Archive for Juni, 2013

„RegensburgUniPizzeria“, so ist der Dateiname. Denn „Pizzeria auf dem Campus der Universitaet in Regensburg“ war mir zu lang.

Diese spezielle Universitaet ist so dermaszen abgrundtief haesslich, dass ich das gar nicht beschreiben kønnte. Toiletten aber sollten ein Ort sein, an dem man sich halbwegs wohl fuehlen møchte; schlieszlich soll man sein Geschlechtsteil dort entbløszen und sich einer doch sehr intimen Handlung hingeben. Deswegen ist es in diesem Falle eher erfreulich, und kein Grund zum rummosern, wie sonst immer, dass die Toiletten standardisiert und langweilig sind, denn das bedeutet, dass sie aus neuerer Zeit stammen und wenigstens einen hygienischen Eindurck machen.

RegensburgUniPizzeria2

Aber wenn ich so an die alten Toiletten im Gebauede der Geisteswissenschaftler an Ottos Uni denke; das laeszt mein Herz gleich høher schlagen.
Im Gegensatz zu diesen Toiletten hier.

RegensburgUniPizzeria1

Supergeil allerdings ist der Hinweis auf die Buerste!
Was wohl passiert, wenn die jemand auf die andere Seite stellt?
Noch lustiger waere es, wenn da noch mehr Hinweise waeren, bspw. so wie „Spuelknopf“, „Klo“, „Toilettenpapier“, „blaue Fliese“, „Pfeil“ etc. … tihi.

Ueberschriften, welche mit so drastischem, religiøsem Aberglauben daherkommen, mag ich sehr.

Hier ist es sogar passend, denn es soll heute um die fantastisch interessante Substanz Disauerstoffdifluorid – O2F2 – gehen.

Dazu angeregt, mich mit diesem Stoff mal naeher zu beschaeftigen, wurde ich durch Randall Munroes exzellenten what-if Artikel zu Schnellkochtoepfen.

Dort gab es einen Link zu einem, von einem Chemiker geschriebenen, Artikel mit dem Titel: „Things I Won’t Work With: Dioxygen Difluoride

Dort wiederum standen so neugierig machende Dinge wie

[…] violently hideous […],

[…] deeply alarming […],

[…] chemicals that I never hope to encounter […]

Grund genug also, sich mal den Originalartikel von A. G. Streng mit dem Titel „The Chemical Properties of Dioxygen Difluoride“ zu Gemuete zu fuehren.

Dieser nach Wissen strebende Forscher hat nicht nur immer wieder und wieder dieses Teufelszeug hergestellt (was an sich schon ein Prozess ist, der sich nicht so ganz  ungefaehrlich anhørt), nein, er wollte auch noch wissen, was es so macht, wenn man es mit allem møglichem anderem (gefaehrlichem) Zeug in Beruehrung bringt.

Die Experimente musste er bei tiefen Temperaturen ausfuehren. So bspw. 90 K. Das sind -183 Grad Celsius! Weiter unten wir dem Leser sicherlich klar, warum er das so kalt machen musste.
Dabei sollten wir unsere eigenen chemischen Experimente (kochen, grillen, Chemiunterricht in der Schule) und technische Groszprozesse (die Herstellung von Duenger, oder der Katalysator im Auto) immer im Kopf behalten. Da passiert eigentlich NIE was, solange man das nicht ueber einen Bunsenbrenner haengt.
Die gar winzigliche Energie, welche noch bei -183 Grad Celsius vorhanden ist, reicht aber aus, um O2F2 noch gar fantastische Reaktionen zu entlocken. Von selbst, ganz ohne Starthilfe via „Feuer“.

Genug der Vorrede. Im folgenden zitiere ich aus dem oben verlinkten Artikel von A. G. Streng (Hervorhebungen sind von mir).

Und nicht vergessen: MINUS 183 Grad Celsius!

Ethanol  Feuer

It reacted instantaneously with solid ethyl alcohol, producing a blue flame and an explosion.

Methan  Feuer

When a drop of liquid O2F2 was added to liquid methane […] a white flame was produced […]
[unter anderen Bedingungen (aber immer noch 90 K!)] a violent explosion occurred.

– keine Reaktion mit CO2 (Trockeneis)

When added to Dry Ice, dioxygen difluoride did not react and was only absorbed by the solid.

