Du vent dans mes mollets (oder The Dandelions wie er hier hiesz) war die Ueberraschung des Festivals fuer mich.
Beim Lesen der Kurzbeschreibung hørte sich „matriarchalische, ueberfuersorgliche Mutter … bla bla … im Laufe des Films stellt sich raus, dass doch alle nicht so gewøhnlich sind … bla bla“ eher langweilig an. Gluecklicherweise hatte ich mich dann doch entschieden, den Film morgens frueh 9:00 Uhr zu schauen; dass er aus Frankreich ist, hatte daran einen groszen Anteil. Am Ende stellte sich heraus, dass es der Film war, der mir von allen 28 geschauten Filmen, am besten gefallen hat. Es geht unter anderem naemlich um Kinder, die im Bewusstsein der sie umgebenden Welt erzogen werden (kønnen); und auch unsere romantischen Vorstellungen von der Liebe werden auf zuckersuesze, dabei nicht aufdringliche, Art bedient. Man kønnte sagen ein „Feel good“ Film. Und lustig ist er an vielen Stellen auch noch.
Was das mit dem „Socks to suck“ zu tun hat, møge jeder selber rausfinden, denn dieser Film lohnt sich durchaus zu schauen :) .
Der naechste Film war auch aus Frankreich; Dans la maison (I de beste hjem wie er hier hiesz).
Ein begabter Schueler, der seinem Franzøsischlehrer jede Woche Aufsaetze gibt, die von des Schuelers Abenteuern im Heim eines Freundes handeln. Durch das offensichtliche Talent erhaelt er dann Spezialunterricht, in dem es vor allem um das Erlernen des Schreibens von Romanen geht. Und dies fuehrt zum Brechen der ueblicherweise nicht durchdringbaren vierten Wand. Innerhalb des Filmes natuerlich, zwischen dem, verstaendlicherweise etwas voyeuristischen, Lehrer und dem schreibenden Schueler.
Der Zuschauer befindet sich eher in der Position des Lehrers; so ist da aber eben doch immer noch jene vierte Wand, die eigentlich nicht ohne weiteres ignoriert werden kann, um dem Medium Film auch weiterhin gerecht zu werden. Aus diesem Grund sollte auch gesagt werden, dass auch die erwartete, eigentliche Handlung das Begehr erwachen laeszt, zu wissen, wie es denn weiter und letztlich aus geht.
Ein guter gemachter Film und fuer mich endlich nach all den Jahren des skeptischen „ich bin ja jetzt nicht so richtig mitgerissen von der Filmbeschreibung, aber ich schau den mal, da mir bisher franzøsische Filme immer ganz gut gefallen haben“, die Erkenntniss, dass franzøsische Filme sich eigentlich immer lohnen zu schauen.
Nicole Kidman … was kønnte ich denn zu dieser Dame schreiben?
Ich fand sie schon immer nett anzuschauen. Vor allem der Faszination wegen, wie eine Frau auf den ersten Blick und von weitem wie eine Pueppie aussehen kann, dies dann aber von Nahem mitnichten ist. Das Gegenteil eigentlich ist. Selbst im vielgescholtenen The Stepford Wives Remake oder Bewitched.
Nett anzuschauen ist sie auch in Stoker. Dies gilt auch fuer die Hauptdarstellerin des Filmes, Mia Wasikowska.
Dies traegt dann auch hauptsaechlich diesen, wohl schaurig sein wollenden, Film.
Den Film wollte ich eigentlich gar nicht schauen. Bin dann aber, weil nichts anderes von Interesse lief, doch reingegangen und muss zwar sagen, dass man diesen Film nicht unbedingt gesehen haben muss, aber wenn nichts Besseres kommt, so kann man den ruhig schauen, denn er ist wenigstens keine Zeitverschwendung.
Ich bin halt schwer zu beeindrucken, wenn eine bekannte Geschichte zum wiederholten Male auf, wenn auch solide, doch uebliche Weise in Szene gesetzt wird. Da ist der vorhergehende Satz eigtl. schon als Kompliment einzustufen.
Belyy tigr (White Tiger) ist ein Film ueber einen fiktiven, (im Sinne des Krieges) erfolgreichen, weiszen dtsch. Panzer, in Russland waehrend des zweiten Weltkrieges und wie dieser von einem russischen Panzerf(ahrer) gejagt wird. Die Parallelen zu Moby Dick sind oft sehr plump und zu offensichtlic.
Natuerlich sieht man auch viel von dem ganzen ueblichen „Kriegsdrumherum“; Soldaten beim essen, Plaene schmiedende Offiziere, Einsatzbesprechung usw.
Der Film enthaelt ebenso viel Mystizismus und, gluecklicherweise recht offensichtliche, Propaganda. Denn in Wahrheit war die russische Armee nunmal nicht gut ausgeruestet und die bedauernswerten Maenner hatten auch nicht genug zu essen. Und sauber ist Krieg auch nicht. Und die Politoffiziere waren meistens auch nicht die ordentlichen Kumpelsoldaten, sondern sie hatten dafuer zu sorgen, dass
die Strøme flieszen.
(frei nach Alexander Solschenizyns „Der Archipel Gulag„)
Aber davon abgesehen, bedient dieser Film auf gelungene Art und Weise Faszinationen von (ueblicherweise) Maennern: (im Wortsinne) grosze Technik die im Konflikt aufeinandertrifft.
In Hollywood wird dies alles am PC gemacht. Mit schnellen Schnitten, wo man dann letztlich nichts mehr richtig erkennt.
Die Macher dieses Films konnten aber echte Panzer auftreiben. Dies lag mglw. an der Hilfe, die sie vom Staate bekamen. Und anscheinend sind die Umweltauflagen in den ausgedehnten russischen Sumpf- und Waldgebieten nicht so strikt. Deswegen konnten sie die Fahrer auch ausgiebig durch’s Gemuese fahren und dort ordentlich explodieren lassen.
Ausschlieszlich wegen dieser Techniken der alten Schule, ist es durchaus von Interesse fuer Filminteressierte, dieses Werk zu schauen.
Am Ende dieses Tages schaute ich dann doch Danny Boyles neuen Film Trance.
Diesem gingen natuerlich Reden voraus. Die der Buergermeisterin war trotz vieler Worte eigentlich inhaltslos; wie man es eben kennt. Der Obrigkeitshørigkeit wegen wurde dennoch geklatsch.
Der Film selber war … hmmm … zwar kein Hollywoodmist, die musikalische Begleitung war sehr gelungen, aber eigentlich hat er keinen groszen Eindruck gemacht auf mich. Eben ein konventioneller Film. Auch wenn ich nicht dachte, dass meine Zeit verschwendet war, haette ich mich doch lieber fuer einen der anderen, parallel laufenden Filme, entscheiden sollen.
Eigentlich kein so richtig guter Erøffnungsfilm. Mglw. gab es aber gerade nichts Besseres; entsprechend war der Applaus recht mau.
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