Der letzte Beitrag in diesem ereignisreichen Jahr.
Vor einiger Zeit erhielt ich diesen Kommentar.
Den lasse ich nicht gelten!
Folgt man naemlich dem dort angegebenen Link, so kommt man zu etwas, was mit Graffiti (ja Mehrzahl, schlieszlich findet man auch nur aeuszerst selten nur ein einziges Spaghetto) zu tun hat. Diese sind eindeutig ungewøhnlich, einzigartig. Und das steht dort ja auch … „immer neu, immer anders“ … aber die Toiletten sind bei den Bildern ja nicht mal richtig drauf und stehen auch nicht im Mittelpunkt.
Wie bereits neulich angedeutet, geht es mir aber eigentlich bei meiner Kunst ueberhaupt nicht um das Besondere. Gerade das Gewøhnliche, das Alltaegliche ist es, was ich einfangen will. Dazu zaehlt auch die Art der Aufnahme der Toiletten. Auch wenn ich keine wirklich professionellen Aufnahmen machen kønnte (mangels Ausruestung), so kønnte doch die Qualitaet der Bilder besser sein als Mobiltelefonkamerequalitaet. Meine kleine Taschenkamera kønnte ich jederzeit bei mir haben. Bei den „Klassikern“ war das ja auch so. Da hatte ich meine (Film)Kamera immer dabei. Also auch in der Form der Aufnahme (sich widerspiegelnd in der Qualitaet der Bilder) steckt das Alltaegliche, das Gewøhnliche.
Auf einer Zugfahrt nach Wien im Sommer lernte ich ein Kuenstlerpaar aus Australien kennen. Als die von meiner Kunst hørten, machten sie mich auf Marcel Duchamp aufmerksam. Von dem hatte ich vorher noch nie was gehørt, aber sein Werk „Fountain“ ist nicht nur in seiner Bedeutung, sondern gar in seinem Gegenstand meiner Kunst sehr aehnlich.
Duchamp described his intent with the piece was to shift the focus of art from physical craft to intellectual interpretation.
Kunst ist also abhaengig vom Betrachter. Oder wie es in Blindman No. 2 (New York, May 1917) auf Seite 5 steht:
He took an article of life […] [and] created a new thought for that object.
Diese Meinung war zu dieser Zeit nicht so weit verbreitet:
Nach dem [sic] sich die Society darauf geeinigt hatte, dass dieser maschinengefertigte Alltagsgegenstand keinesfalls Kunst sei, wurde Fountain von der Ausstellung ausgeschlossen.
Mit „Society“ ist die Society of Independent Artists gemeint.
Toiletten als Kunstgegenstand … SKANDAL! … Und ein Skandal wurde es dann tatsaechlich.
Wie auch immer, es geht mir darum, dass Graffito gerade KEINE „article of life“ sind. Keine Massenproduktion. Das sind i.A. Einzelstuecke. Und auch wenn Graffiti die Umgebung verschønern, sind sie doch nicht der Fokus meiner Kunst. Sie kønnen aber unter Umstaenden integraler Bestandteil derselben sein, finden sich diese doch auch (leider viel zu selten) auf Toilettenwaenden.
Beim naechsten Mal møchte ich hieran anknuepfen. Fuer dieses Jahr soll es aber gut sein. Fehlt nur noch das Bild (Ausnahmsweise mal nur eines). Hier ist es:
Urspruenglich waehlte ich dieses Bild gerade wegen der einem ins Gesicht springenden Gewøhnlichkeit aus. Als ich es einfuegte, sah ich aber dieses wunderschøne Zusammenlaufen der Geraden. Schon schick anzusehen, wa!