Archive for Juni, 2013

Auch fuer diesen Beitrag, kann ich wieder nur ein einziges Toilettenbild praesentieren, obwohl eine (mehr oder wenige) øffentliche Toilette fotografiert wurde.

Bei dieser handelt es sich um das Sitzklo im Restaurant Havfruen („Meerjungfrau“, bzw. wørtlich uebersetzt eigtl. nur „Meerfrau“). Dieses soll wohl das beste Fischrestaurant der Stadt Trondheim sein. Ich kann das nicht beurteilen, da ich mich nicht so richtig auskenne mit Fisch.

Restaurant Havfruen

Aufgrund der massiven Standardisierung, gibt es, wie all zu oft, leider nichts Interessantes zur Toilette zu sagen.

Deswegen schreibe ich etwas vøllig anderes.

Wenn ich mich richtig erinnere, so gibt es in Dtschl. ein Gesetz, welches die Bereitstellung sanitaerer Einrichtung den Restaurants frei stellt, solange die Anzahl der Sitzplaetze kleiner als 20 ist.
Und da ja, anders als immer behautet, der Kapitalismus nicht dem Wohlergehen, und schon gar nicht dem Wohlbefinden, bzw. den Bedurfnissen aller Menschen dient, sondern nur der Vermehrung des Vermøgens paar ganz weniger, leicht abzaehlbarer, gar fantastisch superreicher Personen, ist dies der Grund, warum der Subway am Hasselbachplatz in Magdeburg keine Toilette hat. Dort gibt es naemlich nur 19 Sitzplaetze.

Es ist schon gut zu sehen, dass es tatsaechlich stimmt, wie dieser Kapitalismus die Kreativitaet und den Geschaeftssinn førdert, nicht wahr.

Reimt sich zwar nicht, ist dafuer aber auch gar nicht wahr.

Der Titel dieses Weblogs ist ja bekanntermaszen „Søren in Norwegen“. Da es hier ganz grundsaetzlich und immer ueber mich, meinen Kram und meine Gedanken geht, und weil ich ja in Norwegen weile, ist dies ja durchaus immer richtig.

Diesen weblog fing ich tatsaechlich an, um die in Dtschl. Hinterlassenen ueber meine Abenteuer und Entdeckungen hier im schønen Norwegen zu informieren.

Dies schlief dann etwas ein und ich versuchte wenigstens einen Beitrag pro Monat zu verøffentlichen. Was mir mitnichten immer gelang.

Dann entdeckte ich mein geheimes neues Hobby und pløtzlich explodierte die Anzahl der Beitraege førmlich.

Spaeter (vor allem in letzter Zeit) kamen Entdeckungen anderer Art hinzu; ich fing an meine sich formende Weltanschauung mit euch zu teilen. Ebenso meine und Be- und Verurteilung  des „Systems“. Verbal tat ich dies zwar schon immer, aber ich hoffe, dass die schriftliche Form eher zu Kritik, oder weiterfuehrenden Fragen der Leserschaft fuehrt.

Auszerdem machte ich den lange gehegten Gedanken war, euch meine Toilettenkunst (wieder) zu praesentieren.

*kurze Pause*

Im Laufe der Jahre stolperte ich immer mal wieder ueber weblogs mit „Untertiteln“.
Oft hatte (und habe) ich den Eindruck, dass diese eine abstruse (meist nicht vorhandene) „Intellektualitaet“ des Autors des jeweiligen weblogs darstellen sollen.
Oder irgend ein „natur-mystisch-romantischer-Seelenquark“ a la „hach was sind wir heute wieder verbunden miteinander“. Auch dabei natuerlich mit dem Unterton der (meist nicht vorhandenen) „Intellektualitaet“.

Das finde ich zutiefst laecherlich!

Darum mache ich das auch :).

Denn (meist nicht vorhandene) Intellektualitaet, die gibt es auch in diesem Weblog oft genug. Das kann man jetzt auf mindestens zwei Arten interpretieren, ich ueberlasse dies dem Leser selbst.