– aber wehe, es wird Aceton  Feuer  Reizend dazu gegeben

Addition of acetone to this mixture resulted in sparking accompanied by an explosion.

– Und da das noch nicht reicht, muss natuerlich auch noch die Reaktion mit Flusssaeure (HF)  sehr giftig  Aetzend untersucht werden. Wie zu erwarten:

A 2% [!!!] solution  of O2F2 in HF reacted violently […]

Eine 2%-Løsung! Das ist wie wenn man ein Trinkpaeckchen verduennt mit zwei voll gefuellten Wassereimern.

Ammoniak  sehr giftig  Umweltgefaehrlich

Liquid dioxygen difluoride reacted vigorously when added to solid anhydrous ammonia […]

– Wasser (in Form von Eis natuerlich)

It caused explosions when added to ice […]

Was macht man, wenn man Flusssaeure schon ausprobiert hat und die Verbindung die man untersucht schon eine Fluorverbindung ist?
RICHTIG! Man schielt verstohlen zu den Chlorverbindungen.

Chlor  sehr giftig  Umweltgefaehrlich

A rapid addition of chlorine to dioxygen difluoride […] caused a violent explosion.

Nein, nein, warum denn langsam, wenn man es auch schnell machen kann? Die Kollegen warten sicher schon am Mittagstisch. Aber keine Sorge, denn beim zweiten Mal (!) hat er das Chlor langsamer einstrømen lassen um die Reaktionsprodukte besser untersuchen zu kønnen.

Chlorfluorid  (keine Einstufung verfuegbar!!! – Das Zeug ist von sich aus schon so reaktiv und unter widrigen Umstaenden herzustellen, dass das noch nicht mal in ausreichenden Mengen produziert wurde um es zu klassifizieren!)

The study of the reaction […] showed that if the reaction is carried out without special precautions […] the two substances react violently […]

Es waren sicherlich immer noch die wartenden Kollegen am Mittagstisch, die ihn zur besonderen Eile antrieben. Da kann man dann auch schon mal zwei Experimente gleichzeitig machen.

Mhm … Nix weiter beim Chlor. Na dann nehmen wir doch

Brom  sehr giftig  Aetzend  Umweltgefaehrlich. Der aufmerksame Leser ahnt es bereits

Liquid O2F2 […] reacted vigorously when added to solid bromine […]

Da die Reaktionen mit Bromtrifluorid (fuer das es auch noch keine Einstufung gibt) nur als

proceeded rapidly

beschrieben ist, sehe ich dies als eher uninteressant an und møchte meine Leser nicht weiter damit langweilen.

Mhm … was fuer andere, an sich schon reaktionsfreudige Substanzen enthaelt denn das Periodensystem sonst noch? Richtig!

Phosphor  Feuer  sehr giftig  Aetzend  Umweltgefaehrlich

With red phosphorus, O2F2 reacted vigorously when added rapidly […]

Manchmal kann es aber auch verdammt schwierig sein, den Zufluss einer Substanz klein zu halten.
Aber nach all den vorherigen Ergebnissen ist eine nur „lebhafte Reaktion“ ja ein bisschen langweilig. Let’s spice it up a little with:

Phosphor(III)-fluorid  sehr giftig  Aetzend

[…] the reaction proceeded with flame […]

Nun ja, Teufelszeug schrieb ich ja schon. Da liegt es nahe, es auch mit Schwefel und seinen Verbindungen zu testen.

Schwefel  Reizend

When added rapidly to sulfur […] liquid O2F2 reacted instantaneously with a flash.

Der Mann muss echt unter Zeitdruck gestanden haben, musste ja immer alles „schnell, schnell“ gehen.

Schwefeltetrafluorid  sehr giftig  Aetzend

Sulfur tetrafluoride, SF4, reacted violently with concentrated O2F2 […]

Mglw. um die Reaktion etwas zu verlangsamen, wurde das SF4 verduennt (nicht mit Wasser, denn das vertraegt sich nicht so gut, wie wir oben gelernt haben).
Wenn man bedenkt, mit welchem verve so Begriffe wie „instantaneously“, „with flame“, „reacted vigorously“ oder „added rapidly“ bisher benutzt wurden, so wirkt die Beschreibung der Reaktion des verduennten SF4 møglicherweise etwas alarmierend auf den Laien:

[…] the reaction went out of control with an explosively violent evolution of gas and heat.

Aber keine Sorge: es bestand zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr fuer die Bevølkerung.

