Sogenannte „WC Center“ sind vermutlich eine nicht zu vermeidende Folge der rasant fortschreitenden Urbanisierung.
Wenigstens machen sie den Eindruck, als ob sie sauber sind.
Man beachte, dass das Jungsklo hier nicht tiefer gelegt wurde, sondern dass der Boden erhøht wurde. Ist ja auch cool, wie auf einem Siegerpodest zu stehen.
Auch die Form der Urinale ist erfrischend anders, als man es sonst von (semi)øffentlichen Eindrichtungen dieser Art gewohnt ist.
Ueberhaupt ist der Gesamteindruck, den die Gestaltung dieses WC-Centers hinterlaeszt, ein erfrischender (wenn auch steriler). Es wuerde mich nicht wundern, wenn das psychologisch so gewollt ist. Dies zeigt sich auch beim Sitzklo:
Der aufmerksame Leser mag beachten, wie viel Platz man hier hat.
Somit wird also auch der Gang zur Toilette zu einem „Event“. Da verlaeszt man den Ort der Notdurft mit einem guten Gefuehl und kommt das naechste Mal gern wieder. Das passt ja ganz wunderbar in diese Erlebnissgesellschaft.
Fehlt nur noch der Einsatz unterschwelliger Botschaften, oder von in den Raum gespruehten Hormonen, um dies zu forcieren.
Als letztes møchte ich noch einen Literaturverweis anbringen.
Dieses spezielle WC-Center – die „frische aber sterile“-Art, der Aufbau, die psychologische Wirkung etc., das erinnert mich alles sehr an Isaac Asimovs „Die Stahlhøhlen„.
Somit ist dann auch die Verbindung zum Anfang dieses Artikels hergestellt. (Was vermutlich niemand erkennt, der das Buch nicht gelesen hat.)
Wobei schon interessant ist, dass ich mich zwar an fast nichts mehr aus dem Buch erinnere, mir aber vorkommt, als haette ich die Beschreibung der „Toilettenkultur“ in diesem Buche erst vor einer Woche gelesen.
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