Ich druecke Leute gerne. Ausnahmsweise ganz ohne sexuellen Hintergrund, mag ich den (kurzen) physischen Kontakt mit Leuten, die mir wohlgesonnen sind. Nicht selten halten mich anerzogene, sogenannte „Verhaltensnormen“ aber davon ab. Verflucht sei dieses „maennliche“ Getue.
Lasst uns Liebe, Freude und Harmonie verbreiten. Real-Life-Knuddeln forever! (Richtig ausgefuehrt, bedeutet das ja nicht, dass man keine ernsthaften und lebhaften Diskussionen mehr fuehren kann.)
Natuerlich nur, wenn alle Beteiligten dem zustimmen.
Und das war das gar Fantastischste auf dieser Veranstaltung. Unheimlich viele Damen, aber auch Maenner, liefen mit einem Schild herum auf dem „Free Hugs“ stand. Ensprechend oft suchte ich den engen, wenn auch kurzen und doch eher oberflaechlichen, nichtsdestotrotz netten und durchaus angenehmen, Kørperkontakt zu diesen Schildtraegern. Dieser wurde mir auch ohne Ausnahme gewaehrt; sowohl mit, als auch ohne Kostuem.
Meistens war das Schild an sich nicht besonders spektakulaer. Aber dieses hier, hat es mir doch sehr angetan:
Allein diese Superidee ist es wert, gedrueckt zu werden!
Zwei weitere Schilder dieser Art sind der besonderen Erwaehnung wert.
Das Eine waren „Free High Fives“, das Andere „REAL Hugs“. Letzteres war groszartig. Die Dame wusste naemlich wirklich zu druecken und das oben erwaehnte „oberflaechlich“ und „kurz“ galt fuer diesen „real hug“ nicht. Einfach fantastisch.
Jetzt wo ich diese Zeilen schreibe, erinnere ich mich natuerlich zurueck und sitze mit einem Grinsen hier.
Ich fuehle mich aeuszerst wohl zwischen so wunderbaren Menschen, die zu solchen Veranstaltungen gehen.
Ob mit, oder ohne Kostuem.
Es tut mir sehr wohl, meine Geekiness offen leben zu kønnen.
Irgendwie ist das ja auch so eine Art „Coming Out„, wenn auch keines der sexuellen Art. Denn Julie Smith‘ Definition (die ich an dieser Stelle wiedergebe, ohne das Original gelesen zu habe), ist ja sehr zutreffend (via):
He was the very personification of a ‚geek‘, a bright young man turned inward, poorly socialized, who felt so little kinship with his own planet that he routinely traveled to the ones invented by his favorite authors, who thought of that secret, dreamy place his computer took him to as cyberspace — somewhere exciting, a place more real than his own life, a land he could conquer, not a drab teenager’s room in his parents‘ house
Wer bspw. Heinleins Geschichten kennt, mglw. gar wirklich liebt, der weisz, was das bedeutet. Auszer Heinlein, kønnte ich an dieser Stelle auch einige andere Geschichtenerzaehler, Werke der neunten Kunst, Filme und natuerlich Computerspiele nennen.
Seltsamerweise in diesem Zusammenhang keine Musik, obwohl diese natuerlich auch eine bedeutende Rolle fuer mich spielt.
In Kurz: JA! Ich bin ein Geek und es ist mir total Latte, ob man das als sog. „Erwachsener“ nun noch macht, oder nicht!
Schade nur, dass ich dieses Selbstbewusstsein nicht schon in jungen Jahren hatten. Dies ist im Uebrigen auch sehr bezeichnend fuer die Zustaende in dieser, unseren Gesellschaft. Ein weitere Grund, diese Zustaende zu ueberkommen und durch etwas Besseres zu ersetzen!
Schøn zu sehen deswegen, dass eben dies, wenn auch langsam und in Nischen, tatsaechlich geschieht. Bspw. auf eben der Desucon.
Diese doch sehr klare Aussage bedeutet natuerlich nicht, dass ich keine sog. seriøsen Standpunkte mehr vertrete, oder all mein Verhalten unter diesem Aspekt gesehen werden muss.
Anarchie, die Bedeutsamkeit der Verwirklichung einer wahrhaften Gleichbehandlung aller Menschen, ehrliche Sexualitaet etc. sind Themen, welche Verbindungen zu verschiedesten anderen Themen haben, deswegen aber nichts an ihrer Ernsthaftigkeit verlieren!
Oder wie ich es weiter oben bereits schrieb: Lasst uns Liebe, Freude und Harmonie verbreiten und dabei munter und konstruktiv diskutieren!
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