Und dieses „out of control“ spornt einen Forschergeist ja manchmal noch so extra an. Das muss ja systematisch untersucht werden. Deswegen wurden die Experimente mit dem verduennten SF4 weiter gefuehrt, selbst wenn

This reaction […] even more difficult to control [is] […].

Als Resultat konnte bestaetigt werden:

In most cases it proceeds directly […] to an explosion.

Na man gut, dass wir das bestaetigt bekommen haben. Haette ja sein kønnen, dass die erste Explosion nur ein dummer Zufall war.

Aber es gibt auch gute Nachrichten. Denn wenn man ein anderes Verduennungsmittel nimmt, so gilt

[…] explosions could be avoided in some cases […]

Nochmal Glueck gehabt!

Zur Reaktion mit Schwefelwasserstoff  Feuer  sehr giftig  Umweltgefaehrlich steht zwar nicht, wie das ausgegangen ist, aber dabei entsteht eine Waerme von 433 kcal pro mol. Eine Kalorie ist die Menge an Waerme, die man braucht um 1 kg Wasser um ein Grad Celsius zu erwaermen. Hierbei wird beinahe eine halbe Million Kalorie an Energie frei! Zu recht wird dies in dem „Things I Won’t Work With„-Artikel beschrieben als

[…] which is the kind of every-man-for-himself exotherm that you want to avoid at all cost.

Wir alle haben ja sicherlich noch die Knallgasexplosion im Chemiunterricht im Kopf. Wo ein winzig kleines bisschen Waserstoff in eine Blechdose geleitet und da dann mal ein Streichholz heran gehalten wurde. Die Dose flog mit ziemlicher Wucht zur Decke. (Jup, ich hatte ’ne coole Chemielehrerin :) ). Dort wird weniger als ein Drittel dieser Energie frei!

Dem Forscherdrang war damit aber kein Ende gesetzt, denn er untersuchte auch noch die Reaktionen mit Stoffen, die er einfach nur als

some other substances

bezeichnet. Da muss noch was uebrig gewesen sein, von dem Teufelszeug und der A. G. Streng konnte wohl nicht der Neugierde widerstehen, dass dann auch an allem auszuprobieren, was seine Kollegen so im Lab haben rumliegen lassen.
Ich denke, dass der aufmerksame Leser sich selbst ausmalen kann, wie diese Reaktionen abgelaufen sind. Stichworte sind da bspw. „reacted vigorously“ oder „exploded“.

 

Genug dazu.

Ich hatte grosze Freude beim Lesen des Artikels von A. G. Streng und die Leute in der Straszenbahn werden sich sicherlich gefragt haben, worueber ich mich denn so amuesiere. Auch das Schreiben dieses Artikels machte mir Spasz.
Wer ebenso Freude am Lesen des meinigen Artikels hatte, dem empfehle ich wirklich die Lektuere des „Things I don’t want to work with“ Artikels. Ich kønnt mich wegschmeiszen vor lachen, wie der Chemiker sich dort dazu ausdrueckt.

Im Ernst møchte ich aber das folgende noch dazu sagen bzw. aus dem empfohlenen Artikel zitieren:

If the paper weren’t laid out in complete grammatical sentences and published in JACS, you’d swear it was the work of a violent lunatic.

Absolute Zustimmung! ABER an dem Paper sieht man, dass tatsaechlich ordentlich und auch vernuenftig gearbeitet wurde.
Auch wenn mir bei den beschriebenen Reaktionen Bilder von in Flammen aufgehenden und explodierenden Laboren vor Augen kamen, so war es letztlich doch „halb so schlimm“. Den Sicherheitsstandards (und vermutlich der Liebe zum eigenen Leben) wegen, wurden naemlich nur kleine Mengen dieses Teufelszeugs benutzt und sicherlich auch alle anderen, nøtigen Vorsichtsmasznahmen ergriffen.

Ich wollte das ganze etwas humoristisch praesentieren. Aber der Umgang mit gefaehrlichen Stoffen, ist mitnichten witzig. Auch wenn die Chemikalien nicht mal einen Bruchteil so gefaehrlich sind, wie O2F2, so gilt dennoch, dass man vorsichtig und ordentlich zu arbeiten und auch die erforderlichen Schutzmasznahmen zu ergreifen hat. Es ist naemlich ganz und gar nicht mehr komisch, wenn einem der Erlenmeyerkolben ins Gesicht explodiert und man die Schutzbrille nicht aufgesetzt hat, weil ja all die letzten Jahren auch nie was passiert ist. Alles schon erlebt, zum Glueck nicht persønlich.