Der Untertitel dieses Weblogs ist ab heute: „Toiletten, Star Wars und scharfe Tanten; Dogmen und Gedanken; und ein bisschen Norwegen“

Wie man sieht, fange ich mit dem am meisten mit der Natur Verbundenem an, komme dann zu Quatsch, gehe weiter zu (meist nicht) intellektuellem Kram, nutze dann noch mehr Mystik fuer mich und verschwurble dies im gleichen Atemzuge mit pseudointellektuellem Geblubber um dann tatsaechlich noch ein Kørnchen Wahrheit reinzubringen.
Fantastisch, nicht wahr! Alles auf einmal. Und dies in so einem kurzen Satz. Ich bin schon ziemlich toll, stimmts!

Auszerdem habe ich die Leiste an der rechten Seite ein wenig angepasst. Dass das zur Zeit so komisch aussieht, aendert sich høffentlich wieder, sobald ich wordpress aktualisiert habe (bin dabei).

In den allermeisten Faellen haben Hotelzimmer oder private Haushalte kein Urinal, sondern nur eine Sitztoilette. In gar nicht so seltenen Faellen ist dies auch in Restaurants und anderen Orten zur Nahrungsaufnahme der Fall.

Wie zum Beispiel bei der Brasserie Askur in Reykjavik.

Brasserie Askur Reykjavik

Ich finde, dass diese braunen Fliesen, in Verbindung mit dem hellrosa Muelleimer, einen ganz besonderen Charme haben. Wie die sanitaeren Einrichtungen von frueher, in der 3. Klasse, als wir noch in dem Land lebten, dass es jetzt nicht mehr gibt, wenn man auf Klassenfahrt im Landschulheim war.

Da sich diese Zeitangabe „3. Klasse“, genau um den Wendezeitraum herum befindet, kønnte es sein, dass ein paar meiner Leser, entweder gerade so, derartige Klassenausfluege noch erlebt haben, oder eben gerade nicht mehr. Ist Letzteres der Fall, kønnen diese Assoziation natuerlich nicht mehr auftreten.

Zumindest sagen dies die Offiziellen.

Sehen wir das Positive: manchmal ist die Meinung der Buerger tatsaechlich noch von Belang. Hoffen wir, dass es so bleibt und der Einfluss der Buerger mglw. gar noch mehr an Bedeutung gewinnt.

Und danke fuer’s mitmachen :)

Zu dem Beitrag von neulich, in dem ich mich mal ueber die „programmierende Elite“ ausliesz, passt auch dieser kurzer Kommentar des Spiegelfechters.

Warum passt dies?

Ich bin der Meinung, dass in dem Ausdruck „wir sind Elite“ auch mitschwingt, dass andere Sachen weniger wichtig sind. Denn „Elite“ ist ja auch immer etwas erhaben ueber die alltaeglichen Nichtigkeiten, nicht wahr.

Dies gilt insbesondere, wenn sich diese „Elite“ auf ein ganz spezielles, der Allgemeinheit verschlossenes, Gebiet bezieht.

Woher ich das weisz? Nun ja, ich habe Physik studiert. Da bekommt man sowas am laufenden Bande eigetrichtert. Und wenn man mal ein bisschen die Selbsbeweihraeucherung reflektiert, dann erkennt man das auch.

Nun ist es ja aber so, dass bspw. gerade die Programmierkunst auf verschiedenste Weisen mit ganz anderen Gebieten und Interessen zusammenhaengt. Und von diesen Gebieten (wie bspw. die in dem Kommentar herangezogene Økonomie) hat die „Elite“ ja dann meist nicht den blassesten Schimmer (andernfalls waere sie naemlich tatsaechlich elitaer).

In dem Artikel ist eine Art „Umkehrung“ zu sehen. Die Elite macht sich lustig ueber die Nichtelite – dass fuer die gefaehrliche Merkel das Internet „Neuland“ ist. Das hat Elite nun mal so an sich … diese Arroganz. Anstatt vernuenftige Vorschlaege zu machen, wie man den Parlamentariern diese wichtige Welt mal naeher bringt, lacht die „Elite“ sich lieber drueber kaputt, wie man denn „SOWAS“ nicht wissen kann.

