Manche Tage enthalten echt krasse Ueberraschungen.
Nach ueber drei Jahrzehnten, die ich nun schon in diesem Universum bin.
Nach mehr als zwei Dekaden, die ich mich fuer technisch/naturwissenschaftlichen Kram interessiere.
Und nach mehr als einer Dekade die ich behaupten kann, dass ich mehr Ahnung von Physik habe als die Meisten.
Da Lese ich dieses what-if. (Anm.: interessant uebrigens, wie Verlinkung uns Autoren eine neue „Ebene“ des Schreibens ermøglicht. Natuerlich, weil man mehr Informationen liefern kann. Aber ich meine mehr, was bspw. das Textarrangement angeht, oder die Bedeutung von Textsymbolen (einzelne Wørter, Wortgruppen, Satzfragmente etc). Klassisch haette ich da jetzt einen Doppelpunkt gemacht und den URL folgen lassen. Verlinkung macht das Unnøtig und so viel schøner. Herrlich!)
Und da lese ich das Folgende:
As [the meteor] falls, it compresses the air in front of it. When the air is compressed, it heats it up. (This is the same thing that heats up spacecraft and meteors—actual air friction has little to do with that.)
HAEH???! WHUT!??? Wieso hat mir das noch niemals jemand erzaehlt, dass Reibung ein recht unwesentlicher Faktor beim Aufheizen eines Raumschiffes beim Wiedereintritt ist?
Also befragte ich mal „dieses Internet“ da. Und es stellte sich heraus. Das wird UEBERALL, bei den von mir (Achtung! NICHT repraesentative Stichprobe) angeschauten Seiten, verkehrt erklaert. Naemlich mit Reibung. So wie ich es all die Jahrzehnte dachte (Toll, wie alt ich schon bin, nicht wahr!).
Also doch zur Tante Wikipedia schauen. Auf die Schnelle fand ich dann aber auch nur in zwei Artikeln, diesem und jenem (Huch, da war es schon wieder; dieses Verlinkungsdings), Hinweise, dass die obige Behauptung richtig sei. Aber keine genauere Erklaerung.
Hilft also nix, musste ich das mal durchdenken. Zum Glueck, wird einem das Denken heutzutage abgenommen und wieder hat Tante wikipedia alles parat. Das Ergebnis gibt es auf dtsch. hier, aber beim Verstehen hilft das natuerlich nix.
Nehmen wir mal die zweite Gleichung aus dem zuletzt verlinkten Artikel (uiuiui, Ebenen ueber Ebenen … Sprache! Fantastisch!). Die Temperaturabhaengikeit ist bei solchen Prozessen (mehr oder weniger) umgekehrt proportional zum Volumen. Wenn das Raumschiff (ein wunderschønes Wort uebrigens – Rrr aaa uuuuuuummm schschschifffffffff – lasst ihr, meine lieben Leser, euch das mal auf der Zunge zergehen; beidseitig so freiheitsversprechend – und mit so einer schøn romantisch anderen Bedeutung, als das englische „Spacecraft“; und beide haben wenig mit dem „ein bisschen an der Oberflaeche kratzen“, des heutigen Raumprogrammes aller Laender dieser Erde zu tun :( ) von der ISS kommt, dann hat es beim Wiedereintritt in die (dichtere) Atmosphaere, eine Anfangsgeschwindigkeit von ca. 7800 Meter pro Sekunde. Das bedeutet natuerlich, dass die Luft ordentlich komprimiert wird. Das Volumen wird also betraechtlich kleiner und die Temperatur somit, aufgrund dieser Volumenaenderung (!) und nicht wegen der Reibung, betraechtlich grøszer.
Das ist naturlich auch noch nicht die ganz richtige Erklaerung, aber die wichtige thermodynamische Grundlage.
In diesem Abschnitt, im oben verlinkten Artikel zum Wiedereintritt, wird erklaert, warum diese einfachen Relationen oberhalb von 550 K aufhøren eine gute Naeherung fuer das Verhalten der Luft zu sein sein und oberhalb von 2000 K ganz zusammenbrechen. Dies liegt daran, dass diese schønen Beziehungen mittels des Modells des idealen Gases hergeleitet wurden. Dieses zieht nicht in betracht, dass Gas chemisch reagieren kann, bzw. auch ionisiert. Diese Effekte treten aber erst ab einer gewissen Temperatur auf. Diese Temperatur muss aber erstmal erreicht werden und dies ist ein „klassischer Prozess“. Und auch, wenn ab 550 K das Modell nicht mehr die ganze „Wahrheit“ erzaehlt (was ein Modell ja ohnehin nie macht; auch nicht in der Physik!) so ist es doch der zugrundeliegende Mechanismus. Nur eben der Anteil anderer Prozesse nimmt signifikant zu.
Toll dieses Universum, nicht wahr! Alles (!!!) laeszt sich so prima verstehen und erklaeren, wenn man sich denn nur die Muehe dazu macht.
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