So oder so aehnlich sollte es grosz auf Computern stehen, die mit Windows 8 verkauft werden.
Der Grund dafuer ist der Folgende: Microsoft verlangt von den Hardwareherstellern, dass diese ein bestimmtes Merkmal aktivieren muessen, wenn das Windows 8 Betriebssystem auf dieser Hardware laufen soll.
Microsoft nennt es „secure boot“ und soll nur die Ausfuehrung authorisierter Software erlauben.
Der richtige Name dieses Merkmals sollte aber viel mehr „gesperrter Boot(vorgang)“ heiszen. Der Monopolist Microsoft behauptet natuerlich, dass ja dann alles „authorisiert“ werden kønnte und gut ist. Es ist aber nachgewiesen, dass die Ausfuehrung sog. „nicht authorisierter“ Betriebssystemsoftware auf dieser Art Hardware faktisch ausgeschlossen ist. Dies umfasst auch die breite Palette an freien Betriebssystemen.
Dieses Merkmal kann NICHT vom Nutzer abgeschaltet werden!
Wie schon beim Digitalen Restriktions Managment bezahlt ihr somit viel Geld fuer eine Ware, die euch dann aber niemals gehøren wird.
Gegen den Einwand, dass das ja nicht so schlimm waere, weil man doch sowieso Windows als Betriebssystem verwenden will wuerde ich die folgende Frage stellen: wuerdet ihr, meine lieben Leser, es akzeptieren, wenn euer Auto nur mit Benzin von einer ganz bestimmten Tankstellenkette fahren wuerde?
Ich denke, dass die Antwort darauf „nein“ ist.
Warum ist das aber wichtig? Auf all die Argumente, im Zusammenhang mit dem Missbrauch von Monopolstellungen, møchte ich nicht eingehen.
Aber das folgende Szenario ist mitnichten weit hergeholt.
Nehmen wir eine Schule an (oder weniger wohlhabende Menschen), welche sich gebrauchte PCs (mit diesem Merkmal) kauft, um ihren viel zu alten PC-Pool aufzufrischen. Ein Vorgang, der gar nicht so selten ist.
Ueblicherweise wird dabei KEIN Betriebssystem mitgeliefert, da die Festplatte leer ist.
Nun kann sich die Schule aber sicherlich NICHT die Lizenz fuer bspw. zwei Dutzend Windows-Versionen leisten. Denn das ist schweineteuer und Geld fuer Schulen ist rar.
Wenn diese Hardware aber das Merkmal des gesperrten Bootvorganges aufweist, hat die Schule gar keine Wahl, da es ja keine freien Betriebssyteme ausfuehren darf.
Es bleiben also zwei Møglichkeiten:
– Die gebrauchten Computer nicht benutzen, eine Verschwendung von Steuergeldern also einfach hinnehmen (muessen) und den Schuelern keinen modernen Unterricht anbieten kønnen. Was soll das auch? Privatschulen stehen nicht vor dem Problem und somit betrifft es ohnehin nur die Kinder der faulen Sozialschmarotzer auf den øffentlichen Schulen.
– Microsoft NOCH MEHR Steuergelder in den Rachen werfen, damit die Windowslizenzen gekauft werden kønnen.
Das klingt doch beides nicht wirklich gut fuer eine Gesellschaft.
Microsoft nutzt also seine Macht um die Gesellschaft (und somit auch mich und euch, meine lieben Leser) zu erpressen, ihre Software zu kaufen.
Im uebrigen gilt dies natuerlich nicht nur fuer diese beiden Beispiele. Nehmt ihr, meine lieben Leser, mal an, dass ihr euch einen Computer mit einer derartigen Erpresserfunktion kauft.
Ein Betriebssystem ist ja leider meist schon immer mit drauf beim Kauf. Auch wenn die Entwicklung im PC-Markt rasant ist, so wird die zugrunde liegende Technik ja meist nicht schlecht. Und wenn ihr nun nach ein paar Jahren dann ein neues Betriebssystem installieren wollt, bspw. damit die neuesten Softwareversionen laufen, dann geht das nicht. Ihr seid also gezwungen euch einen neuen Rechner zu kaufen. Und der Alte? Der landet høchstwahrscheinlich im Schrott, obwohl er eigtl. noch von euch zu gebrauchen waere, wenn nicht diese Erpresserfunktion darauf waere.
Somit ist also bei all diesen, gar nicht so fiktiven, Szenarien, auch die Umwelt massiv betroffen. Aeltere, aber immer noch durchaus brauchbare PCs, kønnen nicht mehr (mglw. an anderer Stelle) weiter benutzt werden. Sie muessen also weggeschmissen werden!
Microsoft mag das grøszete Uebel sein, aber auch Apple, Android und andere, sperren den Boot(vorgang) auf mindestens einigen ihrer Systeme.
Zum Glueck gibt es aber (wieder mal) die Free Software Foundation. Diese hat naemlich eine Kampagne ins Leben gerufen, um den Hardwareherstellern klar zu machen, dass wir, die muendigen Buerger (!), dies nicht dulden.
Fuer diejenigen, denen es nicht egal ist, dass sie viel Geld fuer etwas ausgeben, welches Ihnen dann nicht gehørt, oder fuer diejenigen, denen die vernuenftige Bildung aller Kinder in unserer Gesellschaft am Herzen liegt, fuer die ist es mit minimalem Aufwand møglich, die FSF zu unterstuetzen. Zu unterstuetzen in ihrem Streben nach einer freieren Gesellschaft. Wie schon bei der Kampagne gegen Digitales Restriktions Managment, ist es auch hier wieder mit nur der „Unterschrift auf einer Petition“ getan.
Es lohnt sich, denn die møglichen Folgen, wenn irgendwer mit solchen Forderungen durch kommt, waeren katastrophal. Mindestens fuer freie Buerger, wie wir welche sein wollen.
Man denke nur bspw. daran, dass die alten Stromzaehler so langsam, aber sicher, gegen digitale ausgetauscht werden. Da kønnte ja dann auch eine Sperre eingebaut werden, die nur noch Økostrom durchlaeszt.
Wollen wir so etwas? Oder aehnliche fuerchterliche Dinge? ICH will das nicht! Deswegen mache ich hier auf die ersten Schritte in diese Richtung aufmerksam und hoffe, dass es nach auszen getragen wird.
„Nicht møglich!“ denkt man sich da? Oder, dass das doch hanebuechene Beispiele sind?
Ich wuerde mal sagen, dass der Stromzaehler nur noch Økestrom durchlaeszt, ist ungefaehr so unmøglich wie, dass man auf „seinem“ Computer keine andere Software ausfuehren kann. Digitaler Strom laeszt sich naemlich mit digitalen Sperren leicht kontrollieren.
Darum ausnahmsweise eine direkte Bitte an euch, meine Leser: bitte unterstuetzt diese Kampagne der Free Software Foundation. Ihr kønnt mir hier (oder privat ueber die ueblichen Kanaele) gerne Fragen stellen, wenn ich mehr ins Detail gehen soll, warum das so wichtig ist, bevor ihr da etwas unterschreibt.
Es ist aber wichtig. SEHR wichtig, dass niemand, mit solchen Forderungen Erfolg hat!
… … …
Auszerdem waere es ein gar wunderbares Geburtstagsgeschenk :)
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