Dieses Verhalten ist zutiefst laecherlich. Auszerdem ist es gefaehrlich. Denn ueblicherweise fuehrt es dazu, dass die „andere Elite“ (in dem Fall die der Politik bzw. Økonomie) sich abschottet. Aus der gleichen Arroganz heraus, denn eine „Elite“ kann nunmal nicht zugeben, dass es wichtige Sachen gibt, von denen sie keine Ahnung hat. Denn dann waere es ja keine „Elite“ mehr.
Zirkelschluss, verdammter Mist. Und deswegen aendert sich nichts in dieser Welt, bevor die „alte Garde“ ausgestorben ist.

Deswegen gilt insbesondere fuer die Studierten in dieser Welt: ausbrechen aus diesem ganz speziellen Elitemist!
Oder wie ich es neulich schrieb:

wieder ein Buerger unter Buergern sein

Ist euch eigentlich mal aufgefallen, dass Rebellenpiloten, wenn sie denn vom Imperium abgeschossen werden, irgendwie immer schreien? Die TIE-Piloten des Imperiums bleiben selbst dann ruhig.

Dieses Kostuem hat zwei grosze Vorteile.

1.: Vom Kopf mal abgesehen, ist man relativ beweglich.

2.: Wieder vom Helm abgesehen, kann das Kostuem als Basis fuer zwei weitere Kostueme genommen werden. Man erhaelt also quasi drei zum Preis von einem.

Und so sieht so ein TIE-Fliegerass aus:

TIE Pilot

Restriktion bedeutet Begrenzung, Beschraenkung, Einschraenkung.

In diesem digitalem Zeitalter wuenschen die Plattenfirmen und Hollywood (aber auch andere), unsere Rechte an von uns erworbenen Guetern einzuschraenken.

Das wird dann als Digital Rights Managment – DRM – verkauft.
In dieser ganzen Debatte werden oft die Rechte der Kuenstler heran gefuehrt. Warum dies aber eine scheinheilige Diskussion ist, und dass es dabei eigentlich nur darum geht, dass besagte Firmen weiterhin Geld scheffeln kønnen, soll an dieser Stelle nicht weiter ausgefuehrt werden.

Ich bin einig mit dem, was die Free Software Foundation dazu sagt; dass DRM – digitales Restriktions Managment – eine Technologie ist, die mir die Kontrolle ueber meine Dateien und meine (Abspiel)Geraete nimmt. „Meine“ deswegen, weil ich das ja schlieszlich bezahlt habe.
Deswegen gefaehrdet DRM meine ganz persønliche Freiheit.
In dem Umfange, in dem die Einfuehrung und Ausbreitung von DRM diskutiert wird, bedroht es auch die Freiheit aller und øffnet Zensur Tuer und Tor. Dies deswegen, weil es die unendlichen Møglichkeiten der neuen Technologien eben einschraenkt und unter die Kontrolle von nur ein paar wenigen bringen wuerde.

Dass dies eine ganz konkrete Gefahr ist, zeigt ein Vorfall aus dem Jahre 2009. Amazon løschte damals Kopien von elektronischen Buechern einfach von den Lesegeraeten der Kunden. Und es geht nicht darum, dass sie die Kunden darueber nicht informiert haben, sondern, dass dies ueberhaupt møglich ist.
Nicht nur die FSF denkt bei solchen Vorfaellen (denn dies war bei Weitem nicht der Einzge) auch an møgliche (elektronische) Buecherverbrennungen in der Zukunft.
Und dies ist alles nur møgliche, durch Digitales Restriktions Managment.

Die Auswirkungen von DRM sind viel weitreichender und aktueller, als dieses eine Beispiel aufzeigen kønnte.

Ich bin gegen DRM und møchte an dieser Stelle DefectiveByDesign.org zitieren (auch um die Einfuehrung in dieses Thema etwas abzukuerzen):

If we want to avoid a future in which all information is controlled by just a few companies and our devices serve as an apparatus to monitor and control our interaction with media, we must fight for the alternative.