Nachtrag: ich sehe gerade, dass der Originalartikel von A. G. Streng nicht frei zugaenglich ist. Bei Interesse kann ich den natuerlich dem interessierten Leser zukommen lassen.

In zwei Beitraegen gebrauchte ich etwas drastische Umschreibungen.

Hier schrieb ich

Mhm … tiefste Ueberzeugung … stellt euch das so vor, dass nur die Liebe zum eigenen Kind (mglw. dem geliebten Partner) euch dazu bringen kønnte, diese Ueberzeugung zu verstecken bzw. dagegen zu handeln. Das eigene Leben? Was ist es wert ohne die Leidenschat dieses auch leben zu wollen?

Das ist natuerlich nicht so zu sehen, dass ich zu ’ner Gruppe Nazis gehen wuerde, um mit denen munter ueber meine Weltanschauung zu diskutieren.

Ebenso gehe ich damit natuerlich ganz grundsaetzlich nicht hausieren. Weil man sich damit unbeliebt macht, aufgrund der Un- und Falschinformiertheit der meisten Menschen, beim Thema Anarchie. Anerzogenes, reflexhaftes Verhalten, stehen den meisten Menschen leider im Weg, wenn dieses Thema auf den Tisch kommt. Das war bei mir frueher ja nicht anders.

Die letzte Aussage ist mehr in dem Sinne zu sehen, wie bspw. die Kommunisten, ueber die ich an dieser Stelle schrieb, die aufgestanden und eingetreten sind fuer ihre Weltanschuung.

In eben jenem Artikel schrieb ich auch

Auch wenn ich meine Anschauungen erst seit kurzer Zeit in die Wortgruppe “Anarchismus im Sinne Kropotkins” packen kann, so galt dies doch schon immer.

Da bin ich mir etwas unsicher, ob dem wirklich so war.

Ich denke schon, dass dem so ist. Historisch gesehen, ist aber das Folgende zu erinnern.
Lange Zeit habe ich wirklich das vertreten, was die Apologeten bspw. des Neoliberalismus (aber auch anderer, brutal-individualistischer Ideologien) predigen.
Deswegen wurde ich ja so, was die Mehrheit als „erfolgreich“ bezeichnen wuerde. Weil ich (mindestens scheinbar) „ohne Ruecksicht auf Verluste“ dem nachgegangen bin, was diese Ideologien wollen. Ein sozial vertraeglicheres Verhalten (unreflektiert) bewusst abweisend. Gar mein emotionales, psychologisches Wohlbefinden (scheinbar begruendet) vernachlaessigend.
Das nach auszen gerichtete Verhalten begann sich ja erst ca. um 2005 herum zu aendern. Dann aber letztlich fundamental.
Herbeigefuehrt (aber nicht in Gang gesetzt) wurde dies durch eine persønliche, (nicht nur) emotionale Krise UND weil ich mit vielerlei, vernuenftigen Gedanken in Beruehrung kam, die ich so vorher noch nicht kannte.

Die Krise ist in dem Zusammenhang hier nicht von Interesse. Diese wurde ueberwunden und ich lernte die Auswirkungen dieser Krise als Teil meines Selbst zu akzeptieren.
Von Interesse im weiteren Sinne ist aber Letzteres. Denn es ist der Grund, warum ich dies hier semi-øffentlich vortrage und vortragen werden: um berichtigt zu werden, falls nøtig.
Und genau deswegen habe ich auch immer so wirklich grosze Freude an Kommentaren und Fragen diesbezueglich, weil ich dadurch gezwungen bin, meine sich bildende Weltanschauung zu reflektieren.

Wie oben geschrieben, denke ich, dass ich trotz dieser Historie eigtl. schon immer ein Anarchist war. Nur drueckte sich dies nicht immer auch in meinem Verhalten aus, weil ich eben lieber das wiederkaeute, was mir zu gegebenen Zeitpunkten am besten in den Kram passte.

Was aber irgendwie auch wieder, via den Ideen Max Stirners, insbesondere zu einer gewissen Schule des Anarchismus (dem egoistischen Anarchismus) passt. Von der ich mich aber im Allgemeinen distanziere.
Auch wenn die Freiheit des Individuums natuerlich ganz konkret immer Bestandteil aller anarchistischen Ideologien ist, wird es hier sehr komplex und diese Diskussion muss an anderer Stelle gefuehrt werden.

