In zwei Beitraegen gebrauchte ich etwas drastische Umschreibungen.
Hier schrieb ich
Mhm … tiefste Ueberzeugung … stellt euch das so vor, dass nur die Liebe zum eigenen Kind (mglw. dem geliebten Partner) euch dazu bringen kønnte, diese Ueberzeugung zu verstecken bzw. dagegen zu handeln. Das eigene Leben? Was ist es wert ohne die Leidenschat dieses auch leben zu wollen?
Das ist natuerlich nicht so zu sehen, dass ich zu ’ner Gruppe Nazis gehen wuerde, um mit denen munter ueber meine Weltanschauung zu diskutieren.
Ebenso gehe ich damit natuerlich ganz grundsaetzlich nicht hausieren. Weil man sich damit unbeliebt macht, aufgrund der Un- und Falschinformiertheit der meisten Menschen, beim Thema Anarchie. Anerzogenes, reflexhaftes Verhalten, stehen den meisten Menschen leider im Weg, wenn dieses Thema auf den Tisch kommt. Das war bei mir frueher ja nicht anders.
Die letzte Aussage ist mehr in dem Sinne zu sehen, wie bspw. die Kommunisten, ueber die ich an dieser Stelle schrieb, die aufgestanden und eingetreten sind fuer ihre Weltanschuung.
In eben jenem Artikel schrieb ich auch
Auch wenn ich meine Anschauungen erst seit kurzer Zeit in die Wortgruppe “Anarchismus im Sinne Kropotkins” packen kann, so galt dies doch schon immer.
Da bin ich mir etwas unsicher, ob dem wirklich so war.
Ich denke schon, dass dem so ist. Historisch gesehen, ist aber das Folgende zu erinnern.
Lange Zeit habe ich wirklich das vertreten, was die Apologeten bspw. des Neoliberalismus (aber auch anderer, brutal-individualistischer Ideologien) predigen.
Deswegen wurde ich ja so, was die Mehrheit als „erfolgreich“ bezeichnen wuerde. Weil ich (mindestens scheinbar) „ohne Ruecksicht auf Verluste“ dem nachgegangen bin, was diese Ideologien wollen. Ein sozial vertraeglicheres Verhalten (unreflektiert) bewusst abweisend. Gar mein emotionales, psychologisches Wohlbefinden (scheinbar begruendet) vernachlaessigend.
Das nach auszen gerichtete Verhalten begann sich ja erst ca. um 2005 herum zu aendern. Dann aber letztlich fundamental.
Herbeigefuehrt (aber nicht in Gang gesetzt) wurde dies durch eine persønliche, (nicht nur) emotionale Krise UND weil ich mit vielerlei, vernuenftigen Gedanken in Beruehrung kam, die ich so vorher noch nicht kannte.
Die Krise ist in dem Zusammenhang hier nicht von Interesse. Diese wurde ueberwunden und ich lernte die Auswirkungen dieser Krise als Teil meines Selbst zu akzeptieren.
Von Interesse im weiteren Sinne ist aber Letzteres. Denn es ist der Grund, warum ich dies hier semi-øffentlich vortrage und vortragen werden: um berichtigt zu werden, falls nøtig.
Und genau deswegen habe ich auch immer so wirklich grosze Freude an Kommentaren und Fragen diesbezueglich, weil ich dadurch gezwungen bin, meine sich bildende Weltanschauung zu reflektieren.
Wie oben geschrieben, denke ich, dass ich trotz dieser Historie eigtl. schon immer ein Anarchist war. Nur drueckte sich dies nicht immer auch in meinem Verhalten aus, weil ich eben lieber das wiederkaeute, was mir zu gegebenen Zeitpunkten am besten in den Kram passte.
Was aber irgendwie auch wieder, via den Ideen Max Stirners, insbesondere zu einer gewissen Schule des Anarchismus (dem egoistischen Anarchismus) passt. Von der ich mich aber im Allgemeinen distanziere.
Auch wenn die Freiheit des Individuums natuerlich ganz konkret immer Bestandteil aller anarchistischen Ideologien ist, wird es hier sehr komplex und diese Diskussion muss an anderer Stelle gefuehrt werden.
Ich denke Eintraege wie diesen, werde ich in der Zukunft zwangslaeufig øfter mal schreiben muessen.
Ich tendiere manchmal dazu, mich drastisch bis romantisch auszudruecken. Wenn ich dann spaeter der Meinung bin, dass dies ist nicht dem Zwecke zutraeglich war, so werde ich mich naeher dazu erlaeutern.
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