Wer mehr wissen møchte, oder warum die drastischen Formulierungen der Wahrheit entsprechen, dem empfehle ich, die guten Zusammenfassungen auf der verlinkten Webseite zu lesen.
Es lohnt sich, denn es geht um eure Freiheit.

Die Frage ist nun, was man dagegen tun kann. Da gibt es vielerlei Dinge. Leider setzen aber wieder viele dieser Alternativen ein technisches Verstaendnis voraus, oder sind „unbequem“. Bspw. die Anbieter von elektronischen Buechern oder Musikdateien die DRM benutzen, nicht zu unterstuetzen.
Das geht aber nur bis zu einem gewissen Punkt, denn niemand mag bspw. auf seine Lieblingsmusik verzichten. Illegal Dinge im Internet herunter zu laden, ist auch keine wirklich brauchbare Alternative.
All dies muss letztlich jede und jeder selbst entscheiden; wie weit man bereit ist, fuer seine Freiheit einzustehen.

Andererseits sollten Aktivisten (so wie ich vllt. ein bisschen einer bin) nicht vergessen, dass man nicht automatisch fuer DRM ist, nur weil man die CD seiner Lieblingsband kauft, die mit DRM verkrueppelt wurde.

Eines gibt es aber, was jeder machen kann, der sich fuer seine digitalen Freiheiten interessiert: versuchen die Verbreitung von Digitalem Restriktions Managment zu verhindern.

An dieser Stelle muss ich ein bisschen ausholen.

Bei wikipedia kann man das Folgende lesen:

Das World Wide Web Consortium (kurz W3C) ist das Gremium zur Standardisierung der World Wide Web betreffenden Techniken.

Es gibt also eine Organisation, die dafuer zustaendig ist, dass mit eurem Kommunikations-, Arbeits- und Unterhaltungswerkzeug Nr. 1 – dem WWW – alles in Ordnung ist. Dass alles funktioniert und „gut flutscht“, wie es so schøn heiszt.

Ebenso steht bei wikipedia, dass die Grundlage des World Wide Web HTML-Dokumente sind.

[…] [HTML] ist eine textbasierte Auszeichnungssprache zur Strukturierung von Inhalten wie Texten, Bildern und Hyperlinks in Dokumenten […] [und wird] von einem Webbrowser dargestellt.

Von der „Grundlage des WWW“ zu sprechen ist also mitnichten uebertrieben.

Diese „Internetsprache“ unterliegt natuerlich Weiterentwicklungen. Aber damit da nicht jede oder jeder macht, was sie oder er will, wacht da das W3C drueber.

Was hat das alles mit digitalem Restriktions Managment zu tun? Wozu wurde also dieser lange und komplizierte Beitrag geschrieben?

Nun ja, die ueblichen Verdaechtigen – Hollywood, Google, Microsoft etc. – versuchen ihren Einfluss beim W3C zu nutzen, um DRM in die grundlegende Struktur des WWW „einzuweben“.

Dagegen gibt es eine Aktion, die dem W3C klar machen soll, dass wir das Hollyweb nicht wollen.

Wenn euch nicht egal ist, dass einige Wenige euch die Rechte an eurem Eigentum nehmen, so møchte ich euch bitten, diese Aktion zu unterstuetzen. Dies ist ganz einfach mit eurer „Unterschrift unter einer Petition“ getan.

Diese Aktion wird geleitet von Menschen, denen dieses Thema wirklich am Herzen liegt und die sich mit solchem positivem Lobbyismus (fuer unsere Rechte) auskennen. Eben von DefectiveByDesign.org. Somit also durch die Free Software Foundation, die seit nun bald 30 Jahren fuer unsere Rechte kaempft und die schon so machen Kampf (nicht nur vor den Gerichten) gewonnen hat.

Diese eure Unterschrift, meine lieben Leser, waere also mitnichten aussichstslos.