Ich denke Eintraege wie diesen, werde ich in der Zukunft zwangslaeufig øfter mal schreiben muessen.
Ich tendiere manchmal dazu, mich drastisch bis romantisch auszudruecken. Wenn ich dann spaeter der Meinung bin, dass dies ist nicht dem Zwecke zutraeglich war, so werde ich mich naeher dazu erlaeutern.

Immer noch Nachwirkungen dieses Beitrages und ich zitiere gleich mal wikipedia als guten Einstieg in diesen Artikel:

[…] the struggle against patriarchy is an essential part […] [of] the anarchist struggle against the state.

dies natuerlich deswegen, weil Patriarchat inhaerent bedeutet, dass jemand (Maenner) ueber jemand anderen (Frauen) herrscht. Und Anarchie bedeutet ja Herrschaftslosigkeit aller. Nicht zu verwechseln mit Gesetzlosigkeit oder dergleichen Mist, der gerne beim Thema Anarchie vorgelogen wird. In diesem Sinne ist auch das etwas flapsig geschriebene „the state“ einzuordnen.
Im uebrigen gilt das gleiche fuer ein Matriarchat. Dieses gilt es nicht zu errichten, sondern eine Gesellschaft mit gleichberechtigten Individuen.

Kurze Anmerkung: Ich verzichte an dieser Stelle darauf, auf welche Aspekte und Schulen des Anarchismus ich mich beziehe. Das wird mglw. spaeter folgen (vermutlich aber nicht). Im Groszen und Ganzen aber, koennte der interessierte Leser sich mal ueber Ideen informieren (nein, ich bin kein Anarchokommunist), die in wesentlichen Zuegen auf Kropotkins Schriften beruhen.

Aber zurueck zum eigentlichen Them. In dem Wikipediaartikel heiszt es weiter:

In essence, […] anarchist struggle [is] a necessary component of feminist struggle and vice-versa.

Und da steht dann auch schon, warum ich so ueber „die Zustaende“ herziehe. Ich kann (und darf?) nicht anders, weil diese Zustaende meinen innersten Ueberzeugungen fundamental widersprechen.

Oder wie L. Susan Brown es viel schøner sagt:

 „[…] anarchism is a political philosophy that opposes all relationships of power, it is inherently feminist“

Meiner Meinung nach, fehlt da das Ausrufezeichen.

Grøszere Denker als ich (Federica Montseny in diesem Fall) kommen dann auch zu der Ueberzeugung, dass

[…] the „emancipation of women would lead to a quicker realization of the social revolution“

Und tada … Zirkelschluss. Zumindest fuer mich.

Nicht ueberein stimme ich allerdings mit ihrere Aussage, dass

the revolution against sexism would have to come from intellectual and militant ‚future-women.‘

Ich denke naemlich, dass Maenner und Frauen dies zusammen tun kønnen und auch tun sollten.

Soweit zu meiner direkten (wenn møglicherweise auch reichlich abstrakten) Motivation, deratig ueber Werbung mit nett anzuschauenden Frauen drauf, zu schreiben.

Jetzt kønnte man natuerlich sagen: „Aber mal ehrlich! Das ist doch blosz Werbung! Und das komische Ding mit der Sprache, das bauschst du jetzt auch ganz unnøtig auf. Eigentlich ist das doch alles ziemlich laecherlich.“

Dazu schrieb aber Dietmar so schøn (wenn auch in einem anderen Zusammenhang):

Das Wesen der wichtigeren Sozialprobleme ist ihr zutiefst Lächerliches, sie stehen eben nicht wie ein mit genügend Cleverness allemal lösbares Kreuzworträtsel in der Zeitung, sondern eher wie ein Pferd auf dem Flur.

Wie so oft, wenn Dietmar was sagt, kann ich nur erwidern: Chapeau! und dieses Zitat als herrvorragenden Abschluss dieses Beitrages einfach unkommentiert so stehen lassen.

Mhm … nun wirkt das ein bisschen so wie „zweites Thema vor die Fuesze geworfen und nicht richtig zu Ende betrachtet“. Aber ich vertraue da mal auf die Intelligenz meiner Leser, dass die mit so einem etwas offenerem Ende schon klar kommen.

Neulich erklaerte ich mich ja mal selber.

