was gelesen.
Das ganze Dilemma ist allerdings, dass alles so kompliziert ist.
Auszerdem mangeln mir die Faehigkeiten, das Wesentliche zu einem Thema in kurzen Beitraegen zusammen zu fassen.
Was nicht zuletzt auch daran liegt, dass ich meine eigene Meinung nicht heraus halten møchte.
Es liegt aber auch daran, dass ich allermeistens „fallbasiert“ an die Sache heran gehe (Arztkittel, Schuhe ausziehen). So werde ich auf ein Thema aufmerksam und der „Einstieg“ ist damit auch leichter. Aber die Zusammenhaenge werden dadurch nicht erklaert. Das ergibt sich erst aus dem jahrelangen beschaeftigen mit einem Thema.
Nehmen wir das Beispiel „Gleichstellung“, welches hier ja øfter mal Thema ist. Da kam ich ueber „Frauen sollten gleich behandelt“ werden, erst nach langer Zeit zu ganz diffusen Vorstellungen davon, wie die Strukturen der Gesellschaft am Erhalt des Status Quo beitragen. Und wie dies mit anderen Sachen (Unrecht gegenueber LGBT-Menschen, Nerds und Geeks, Frauen in Techberufen etc. pp.) zusammenhaengt.
Aber das brauchte so viele Jahre.
Und so ist das bei fast allen Themen.
Ich versuche Beispiele zu bringen, die meine Meinung unterstuetzen. Und das ist total sinnvoll fuer mich. Da „verzettele“ ich mich dann (fuer mich ist das ja irgendwie klar, wie das eine mit dem anderen zusammenhaengt) und merke das erst viel spaeter.
Und deswegen konnte ich im letzten Beitrag hierzu nicht erklaeren, warum ich der Meinung bin, dass Scott Adams zu Unrecht rumheult!
Deswegen versuche ich es nochmal.
Wenn wir an Science glauben, so ist das mehr unsere eigene Wahl, als bei vielen anderen Religionen.
Anders als die Dogmen anderer Religionen hat die Wissenschaft aber einen automatischen Korrekturmechanismus. Naemlich die wissenschaftliche Methode. Und hier kommt die eigene Wahl ins Spiel: wir waehlen bewusst, uns nicht mit einem Thema zu beschaeftigen, sondern auf „andere Leute“ zu høren. Was fuer Gruende das auch immer sein møgen.
Meiner Meinung nach ist es jetzt aber ein „bockiges-Kind-Verhalten“, Science zu beschuldigen, dass sie unseren Glauben (!) in Frage stellt. Denn DAS ist genau das, was Wissenschaft macht! Sie schafft Wissen (!) und das geht nur indem man Dogmen ueberwindet.
Die Frage ist dann nur, inwiefern der einzelne diese Dogmen bereit ist zu ueberwinden.
Man kønnte unterstellen, dass Science nach dem Besten, zu einer gegebenen Zeit vorhandenen, Wissen handelt. (Da lassen wir die Interessen von Konzernen mal auszen vor.)
Oder wieder ein Beispiel:
Jahrzehntelang wurde ein Mittel verschrieben, das gut fuer’s Herz ist. Dies deswegen, weil es sich in einer Studie zu dem Medikament als Nebeneffekt herausstellte. Das war (mich duenkt) in den 50’er Jahren. Dann in den 70’er und 80’er Jahren stellte sich mehr und mehr heraus, dass ein leicht gegenteiliger Effekt eigentlich der Fall ist. Wissenschaft hat dann zum Glueck dafuer gesorgt, dass das bestehende Wissen revidiert und das Medikamen nicht weiter verschrieben wurde.
Warum war das so? Es stellte sich dann heraus, dass an der Studie vor allem gut situierte Hausfrauen teilnahmen. Diese hatten genug Zeit, Sport zu treiben. Und deswegen tauchte in der Studie auf, dass die teilnehmenden Personen im Durchschnitt gesuendere Herzen hatten.
Die Studie wurde aber zu einem Zeitpunkt durchgefuehrt, als all dies noch in den Anfaengen steckte. Man wusste schlicht und einfach nicht, dass zu einem Medikamententest mehr gehørt, als Personen nur das Medikament zu geben und zu schauen, was passiert.
Heutzutage weisz man das.
Es ist furchtbar tragisch, dass Menschen deswegen starben, weil sie dieses Medikament bekamen, obwohl sie es nicht haetten bekommen duerfen.
ABER (!!!) es ist kein Fehler der Wissenschaft, dass etwas nicht beruecksichtigt wurde, von dem keiner wusste, dass es das ueberhaupt gibt.
Insb. auch deswegen nicht, weil eben jene Selbstregulierungsmechanismen (vuglo: die wissenschafliche Methode) ja doch funktioniert haben!
Das aber macht Scott Adams. Er stellt Science in Frage und nicht sein eigenes (semi(?)-blindes) Folgen der Dinge, die andere Personen sagen.
Und das im Uebrigen hat auch ueberhaupt nichts mit „irgendwie ist der Skeptizismus der Klimaspinner ja zu verstehen“ zu tun! Ignorieren von Daten und der wissenschaftlichen Methode ist purer Aberglaube, so wie jeder andere Aberglaube auch!
Wieder zu viel, wieder Beispiele, wieder kein richtiger Zusammenhang *seufz*.