In dieser Kategorie hatte ich bisher nur Bilder gezeigt, die aus der Zeit stammten, als ich noch dachte, dass ich der Kønig der Welt bin – a.k.a. Student.

Heute denke ich nur noch, dass ich der tollste Kerl bin, der jemals auf diesem Planeten wandelte.

Aber dies ist ein anderes Thema. Eigentlich wollte ich sagen, dass heute mal ein Foto einer Reklame gezeigt wird, welche aus neuerer Zeit stammt. Ansonsten habe ich weder Ahnung, wofuer die gute Dame eigtl. werben soll, noch wo ich das Bild gemacht habe. Ich weisz auch nur deswegen, dass es aus juengerer Zeit sein muss, weil es im Ordner „NEU“ lag.

Nur gut aussehen

… … … Nun habe ich dann doch mal nachgeforscht und es stellte sich heraus, dass fuer sogenannte „Schønheitsprodukte“ geworben wird. Das passt mir gut, denn so kann ich tatsaechlich das proklamieren, was ich eigentlich sowieso proklamieren wollte: die Dame auf dem Bild soll nur schøn aussehen.

„Schønheitsprodukte“, das passt ja fein in die „westliche Welt“. Ein Haufen, eigentlich unnøtiger Tand, der uns allen immerzu angedreht wird. Und wir kaufen den Mist auch tatsaechlich und halten damit immer schøn den Motor am Laufen. Wen interessieren da schon die Eisbaeren?

Da ich mich gerade nicht noch mehr wiederholen mag, schreibe ich nicht auf, was mir sonst noch zu diesem Bild einfaellt.

Heiszt „Mündigkeit im Zeitalter des Internet […] Linux beherrschen, Programmieren können“?

Und dass alle anderen „ausgeliefert sind“?

(Achtung, der originale Artikel zu dem Zitat ist hinter dem ersten Link, in dem von mir verlinkten Beitrag).

Ich stimme dem (originalen) Autor durchaus zu, dass das eine elitaere Meinung ist.

Aber dazu sage ich nur: Elitaer – Schmelitaer!

Das hinter dem Link stehende Video ist natuerlich nicht wørtlich, aber im uebetragenen Sinne zu verstehen. Meiner Meinung nach, sagt der Autor damit zwar teilweise die Wahrheit (dass man sich nicht mehr vor Technologie verstecken kann, weil sie sonst gegen einen eingesetzt wird), aber es schwingt auch das Folgende mit: was kuemmert mich, dass die Freiheit meines Nachbarn eingeschraenkt wird? Wenn der nicht programmieren lernen will, dann ist das doch nicht meine Schuld. Die Elite kann doch nichts fuer die im Dreck!
Oder anders: That’s not my department.

Ich møchte an dieser Stelle dem originalen Autor ENTSCHIEDEN widersprechen, dass Muendigkeit im sog. „digitalen Zeitalter“ elitaer ist!
Muendigkeit an sich war noch NIEMALS auf die Elite beschraenkt. Die Elite hatte es nur unendlich viel einfacher die Muendigkeit auch wahr zu nehmen.

Oft genug werden Menschen Opfer der Umstaende, aber ganz prinzipiell kønnen immer alle Menschen muendig werden. Denn nach Adorno ist

„Mündig […] der, der für sich selbst spricht, weil er für sich selbst gedacht hat und nicht bloß nachredet […]. Das erweist sich aber an der Kraft zum Widerstand gegen vorgegebene Meinungen […] Solcher Widerstand, […] ist eins mit Kritik, deren Begriff ja vom griechischen ‚krino‘, Entscheiden, herrührt.“

Inwiefern soll dies auf die Elite beschraenkt sein? Seit wann ist selber denken nur den 0,1% vorbehalten. Die Sache mit dem „entscheiden“ kann dann nochmal schwerer werden. Aber deswegen schrieb ich ja, dass viele Menschen „Opfer der Umstaende“ werden und, dass es fuer der Elite so viel einfacher ist, die Muendigkeit auch wahr zu nehmen.