Dies tat ich schon øfter mal und werde es auch in Zukunft tun. Ihr wisst schon: mein weblog, mein Narzissmus.

<Gedankensprung>

So ueber die letzten Monate habe ich ein ganz klein wenig zum theoretischen, politischen, gesellschaftlichen, historischen Hintergrund des Anarchismus gelesen. Auch dies klang ja hier schon ab und zu mal an.

Nochmal in kurz: Ich bin aus tiefster Ueberzeugung Anarchist.
„Tiefste Ueberzeugung“ bedeutet, dass es mir schwer faellt, Leute nicht mit ihren eigenen Aussagen zu konfrontieren, wenn diese gegen meine fundamentalen Ueberzeugungen sind. Selbst wenn diese „Leute“ enge Freunde sind (die kønnten euch vermutlich ein Liedchen davon singen, wie sehr ich denen auf’n Geist gehe, mit meinem staendigen Generve wegen  sprachlich mal etwas unueberlegt ausgedrueckten Dingen).
Und ja, ich bin mir bewusst, dass ich damit nicht gerade zu meiner allgemeinen Beliebtheit beitrage. Ich schrieb an anderer Stelle, warum ich es dennoch tue (bspw. hier, aber auch an einigen anderen Stellen).
Mhm … tiefste Ueberzeugung … stellt euch das so vor, dass nur die Liebe zum eigenen Kind (mglw. dem geliebten Partner) euch dazu bringen kønnte, diese Ueberzeugung zu verstecken bzw. dagegen zu handeln. Das eigene Leben? Was ist es wert ohne die Leidenschat dieses auch leben zu wollen?

Kurz nachdem ich den oben verlinkten Artikel schrieb, las ich zufaelligerweise etwas zu Anarchismus und Feminsmus.

Das wollte ich hier kurz zeigen, um meinen Punkt zu unterstreichen und (mal wieder) zu erklaeren, warum ich so oft nerve.

Auch wollte ich schon laenger mal was zum Anarchismus schreiben. Hier hatte ich nun die Møglichkeit zwei Sachen miteinander zu verknuepfen und es haette ja auch schøn gepasst. Deswegen sortierte ich mal all meine Notizen dazu (und zu anderen Sachen die ich in letzter Zeit so las).

Und siehe da. Es wurde sehr viel.

Deswegen werde ich, dies stueckweise praesentieren.

Ich bin nicht nur aus Narzismus so øffentlich mit all diesen Sachen, sondern auch weil ich nicht møchte, dass meine

Weltfremdheit zur grimmigen Gemeingefährlichkeit [fuehrt].

Nicht, dass ich das fuer realistisch halte, aber ich wollte dieses Extrem mal angesprochen haben, weil es mich in Dietmar Daths Artikel „Soll ich meines Bruders Hüter sein?“ so ansprang.

Wozu doch so ein freundliches Kommentar, mit der Bitte um etwas  konkretere Angaben, alles fuehren kann. Mehr davon bitte.

Viel mit Anarchie hatte dieser Beitrag jetzt nicht zu tun. Das kommt noch. Auszerdem wirkt der Titel so schøn provozierend.

Ich werde auch nur wenn ich drueber stolpere, alte Artikel in diese neue Kategorie „Weltanschauung“ einpflegen. Und Weltanschauung … ja, ich wage zu behaupten, dass ich seit ca. zwei Jahren dabei bin, mir eine Weltanschauung zuzulegen und die Welt nicht mehr nur anschaue, um die Happen wiederzukaeuen die mir gerade am besten in’n Kram passen.
Als geschlossen wuerde ich diese noch laengst nicht betrachten. Sonst wuerde ich das ja hier nicht, durchaus zur Diskussion gedacht, praesentieren muessen.

Auch wenn beim Fuszboden nur all zu bekannte Farbtøne und Muster vorherrschen, so heben sich einige farbliche Nuancen der Toiletten des Spielelands in Magdeburg gar wunderbar vom typischen Einerlei ab.

Spieleland MD

Ich finde solche oft kleineren (nicht in diesem Fall), tiefer angebrachten Urinale eine echt gute Idee. Ich denke naemlich, dass das gut ist fuer das Selbstbewusstsein kleiner Jungs, wenn sie „wie der Papa“ strullern kønnen.

Zurueck zu den Farben. Auch die Tuergriffe zu den Sitztoiletten versuchen farblich auf sich aufmerksam zu machen:

Spieleland MD 2

Da schwirrt gerade so ein Artikel durch mein soziales Habitat.

