Heute ist hier die Wahl der Legislative und ich habe auch schon gewaehlt.
Leider nicht die hiesige gesetzgebende Gewalt.
Ich war vor ein paar Tagen extra in der Bibliothek und habe mich durch Kommentare zu Gesetzen gelesen (auf norwegisch natuerlich) um zu schauen, ob es nicht vllt. doch geht.
In Dtschl. gibt es naemlich eine Regelung, dass, wenn jemand eine besondere Beziehung zu Dtschl. hat und dies auch begruende kann, dieser auch waehlen darf. Bspw. Polen, die im Grenzgebiet wohnen und jeden Tag nach Dtsch. zum arbeiten fahren.
Aber hier gibt es so eine Regelung nicht.
Und da war es wieder, dieses Konzept „Staatsbuergerschaft“. Das wird mir wohl auf ewig nicht erklaerbar sein. Vor allem weil ich doch tatsaechlich denke, dass wir im 21. Jahrhundert leben. Und trotzdem gibt es so ein veraltetes, sinnloses und gefaehrliches (!) Konzept immer noch. *mit dem Kopf schuettel*.
Aber die Negation dieses Konzeptes, das verstehe ich. Dazu zu einem (viel) spaeteren Zeitpunkt mehr.
Wieauchimmer, so in diese Kommentaren lesend, fragte ich mich dann doch, was denn „eine Beziehung zu einem Land haben“ bedeutet.
Nicht ausreichend in Norwegen ist
– sich vom ersten Tag an freiwillig (und als Erster) als Mitglied des Elternrates im Kindergarten zu melden,
– sich als Erster, freiwillig und ab dem ersten Tag, als Mitglied des Elternrates in der Schule zu melden,
– Vizepraesident des Schachclubs fuer Kinder zu sein,
– alle Sprachkurse mit einer eins zu bestehen, gar die Pruefung am Ende des dritten Sprachkurssemesters, die schwerer ist, als die eigentliche offizielle Sprachpruefung des Staates,
– ein Kind zu haben, welches ein Teil dieser Kultur ist, aber nicht der Kultur, dessen Staatsbuergerschaft es hat,
– Mitglied des norwegischen Teils einer Wohltaetigkeitsorganisation zu sein und viel eigenes Geld und Zeit darauf verwenden, fuer gute Zwecke in (u.a.) Norwegen eben noch mehr Geld zu sammeln,
– den Nationalsport ganz toll finden,
– gewisse nationale Nahrungsmittelspezialitaeten regelmaeszig essen und sogar wirklich møgen.
Das reicht alles nicht.
Und jetzt denke man da mal ueber Ausgrenzung nach. Wenn Einwanderer nicht so „geil“ darauf sind, ihr Herkunftsland so schnell wie møglich hinter sich zu lassen (so weit es ueberhaupt møglich ist), wie ich es war/bin.
Und um Himmels willen! Manche davon tragen auch noch Kopftuecher. Aber die Chinesen, mit ihren lustigen Hueten und Kleidern und so, die sind ja wenigstens lustig.
Aber in weniger als 2 Jahren, da kann ich so einen gewissen Zettel beantragen. Vermutlich mit einer Unterschrift drauf. Dann, und NUR dann, darf ich auch die Legislative hier waehlen.
Sonst noch wer, der das Konzept „Nationalitaet“ in der heutigen Zeit irgendwie nicht so richtig begreift? Ich sehe das so, dass es nur noch dazu dient, sich fremde Leute aufeinander hetzen zu lassen. Sollte damit nicht mal endlich Schluss sein!?
Was dies anbelangt bin ich sehr offen und wuerde mich sehr ueber Kommentare und (andere) Gedanken freuen.
Und ich muss dazu ebenso sagen, dass ich die Argumentation, warum denn nur sog. „Staatsbuerger“ waehlen duerfen, durchaus nachvollziehen kann. Das klang alles durchaus plausibel, in den Kommentaren zum Wahlgesetz.
Wieauchimmer, Wahlen sind auch bei euch bald.
Es wird sich WIEDER nichts aendern … oh halt doch! Es wird NOCH schlimmer werden!
Fuer alle von euch, es sei denn ihr seid reich.
Seid ihr, meine lieben Leser, euch dem alle bewusst? Also nicht nur so „jaja, kenn ich schon, ist doch schon seit Jahren so, aber was soll man machen?“-bewusst.
Ich meine so „ich kaufe jetzt lieber Margarine anstatt Butter, denn die ist guenstiger“-bewusst.
So „ich habe mir eine schlimme Infektion im Krankenhaus zugezogen; denn das wurde privatisiert und die sparen am Geld fuer die Reinigungskraefte“-bewusst?
Oder so „die Polizei hat mir das Nasenbein gebrochen bei einer Demonstration“-bewusst?
Oder vielleicht gar so „ein sehr guter Freund muss jetzt in psychologische Behandlung, weil die ihn auf dem Arbeitsamt seit Jahren wie Scheisze behandeln; der bringt sich sonst bald um“-bewusst?
Fragt euch mal, was genau an eurer eigenen und an der Gesamtsituation besser geworden ist, seitdem ich Dtschl. verlassen habe.
Und welche meiner Kassandrarufe von damals (und heute) haben sich als UNwahr heraus gestellt.
Verdammte Scheisze! Die schnueffeln euch sogar hinterher! Das hab ja nicht mal ich mich getraut zu sagen!
Ihr duerft mir das gern in die Kommentare schreiben
Auch wenn ich es irgendwie an anderer Stelle schon mal tat, møchte ich deswegen hier (noch)mal ganz explizit diesem Aufruf zur Wahl folgen.
Dies ist keine Bitte, sondern eine Aufforderung: waehlt verdammt nochmal „DIE LINKE“!
Bevor ihr irgendwo anders das Kreuz setzt, macht euren Stimmzettel lieber ungueltig. Und auch die Gruenen nicht waehlen, denn die sind auch an Hartz-IV Schuld! Wer sich zwei mal von denen verarschen laeszt, der hat es nicht besser verdient. (Dies ist natuerlich nur ein persønliches Kommentar)
In der Opposition wird „Die Linke“ mglw. das Allerschlimmste verhindern kønnen. Und sollten Wunder geschehen und es doch zu einer rot-gruen-roten Koalition kommen, kønnen sie mglw. ebenso das Schlimmste verhindern.
Meine Zweitstimme erhielt „Die Linke“ sowieso.
Bei meiner Erststimme war ich mir etwas unsicher. Dann schaute ich mir aber mal an, wer denn denn diese Rosemarie Hein ueberhaupt ist. Soweit dies ueberhaupt møglich ist. Und was ich da erstmal las, hat mich nicht im geringsten ueberzeugt. Es war eben das uebliche Wahlkampfgetøse.
Aber dann stiesz ich auf ihr Abstimmverhalten der letzten Jahre und muss sagen, dass sie so abstimmte, wie ich gewollt haette, dass sie abstimmt.
Vorbildlich, muss ich da sagen, auch wenn es etwas (aber nicht sehr) versteckt war auf ihrer Seite.
(Achtung: bei den ganzen Euro-„Rettungs“paketen und so, ist ziemliches Hintergrundwissen gefragt, um zu verstehen, warum ihr Abstimmverhalten, innerhalb gewisser, fundamentaler, ethischer Richtlinien, richtig war.)
Wie man sieht, ist es also relativ einfach, etwas ueber „seinen“ Abgeordneten raus zu finden. Und viel Zeit, kostet es auch nicht.
Deswegen erhielt „Die Linke“, via meiner Bundestagsabgeordneten, ebenso meine Erststimme.