Aber hieraus folgt dann auch, warum ich so ENTSCHIEDEN gegen das bin, was der (originale) Autor schrieb.

Durch den Computer im Zusammenhang mit dem Internet gibt es zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit ein Werkzeug um seiner Muendigkeit Ausdruck zu verleihen, welches NICHT elitaer ist.
Man braucht nicht zur „programmierenden Elite“ gehøren, um dieses Werkzeug gebrauchen zu kønnen!
KEINE andere Technologie vorher erlaubte dies. Auch der Buchdruck nicht. Und wenn man mal bedenkt, was die Erfindung des modernen Buchdrucks ermøglichte  (naemlich das Zeitalter der Aufklaerung), dann kann man schon sehr gespannt in die Zukunft blicken. Trotz all der Rueckschlaege der letzten Jahre auf diesem Gebiet.

Weder Computer noch das Internet werden jemals wieder den Menschen entzogen werden. Auch wenn es vielleicht so aussieht.
Dadurch kann dieses maechtige, nicht elitaere Werkzeug auch bis in alle Ewigkeit von Oma und Opa gebraucht werden um deren Muendigkeit Ausdruck verleihen.

Beweise? Mhm … ich kann nicht programmieren und ich wage auch nicht zu behaupten, dass ich „Linux kann“. Das hat mich aber nicht davon abgehalten, meiner Muendigkeit Ausdruck zu verleihen.

Um dies abzuschlieszen: JA, es ist NICHT Aufgabe der „programmierenden Elite“, dazu beizutragen, dass die Buerger ihre Muendigkeit wahrnehmen kønnen.
Das waere allzu schrecklich, denn dadurch wuerde naemlich nur die naechste Elite ausgebildet werden, die genau so weiter macht, wie bisher. Dieses Verhalten haben Eliten so an sich.

Um den Buergern zu helfen ihre Muendigkeit wahr zu nehmen, muss man aber bereit sein anzuerkennen, dass das eigene Steckenpferd eben gerade NICHT die Welt von sich allein rettet. Dass es eben NICHT ausreicht, selbst fuer sich alleine bspw. programmieren zu lernen.
Politische und gesellschaftliche Aktionen weit abseits des Programmierens (oder aller anderen Technologie) sind naemlich zwingend (!) nøtig. Sei es allgemein verstaendliche Vortraege halten oder Demonstrationen organisieren, das Aufstellen von Hackercamps und Hackerspaces oder das Schreiben von Pressemitteilungen, oder auch auf Kinder aufpassen, damit die Eltern technologische Vortraege besuchen kønnen etc. Und all dies muss zuerst geschehen, bevor man ueberhaupt damit anfangen kann, den Buergern die Technologie naeher zu bringen.
Man muss also von dem ganzen „Elitescheisz“ Abstand nehmen und wieder ein Buerger unter Buergern sein, trotzdem man programmieren kann.
Denn ansonsten kommt all dieses Wissen nicht zum Buerger, sondern die „programmierende Elite“ haelt Selbstgespraeche.
Oder anders: OF COURSE it is my department!

Interessant ist uebrigens, wie der (originale) Autor sich anscheinend auch zur Elite zaehlt. Ich denke die wahren 0.1% werden sich schøn eins ins Faeustchen lachen darob solcher Hybris.

Und ach so … Negativbeispiele kønnen ja auch zu was gut sein. Deswegen an dieser Stelle (auch wenn es dem (originalen) Autor sicherlich nicht zukommen wird): danke fuer den Arschtritt, dass ich endlich mal das gemacht habe, was ich schon laenger machen wollte. So schwer ist das naemlich gar nicht, und das trotzdem ich nicht zur „Elite“ gehøre.

Zunaechst wurde ich wach.

Dann putzte ich Zaehne.

Dann schmierte ich mir Brote und asz auch eins. Mit Honig drauf.

Dann radelte ich zur Arbeit.

Dort arbeitete ich etwas.

Dann gruendete ich die LibrePlanet Norge Gruppe.

Ich freue mich auf das Abendbrot und den Film, den ich nachher vielleicht noch schauen werde.