Und was sehen meine Augen dort unter Punkt 5:

Beschließen Sie, ab sofort nicht mehr mitzumachen, falls Ihre Antworten Sie beunruhigen.

*hust*

Aber es geht noch weiter

Schreiben Sie politischer […]

Wechseln Sie die Pausenthemen

*doppelhust* (ihr erwartet jetzt hoffentlich keinen Link bei diesen zwei Punkten)

Und dann so schøn zum Schluss:

Versuchen Sie irgendwo dazuzugehören, wo Sie stolz sagen können: „Wir machen das anders!“

*dreifachhust* und *vierfachhust*

Aber wer bin ich schon?

Solange das nicht in der Zeitung steht, am besten in einer fuer die sog. „Intellektuellen“, solange ist das ja nur belangloses Geschwaetz und irgendwer wird’s schon wieder richten. Nicht wahr!

Das Elbe Landhaus ist eigentlich das Elbelandhaus. Und zunaechst hatte ich meinem Besuch dort einem ganz anderen Ereignis zugeordnet. Aber bei Besuch von deren Webseite erinnerte ich mich, dass wir da mal mit der Familie waren. Zu einem Zeitpunkt, als wir noch gar nicht so lange im schønen Norwegen wohnten, denn ich hatte vorher einen ganzen Rucksack voll mit Sueszkram eingekauft, weil es den in dieser speziellen Form nicht hier gibt, und dort mit hingeschleppt.
Hach … *in Erinnerungen schwelg*

Das Ganze macht auf mich den Eindruck, als ob es irgendwie „modern und gleichzeitig rustikal“ sein soll. Hauptsaeche hygienisch und auf Touristen und Laufkundschaft anziehend wirkend. So aehnlich wie Dresden. Die Innenstadt Dresdens ist ja mglw. fuer Touristen schøn – hinfahren, Foto machen, wieder wegfahren, und es ist ja auch gut, dass da alles mal wieder ganz gemacht wurde. Aber irgendwie wirkt Dresdens Innenstadt (bzw. da, wo man als Kurzbesucher eben hinkommt) steril und ohne Charme und hat dadurch einen ganz besonders haesslichen Eindruck auf mich gemacht – einen normierten Eindruck eben. Ganz im Gegensatz zu Leipzig.

Aber ich schwiffte ab.

Das „Rustikale“ des Landhauses erkennt man bspw. an den verwendeten Steinen und „Mustern“ der Fliesen.

Elbe Landhaus

Auf die Langweiligkeit des Normierten gehe ich nicht weiter ein. Wen es doch interessiert, der kann es auch am Beispiel des Sitzklos noch weiter untersuchen.

Elbe Landhaus 2

Toll finde ich den Nebeleffektauf dem Bild. Dieser kommt selbstverstaendlich durch die dort herrschenden Bedingungen, in Verbindung mit der verwendeten Mobiltelefonkamera und meinem Talent als Fotograf zustande.

Gar kein Problem! Norwegische Nahrungsmitteleinkaufsbutzen stellen gern auch die Mikrowelle dafuer zur Verfuegung um das Lunch zu erwaermen:

Und immer noch ist es toll zu sehen wie sich in diesem groszartigen Land um die Beduerfnisse der Kunden gekuemmert wird :)

Werbung ist i.A. manipulativer Art.

CocaCola
Was der genaue Grund fuer die manipulative Art der Werbung in diesem Fall ist, sei dahin gestellt. Mglw. get es darum, die Herstellerfirma des dargestellten Getraenkes  unangebracht gut dastehen zu lassen. Oder um noch mehr zuckerhaltige, dem allgemeinen Gesundheitszustand der Bevølkerung nicht zutraegliche, Brause zu verkaufen. Oder mannigfaltige andere Gruende; all dies ist nicht von Interesse fuer diesen Beitrag, denn der Kategorie entsprechend geht es um die Dame im Hintergrund.

Ein sueszes Laecheln hat sie und tolle Augen.

Anders als in vorhergehenden Beitraegen dieser Rubrik, kønnte ich nur mit bøsem Willen ueber einen frauenfeindlichen Hintergrund des Bildes schreiben.

Deswegen unterlasse ich es diesmal, mit der Bitte mich darauf hinzuweisen, falls ich hier etwas uebersehe.