Ich brauchte eine Weile, um mich dazu durchzuringen, diesen Beitrag, welcher schon recht lange in meinem Kopf herum spukte, dann doch endlich mal zu schreiben.
Aber zunaechst das obligatorische Bild:
Ich habe zu Pornografie ein recht herzliches Verhaeltnis. Ich mag Porn, solange klar ist, dass die dargestellten sexuellen Handlungen unter gegenseitigem Einvernehmen stattfinden. Das beinhaltet durchaus auch Handlungen im Spielreich des BDSM, die bis heute auch in europaeischen Staaten teilweise strafbar sein kønnen.
Alan Moore, seines Zeichens ein Feminist und Anarchist (dazu schrieb ich ja an anderer Stelle schon mal was) meinte wohl:
Man wird immer mehr Pornographie haben, das Einzige, was man tun kann, ist, dafür zu sorgen, dass es wenigstens auch gute Pornographie gibt, nicht nur menschenverachtende.
Dietmar meint in seinem Artikel „Im Weltreich der nackten Daten“ dann weiter:
Der Einfall steht in schroffem Gegensatz zu medienökologischen Ansätzen, die alles, was heute an sexuell aufgeladenem Material so kursiert, über denselben Kamm der als hochgiftig aufgefassten „Sexualisierung der Öffentlichkeit“ scheren – und deshalb zum Beispiel weniger Thematisierung von Sexualität an Bildungseinrichtungen fordern. Moore hält dem zu Recht entgegen, dass Schule und Kunst wenigstens „das Unterscheidungsvermögen ausbilden können“, das man immer braucht, wo eine Flut von Sichtbarem vorhanden ist.
Ein interessanter Gedanke, nicht wahr.
Es gibt ja leider auch Pornografie, die zwar nicht illegal, bei der das mit dem gegenseitigem Einverstaendnis aber nicht so klar ist. Damit meine ich natuerlich auch „Sexfilme“. Gemessen an der Masse der zur Verfuegung stehenden Filme im Netz, stolpere ich aber erstaunlich selten ueber derartige Darstellungen – und schalte dann angeekelt weg. Trotz Internet und møglicher massenhafter Verbreitung denke ich, dass diese dennoch nicht massenhaft verbreitet sind.
Ganz im Gegensatz zu solchen „Werken“ wie bspw. „50 Shades of Grey“. Darin ist die Frage des gegenseitigen Einverstaendnisses mitnichten klar. Und solche Werken werden in den etablierten Medien besprochen (gefeiert?) und _sind_ massenhaft verbreitet.
Und unter anderem deswegen ist das von Alan Moore Gesagte so wichtig.
Und natuerlich, damit wir alle lernen entspannter mit diesem Thema umzugehen und uns weder von Demagogen noch unseren Geluesten leiten lassen.
Nachtrag: siehe bspw. auch hier
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